
Sehe es gerade wieder täglich: Unerfahrene Reiterin kauft für minimales Geld eine 12-jährige Stute, hübsches Pferd mit guten Bewegungen und feinem Papier.
"Die ist ganz unverbraucht, hat immer nur auf der Weide gestanden und mal ein Fohlen gehabt, ist gerade erst angeritten. Aber die hat ganz tolle Papiere und meine RL meint die hat total Potential."
Soso... Longieren für die neue Besitzerin fast unmöglich, weil die Stute ausnehmend geschickt ausweicht und um sie herumtanzt, wenn sie nur die Longe auf die andere Seite schnallen will.
Rückwärtstreten generell ganz unmöglich, sofort nach oben oder mit aller Kraft nach vorne weg.
Aufsitzen führt zu heftigem Kopfschlagen, so extrem dass das Pferd bereits mehrfach nach seitlich-hinten umgefallen ist.
Vorwärtsbewegung unter dem Reiter brav, aber mit erkennbaren Rückenproblemen, verkrampft und fest weil offensichtlich nicht schmerzfrei.
Auf meine Nachfrage, ob sie den Rücken mal hat röntgen lassen nur fragende Blicke, nee, die hat bestimmt nichts, der Osteopath hätte den Hals jetzt mal eingerenkt und damit wär doch sicher alles gut (selbstverständlich ist das Pferd auch danach schon wieder beim Aufsitzen umgefallen...).
Wenn die nicht kissing spines hat fress ich 'nen Besen. Und so wird das Schnäppchen schnell zum teuren Spaß, die Besitzerin hat jetzt schon Angst davor.
Wie kommt man auf die naive Idee ein Züchter/Besitzer würde ein gut veranlagtes gesundes, rittiges Pferd mit tollem Papier "einfach so" für 'nen Appel und 'n Ei herschenken?
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