Ein Leserbrief zur tschechischen HLP von Johann Hinnemann, Voerde 

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  • ehem
    • 10.12.2013
    • 502

    Ein Leserbrief zur tschechischen HLP von Johann Hinnemann, Voerde 

    Das Thema wurde schon in mehreren anderen Threads hier diskutiert, hier mal die Meinung von Hernn Hinnemann, der das meiner Meinung nach sehr gut zusammenfasst (wenn das nicht hier gepostet werden darf, bitte löschen! Quelle: Züchterforum 12/2018, S. 37)

    Briefe, Faxe, Mails

    Der feine Unterschied zwischen legal und legitim

    Ein Leserbrief zur tschechischen HLP

    In Tschechien haben aktuell zwei vierjährige deutsche Hengste mit überdurchschnittlichen Noten einen 80-Tage-Test ab-solviert und damit dem Vernehmen nach die in Deutschland geltenden HLP-Anforderungen erfüllt. Das ist insofern bemerkenswert, als beide Hengste zuvor mehr-fach am deutschen HLP-System gescheitert sind, nachdem sie Prüfungen nicht bestanden oder aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen haben. Ergebnisse, die sich innerhalb eines halben Jahres um annähernd zwei Punkte von durchschnittlich sieben auf neun verbessern, lassen aufhorchen. Ich stelle weder die Kompetenz des tschechischen Richtergremiums infrage noch die der deutschen HLP-Richter, die zum Teil über Qualifikationen bis hin zum Grand-Prix-Sport verfügen. Es ist eine Sache, wenn ein Erstling formbedingt einmal eine Prüfung nicht besteht. Eine völlig andere Sache ist es jedoch, bereits mehrfach aus gutem Grund in Deutschland nicht erfolgreiche Hengste im Ausland vorzustellen und damit im Inland geltende Ansprüche zu unterlaufen. Eine Anerkennung dieser Prüfungsergebnisse durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung wäre ein Vertrauensbruch gegen-über dem hier geltenden Status quo, daran ändert auch geltendes EU-Recht nichts. Wir wollen und müssen in Deutschland funktionale und belastbare Sportpferde züchten, alles andere hieße, das deutsche Selektionssystem ad absurdum zu führen. Unser deutsches Prüfungssystem ist bereits großmaschig angelegt und bietet für Hengste jeden Alters mehrfach die Möglichkeit, sich zu bewähren. Wenn Hengste aber schon im Alter von drei und vier Jahren wiederholt gescheitert sind, muss man sich fragen, warum das so ist, statt nach Auswegen zu suchen, das System zu umgehen. Schließlich dient die HLP nachfolgend den verschiedenen Körmodellen der weiterführenden Selektion im Sinne des Zuchtfortschritts und der fordert nicht nur entspre

    Er sorgt gerade für Aufsehen: Sensation hat seine HLP nun in Tschechien absolviert
    chende Funktionalität, sondern mit gutem Grund auch Haltbarkeit und Belastbarkeit. Als Züchter, Hengsthalter und Ausbilder er-hebe ich Anspruch auf eine auf langfristige sportliche Bewährung ausgelegte Selektion für jedes unserer Ausbildungspferde, ganz besonders aber für unsere Deckhengste, denn deren Nachkommen sollen mich eben in diesen Aspekten überzeugen: langfristig sportlich über Jungpferdechampionate hinaus. Ich kritisiere nicht das deutsche HLP-System, das in seiner Vielschichtigkeit hinreichend Optionen bietet. Ich kritisiere die willkürliche Handhabung eines anerkannten Systemes zu dem Zweck, Hengsten im Nachhinein eine Absolution zu erteilen, die in ihrem jungen Leben noch keinen Turnierplatz gesehen haben und von deut-schen HLP-Richtern aus gutem Grund bereits mehrfach nicht akzeptiert wurden. Verbände und FN müssen sich die Frage gefallen lassen, wie glaubwürdig ein Selektionsmodell ist, wenn man sich mehrfachem Scheitern durch Auslandsbesuche entziehen kann. Die nachträgliche Legitimation erster Fohlenjahrgänge ungeprüfter
    Hengste ist aus kommerzieller Sicht verständlich, Systemzweck ist es nicht. Wenn dieses Beispiel Schule macht, wäre es der Anfang vom Ende des deutschen Zucht-und HLP-Modells. Johann Hinnemann, Voerde
    Leserbriefe willkommen
    Wir freuen uns über die Kommunikation mit unseren Lesern. Wenn Sie uns schrei-ben möchten, ist hier die Adresse: ZÜCH-TERFORUM, Matthaes Medien GmbH & Co. KG, Motorstraße 38, 70499 Stutt-gart, oder zuechterforum@matthaesme-dien.de. Bitte haben Sie Verständnis, dass nur Leserbriefe mit Ihrem vollständigen Na-men und Ihrem Ort veröffentlicht werden können, da Leserbriefe die persönliche Meinung des Absenders und nicht unbe-dingt die der Redaktion wiedergeben. Die eingesendeten Leserbriefe können von der Redaktion gekürzt werden, wenn es er-forderlich ist. Ihr Kontakt zu uns kann auch über unsere Facebookseite www.facebook. de/zuechterforum aufgenommen werden.
    ZÜCHTERFORUM 37
  • darya
    • 20.02.2005
    • 3261

    #2
    Die Sprache erinnert stark an jemand anderen.

    Gesendet von meinem ALE-L21 mit Tapatalk

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    • Picobello4
      • 03.02.2013
      • 247

      #3
      Angela Merkel schreibt ihre Reden doch auch nicht selber

      Kommentar

      • darya
        • 20.02.2005
        • 3261

        #4
        Zitat von Picobello4
        Angela Merkel schreibt ihre Reden doch auch nicht selber
        Hihihi, stimmt....


        Gesendet von meinem ALE-L21 mit Tapatalk

        Kommentar

        • wilabi
          • 21.05.2008
          • 2338

          #5
          1. Wenn ein Fachmann wie J. Hinnemann seinen (guten) Namen unter so ein Statement setzt, ist das mehr als bemerkenswert. Wünschenswert wäre, das viel mehr Experten nicht nur an der Theke über die kritische Entwicklung unserer Pferdezucht schwadronieren, sondern öffentlich. Leider sind die meisten Experten von Hengsthaltern als Kommentatoren gekauft, was neutrale Beurteilungen doch offensichtlich deutlich einschränkt
          2. Egal wer getextet hat - über den Inhalt und den formulierten Anspruch an die deutsche Pferdezucht darf es eigentlich keine 2 Meinungen geben. Wir tragen als Lieferant Mit-Verantwortung für die Basis des Reitsports im Lande. Werden wir dem mit solchen Hengsten und Verhalten noch gerecht ?

          Wie so oft in unserem Gemeinwesen: Die Botschaft zählt wenig - statt dessen verliert man sich in die üblichen personalisierten, kleinkarierten Diskussionen.

          Kommentar

          • Sallycat
            • 05.05.2004
            • 1305

            #6
            Danke, sehe ich auch genauso.
            Der Mann hat nicht nur selbst Hengste- und da haben auch nicht alle in der HLP geglänzt- sondern ist vor allem auch hoch erfolgreicher Reiter und Trainer. War Bundestrainer, EM-WM-Medaillengewinner, ist Reitneister undundund.
            Von daher bemerkenswert, wenn ein absoluter Profi darauf hinweist, dass das Zuchtziel ein belastbares Sportpferd sein sollte.
            Und dass auch die durch Körung und Leistungsprüfungen zur Zucht vorgesehenen Hengste diesem Ziel entsprechen sollten.
            Noch zählen hohe Verkaufspreise und beklatschte Auftritte auf Körungen, danach folgende glitzy Hengstvorführungen, schön geschnittene Videos etc. nicht dazu. Aber wer weiß, wie sich das so alles entwickelt.....

            Vor allem sollten wir im Hinterkopf behalten, was zukünftige Deckhengste vor noch nicht allzu langer Zeit noch alles in ihrer HLP absolvieren mussten...Geländehindernisse, Zugprüfungen.... ich kann mir die heutigen Strampelmänner da überwiegend überhaupt nicht vorstellen. Aber gut, da gabs noch keine Hengstshow und Preisrekorde als „Kennzahl“ für Zuchtqualität;-).
            Zuletzt geändert von Sallycat; 08.12.2018, 15:19.
            Schöne Grüße

            Sallycat

            Kommentar

            • Kluger Hans
              • 07.10.2013
              • 152

              #7
              Wenn die Gemeinschaft der deutschen Zuchtverbände HLP-Prüfungsergebnisse wie aus Tschechien zulässt, dürfen wir uns nicht wundern, wenn uns unsere Nachbarn in Holland, Belgien oder Dänemark züchterisch überholen. Ich bin bei der Beweiskraft von Videos immer skeptisch, aber ein Hengst, der so geht wie auf dem Video aus Tschechien, wäre in einer deutschen Prüfung abgeläutet worden. Da bin ich ganz sicher. Hunderte von Züchtern haben den Fehler gemacht, zwei Hengste zu benutzen, die mehrfach durch eine Prüfung in Deutschland gerasselt sind oder um es ganz vornehm auszudrücken, von ihren Ausstellern aus der laufenden Prüfung genommen wurden. Prüfungsergebnisse wie die aus Tschechien anzuerkennen, nur damit die Fohlen hierzulande ein vollwertiges Papier erhalten, ist der ganz falsche Weg. Nivellierung hat stets Niveauverlust zur Folge.

              Kommentar

              • hufschlag
                • 30.07.2012
                • 4133

                #8
                Ich wüsste gar nicht wie... das ist EU Recht, das kann man ja wohl nicht einfach so "nicht zulassen"

                Kommentar

                • Florestan 1
                  • 20.04.2013
                  • 263

                  #9
                  Die FN hat reagiert


                  Kommentar

                  • Martina62
                    • 30.12.2004
                    • 1052

                    #10
                    Na, da haben die beiden Kandidaten aber nochmal Glück gehabt.
                    Übrigens die Prüfung in Polen läuft analog des früheren 100 Tage-Tests ab. Also nix mit Pferde werden nur zu den Prüfungstagen angeliefert und unter dem eigenen Reiter vorgestellt.

                    Kommentar

                    • Benny
                      • 25.01.2011
                      • 1673

                      #11
                      Zitat von Martina62 Beitrag anzeigen
                      Na, da haben die beiden Kandidaten aber nochmal Glück gehabt.
                      Übrigens die Prüfung in Polen läuft analog des früheren 100 Tage-Tests ab. Also nix mit Pferde werden nur zu den Prüfungstagen angeliefert und unter dem eigenen Reiter vorgestellt.
                      Das ist richtig. In Polen gibt es aber zum Beispiel eine Prüfung, zu der nur Trakis zugelassen sind. Die wird auch von deutscher Seite fleissig genutzt. Welchen Aussagewert hat die?

                      Kommentar

                      • fanniemae
                        • 19.05.2007
                        • 3291

                        #12
                        es sind trakehner.
                        von denen deckt keiner 300+ stuten und die wenigsten decken eine warmblutstute.
                        die wenigen, die auch in den landespferdezuchten eingesetzt werden, dürften durch sportliche erfolge auf sich aufmerksam gemacht haben.
                        dann ist die HLP ohnehin uninteressant.
                        polen ist daher für die dt wb zucht irrelevant.
                        www.muensterland-pferde.de

                        Kommentar

                        • one
                          • 25.07.2011
                          • 708

                          #13
                          Find ich super!! Danke FN

                          Kommentar

                          • Benny
                            • 25.01.2011
                            • 1673

                            #14
                            Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                            es sind trakehner.
                            von denen deckt keiner 300+ stuten und die wenigsten decken eine warmblutstute.
                            die wenigen, die auch in den landespferdezuchten eingesetzt werden, dürften durch sportliche erfolge auf sich aufmerksam gemacht haben.
                            dann ist die HLP ohnehin uninteressant.
                            polen ist daher für die dt wb zucht irrelevant.
                            In erster Linie sind es Warmblüter, die es in D schwer haben, eine HLP zu bestehen. Mein Warmbluthengst zu Hause muss ja auch seine HLP machen, auch wenn er nur 5 Stuten im Jahr decken würde. Ausserdem lebt der Trakehner Hengstmarkt jedes Jahr vom Verkauf der Junghengste in die Landespferdezucht. Bei den paar Stuten, die dort noch züchterisch aktiv sind, müssten sie ihn sonst einstampfen.

                            Kommentar

                            • hufschlag
                              • 30.07.2012
                              • 4133

                              #15
                              Na ja, man kann sich ja schlau machen, wo die Prüfung abgelegt würde.
                              ist doch hier im Süden des gleiche- wenn da steht Dr pf A gewonnen, schau ich auch wo und wenn es weit hinter der Grenze im Nachbarland war, wo oft nur ein Starter ist, weiß ich Bescheid

                              Kommentar


                              • ehem
                                ehem kommentierte
                                Kommentar bearbeiten
                                Und bei den Punkten können im schönen Alpenland durchaus mind. 1 Punkt nach unten korrigiert werden, bzw. gerne 5% Punkte abgezogen werden. eine 68% Runde dort ist hier dann meist nur noch 63% wert und eigentlich noch weniger. Warum fahren denn hier alle die eine Platzierung brauchen da hin?
                                Übrigens ist ein ähnliches Gefälle von Nord nach Süd...... mit welchen Leistungen dort zum Teil Prüfungen gewonnen werden - damit ist man hier nur im Mittelfeld. Das wunder mich eigentlich noch viel mehr.......
                            • lula
                              • 10.01.2011
                              • 2237

                              #16
                              ... das scheint mit Fohlen bereits ähnlich zu laufen. Beim Anblick eines (exklusivPapier)Fohlens verschlug es mir fast den Atem: schlecht eingeschiente Hinterbeine, gegensätzilch verdreht aus dem Springgelenk, angelaufene Bein trotz 24 Stunden Auslauf, lahm,.... ich wurde stolz darauf hingewiesen, dass es sich um den prämierten Sieger einer Fohlenschau handelte. Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe die Schau gefunden: Dort wurde nur 1 springbetontes Fohlen vorgestellt und dieses dann auch entsprechend als bestes Springfohlen prämiert,....

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