Züchten wir am Markt vorbei ??

[Oppenheim]

@Mondnacht, was ist eigentlich aus Deinem Kaufinteresse für die Gotin geworden???

[dissens]

Viele Amateure, auch die mit Turnierambition wollen aber auch mal ins Gelände gehen. Das kann behaupte ich, mal jedes Pferd lernen, aber kaum jemand bildet so aus. Auf der anderen Seite wollen auch die Amateure junge Pferde mit spektakulärem Trab (der natürlich mit Spannung geritten werden muss), so ein gerittenes Pferd hat daher oft auch nicht die Gelassenheit für das Gelände.

Was ich als Freizeittusse in dem Zusammenhang hoch spannend finde, ist das Konzept "Hannoveraner erleben" des Hannoveraner Verbandes: http://www.hannoveraner.com/602.html

Wohlgemerkt, ich habe keine Ahnung, ob die so vermarkteten Pferde auch halten, was der Verband verspricht. Aber ich finde es hochinteressant, dass der Verband offenbar gezielt und mit nicht unerheblichem Marketing-Aufwand (habe das letzthin in einer Zeitschrift ... gefunden) nun auch auf die Freizeittussen-"Nische" eingeht. Obgleich ich bezweifle, dass es sich wirklich um eine Nische handelt ..

[Drossel]

Ja, ja die Freizeitreiterfraktion. Habe einen grottenbraven 5-jährigen zum Verkauf, A-Dressur platziert, A-Springen problemlos, klar im Kopf, problemlos im Gelände, leichtrittig, brav im Umgang, hat Blutanschluss, preislich im 4-stelligen Bereich. Gemeldet hat sich u.a. eine ältere Dame, welche freizeitmäßig bis L Dressur reiten möchte. Kam zum Probereiten und meiner Meinung nach würde die bereits in einer E-Dressur abgeklingelt werden, aber was solls. Kam gut zurecht, Kauf war fast perfekt, es sollte nur noch ein Röntegn TÜV gemacht werden. da das Pferd den TA nur zum Impfen kennt und noch nie auch nur 1 Stunde lahm war, dachte ich, kein Problem. Jetzt hat der TÜV aber ergeben, dass der Wallach einen kleinen Chip außerhalb des Gelenks hat und ist somit nur Röntgenklasse II ist. Sie hat dann zwar noch gejammtert, dass sie dachte, sie hätte endlich ihr Traumpferd gefunden und dann das, aber gekauft hat sie ihn auf Grund des Befundes nicht. Wenn man bedenkt, wieviele gerittene und im Sport erfolgreiche Pferde überhaupt Röntgenklasse I haben, wird sie wohl nie ein Pferd finden und selbst Klasse III heiß "Akzeptanzzustand".

[Mondnacht]

@ Oppenheim

Das Kaufinteresse war definitv da, weil die Stute mir wirklich gut gefiel und meines Erachtens grundehrlich war (oder besser noch ist).

Leider hatte sich bei uns beruflich etwas so blöd verzögert, dass ich da immer nicht zuschlagen konnte und dann ist mir von einer Freundin ein Pferd über die Füße gefallen und sie hat mir ein Angebot gemacht, was ich nicht ausschlagen konnte...
Da lief es nicht zu marktgerechten Konditionen ab, deswegen will ich das hier auch nicht vertiefen, aber sie weiß wo ihr Dicker geblieben ist und ich weiß genau, wo er herkommt und welche Macken er hat.

Aber: Ich hatte echt schon einen Namen für die Stute und hoffe, sie findet einen netten Besitzer, denn sie scheint genau so ein Pferd zu sein, was von so vielen gesucht wird, vielseitig, kopfklar und sympathisch mit ansprechenden Gängen und das zu einem reelen Preis.

[caspar]

Ich Sachen TÜV hab ich auch so meine Erfahrungen gemacht.

Die Klassifizierung ist in meinen Augen absolut subjektiv.

Entscheidend ist viel mehr,
1. wie ist das Pferd aufgezogen und ausgebildet worden.
Nicht wenige Hufgelenksentzündungen und Kissin Spines resultieren nämlich aus der Anreitzeit.
2. wie wird das Pferd weiter gehalten und gemanagt.
3. Welchen Job soll es tun ?

[monka]

@ Mondnacht
Stimmt, da ist die Frustration bei vielen (auch bei mir und meinen Bekannten) extrem hoch. Nicht weil wir uns nicht mit den Profis messen möchten, sondern weil diese einfach anders beurteilt werden von ihren Richterfreunden. Dann heißt es, das Pferd ist ja nicht so dolle, aber da reitet ja Herr XY, dem können wir ja keine 6,0 geben als Profi... (selber beim Protokoll schreiben erlebt).

Hab' ich genauso erlebt, nett ist auch 'letzte Woche in XY hat er/sie sich aber besser gezeigt'

Die Richter haben halt Erbarmen mit denen, die ihr Brot mit Beritt verdienen, die sind auch jedes WE auf den Turnieren. Und ich kann's irgendwo menschlich sogar verstehen, aber als Amateur nervt es mich- habe dies Jahr keinen Ausweis beantragt+ kein Turnier geritten.

[Mondnacht]

Weißt du, mich regt ja so ein Montagsclub gar nicht auf und ich kann das ja auch ein bisschen verstehen, dass man einen Profi nicht so niedermachen will ( der muss sich dann natürlich den Besitzern gegenüber rechtfertigen).
Mich ärgert ganz besonders, dass in den wenigen, nur für den reinen Amatuer ausgeschriebenen Prüfungen auch ständig diese Semi-Profis mitreiten, die ganz klar ihr Geld damit verdienen.

Die FN hat macht ja gerade diese Umfrage über den Turniersport, vielleicht entnehmen sie den Antworten ja auch, was viele nervt und versuchen etwas zu verändern, damit wieder mehr Reiter Spaß daran haben.

[DannySP]

Da habt ihr ja so Recht (es gibt ja sogar schon so eine Organisation, die eigene Prüfungen nur für Amateure ausschreibt, sogar bis S....der Hammer ist, dafür musst du im Jahr extra bezahlen und die Reiterrevue abonnieren....ich glaube, wir Reiter sind die einzig Bescheuerten (sorry), bei denen die Amateure dafür blechen müssen, damit sie von den Profis, die auch noch Geld damit verdienen, im Wettkampf getrennt werden).

Vielleicht sollten wir mal einen Beschwerde Thread eröffnen, bei sich alle eintragen können, die das auch nervt und den an die FN weiterleiten...

[monka]

@ Mondnacht
die Umfrage hab ich auch ausgefüllt- die Frage ist, ob sich was ändert.

@ DannySP
die FN will Amateure+ Profis gar nicht trennen, die Amateure tragen nicht unwesentlich zur Finanzierung der Prüfungen bei. Die FN hat sich überlegt die Profis über den Jahresbeitrag höher zu belasten, daher ist die Fortschreibung jetzt nach Leistungsklassen gestaffelt. Das es auch Amateure gibt, die mit einem oder 2 Pferden LK 2 o.3. haben, kommt denen nicht in den Kopf, oder es ist so gewollt.

[Avinia]

Hi hi, die haben wahrscheinlich bei der Steuerpolitik abgeguckt - wer mehr leistet, muss mehr zahlen :-))