Kurztest Oldenburg "Premiere gelungen!" - wirklich?

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  • fanniemae
    • 19.05.2007
    • 3291

    Kurztest Oldenburg "Premiere gelungen!" - wirklich?

    nachdem dieser test bereits überall für reichlich diskussionen sorgt, habe ich mir ein paar der kandidaten auf cmh angesehen.
    zugegeben - video ist immer nur zweitklassig, und möglicherweise lag ja etwas "spezielles" in der luft in vechta, das auf dem zweidimensionalen bildschirm einfach nicht rüberkommt. einiges andere allerdings schon.

    unterstellen wir also zugunsten der jungen hengste, es war nur der bildschirm, der gewackelt hat...

    trotzdem waren es eindrücke zum abgewöhnen.
    traben, wie man es früher unkultiviert mit "heisse herdplatte" beschrieben hätte, enge pferde, unbalancierte pferde, ungeregelte pferde, taktloses - was? traben? schreiten?

    der galopp idr die beste note, weil man am galopp"sprung"(!) nicht viel falsch machen kann wenn, ja, wenn man auf herrn ölrich hört und die hand auch wirklich mal vorgibt und das pferd die ganasche an der ganzen langen seite zuminnest für einen einzigen (!) galoppsprung öffnet. und auch das nur unter dem sehr bemühten fremdreiter.
    ausbildungskala knapp dreijährige pferde?

    nichts davon kann man den pferden vorwerfen.
    das sind die produkte unserer modernen dressurpferdezucht, die hier unreif, unablanciert, beigezäumt und zuckig gemacht das tun, was sie in dem alter nur tun können:
    klemmig daherkommen. rücken fest, ganasche fest, ungeregelt, mal mit, mal ohne schweiftonus, zuckig gemacht allerdings schon. die aussen touchierende gerte des eigenen reiters quittiert auch ein unausbalancierter zweieinhalbjähriger mit zucken.

    was die frage aufwirft, wieso man für einen "veranlagungstest" in dem alter überhaupt schon auf touchierend "schliessenden" gerteneinsatz angewiesen ist?
    sollten jüngste remonten in diesem alter nicht einfach im natürlichen vorwärts/abwärts daherkommen und so die anlehnung erst suchen?

    dennoch kann man auch von solchen eindrücken lernen.
    dafür ist es schliesslich ein pilot projekt.
    dafür muss man so eine vorstellung reell bewerten.

    reell heisst:
    ein taktloser ungeregelter schritt ist mitnichten ausreichend.
    so ein pferd gehört aus der prüfung gezogen.

    überforderte laufmäuse ohne rücken, die immer zwei füsse am boden haben, traben nicht, sie "laufen". meist davon. dito mitnichten ausreichend.
    so ein pferd gehört aus der prüfung gezogen.

    alle beteiligten müssen sich die frage gefallen lassen, ob die ausbildungskala überhaupt noch beachtung findet?
    wenn ja, wie verhält es sich dann mit der reellen beurteilung des takts bei einem zt nichteinmal dreijährigen pferd?
    wenn schon der takt als erstes und wesentliches kriterium der skala nicht gegeben ist, weil die jungen pferde bei hohem genick überfordert und nicht remonte(alters)mässig geritten sind, wie glaubwürdig ist so ein test?
    wie glaubwürdig sind diese resultate?

    sieht man sich die notenspiegel an, möchte man glauben, die oldenburger haben einen anderen test bewertet.
    das mag so sein.
    weil nicht sein kann was nicht sein darf.
    möglicherweise korreliert die dichte der hohen noten positiv mit der höhe der einkaufspreise und provisionen, die zur körung in vechta hängen geblieben sind?

    merke:
    wer sechstellige hengste bewertet und auf der selben payroll steht, die vom provisionserlös eben dieser hengste lebt, eignet sich nur sehr eingeschränkt als prüfer und richter eben dieser hengste.

    wie kann der O verband sich nur selber derart unglaubwürdig machen?
    und das ganze mit einer "gelungenen" überschrift feiern?

    bleibt die sachliche nachvollziehbarkeit dessen, was zu papier gebracht wurde.
    doch auch papier ist geduldig.

    vorab kritisch anzumerken ist, dass man in O darauf verzichtet, das "prüfungsmittel" der einzelblöcke anzugeben, so wie das kürzlich in waf noch der fall war.
    die noten in O dürften gefühlt deutlich über denen in waf liegen.
    in waf lag das prüfgunsmittel bei 8,15.
    kein hengst in waf kam aus dänemark.

    der vergleichbarkeit des jahrgangs nutzt so ein test wenig.
    die noten zieren das papier der hengste unwiderruflich und mit grosser sicherheit künftig auch die hochglanzbroschüren der hengsthalter.
    es sei ihnen gegönnt.
    bleibt die frage, wofür wir diese tests durchführen?
    als zierde für den hochglanzprospekt?

    spannend wird es unter hinzunahme der linearen beschreibung.
    tragkraft im trabe!
    wir reden von knapp 3jährigen hengsten.

    liebe Oldenburger,
    zuchtleiter und verbandsoffizielle;
    da müssen sich doch nicht nur die experten in warendorf die frage stellen, wie glaubwürdig so ein merkmalsblock ist?
    tragkraft entwickelt sich überhaupt erst durch schubkraft im laufe der reellen (!) ausbildung (vorwärst abwärts), von der hier eher nicht die rede sein kann. von genick am höchsten punkt über die dauer der vorstellung ist in diesem alter noch in keinem FN leitfaden die rede.
    tragkraft entwickelt sich mit der zeit - ganz sicher nicht bis april des jahres, wenn die knapp dreijährigen kandidaten überhaupt erst seit - wann? dezember? - unter dem sattel gearbeitet werden. da können die herren ölrich und hess noch so sehr positiv einwirken - wunder vermögen auch diese beiden nicht zu leisten.

    deutliche abstriche in schub und elastizität finden niederschlag im linken bereich der linearen bewertung.
    7,8 lautet die korrespondierende note. "beinahe gut".
    mangelnde losgelassenheit (abstrich links), ein fester rücken, der in laufendes traben resultiert (und auch sonst ein eher ungesundes kriterium der ausbildung markiert), dennoch "beinahe gut".
    wie kann ein solches traben einer jüngsten remonte "beinahe gut" sein?

    das kriterium "vorhandmechanik - gerades vorderbein - knieaktion" gibt aufschluss.
    der kandidat punktet hier drei ganze skalenbereiche rechts der skala.

    wo, in der ausbildungskala oder den FN richtlinien, ist von vorhandmechanik und knieaktion die rede?
    wie kann es sein, dass ein rein optisches und funktional eher zweifelhaftes merkmal wie knieaktion die grundqualität eines ganz offensichtlich unwohl trabenden pferdes derart aufwertet?

    da müssen sich den in letzter zeit in der presse so oft bemühten "expertengremien" in warendorf doch die haare zu berge sträuben?

    ein weiterer kandidat mit negativen abweichungen in takt und schwung und elastitzität. 7,7.
    wieder ist es die disfunktionale (aber gleichwohl gut bezahlte) knieaktion, die drei skalenbereiche rechts gewichtet ist, und alle grundlegenden erkenntnisse vom sinn der ausbildung und eigentlich in diesem test abzufragender eignung überschreibt.

    wir lernen:
    zirzensik sticht ausbildung und wohlverhalten unterm sattel.

    matter schweiftonus und anhaltendes zähneknirschen, besser als "gut". 8,2.

    taktunreinheiten im galopp, erneut mangelnde "tragkraft" im trabe, abstriche in schweiftonus und anlehnung. 7,4.
    befriedigend.
    ernsthaft?

    ausschliesslich abstriche, und reichlich davon in allen merkmalen des trabens, schwung und elsatizität, "tragkraft", losgelassenheit und mangelnde selbsthaltung - gleichwohl eine positive gewichtung im takt - wie geht das einher?
    wie kann ein nicht losgelassenes, nicht in gesunder (!) selbsthaltung befindliches und mitnichten schwingendes pferd überhaupt positiv im takt punkten?
    gleichwohl auch hier befriedigend.
    betrachtet man die komplette lineare beschreibung dieses kandidaten, rücken alle subtilen eindrücke des vaters stimmig in den vordergrund.
    aber wir wollen hier keine potentiell genetischen korrelationen beschwören.
    obwohl genau das eigentlich sinn und zweck einer veranlagungsprüfung für potentielle vatertiere sein sollte?

    tatsächlich gibt die lineare beschreibung dieses tests mehr her, als die eher nicht objektiven noten auf dem papier.
    was bleibt ist die ernüchternde erkenntnis, dass junge hengste zu diesem zeitpunkt im jahr selten artgerecht gefällig unterm sattel anzusehen sind.
    jedenfalls dann nicht, wenn die ausbildungskala der masstab sein soll.
    soll sie das?
    diese frage muss man sich in warendorf stellen.

    man kann es den pferden nicht verdenken.
    im schnitt 1,70 und grösser,
    bewusst langbeinig und damit instabil gezüchtet,
    mit einer knieaktion, die dem fluchttier pferd widerspricht, in den althergebrachten richtlinien klassischer reitlehre nicht existiert, aber im heutigen notenbogen die funktionalen defizite nichtgegebenen taktens stets wohlfeil zu kompensieren im stande ist.

    wie sollen diese tiere knapp dreijährig bei hohem genick den ansprüchen der ausbildungskala genügen?
    und wieso sagt dazu niemand was?

    für die kommenden tests in verden und handorf wünscht man den ausrichtern den nötigen arsch in der hose für die gebotene unabhängigkeit und ausschliesslich zuchtgebietsferne sportrichter. prüfungsmittel im bereich von 8,5-9 tragen nicht zu glaubwürdigkeit und vertrauensbildung bei, ganz egal was der hengst freilaufend auf der körung gekostet haben mag.

    der FN muss man ins klassenbuch schreiben:

    wenn die lineare beschreibung mehr hergibt als der notenbogen, ist das pilotprojekt gescheitert.
    wenn die ausbildungskala kein masstab mehr ist, muss man künftig auch kein geld mehr an der basis investieren, um amateuren und freizeitreitern korrekte ausbildung nahezubringen. doppelmoral ist selten ein guter lehrmeister.

    wenn vorwärst/abwärts und dehnungshaltung selbst bei nichteinmal dreijährigen pferden nur in kurzen momentaufnahmen, und dann auch nur unter ausdrücklicher einforderung durch herrn ölrich spurenelementär abgefragt, dabei aber nicht einmal gezeigt wird, weil die pferde es nicht gelernt haben, und in ihrer ungesunden hochbeinigkeit auch nicht können, dann sollten wir den anspruch an klassische reiterei auch nicht mehr stellen. von tierschutzgedanken und butterweichgeklopften richtlinien ganz zu schweigen.


    "Hengst-Kurztest: Premiere gelungen"

    Liebe Oldenburger,
    ihr solltet diese überschrift vielleicht nocheinmal überdenken.
    es gibt sehendes volk unter den züchtern.
    die schütteln mit den köpfen.









    www.muensterland-pferde.de
  • Neuzüchter
    • 09.04.2003
    • 2159

    #2
    Wie schon an anderer Stelle erwähnt: ein zwei Tage Test kann nicht viel mehr als Zirzensik sein. Alle diese Pferde dürfen keine Reitpferdeprüfung laufen …
    Ich persönlich finde das noch schlimmer als 28 Monate alte zu longieren.
    Auch Freizeitpferde sin Profis!

    Kommentar

    • Alwins Ass
      • 09.05.2016
      • 44

      #3
      Liebe Fanniemae,
      Du sprichst mir und sicher vielen anderen aus dem Herzen!
      Das ist ein Statement für eine noch größere Plattform als diese hier!
      Nicht ganz ohne Grund stehen die Süddeutschen Zuchtverbände dieser Form der HLP kritisch gegenüber und haben den dreijährigen gekörten Hengsten freie Deckerlaubnis erteilt. - und werden von der FN deswegen massiv angegangen -
      Den 14 TT finde ich für einen dreijährigen schon nicht ohne, da kann er aber einen schlechten Tag - oder schlechte Vorbildung - auch mal wieder wettmachen.
      Bei dieser Form nicht und da waren 2\3 der Pferde und Reiter überfordert...

      Kommentar

      • Valerie II
        • 28.05.2013
        • 290

        #4
        Hier ein tolles Beispiel für vorbildliche Ausbildung!!

        Kommentar

        • hufschlag
          • 30.07.2012
          • 4135

          #5
          ????
          was willst du uns mur diesem Video sagen??
          man kann doch dieses ewige lange Seite hoch und runter nicht mit einem Test vergleichen ( hat schon immer einen Grund, warum sie die Ecken weglassen)
          und was genau ist da jetzt so gut?
          der Schritt ,wenig gelassen, eilend, knapp

          aber eh OT

          ich finde es schade, dass dieses geeiere mit so hohen Noten goutiert wird
          schwer, da einen hengst auszusuchen wenn man nicht die Möglichkeit hat jeden vor ort selbst zu begutachten

          Kommentar

          • Carley
            • 25.01.2019
            • 1513

            #6
            Ich habe am Samstag den Test in Verden auf dem kleinen CMH Schirm verfolgt. Besonders auffallend fand ich auch den Unterschied zwischen Dressur und Springlot. Die Springer wurden im Springsattel vorgestellt. Der Richter (?) hat vorgesagt, was geritten werden soll, Trab ganze Bahn einmal Zirkel, D-d-G-Bahn wechseln und Galopp im Zirkel angaloppieren, eine lange Seite zulegen, einmal im leichten Sitz, auch im Trabe einmal Tritte verlängern. Dann Reiter Wechsel und das gleiche in Grün. Man sah zufriedene Pferde, man sah bockende Pferde, Pferde die am Anfang von neuen Reiter kurz irritiert waren, man sah spannige Pferde. Eben junge Pferde. Die 4-jährigen auch übern Sprung. Die 3 jährigen haben nur Freispringen gemacht. (richtige Entscheidung)
            Dann kam die Dressurrunde, alle natürlich mit Dressursattel, tief sitzende Reiter, hohe Genicke, enge Ganaschen. Keine Vorgabe was geritten werden soll, einfach nur präsentiert Trab, Galopp, Schritt, dann Reiterwechsel. Darauf folgt etwas "Unterricht" für den Fremdreiter, durchaus auch mal ein Hand vor, laß die Ganasche sich öffnen. Freies Reiten keine Vorgabe, da mußte man schon aufpassen ob jetzt wirklich auf beiden Seiten ein Zirkel geritten worden ist oder nicht. Aber bis auf die unnatürlich Hohe Aufrichtungen wurden die Pferde nicht übereilt vorgestellt.

            Kommentar


            • zwerg123
              zwerg123 kommentierte
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              Ist bei der Vorstellung zufälligerweise auch Take That gesehen worden?
          • Johnny's
            • 02.06.2014
            • 143

            #7
            So, der Kurztest ist nun beschlossene Sache für ALLE deutschen Zuchtverbände! Der Sargnagel für die deutsche Leistungs-Pferdezucht. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Während KWPN, Belgien und Frankreich international an allen deutschen Zuchtverbänden vorbeigezogen sind, haben es die Herren Zuchtausschüsse noch immer nicht gemerkt, dass der inflationäre Einsatz der Junghengste die zentrale Ursache ist. Eine 3-Tage-Test ist und bleibt KEINE Leistungsprüfung und für die Zuchtauswahl nicht ausreichend! Eine Leistungsprüfung muss dringend zur Selektierung beitragen, und dafür muss man sich ausreichend Zeit nehmen - 30, 50, 100 oder 300 Tage!

            Kommentar

            • pathieV
              • 15.09.2007
              • 539

              #8
              Als jemand, der nicht züchtet, aber gerne gesunde Pferde hat, finde ich 3 Tage lächerlich. Was will man in 3 Tagen beweisen?
              Jedes Pferd wird es ja irgendwie schaffen, 3 Tage "Leistung" zu zeigen. Anders sieht es aus bei einem Jahr, wieviele Pferde gibt es denn noch, dien über ein Jahr, von mehreren Jahren reden wir mal gar nicht, gesund bleiben und Leistung zeigen?
              Als jemand, der einen 19 jährigen und einen 26 jährigen hat, die zeit ihres Lebens geliefert haben, frage ich mich, wo gibts das noch? Bei den Deutschen Sportpferden seh ich immer nur relativ junge Pferde, die aufgrund von irgendwelchen heftigen Befunden nicht mehr geritten werden können. Der Markt ist voll damit. Wo sind die robusten Pferde hin?
              Dann kauf ich mir lieber einen, der nicht so schön ist, der nicht so strampelt und nicht 3 meter springen kann, aber ein Leben hält.
              Ich sehe es seit Jahren, während die Nachbarn mehr damit beschäftigt sind, irgendwelche Verletzungen und Wehwehchen zu kurieren, geh ich reiten. Einfach nur reiten. Seit 15 Jahren mit ein und dem selben Pferd....

              Es liegt aber auch an den Züchtern, nicht jede Stute direkt decken zu lassen, weil sie platt ist, und niemand muss die Junghengste nutzen.
              Dann greift man halt auf ältere Hengste zurück, die vielleicht nicht ganz oben laufen, aber brav Leistung über Jahre im normalen Sport gezeigt haben?

              Kommentar


              • zwerg123
                zwerg123 kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Es liegt bestimmt teilweise auch an den Züchtern, aber eben nur teilweise. Wenn ich als Züchter einen Hengst nehme, der eben momentan nicht "in" ist, aber haltbar, dann hat kaum jemand Interesse an dem Fohlen. Und die Aufzucht und Ausbildung bis 5-Jährig, muss man sich leisten können. Wenn es dann 5-Jährig nicht der Überflieger ist, zahl man gewaltig drauf (rechnen braucht man bei der Zucht sowieso nicht anfangen). Es liegt also vielleicht auch mit an den Reitern und Käufern.
            • Schimmeltier
              • 15.01.2019
              • 1100

              #9
              Ach was solls--- man soll keinen jungen Hund versäufen- man weiss nit was daraus noch werden kann.
              Wer weiss, vielleicht werden die grössten Skeptiker in dieser Sache noch die glühensten Anhänger des 3 Tages Tests in ein paar Jahren sein. Ich finde die Neuerung interessant und sehe (auch für die jungen Pferde) nicht einen Nachteil.
              Wir werden sehen, wie es sich entwickelt.

              Kommentar


              • Schimmeltier
                Schimmeltier kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich habe das Video bezüglich der Kurzprüfung auf CMH nicht! gesehen, --- aber du hast es ja gesehen und in deinem Post deine Eindrücke über die Hengste und den Ablauf der Dinge umfassend und plastisch geschildert. Danke dafür.

                Neuerungen in der Pferdezucht sind nicht dazu da, um den Züchtern/ Hengsthaltern das Leben schwerzumachen, sondern dienen der Verbesserung. Kluge , erfahrene und erfolgreiche Züchter arrangieren sich mit solchen Neuerungen und machen das Beste daraus. Ich bin sicher, du gehörst in diese Kategorie, fannimae.
                Alle Anderen haben auch keine Wahl; so einfach ist das.

              • fanniemae
                fanniemae kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                ich habe zahlreiche dieser tests in handorf live verfolgt.
                ich reite meine pferde selber an und bilde sie aus.
                ich spüre deutlich den unterschied zwischen 3jrg - machbar, und 4-5 fünfjährig - belastbar.
                da liegen welten zwischen dem, wie es sein soll, und dem, wie es in den 3jrg prüfungen gemacht wird.
                von den absurden bewertungen wollen wir gar nicht reden.

              • schnuff
                schnuff kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Danke für deine Worte, fanniemae
            • juno
              • 26.06.2011
              • 699

              #10
              Bei uns im Stall steht ein jetzt 31-jähriger westfälischen Wallach, aus der Pilot-Linie, der wird noch regelmäßig geritten. Er sieht zwar etwas zerzaust aus mittlerweile, aber der ist eben noch stabil und belastbar. Dann ein 27-jähriger Wallachv. Argument x Ordensglanz ( Trak), noch voll belastbar! Mein Wallach, 20 Jahre, poln. Anglo-Araber, hat zwar Arthrosen, kann aber nach längerer Pause wieder geritten werden. Dann ein anderer 27-jähriger, DDR-Warmblut, hat nur noch ein Auge und ist in Ehren ergraut, wird aber noch regelmäßig geritten.
              Jetzt stellt Euch doch mal die ganzen Secret-Nachkommen vor, oder die Nachkommen von den langbeinigen Trabwundern mit ihren zarten Fesselchen, meint ihr die sind noch im 27-sten oder noch älteren Lebensjahr reitbar? Oder werden die überhaupt so alt? Haben die vielleicht mit 7 oder 8 schon Beinschäden, ECVM, FT-Schaden oder sonstwas?

              Kommentar


              • Greta
                Greta kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich bin nicht sicher ob man das so einfach sagen kann..hängt vielleicht auch mit davon ab wie die Pferde gemanagt werden… meine fast 4 jährige ist vor 6 Wochen angeritten worden und hoppelt jetzt mit mir ab und zu durch die Gegend.. andere Pferde haben in dem Alter schon mächtig Km auf dem Buckel. Wir haben ein Pferd im Stall was durch die Körung und anschließend durch die Auktion gelaufen ist.. (nicht gekoert) der sieht im VC Vergleich wesentlich älter aus zusätzlich ist er auch nervlich etwas angeschlagen… obwohl er den ganzen Sommer auf der Koppel verbracht hat… Mal sehen der hat eine eher konservative Abstammung und meine hat ein aktuelle Modeabstammung… mal sehen was die Zukunft bringt….
            • schnuff
              • 09.08.2010
              • 4290

              #11
              juno, wie ist denn der DDR Wallach gezogen.
              ...nur interessehalber

              Kommentar


              • juno
                juno kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                da muss ich erst nachfragen. Ne Stallkollegin hat eine 28-jährige Stute, Paradiesvogel x Vers II, die wird auch noch regelmässig geritten, musste aber viel Futtter reinstopfen, damit die nicht vom Fleische fällt. War früher M-Dressurpferd.
            • Neuzüchter
              • 09.04.2003
              • 2159

              #12
              Es hat so etwas von Bandenweisheit, finde ich.

              ich selber finde einen drei Tage-Test auch wenig aussagekräftig. Auch das Training kann extremer werden, denn dann müssen die Pferde auf den Punkt fit sein, bei 30 oder 50 Tagen stelle ich mir vor dass es mehr Zugeständnisse an Wachstum und Befindlichkeit geben kann.

              ABER

              Was kann die Alternative sein? Es geht um Geld - wie übrigens in fast allen anderen Lebensbereichen auch. Aber auch um Emotionen und Gesundheit. Ich weiß nicht was ein 30 oder 100 Tage Test gekostet hat oder heute kosten würde, aber ich kann mir nicht vorstellen dass ein hoher Geldeinsatz seitens der Hengsthalter und ein hoher Umsatz seitens der Verbände zu objektiverer Bewertung führt.

              Was passiert ist gefragt. Die Züchter können warten bis die Hengste im Sport waren. Viele Hengststationen ermöglichen einen Stallbesuch mit Alltagstraining. Bestimmt ist es der Zucht und der Gesunderhaltung der Pferde nicht zuträglich das Pferdesport wieder zum erklärten Luxus wird, will heißen dass- nach meinem subjektiven Empfinden - Geld und Entscheidungen nicht mehr im Stall sind bei den Leuten, die mit den Pferden umgehen.

              Ich muss mein Pferde mit 20 Jahren reiten, weil es für seine Lunge braucht durchzuatmen, ich bin froh das ich ihn soweit abtrainieren konnte dass er in diesem Jahr nicht geschoren sein muss. In meiner Welt müssen Rentner nicht arbeiten, auch Pferderentner nicht.
              Auch Freizeitpferde sin Profis!

              Kommentar

              • Benny
                • 25.01.2011
                • 1673

                #13
                HLP ist wie das deutsche Schulsysthem. Man muss ja nur noch anwesend sein, jedenfalls für einen Teil der Verbände. Am Ende ist es sowieso so, dass Eigenleistung und Vererbung durchaus 2 verschiedene Schuhe sind. Aber charakterlich sollten sie wenigstens so sein, dass sie reitbar sind.

                Kommentar


                • schnuff
                  schnuff kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Den Kommentar würde ich sofort und genau so, unterschreiben. Danke

                • Schimmeltier
                  Schimmeltier kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Das deutsche Schulsystem würde ich jetzt nicht für einen Vergleich bemühen, aber ich sehe schon: es ist wahrscheinlich unmöglich, eine Prüfungsform für die Hengste zu finden, die ALLEN Züchtern genehm ist.
                  Ich habe meinen Traumverband gefunden. Im VZAP stehts dem HENGSTHALTER für die Vollblutaraberzucht völlig frei, ob!! und wie er seinen Hengst prüfen lassen will. Herkömmlich, Turnier, Western, Rennen oder fahren egal....Mehr Freiheit zur persönlichen Entscheidung der Züchter geht kaum. Shukran lieber VZAP.
                  Zuletzt geändert von Schimmeltier; 29.11.2022, 14:03. Grund: vertippt

                • Filimann
                  Filimann kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Doch doch, der Vergleich mit dem Schulsystem ist durchaus zutreffend, da kenne ich mich ganz gut aus. Jedenfalls in NRW.
              • pathieV
                • 15.09.2007
                • 539

                #14
                Zitat von juno Beitrag anzeigen
                Bei uns im Stall steht ein jetzt 31-jähriger westfälischen Wallach, aus der Pilot-Linie, der wird noch regelmäßig geritten. Er sieht zwar etwas zerzaust aus mittlerweile, aber der ist eben noch stabil und belastbar. Dann ein 27-jähriger Wallachv. Argument x Ordensglanz ( Trak), noch voll belastbar! Mein Wallach, 20 Jahre, poln. Anglo-Araber, hat zwar Arthrosen, kann aber nach längerer Pause wieder geritten werden. Dann ein anderer 27-jähriger, DDR-Warmblut, hat nur noch ein Auge und ist in Ehren ergraut, wird aber noch regelmäßig geritten.
                Jetzt stellt Euch doch mal die ganzen Secret-Nachkommen vor, oder die Nachkommen von den langbeinigen Trabwundern mit ihren zarten Fesselchen, meint ihr die sind noch im 27-sten oder noch älteren Lebensjahr reitbar? Oder werden die überhaupt so alt? Haben die vielleicht mit 7 oder 8 schon Beinschäden, ECVM, FT-Schaden oder sonstwas?
                Unser 26 jähriger wird auch noch von meiner Tochter geritten. Im Sommer noch ne E Dressur und ein Caprilli.
                Natürlich sieht er nicht mehr aus wie 12, ist deutlich plüschiger geworden mit den Jahren im Winter, aber er möchte noch Laufen, und am liebsten Springen.
                Ich wünsche allen jetzt Kindern und Jugendlichen, sofern Reitsport überhaupt noch finanzierbar bleibt, später so lange Spaß an ihren Pferden.

                Die Realität in Reitställen sieht leider so aus, dass selbst wenig geforderte Freizeitpferde mit schönem Papier (irgendwo müssen die ganzen ja hin, die nicht für oben reichen, nicht...) , mehr gepflegt als geritten werden.
                Daneben hat man dann so einige Traber, die bis ins hohe Alter laufen, Mixe und urigere Rassen, Haflinger, Norweger... Wenn sie nicht verfettet sind und Rehe haben, sind die eigentlich relativ robust. Da können sehr viele moderne Warmblüter nicht mithalten.

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                • juno
                  • 26.06.2011
                  • 699

                  #15
                  Ich bin ja ein grosser Fan vom ZSAA, da ich auch selber einen Anglo-Araber besitze. In meinen Augen eine sehr gute LEISTUNGSprüfung, wo noch echte Leistung abgefragt wird, und nicht nur schönes Daherlaufen im Strampeltrab. Nur ich fürchte beim Geländegalopp brechen sich die ganzen langbeinigen Viereckstars dann die dünnen Gräten....?

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                  • Drenchia
                    Drenchia kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    würde auch schwer werden mit "Strampeltrab". Außerdem sind die bereits 4 j.
                    Das bißchen Geländegalopp sollte jedes WB schaffen. Ein Sir Donnerhall hat so eine HLP-Prüfung übrigens mit 160 Punkten absolviert.
                    Da ist die Schere zu den Landeszuchten noch maximal geöffnet. Ausgerechnet den ZSAA als zukunftsweisend zu präsentieren, mutig.
                    Zuletzt geändert von Drenchia; 29.11.2022, 06:50.

                  • fanniemae
                    fanniemae kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    "Ein Sir Donnerhall hat so eine HLP-Prüfung übrigens mit 160 Punkten absolviert. "

                    das ist nicht vergleichbar.
                    damals gab es noch ein INDEX system.
                    das waren relative und keine absoluten bewertungen, wie das heute nach noten üblich ist.
                    genau deshalb wurde das HLP system seinerzeit geändert.

                    ein potenter HH konte damals mit reichlich kanonenfutterhengsten dafür sorgen, dass der relative vergleich von der spitze zur schwachen basis weit auseinander gezogen wurde, ergo lagen die indexwerte für die "spitze" unrealistisch weit oberhalb der basis.

                  • Drenchia
                    Drenchia kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    wer hat denn die Punkte mit einander verglichen? Genau niemand.
                    Der Vergleich wurde an der Geländeprüfung und der Grundgangartenqualität festgemacht, aus denen sich dann eine angebliche Überlegenheit der ZSAA-Prüfung ergeben soll.
                • Buddes Buschpferde
                  • 02.11.2008
                  • 93

                  #16
                  Liebe fanniemae, DANKE DANKE DANKE für Deinen Beitrag.
                  So gut .
                  So wahr.
                  So wichtig.

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