Zitat von druenert
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Kopper in der Zucht
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Das Koppen behindert wohl kaum die Gebrauchsfähigkeit eines Pferdes.
Gerade Pferde mit hohem Blutanteil (intelligente Pferde) neigen zum Aussatzkoppen, wenn sie schlechten Haltungsbedingungen ausgesetzt sind. Geht mal in einen Vollblutstall und seht euch dort die aufgestallten Rennpferde an. Ist ein Erkenntnisgewinn hinsichtlich des antrainierten Koppens und Webens.
Viele Züchter meinen ja, dass eine Zuchtstute oder Jungtiere im Winter besser in einer dunklen Box als im Freien aufgehoben sind.
Ich kenne selbst eine koppende Stute. Nicht ein NK dieser Stute koppt.
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Gehört zu den Dingen die ich wenn es irgend geht vermeiden würde. Allerdings kann ich obwohl ich mich stark bemühe jeden Hengst den ich einsetze in der Nahbetrachtung gründlich anzusehen nicht sicher sagen, ob ich nicht auch selbst schon mal einen Kopper eingesetzt habe. Fest steht, dass mir das Risiko viel zu groß wäre. Ich würde mir als Käufer ganz sicherlich auch kein Fohlen kaufen wollen, von dem ein Elternteil koppt. Ob oder ob nicht gesundheitliche Nachteile durch die Kopperei entstehen ist meiner Ansicht nach noch nicht wirklich geklärt. Bestenfalls ist es 'nur' ein Ärgernis bei der Vermarktung bzw. Pensionsstallsuche.
Wenn ich allerdings vor zwei Hengsten stehe die die letzten auf der Welt sind und der eine ist ein mittelprächtiger Voll-Langweiler während der andere ein Weltpferd ohne Fehl und Tadel ist der zufällig koppt, würde ich mich vermutlich für das bessere Gesamtkunstwerk entscheiden und hoffen, dass er es aufgrund ungünstiger Haltungsbedingungen angefangen hat... Immerhin gibt es schlimmeres. Fiese Hufe z.B. sind für mich das Totschlagkriterium schlechthin so einer gehört gar nicht erst gekört.
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Zitat von schlendrian Beitrag anzeigenAber mal etwas zum Nachdenken bezüglich der Vererbung von Verhaltensweisen:
Ein ehemaliges Pferd von mir hat sich bei Stress immer wieder in die Flanken gebissen bzw. gezwickt. Ich hatte so etwas noch nie vorher gesehen, fand es sehr merkwürdig. Irgendwann habe ich dann erfahren, dass der VATER (hat mein Pferd nie gesehen!!!) genau das selbe Verhalten unter Stress zeigte. Vererbung? Blöder Zufall?
Als wir vor über 20 Jahren zum ersten mal im Landgestüt in Warendorf waren und uns die Hengste ansahen, haben wir auch Pilot angeguckt.
Der hatte so eine Art halben Maulkorb an. Auf Nachfrage wurde uns erzählt, dass er die Unart hätte, sich selbst in die Flanke zu beissen.
Ich meine sogar, er hätte deswegen auch eine Decke aufgehabt.
Wir hielten damals Ausschau nach einem Hengst, der unsere erste Zuchtstute decken sollte. Nach der Aussage war Pilot raus aus der Auswahl.
Ich wollte kein gestörtes Pferd im Stall haben, egal, wie sporttauglich.
Koppen ist für mich auch ein absolutes Ausschlusskriterium.
Nicht nur, weil ich das Verhalten am Pferd total fürchterlich finde, sondern weil die Ursache ausgemerzt gehört.
Falls es wirklich oft daher kommt, dass die Pferde Stress nicht vertragen können und daher Magenbeschwerden entwickeln.
Warum muss man mit nervenschwachen und daher krank werdenden Pferden züchten?"Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
Vorwärts aber ist alles." R. Binding
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Bei Vollblütern kommt das recht oft vor mit dieser Selbstverstümmelung... Gab's nicht im Süden auch mal einen Hengst Rasso der das gemacht hat? Ehrlich gesagt verzeihe ich bei den in den 70ern und 80ern noch weit verbreiteteten Haltungsformen einem Pferd beinahe jede Marotte. Pferde gehören einfach raus und/oder wenigstens mehrere Stunden am Tag gut beschäftigt. Klar gibt es immer mal wieder auch Pferde die selbst auf der Weide eine "Schacke" entwickeln aber die sind doch arg in der Unterzahl. Dass es oft die geistvolleren Pferde sind die "Unarten" zeigen, wird sicher auch niemand bestreiten wollen. AUßerdem denke man auch daran, dass auch einige der erfolgreichsten Dressurlinien der Neuzeit verstärkt dieses Hobby aufweisen. Da hätte man sehr viel zu tun wenn man die von jetzt auf gleich alle aus der Zucht werfen wollte. Und dann jammern, dass uns andere in der Sportpferdezucht überholen...
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In Celle steht auch so ein Hengst, der sich selbst beisst - irgendwas mit U!??? ich wills nicht beschwören, dass es Uccello war (kann auch sein, dass der Hengst schon aussortiert worden ist), auf jeden Fall haben wir da ein Video gesehen, gruselig. Für die Doktorarbeiten interessieren Namen in erster Linie nicht - Willa Bohnet und ihre Doktoranden arbeiten da ja öfter mal im Rahmen von Verhaltensuntersuchungen. Bei Deckengsten ist das einfacher zu vergleichen, da sie doch recht ähnlich gehalten werden, alle eine ähnliche Ausbildung bis zu ihrem jeweiligen Alter durchlebt haben (Körvorbereitung, Körung, Einzelaufstallung in Boxen...)
Ich fragte deshalb gezielter nach Zuchtstuten, da es ja so schön heisst, dass die Mutter mind. 60% vererbt - falls es also erblich wäre, wäre das ja für mich ein grösseres Ausschlusskriterium auf Mutterseiten - zumal Zuchtstuten eigentlich oft das schönere Leben geniessen, im Gegensatz zu den hochumjubelten Hochglanzprospekthengsten - denen ich es wirklich eher verzeihen könnte, wenn sie aufgrund von falscher Haltung, falschem Umgang Hobbies entwickeln um Stress abzubauen.
Ausserdem ist ja die Mutter auch mind. 6 Monate Tag und Nacht mit dem Fohlen zusammen. Auch wenn viele sagen, dass sich Pferde sowas nicht abgucken können, gibts ja immer noch genügend Leute die das irgendwie anders sehen - es gibt Ställe die keine Kopper aufnehmen wollen, oder Pferdebesitzer die explizit verlangen, dass ihr Pferd umgestellt wird,sobald ein Kopper in der Nähe ist oder dass der Kopper die dunkelste Ecke im Stall bekommt - meistens mit der Folge, dass das Verhalten dadurch sicher eher schlimmer statt besser wird...Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!
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Hier ist eine Dissertation über Pferdeverhalten - ich denke, das war auch die, von der wir Teile der diversen Tests auf Video gesehen haben, inkl. dem Flankenbeisser
Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!
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Zitat von living doll Beitrag anzeigenWar das die Pilot-Linie?
Koppen ist für mich auch ein absolutes Ausschlusskriterium.
Nicht nur, weil ich das Verhalten am Pferd total fürchterlich finde, sondern weil die Ursache ausgemerzt gehört.
Falls es wirklich oft daher kommt, dass die Pferde Stress nicht vertragen können und daher Magenbeschwerden entwickeln.
Warum muss man mit nervenschwachen und daher krank werdenden Pferden züchten?
Wenn man alle sensiblen und intelligenten Tiere aus der Zucht nehmen würde, wäre es nach meiner Ansicht schlecht bestellt um die Leistungszucht. Genie und Wahnsinn liegen auch bei Pferden dicht bei einander.
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Zitat von Ara Beitrag anzeigenWoher bekommen denn die Tiere in erster Linie Magengeschwüre? Da ist wohl der Mensch mit seinen Haltungs- und Fütterungsbedingungen stark beteiligt.
Wenn man alle sensiblen und intelligenten Tiere aus der Zucht nehmen würde, wäre es nach meiner Ansicht schlecht bestellt um die Leistungszucht. Genie und Wahnsinn liegen auch bei Pferden dicht bei einander.
Kann man daraus schließen, dass sie auch keine Magenprobleme haben?
Oder dass sie nur zu blöd sind, einen Weg zu finden, sich über die Bauchschmerzen hinweg zu dröhnen?"Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
Vorwärts aber ist alles." R. Binding
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Zitat von living doll Beitrag anzeigenNun, die meisten Pferde werden bei gleicher Haltung eben nicht zum Kopper.
Kann man daraus schließen, dass sie auch keine Magenprobleme haben?
Oder dass sie nur zu blöd sind, einen Weg zu finden, sich über die Bauchschmerzen hinweg zu dröhnen?
Richtig ist, dass Pferde die so etwas unbeschadet überstehen, dann die gaaaaanz Ausgeglichenen sind. Mit denen kann dann jeder auch noch so schlechte Reiter gaaaaanz gemütlich sein Ziehen, Zerren oder sonst etwas betreiben kann. Die Pensionsställe sind voll von den abgestumpften Pferden, mit denen jeder Idiot manchen kann, was er will. Der Unterschied ist bloß, dass mit diesen Pferden kaum ein sportlich relevanter Erfolg möglich ist.
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Nein, ich will sagen, dass es unsinnig ist, Pferde zu züchten, die zwar sportlich und vermögend sind, aber sobald sie im Sport eingesetzt werden, wegen schwacher Nerven krank werden oder selbstzerstörerische Macken entwickeln.
Da soll man doch besser die Pferde nehmen, die die Haltung und den Einsatz auch gesund verkraften."Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
Vorwärts aber ist alles." R. Binding
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Na das sind ja forsche Worte...... Ich denke, das es manchmal für Pferde schwer ist die moderne Pferdehaltung unbeschadet zu überstehen.... Ich mag Koppen nicht, weil es blöd zu managen ist... Und ich hätte auch Bedenken, das sich ein Fohlen soetwas bei der Mutter abschaut...
Ansonsten, ich hab letztes Jahr einen Blüter von der Rennbahn geritten, der koppte. War allerdings dank passendem Kopperriemen praktisch nicht existent.... Ich hab selten ein Pferd mit so einer tollen Einstellung geritten.... Hochintelligent und voll motiviert. Der hatte Charaktereigenschaften von denen sich manche Nicht Kopper ne Scheibe abschneiden könnten..Allegra von Flake aus der Amica
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Zitat von Greta Beitrag anzeigen.... Ich hab selten ein Pferd mit so einer tollen Einstellung geritten.... Hochintelligent und voll motiviert. Der hatte Charaktereigenschaften von denen sich manche Nicht Kopper ne Scheibe abschneiden könnten..
Das ist aber keinesfalls so!!!
Diese Kombination gibt es auch ohne Koppen, auch mit viel oder reinem Vollblut (auch unter höchstem Stress oder ungünstig gehalten).
In der Zucht ist man keinesfalls genötigt, für dieses mehr an Leistungsbereitschaft (und oftmals auch -vermögen) Mängel wie Koppen in Kauf zu nehmen.
Und als Züchter, im steten Bestreben um Verbesserung, sollte man selbstverständlich ein möglichst "mangelfreies" Ergebnis anstreben. Schon aus Eigennutz, da der Züchter spätestens beim Verkauf komplette Transparenz herstellen und jeden Mangel finanziell vertreten muss.
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Zitat von dressurpferde@email.de Beitrag anzeigenUnd als Züchter, im steten Bestreben um Verbesserung, sollte man selbstverständlich ein möglichst "mangelfreies" Ergebnis anstreben. Schon aus Eigennutz, da der Züchter spätestens beim Verkauf komplette Transparenz herstellen und jeden Mangel finanziell vertreten muss.
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Zitat von Kat Beitrag anzeigenNur mal am Rande, weil du meintest dank passendem Kopperriemen - Kopperriemen sind,wie du hoffentlich weisst, tierschutzrelevant.Aber sei beruhigt... Dies Pferd hat in seinem Leben keinen Huf auf Deutschen Boden gesetzt, so das auch gegen keine Deutschen Tierschutzgesetze verstossen wurde...... Scheint aber eine neue Regelung zu sein, da bis vor einiger Zeit Kopperriemen noch käuflich zu erwerben waren.....
Und ganz ehrlich, ich hab Kopper erlebt, die sich den Kiefer gebrochen haben auf Grund Ihres Koppens und wie die Zähne nach einiger Zeit aussehen, darüber möchte ich gar nicht nachdenken..... Da bin ich mir einfach nicht sicher, ob so etwas nicht viel Tierschutzrelevanter ist.......Allegra von Flake aus der Amica
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Rotspon koppt meines Wissens und wie viele tolle NK gibt es von ihm.
Kostolany hat Kehlkopfpfeiffen, wie viele geniale NK gibt es von ihm. Ohne ihn kein Gribaldi und kein Totilas.
Kein Käufer ist gezwungen ein bestimmtes Pferd zu kaufen, wenn ihm eine Eigenschaft des Pferdes als Mangel erscheint. Wenn ich ein schwarzes Pferd kaufe und einen Schimmel erhalte, ist auch die falsche Farbe ein Mangel i.S.d. Kaufvertragsrechts.
Aber auch kein Züchter kann gezwungen werden, eine leistungsbewährte gute Zuchtstute, die koppt und dies noch nie an ihre NK weitergegeben hat, aus der Zucht zu nehmen.
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Es war nicht mein Pferd, und ich hatte nur das halbe Jahr mit Ihm Kontakt... Das Pferd war nachts auf der Koppel (ohne Kopperriemen), wurde morgens reingeholt, geritten und kam nachmittags wieder raus (dabei wurde der Kopperriemen wieder abgemacht)... D.h. es hatte nach dem Reiten tagsüber einige Stunden den Riemen um. Damit frass es ohne Probleme Kraftfutter und Heu. Er hatte keine Scheuerstellen und war kugelrund und glänzend....
Ich kann mir tatsächlich tierschutzrelevanteres vorstellen...
Wenn es mein Pferd gewesen wäre hätte ich es operieren lassen..... Aber ich höre jetzt schon den Aufschrei aller hier!!
Wie gesagt, mich stört am Koppen das Geräusch, die Abnutzung der Zähne, die möglicherweise schädlichen Einflüsse auf Boxennachbarn und das Risiko, das durch das Vollpumpen des Magens mit Luft möglicherweise Koliken hervorgerufen werden. Ferner ist meine persönliche Ansicht, das das eine Sucht ist, die eventuell durch dauerndes Ausüben noch verstärkt wird.....
Das Kopper schlechtere Pferde sind glaube ich nicht.... Und meiner Ansicht nach sind Pferde Lebewesen die eben nicht perfekt sind.... Wenn es soviele perfekte Pferde ohne Gesundheitliche Probleme oder andere Hobbies geben würde, dann frage ich mich warum solche Themen hier immer wieder kommen.....Allegra von Flake aus der Amica
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Also unser einer koppt auch. Darf er auch.
In einer Studie wurde doch mal erwiesen, dass beim Koppen gar keine Luft geschluckt wird...
Wir hatten ihn auch mal in Gießen, um ihn einer Kopperstudie zur Verfügung zu stellen. "Leider" zeigte er dort keinerlei Koppen (macht er generell bei Stallwechseln nicht, bei ihm ist es also scheinbar nicht (mehr?) stressbedingt).
Über die Erblichkeit gibt es, so weit ich weiß, geteilte Meinungen.
Er selbst hat ja nur eine Handvoll Nachkommen, vier davon kenne ich, von denen koppt keiner.
Wenn man entsprechende "Koppflächen" zur Verfügung stellt (also nicht gerade ´ne Metallfutterkrippe, auf denen sie aufsetzen), sondern weiches Holz, nutzen sich die Zähne auch nicht übermäßig ab. Bei ihm sehen sie jedenfalls gut aus und er ist 23.
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