Dispensierrecht für Tierärzte

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  • Wylma
    • 13.02.2010
    • 33

    Dispensierrecht für Tierärzte

    Durch den aktuellen "Antibiotikaskandal" steht das Dispensierrecht für Tierärzte auf der Kippe. Ein Wegfall würde für Tierbesitzer das gleiche System bedeuten, wie bereits im Humanbereich üblich: TA schreibt Rezept - man löst es in der Apotheke ein - und geht ggf wieder zurück zum Tierarzt, wenn man nicht selbst applizieren kann/will/darf. Das bedeutet nicht nur immensen Mehraufwand und Mehrkosten für Tierhalter, sondern es geht auch am Kern des Problems vorbei; denn die heutigen gigantischen Mastställe mit Spezialrassen mit extrem hoher Leistung in extrem hoher Besatzdichte sind ohne Therapie nicht zu managen, kein Durchgang an Hühnern, Schweinen etc. würde ohne schwere Verluste beim Endgewicht ankommen. Hier besteht Verbesserungsbedarf, ist für Frau Aigner jedoch viel unbequemer, als vor lauter Aktionismus Tierärzte und Tierhalter mit dem Entzug des Dispensierrechtes zu strafen.
    Es existiert eine online-Petition: https://epetitionen.bundestag.de/ind...petition=22430
    Ich möchte euch alle hier bitten, nehmt euch die 5 min, die es braucht, sich zu registrieren, und zeichnet diese Petition mit. Es wird allen Zeit, Ärger und Geld sparen...
    Vielen Dank!
  • sbinchen
    • 07.07.2011
    • 76

    #2
    Erledigt!

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    • Emmy02
      • 16.11.2009
      • 56

      #3
      Moment, würde das im Ernstfall etwa bedeuten, mein TA drückt mir ein Rezept in die Hand und sagt mir, ich solle das Medikamt in der Apotheke kaufen, eine Einwegspritze mit Kanüle gleich dazu, dann 5 ml davon aufziehen und es meinem Hotto schön i.m. injizieren?
      Neeee oder?!

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      • Neuzüchter
        • 09.04.2003
        • 2149

        #4
        naja der Notarzt schickt dich ja auch nicht vom Autounfall in die Apotheke.

        Aber Equipalazone für füttern Sie mal bis zur Kontrollutersuchung geht dann nicht mehr ohne Apotheke. Und ich glaube nicht das die Apotheken ihre Öffnungszeiten deswegen anpassen, geschweige denn sich auf die Preispokergeschichten einlassen.

        Ich denke auch dass das sehr viel teurer wird und ob die Betreuung die den Antibiotikaeinsatz mindern soll dann noch abgefragt und bezahlt wird darf bezweifelt werden.
        Auch Freizeitpferde sin Profis!

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        • Charly
          • 25.11.2004
          • 6008

          #6
          das damit weniger Antibiotika verabreicht werden, ist doch wohl ein trugschluß. ich würde sogar soweit gehen, dass es mehr wird... denn der schlaue Bauer wird direkt die Großpakung ordern, damit er für den fall der fälle was zu Hause hat.
          genauso bei dem hier angebrachten Equi beispiel: die beutelchen gibt es nur als 100 packung. aktuell rückt der TA 20 beutelchen für 10 Tage raus, demnächst muß er 1 packung aufschreiben und der Pferdebesitzer hat 100 beutel zu hause.... zur vorsorge oder für was???
          es wird zeit, dasss der ministerposten neu besetzt wird mit jemanden, der wenigstens etwas Ahnung von der Materie hat !

          Kommentar


          • #7
            Ob es 76 oder über 90% der Hähnchen sind, ist doch wohl kein wirklicher Unterschied. Der Punkt ist, dass es viel zu viele sind und vor allen Dingen geht es darum, wie und wozu die Stoffe verabreicht werden. Therpeutischer Einsatz sieht anders aus...

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            • juno
              • 26.06.2011
              • 712

              #8
              mal davon abgesehen, daß die räumliche Ausstattung normaler Apotheken für die Größenordnungen, die für Groß/Nutztiere benötigt werden, gar nicht ausgelegt sind. Die müssten anbauen, und wer macht dann den Papierkram bei Abgabe von Betäubungsmitteln?

              Kommentar


              • #9
                Vor allem würde es enorme Zusatzkosten nach sich ziehen wenn das Dispensierrecht wegfällt. Denn dann muss tatsächlich für jede Verordnung auch eine Untersuchung am Tier her. Dinge, die für regelmäßige Kunden servicehalber mit erledigt werden, werden dann die einzige Einnahmequelle der TA sein, zusätzliche Kosten werden also über den bloßen Mehrpreis für die Medikamente hinausgehen denn Geld mitbringen wird auf Dauer keiner können.Steht zu befürchten, dass das gerade Pferdehalter eklatant betreffen wird weil angewandte und abgegebene Medikamente in der Pferdepraxis einen erheblichen Anteil am Umsatz ausmachen. Beim Kleintier ist das Verhältnis ohnehin anders.

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                • #10
                  Zitat von juno Beitrag anzeigen
                  mal davon abgesehen, daß die räumliche Ausstattung normaler Apotheken für die Größenordnungen, die für Groß/Nutztiere benötigt werden, gar nicht ausgelegt sind. Die müssten anbauen, und wer macht dann den Papierkram bei Abgabe von Betäubungsmitteln?
                  BTM wie z.B.Dolantin werden doch eher selten angewendet.

                  Es geht um Antibiotika,Cortisone und andere häufig angewendete TAM. Eben AM die deutliche Nebenwirkungen haben können und einer genauen Indikation bedürfen. Deswegen dürfen diese AM eben nur von Pharmazeuten abgegeben werden,oder von Medizinern aus ihrer Dispensieranstalt.

                  Wenn aber in der Hähnchenmast viele 1000 Tiere in einem Raum stehen, und ein paar Tiere Krankheitserscheinungen zeigen, werden alle Tiere des Bestandes behandelt, obwohl nur ein geringer Prozentsatz wirklich einer Behandlung bedarf.
                  Wenn ein Privathalter nur 20 Hühner hat, da wird das kranke Tier herausgenommen, behandelt oder getötet. Wie soll das funktionieren bei 10.000 Tieren im Stall, also werden alle Tiere vorsorglich mit behandelt, bevor der gesamte Bestand dann evt.erkranken könnte.

                  Und ich bin fest überzeugt davon, daß die Pharma-Industrie so mächtig ist, darauf einzuwirken immer mehr und mehr größere Industrie-Landwirtschaften zu fördern. Deren Lobby wird sich doch bei Ilse Aigner die Türklinken in die Hand geben.

                  Kommentar


                  • #11
                    Haben die Großhändler für TAM einen Mediziner und einen Pharmazeuten angestellt ? Oder wie werden ganz konkret die vielen Medikamente an die Großmäster weitergegeben ? Diese Mengen kann doch eine normale TA-Praxis garnicht vorrätig halten, um z.B.einen Schweinemäster mit 10.000 Tieren zu versorgen. Oder wird auf ein "Rezept" des TA eine größere Menge direkt an die Industrie- Mäster geschickt ?

                    Kommentar


                    • #13
                      Das geschieht wenn es legal zugeht über Behandlungsverträge und Arzneimittelvormischungen, die dann den Futtermitteln oder dem Trinkwasser (Geflügel...) beigemischt werden.
                      Es würde mich sehr wundern, wenn alles legal zuginge. Warum sollte was mit Pferdewurmkuren gemacht wird, nicht auch mit Antibiotika passieren. Bequem irgendwo bestellen und aus die Maus.
                      Ob oder ob nicht die aktuell so heiß diskutierten MRSA eine direkte Folge des Medikamenten-Einsatzes bzw. Missbrauchs in der Nutztierhaltung darstellen oder nicht, sicher ist auf jeden Fall, dass die massenhafte Verabreichung von Arzneimitteln an Tiere nicht mit den medizinischen Grundsätzen der Antibiose zu vereinbaren ist und auch der Verbraucher nicht erwartet, geschweige denn wünscht, dass dreiviertel seines eingekauften Geflügelfleisches von antibiotisch behandelten Tieren stammen.

                      Kommentar

                      • Ramzes
                        • 15.03.2006
                        • 14589

                        #14


                        Je " dümmer " der Humanarzt , umso breiter das Spektrum ,...Zitat eines Tierarztes .

                        Wir züchten uns die MRSA - Erreger selber
                        nur ein Beispiel
                        Rund ein Jahr nach dem Hygiene-Skandal am Fuldaer Klinikum sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen. Nur die Kosten stehen schon fest: zwölf Millionen Euro.


                        Die Niederlande hat die höchste Dichte an tierischer Veredelung mit entsprechendem Antibiotika-Einsatz und dank eines seit 80er konsequent durchgeführten Screenings mit 1 % das geringste MRSA - Problem .
                        Krankenhauskeime kosten in Deutschland mehr Menschen das Leben als jede andere Infektionskrankheit. Hygiene-Vorschriften sind allerdings nicht das Problem, sagt der Mikrobiologe Ron Hendrix.


                        Warum kommt MRSA in den Niederlanden viel weniger vor als in Deutschland ?
                        Zuletzt geändert von Ramzes; 15.02.2012, 21:09.

                        Kommentar


                        • #15
                          Zitat von Kareen Beitrag anzeigen
                          Das geschieht wenn es legal zugeht über Behandlungsverträge und Arzneimittelvormischungen, die dann den Futtermitteln oder dem Trinkwasser (Geflügel...) beigemischt werden.
                          Aha, Bauern und Futtermittel-Lieferanten haben die Behandlungsverträge durch Postkasten-Mediziner und Postkasten- Pharmazeuten.

                          Und wenn dann das Kalb oder die Kuh, Ferkel oder Sau wirklich mal krank ist, wird der örtliche TA gerufen, der mit Blaulicht kommen soll.

                          Kommentar

                          • Ramzes
                            • 15.03.2006
                            • 14589

                            #16
                            Sind Sei und der Hund immer total aufgeregt in der Tierarztpraxis? Was Sie tun können, damit es beim nächsten Mal ruhiger läuft.

                            Kommentar


                            • #17
                              Der Behandlungsvertrag muss schon zwischen TA und LW bestehen, so ganz ohne TA geht es tatsächlich nur illegal. Aber die Kontrollen sind eben nicht gerade engmaschig. Da wird vieles über dem ganzen Papierwust von QS, QM, ISO-Zertifizierung, GMP und was es noch so alles an papierenen Feigenblättern gibt vergessen. Nicht vergessen, dass es sich auch bei dem für den Dioxin-Skandal verantwortlichen Betrieb um ein nach QS zertifiziertes Unternehmen handelte. Fazit ähnlich wie das von einem Spitzenreiter zitierte Devise "Erlaubt ist was nicht gefunden wird": Man kann alles machen, solange irgendwo ein Papier existiert das alles dokumentiert...
                              Dem wird man sicherlich nicht mit Demontage des Dispensierrechts Herr sondern eher im Gegenteil mit einer stärkeren Einbindung der Veterinärmedizin in die Nutztierhaltung. Es müssen andere Haltungsstandards her. Problem ist nur, dass sich Deutschland lieber mit einer Rolle als Großexporteur von Fleisch in Szene setzt als mit besonders tiergerechten Produktionsverfahren.
                              Und immer wieder das Ammenmärchen davon, dass mit extensiver LW das Welternährungsproblem nicht zu lösen sei.
                              Immerhin wird der Weg der "industriellen Tierproduktion" seit den 60er Jahren beschritten, hat aber nichts zur Lösung der Probleme in Drittweltländern beigetragen sondern diese eher noch verschärft.

                              Kommentar


                              • #19
                                Ramzes Beiträgen kann ich nicht folgen wg. Igor. Nicht, dass Ihr denkt ich wär unhöflich weil ich auf seine mutmaßlichen Linksammlungen nicht eingehe

                                Kommentar

                                • Wylma
                                  • 13.02.2010
                                  • 33

                                  #20
                                  Ganz kurz zu dem Bild-Artikel: ist wieder sehr Bildzeitungsmäßig recherchiert.. "Dreck in den Ohren" kann genauso gut ein Hefebefall sein, daher gehört zur Diagnose auf jeden fall ne mikroskopische Untersuchung des "Drecks" (und eigtl. auch in ner Uni); ODER man wendet gleich ne Spüllösung an, die auch gegen Pilze wirksam ist, das ist aber bestimmt nicht "falsch"...

                                  Aber eigtl. gehts doch darum, dass das Kernproblem in der Haltungsform an sich liegt, und nicht an der Behandlung von Krankheiten, die ihre Ursache in der Haltungsform haben --> dort lohnt sich gesetzlicher Eingriff wirklich, treibt jedoch den Verbraucherpreis für Fleisch ein wenig höher...
                                  Es ist für den Geflügelmäster wahrsch. auch nur teurer, aber für die Menge unerheblich, ob er die AB vom TA bekommt oder von ner großen Versandapotheke, solang die Menge reicht, den Bestand zum Schlachter zu kriegen.Da nehmen Geflügelbauern ohnehin nur gerade so viel wie nötig, weil erstens Medikamente ohnehin der größte Kostenfaktor bei diesen Bestandsgrößen ist, weil zweitens überall Wartezeiten und Höchstmengenvorgaben drauf sind, und bis zum Schlachttag kein Wirkstoff mehr nachweisbar sein darf und die Wartezeit (muss dokumentiert werden) eingehalten sein muss, und drittens, weil der erste, den Resistenzen treffen, der Hühnermäster selbst ist...--> keine Wirkung auf die Menge der AB.
                                  Der große Nachteil wäre aber der erhebliche Mehraufwand, zeitlich wie finanziell, für "Privathalter", wenn das System analog zum Humanbereich wäre. Und das trifft uns hier doch alle....
                                  Trennen nach Nutztierarzt und "Privattierarzt" dürfte wohl unmöglich sein, erstens durch die vielen "Gemischtpraxen" im ländlichen Raum, zweitens durch zahllose Grenzfälle bei als Hobbytier gehaltenen Nutztieren. Wenn das also eintritt, dann tatsächlich für alle..
                                  Also: bitte Petition zeichnen!

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