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  • #61
    Ein toller Beitrag! Like!

    Sehe es gerade wieder täglich: Unerfahrene Reiterin kauft für minimales Geld eine 12-jährige Stute, hübsches Pferd mit guten Bewegungen und feinem Papier.
    "Die ist ganz unverbraucht, hat immer nur auf der Weide gestanden und mal ein Fohlen gehabt, ist gerade erst angeritten. Aber die hat ganz tolle Papiere und meine RL meint die hat total Potential."

    Soso... Longieren für die neue Besitzerin fast unmöglich, weil die Stute ausnehmend geschickt ausweicht und um sie herumtanzt, wenn sie nur die Longe auf die andere Seite schnallen will.
    Rückwärtstreten generell ganz unmöglich, sofort nach oben oder mit aller Kraft nach vorne weg.
    Aufsitzen führt zu heftigem Kopfschlagen, so extrem dass das Pferd bereits mehrfach nach seitlich-hinten umgefallen ist.
    Vorwärtsbewegung unter dem Reiter brav, aber mit erkennbaren Rückenproblemen, verkrampft und fest weil offensichtlich nicht schmerzfrei.
    Auf meine Nachfrage, ob sie den Rücken mal hat röntgen lassen nur fragende Blicke, nee, die hat bestimmt nichts, der Osteopath hätte den Hals jetzt mal eingerenkt und damit wär doch sicher alles gut (selbstverständlich ist das Pferd auch danach schon wieder beim Aufsitzen umgefallen...).

    Wenn die nicht kissing spines hat fress ich 'nen Besen. Und so wird das Schnäppchen schnell zum teuren Spaß, die Besitzerin hat jetzt schon Angst davor.
    Wie kommt man auf die naive Idee ein Züchter/Besitzer würde ein gut veranlagtes gesundes, rittiges Pferd mit tollem Papier "einfach so" für 'nen Appel und 'n Ei herschenken?
    Zuletzt geändert von Gast; 08.09.2014, 12:45.

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    • #62
      Nochmal zum Thema gesunde Füße bzw. Erfordernis einer tadellosen Hufstellung/-pflege:
      Eines der bisherigen Sehnenschaden-Pferde, das hufmäßig so schlecht gestellt war mit Bratpfannenhufen, untergeschobenen Trachten, viel zu langer Zehe etc. hat sich jetzt unmittelbar nach Ausheilen des Sehnenschadens einen Griffelbeinbruch zugezogen, mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit indem sie sich mit dem anderen Vorderhuf selbst verletzt hat.
      Mangelnde Haltbarkeit des Pferdes? Oder massives Sorgfaltsversäumnis von Schmied und Besitzer?

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      • Bolaika2
        • 22.03.2011
        • 4384

        #63
        Ganz ehrlich? Wenn ich ein Fohlen gezogen habe, wo von Kindesbeinen an sehr regelmäßig der Schmied ran MUSS, dann ist in meiner Anpaarung bzw bei meiner Zucht irgendwas mächtig schief gegangen.
        Es gibt durchaus Gegenden, wo die Bodenbeschaffenheit keinen ordentlichen, NATÜRLICHEN Abrieb gewährleistet und somit einen 6-8 wöchigen Schmiedetermin beim Jungpferd erzwingt, aber das sollte meiner Meinung nach die Ausnahme sein und nicht die Regel.

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        • #64
          Echt? Ups, das hab ich bislang tatsächlich anders gesehen, bei uns ist der 8-Wochen-Rhythmus auch bei den Fohlen obligatorisch. Es ist dann zwar eigentlich immer mit zwei Raspelstrichen erledigt, geht mehr um die Gewöhnung an das Procedere, trotzdem hab ich das eigentlich für den Normalfall gehalten, so nach dem Motto "Sicher ist sicher". Wir haben nie ausprobiert ob es auch mit deutlich längeren Intervallen ginge, hab ich nie drüber nachgedacht. Hm.
          Die laufen ausschließlich auf sandigem Weideboden, Abrieb ist da ziemlich gleich Null.

          Kommentar

          • Bolaika2
            • 22.03.2011
            • 4384

            #65
            Gerade auf sandigen Böden ist der Abrieb eigentlich sehr gut.

            Daher auch das MUSS groß geschrieben, Gewöhnung ist das eine, aber es gibt ja auch durchaus Tiere mit genetisch bedingten grottenschlechten Gliedmaßen. Braucht man nicht, vor allem braucht man die nicht vermehren.
            Wenn die natürlich trotz robuster Haltung unfallfrei alt werden, will ich nix gesagt haben. Aber wie wahrscheinlich ist das?
            Zuletzt geändert von Bolaika2; 08.09.2014, 13:44.

            Kommentar

            • Greta
              • 30.06.2009
              • 3879

              #66
              Bolaika2 so sehe ich es auch. wir haben auch sandige Böden und ich gebe zu bei Jungpferden lasse ich den Schmied lieber einmal mehr draufgucken weil das eine supertolle Erziehung ist aber wirklich brauchen tun sie es nicht alle 6 Wochen. Und meine Pferde laufen alle (bis auf die eine 20 jährige Stute) ohne Eisen. Sie haben noch nie welche draufgehabt... Das spart mir übrigens auch viel Geld... Und weder glaube ich das sie mit Eisen besser treten, noch brauche ich spezielle Barfusspfleger... Bei mir macht das der stinknormale Schmied... und zur älteren Zuchtstute... Ich hab auch eine davon. Nie geritten und nach 5 Fohlen dann angefangen zu arbeiten... Überhaupt kein Problem.... Macht uns beiden Spass...
              Allegra von Flake aus der Amica

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              • SimSchoen
                • 23.12.2008
                • 164

                #67
                Zitat von Bolaika2 Beitrag anzeigen
                Ganz ehrlich? Wenn ich ein Fohlen gezogen habe, wo von Kindesbeinen an sehr regelmäßig der Schmied ran MUSS, dann ist in meiner Anpaarung bzw bei meiner Zucht irgendwas mächtig schief gegangen.
                Ganz klares Veto!

                Ein Fohlen kann verlegen sein - eigene Korrektur nicht möglich.

                Ein Fohlen kann enorme Wachsumsschübe haben - Die Bänder ziehen dann ungleichmäßig / schief. Hier sollte man schon ein waches Auge haben, gerade bei den wüchsigen Kameraden.

                Der Sommer ist extrem Trocken - der Lehmboden wird hart, die Zehe nutzt sich über die Maßen ab.

                Der Sommer ist extrem feucht - der Lehmboden ist ganz weich und zart, die Zehe schiebt.

                Eine regelmäßige Kontrolle garantiert, dass alles gut läuft. Das bedeuted ja nicht, dass da x-mal dran gegangen wird. Aber wir hatten bspw. letztes Jahr einen extrem großen und auch verlegenen Erstling. Da waren regelmäßige Kontrollen am Anfang schon wichtig. Ab Herbst war alles in Ordnung, grade gezogen und gut.

                Ich bin bei Fohlen auch für "weniger ist mehr" aber regelmäßig gucken ist für uns elementar.

                Und wir mit dem Lehmböden gehören wahrscheinlich in die von Dir oben angesprochenen Regionen, wo leider auf natürlichem Weg nix regelmäßig runter gerieben wird.
                Zuletzt geändert von SimSchoen; 08.09.2014, 14:25.

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                • Santica
                  • 16.02.2009
                  • 2216

                  #68
                  Wir haben auch bei den jungen regelmäßig alle 8 Wochen den Schmied dran, aber wir haben auch keinen Sandboden. Sind ehemaliges moorgebiet. Die Hufe werden eher immer gut durchfeuchtet und wachsen daher immens. Nur in diesem Winter sind sie kaum gewachsen, weil es so trocken war. Seit Mai sind sie dann wie wild gewachsen, so dass wir einige schon nach 4 Wochen wieder vorgestellt haben um zu kürzen.

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                  • #69
                    Zitat von Greta Beitrag anzeigen
                    d... und zur älteren Zuchtstute... Ich hab auch eine davon. Nie geritten und nach 5 Fohlen dann angefangen zu arbeiten... Überhaupt kein Problem.... Macht uns beiden Spass...
                    Na klar kann das so gut laufen - aber nur wenn es stimmt dass die Stute nur deshalb nicht geritten wurde weil sie zur Zucht eingesetzt wurde und nicht, wie im von mir geschilderten Fall, das Pferd offensichtlich wegen deutlicher körperlicher Probleme nicht geritten wurde (hatte ja auch nur "zwischendurch" ein Fohlen, nicht mehrere).
                    Diese Stute ist definitiv nicht "gerade erst" unter dem Sattel wie vom VK behauptet, die hat ihre offensichtlich schmerzhaften Erfahrungen schon früher gemacht.

                    Kommentar

                    • Greta
                      • 30.06.2009
                      • 3879

                      #70
                      So jetzt muss ich nochmal ne Lanze für Verkäufer brechen..... Ich denke es hängt von den Fragen ab die der Kaufinteressent stellt.. Ich hab noch nie in den 40 Jahren wo ich reite und wo ich einige Pferde auch gekauft habe den Eindruck gehabt das mich jemand angelogen hat. Wenn ich die richtige Frage stelle wird das meistens wahrheitsgetreu beantwortet.... Ich denke meist wird nicht gefragt... Wenn mir jemand sagt das Pferd ist bei ihm nicht geritten worden, dann frage ich wie lange er das Pferd hatte und wem es vorher gehört hat... Kann er mir das nicht sagen, dann gehe ich vom Schlimmsten aus und vermute Pferd ist versaut... Ich bin immer optimal pessimistisch aber ich gehe nicht davon aus das jemand mich willentlich anlügt..... Allerdings halte ich auch Abstand von den meisten Pferdehändlern und Großzüchtern.... Und ich verlange kein Schnäppchen... Ich will einen korrekten Preis für meine Zuchtprodukte und ich bin auch bereit einen korrekten Preis zu zahlen...
                      Beispiel meine letzte Pferdesuche... Ich habe ein total erfahrenes Pferd gesucht um mir und meinem 13 jährigen Sohn Polo beizubringen...
                      Angeboten wurde mir...
                      1 5 jähriger von einem Poloprofi für 18.000
                      1 8 jähriger der seit einem 1/2 Jahr mit einem Profi Polospielte für 5000
                      1 12jährige Stute die seit Jahren Anfängerpferd war für 7500
                      1 20 jährige Stute die 6 Jahre lang Profispiele gelaufen war.. (die letzten dies Frühjahr, ich hab sie spielen sehen) für 1000

                      Alle Pferde waren brav und sahen einigermassen gesund aus.... Ich fand die Preise waren korrekt und den entsprechenden Pferden angemessen. Ich musste mir dann halt Gedanken machen was genau ich wollte... Und bisher bin ich auch total glücklich mit meiner Entscheidung
                      Aber jemand anders hätte sich bestimmt anders entschieden...
                      Allegra von Flake aus der Amica

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                      • riti
                        • 01.12.2009
                        • 385

                        #71
                        @simschoen: stimme dir zu. Was die Wertschätzung rittiger, aber unspektakulärer Pferde angeht, befinden wir uns auf einem Weg in eine ganz falsche Richtung. Ich erinnere nur an die Stute "Lotte", die hier in ein, zwei threads als Verkaufspferd vorgestellt wurde. Ein ganz tolles Pferd in meinen Augen (habe genau so eine und bin total glücklich damit). Vierjährig schon sehr brav und rittig, machte kleinen Sprung (unspektakulär) , ganz gute Gangarten (unspektakulär); Farbe braun, Rahmen mittel.
                        Da wurde gefragt, was man für sowas bezahlen muss. Antwort: höchstens 3 bis 5 Tsd. Weil: zu klein, kein überragendes Springvermögen (wie man das anhand des einen, im Video gesprungenen Kreuzes beurteilen will, weiß ich allerdings nicht), keine herausragenden Bewegungen.
                        Tja die ist dann wohl auch für entsprechendes Geld an Leute gegangen, die sich nun wahrscheinlich freuen, ein Schnäppchen gemacht zu haben. Wahrscheinlich werden sie noch sehr lange viel Spaß mit der "Kleinen" haben, so wie ich mit meiner ...

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