Zitat von traberfan
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Züchten wir am Markt vorbei ??
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Zitat von traberfan Beitrag anzeigenKittyhawk, absolut konform auch was die Decktaxen und Tierärzte angeht. Aber auch die Ausbilder, wie Vorbereiter etc müssen mit den Züchtern Hand in Hand arbeiten. (Könnte auch unter dem Punkt Netzwerk stehen).
Ich habe einen sehr vernünftigen TA, der weiß, dass er auf Dauer von uns Züchter leben will und daher nach dem Motto abrechnet: "Leben und Leben lassen!" Und auch unter den Ausbildern gibt es, wenn man etwas sucht vernünftige, die für die erste Ausbildungsstufe ein faires Geld verlangen. Um in die höheren Klassen zu kommen, muss man dann aber richtig Geld in die Hand nehmen.
Und Hengste mit Decktaxen von 1000,- € ohne nennbare Eigenleistung würde ich in der Springpferdezucht auch nicht anpaaren.
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Wirklich eine sehr interessante Diskussion. Mal sehen, es gibt doch folgende Ausgangspunkte:
Ansprüche der Käufer
a. Die Gesundheit:
Nochmal, es geht hier um die Gesundheit des Pferdes. Selbstverständlich beinhaltet die von mir als „TÜV“ – Bezeichnete medizinische Untersuchung nicht nur die röntkologische, sondern auch die klinische Untersuchung und beide haben einwandfrei zu sein. Wie die TÜV - Klassifkation die für „gesund“ steht (ich sage das bewusst so) nun heisst ob I II III IV oder sonstwie ist dabei vollkommen nebensächlich. Ich bin Käufer und will ein gesundes Pferd. Hab der Züchter kein solches, verkauft er es nicht.
Ob ein Züchter/ Verkäufer meinen Gesundheitsanspruch an ein Pferd für sinnig/ unsinnig oder sonstetwas hält und wie er dieser Meinung Ausdruck verleiht ist letzlich dabei selbstverständlich absolut unerheblich. Es ändert sich auch nichts wenn man dem Käufer Unwissenheit, Überheblichkeit, Unfähigkeit oder sonstetwas unterstellt. Keine Gesundheit, keinen Verkauf, denn der Käufer bestimmt wofür er sein Geld ausgibt und wofür nicht.
Allen ist wohl klar, das sich ein Pferd jederzeit verletzten kann und entsprechende Folgen bleiben…Dennoch hat jeder Käufer in der BRD das Recht auf einwandfreie Ware. Nimmt man dieses recht bewusst nicht in Anspruch (und kauft z. B. ein Pferd mit einer schlechten TÜV – Klassifikation) ist das die eigene Entscheidung, die von jedermann akzeptiert werden muss, ebenso übrigens wie die Entscheidung desjenigen, der gerne eine „einwandfreie Ware“ hätte.
Und noch zur Gesundheit eine Frage an die Züchter: Züchtet ihr mit ungetüvten Stuten? Sicher nicht, den TÜV - Befunde geben auch erste Anhaltspunkte für möglicherweise vererbbare Schäden, die man ggf. auch auf den Ersten Blick oder über lange Jahre nicht sieht.
b. Bezüglich des Ex- und Interieurs
Der Käufer sucht und kauft gemäß seinen Ansprüchen (Rasse, Alter, Größe, Farbe inkl. Abzeichen, Charakter, Eignung, usw.) und wenn diese noch so absonderlich erschienen. Kann ein Züchter nicht das bieten, was seine Kunden wollen, verkauft er kein Pferd. Jeder Kunde hat seine Präferenzen bezüglich des Pferdes (ganz deutlich auch bei den Profireitern die häufiger mal im TV zu sehen sind zu beobachten: Gleicher Reiter, ähnliche Pferdetypen). Auch hier ist es nicht von Belang, ob der Züchter/ Verkäufer sich darüber aufregt, das man ja nicht nach Farbe kaufen kann….er verkauft nicht, hält er nicht vor, was der Kunde will. Es wird andererseits auch immer den Fall geben, das ein Züchter/ Verkäufer ein Pferd aufgrund der Kundenpräferenzen nicht verkaufen kann, weil man überwiegend Schimmel züchtet und der Kunde unbedingt einen Rappen will….Tja, dann kommt irgendwann auch der nächste Käufer, dem die angebotenen Pferde in allen Punkten zusagen. Wo ist also das Problem und v.a. die Notwendigkeit potentielle Kunden die Ihre Präferenzen bezüglich eines Pferdes darstellen und Verfolgen wüst zu beschimpfen?
2.) Der Kaufpreis
Ein Pferd hat den Wert, den jemand bereit ist dafür zu zahlen. Freizeitreitern (= Menschen, die als Hobby ein Pferd halten und sich mit diesem in ihrer Freizeit beschäftigen und dieses reiten) zu unterstellen sie könnten den Preis für ein Pferd nicht zahlen und würden sich auf „Billigangebote“ stürzen ist ein Witz. Welche Finanziellen Kapazitäten jemand hat, ist mit nichten davon abhänig ob er Freizeit- oder Profireiter ist. Im Gegenteil: Der Profireiter unterhält zumeist einen eigenen Stall oder besitzt zumindest mehrere Pferde und ist vor diesem Hintergrund gezwungen immer wirtschaftlich zu denken. Wird also im Endeffekt immer versuchen das Pferd „günstigstmöglich“ zu kaufen. Der Freizeitreiter hält sich ein Pferd zum „Spaß“, also gänzlich ohne Profit- oder Gewinndenken und gibt das aus, was er vor seinem persönlichen Hintergrund (Emotionen, etc.) dafür bereit ist zu zahlen.
Ergo: Erfüllt ein Züchter die Ansprüche der Käufer nicht, verkauft er nicht. Diese Tatsache wird nicht dadurch verändert, das man seine Kunden für als Unwissend , Arogant oder sonstetwas darstellt und sich ihnen gegenüber auch so benimmt (denken darf man ja alles). Im Gegenteil. Derartiges Verhalten kann ganz schnell umschlagen…und die Reiterwelt ist tatsächlich sooooo klein, das ein „schlechter Ruf“ bezüglich des Kundenumganges und der Kundenkommunikation ist ganz schnell rum. Jeder kann sich denken, wie diese Situation bei der aktuellen Marktlage endet. Da nützen auch Beschimpfungen nichts.
3.) Der Markt
Besteht aus 90% Freizeitreitern und 10% Profireitern (Profireiter = Menschen die mit dem Reitsport Ihren Lebensunterhalt verdienen). Die Wahrscheinlichkeit für einen Züchter ein „Profipferd“ zu züchten ist, wie allen bekannt ist, denkbar gering, auch dann, wenn es das ständige streben des Züchters ist ein Superpferd zu züchten. Gezielt und in Maßen das Streben nach einem Superpferd zu verfolgen (z. B. durch 1 – 3 gezielte und wohlüberlegte Anpaarungen/ Jahr) ist sicherlich angebracht und durchführbar. Allerdings sollte der Fokus doch auf dem Bereich liegen, indem ich Pferde die den Ansprüchen der Kunden genügen zu reellen Preisen absetzten kann und der weniger Risikobehaftet - im Sinne von Enttäuschung darüber, das die teure Decktaxe doch nicht den gewünschten Erfolg hatte und ich letztlich nur günstig verkaufen kann – sind. Will der Züchter trotzdem auf biegen und brechen nur dem Zuchtziel nachhängen und gelingt es nicht dieses zu erfüllen, habe ich u. U. weder ein gutes „Gebrauchspferd“ noch einen „Superstar“…aber trotzdem Kosten, die früher oder später dazu führen, das ich am Markt nicht mehr präsent bin.
4.) Zielgruppen
a. Es ist gut und schön, wenn man ein Zuchtziel umsetzten bzw. dieses verfolgen und erfüllen möchte. Sehr löblich. Wenn dieses Zuchtziel aber den Ansprüchen von nur 10% der potentiellen Kunden entspricht und die Wahrscheinlichkeit ein solches Superpferd zu züchten tatsächlich unter 5% liegt, ist die Misere vorprogrammiert. Züchte ich durchschnittliche Pferde, darf ich bezüglich eines Verkaufes auch nur durchschnittliche Anforderungen an den Verkaufserlös und die zukünftigen Erfolge des Pferdes mit seinem neuen Besitzer haben. Dies gilt auch dann, wenn ich die Hoffnung gehabt habe aus der Anpaarung einen Superstar heraus zu bekommen und selbst entsprechend viel investiert habe. Das ist unternehmerisches (oder auch hobbyzüchterisches) Risiko und nicht die Schuld oder Bürde des Kunden, der einen solchen Verlust natürlich weder tragen kann/ muss und natürlich auch kein schlechtes Gewissen haben muss, wenn er ein junges Pferd zu einem - nach den Gegebenheiten - angemessenen Preis verkauft.
b. Bezüglich des Kundenkontaktes und der Kundenkommunikation sollte man schon sehr genau darüber nachdenken, wie man den Kunden gegenübertritt. Sicherlich wird es potentielle Kunden geben, deren Eigenheiten umgehend erkannt werden können und die mit den eigenen (z. B. zur Farbauswahl, zur Abstammung, o.ä.) nicht konform gehen. Eine Einstellung auf den Kunden ist aber bei der aktuellen Marktsituation gradezu essentiell insbesondere für Züchter/ Verkäufer die eher im kleinen Stil aber dennoch Hauptberuflich züchten.
Zur Ausgangsfrage: „Wird am Markt vorbeigezüchtet“ -> Ich persönlich denke, das diese Frage nicht pauschal zu beantworten ist und auch in Zukunft nicht sein wird. Der Markt ist sowohl auf Anbieter-, als auch auf Kundenseite verschiedene Segmente, die nicht scharf voneinander abgrenzbar sind und deren Kriterien für die meisten Anbieter oft im Dunkeln liegen. Ich meine jeder Züchter sollte sich daher auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen „Gebrauchspferdezucht“ und „Leistungszucht“ konzentrieren, damit er vorwiegend kostendeckend und zukunftsorientiert arbeiten kann, dabei sein Zuchtzeil verfolgen, aber auch seine Kunden befriedigen kann…Ein Spagat, der wie ich meine, dennoch zu schaffen sein sollte….
Die LübeckerinZuletzt geändert von Lübeckerin; 17.08.2011, 19:35.
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Klar sollte man im Idealfall seine Stute getüvt haben. Aber für mich sagt die Klassifizierung in II und III gar nicht aus. Man muss auch die Röntgenklassen auch interpretieren können und wissen was vererbbar ist und was nicht. Schlimmer sind die Stuten, die wegen Weichteil-Erkrankungen aus dem Sport genommen wurden und dann in die Zucht eingesetzt werden. Meiner Meinung nach.
Und ein 1er Tüv ist auch keine Garantie dafür "einwandfreie" Ware zu bekommen. Und solange das sich als Irrglaube festsetzt wird es schwer für den Käufer
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Lübeckerin, was Du über die Verteilung der Käufer schreibst, stimmt zwar, 90% privat, 10 % Profis.
Aber: wenn die Züchter nicht das Beste zu züchten versuchen, wird das, was als Fohlen "rauskommt" im Vergleich immer eher schlechter als besser.
Ich habe etliche Seiter früher geschrieben, dass es auch in anderen Wirtschaftszweigen dieses Bestreben gibt, das "Optimum" zu bekommen, hier: zu züchten.
Denn je höher die Ziele gesetzt sind, um so besser ist das durchschnittliche Ergebnis. Das ist einfach so. Davon profitieren alle, Züchter, Verkäufer und Käufer, denn -und das wissen alle, die in den letzten 20 oder 25 Jahren neue Pferde bekommen haben- die Pferde sind durchgängig besser geworden, rittiger, teilweise williger, wie auch immer man das definiert.
Aber ich komme immer wieder darauf zurück: es ist schade, dass es zu wenige Ausbilder für die Spät- und Wiedereinsteiger gibt, außerdem Turniere, auf denen diese Klientel sich wohlfühlen kann, wo nicht der Ü 40 gegen das Töchterchen auf dem 50000 Euro Pferd anreiten muß.
Dies Klientel hat oft gute Pferde und auch den Willen, was zu lernen, aber keine Möglichkeit, den guten Unterricht zu bekommen resp. auf diese "Oldie-Turniere" zu gehen, weil es zu wenige gibt.
Überall hören und lesen wir von der älter werdenden Gesellschaft, die Pferdekäufer werden so auch älter sein, aber -wenn sie gut "bedient" werden, auch zufriedene Kundschaft darstellen und die entsprechende Mund-zu-Mundpropaganda lostreten, die ein nicht zu unterschätzendes Netzwerk für den Züchter/Pferdeverkäufer -Ausbilder, ergibt.
Es ist das Rundumpaket (nicht das sorglose), das alles ausmacht.
Allerdings muss ich sagen, dass in früheren Jahren (zu heute kann ichs nicht so sagen bzw. will es nicht) z.B. mit Hengsten wie Senior gezüchtet wurde, der schon mal jemanden, der ihn auf einer Vorführung vorstellen mußte, den Unterarm zerbiss (hab ich selbst gesehen). Diese Zuchttiere halte ich nicht für geeignet, die Käufer zu "befriedigen" weder die Profis, noch die 90% Private.
Es gibt inzwischen in viele Richtungen Versuche, etwas an dem nicht befriedigenden Zustand zu ändern, aber es reicht noch nicht "rundum".
Aber man muss ja noch Ziele haben, die es zu erfüllen gilt.
Und: nein, ich denke nicht, dass am Markt vorbei gezüchtet wird.
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Zitat von traberfan Beitrag anzeigenKlar sollte man im Idealfall seine Stute getüvt haben. Aber für mich sagt die Klassifizierung in II und III gar nicht aus. Man muss auch die Röntgenklassen auch interpretieren können und wissen was vererbbar ist und was nicht. Schlimmer sind die Stuten, die wegen Weichteil-Erkrankungen aus dem Sport genommen wurden und dann in die Zucht eingesetzt werden. Meiner Meinung nach.
Und ein 1er Tüv ist auch keine Garantie dafür "einwandfreie" Ware zu bekommen. Und solange das sich als Irrglaube festsetzt wird es schwer für den Käufer
Abgesehen davon sagte ich, das der TÜV einer Zuchtstute Anhaltspunkte für mögliche vererbbare Krankheiten ist. Das wäre dann also weiter zu untersuchen. Ich denke natürlich dabei, das die konsultierten Tierärzte in der Lage sind die Ursachen der TÜV - Klassen Einstufung zu beurteilen können.
Bezüglich der Weichteil - ERkrankungen muss die Ursache der Erkrankung feststehen. Es wurde ja schon häufiger angeführt, das die Leistungsansprüche - insbesondere im Profisektor - extrem hoch sind. Überlastungen und deren Folgen, besonders bei noch in der Entwicklungs stehenden Pferden, sind da schnell passiert und können auch solche Erkrankungen bedingen...Man muss da schauen denke ich.
Mal abgesehen davon, dass ich nicht verantwortlich bin für Gesetze oder deren Formulierung: Ich möchte ein zum Zeitpunkt des Kaufes gesundes (im Sinne des Gesetzes "einwandfreies") Pferd. Das meint einen 1 oder 1 - 2er TÜV (= röntgologisch und klinisch). Wie ich sagte, ist klar, das ein Pferd Krankheiten entwickeln kann oder Mängel (z. B. durch Sturz, Ansteckung, o.ä,) erwerben kann. Auch gibt es, ähnlich wie bei uns Menschen, Krankheiten, die erst im Fortgeschrittenen Alter sichtbar werden. Alles gut und überhaupt kein Problem. Aber zum Zeitpunkt des Kaufes war soweit alles i. O..
Auch sei noch gesagt, das ein 1er oder 1 - 2er TÜV (welcher erteilt wird ist abhängig davon, wer ihn erteilt) wirklich keine Seltenheit am Markt ist. Ich hatte doch einige Pferde, die diesem Kriterium entsprachen. Haben meine Pferde alle durchgängig 3er TÜV oder ggf. auch noch schlechter, so daß ich keine entsprechenden Verkaufspreise erzielen kann, würde ich mir als Züchter gedanken machen was ich denn falsch gemacht habe und nicht auf dem bösen Freizeitreiter herumhauen, der doch gefälligst endlich einsehen soll, das ein solches Pferd für ihn ausreicht. Es ist wohl also eher der Verkäufer, der es schwer hat diese Pferde an den Mann zu bringen.
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Ich müsste mal was provokantes Fragen:
Ein Modehengst ist vor allem deshalb ein Modehengst weil für das Sperma/Fohlen/Nachwuchs ein Markt da ist. Er muß aber nicht (wissen wir alle) zwingend ein guter Vererber sein.
Wann bin ich dann näher am Markt, wenn ich Produkte mit modischen Abstammungen oder in meinen Augen züchterisch wertvolle Pferde Züchte (wobei das auch bei den marktnahen der Fall sein kann)??
Doch eigentlich, wenn ich meinen Nachwuchs, an wen auch immer, verkaufen kann?
Macht ihr eine Grenze zwischen einer eventuellen Vermehrung von Sind-grade-in-Produkten und Erhaltung und Förderung der Linien?Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!
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Eine 15 jährige Stute, die 10 Jahre erfolgreich im Sport war, wird wohl kaum einen 1-er TÜV haben.
Mir ist Leistung wichtiger als TÜV.
Ob einer hält oder nicht, hängt weitgehend vom Management des Pferdes ab.
Ausserdem züchte ich Pferde, und keine Fohlen.
Wir bilden sie selbst aus und verkaufen dann ein erfolgreiches Sportpferd.
Bei 5-10 jährigen Vielseitigkeitspferde herrscht eine enorme Nachfrage, die der Markt momentan nicht bedienen kann.
1. Es wird zu wenig mit Vollblut gezüchtet.
2. Die Ausbildung dieser Pferde geht eben nicht im Hau-Ruck Schnellbleich verfahren
3. Wenn sich jemand die Arbeit gemacht hat und endlich den gewünschten Erfolg hat ist es schwer sich vom Pferd zu trennen.
4. Ein Buschpferd erfolgreich weiter zu reiten ist anspruchsvoller als nur Dressur oder Springpferde zu reiten. Also muss man länger nach dem Passenden suchen.
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Zitat von caspar Beitrag anzeigenEine 15 jährige Stute, die 10 Jahre erfolgreich im Sport war, wird wohl kaum einen 1-er TÜV haben.
Mir ist Leistung wichtiger als TÜV.
Ob einer hält oder nicht, hängt weitgehend vom Management des Pferdes ab.
Ausserdem züchte ich Pferde, und keine Fohlen.
Wir bilden sie selbst aus und verkaufen dann ein erfolgreiches Sportpferd.
Bei 5-10 jährigen Vielseitigkeitspferde herrscht eine enorme Nachfrage, die der Markt momentan nicht bedienen kann.
1. Es wird zu wenig mit Vollblut gezüchtet.
2. Die Ausbildung dieser Pferde geht eben nicht im Hau-Ruck Schnellbleich verfahren
3. Wenn sich jemand die Arbeit gemacht hat und endlich den gewünschten Erfolg hat ist es schwer sich vom Pferd zu trennen.
4. Ein Buschpferd erfolgreich weiter zu reiten ist anspruchsvoller als nur Dressur oder Springpferde zu reiten. Also muss man länger nach dem Passenden suchen.
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@wolke
dann hast Du folgende Möglichkeiten.
1. Du reitest es bis es mind. VA plaziert ist. Und wenn es genügend Vollblut-Anteil hat, und nicht zu kompliziert zu bedienen, dann stehen die Interessenten bald vor der Türe.
2. Du gibst es einem Profi in Beritt, gibt es ja in deiner Gegend einige. Der soll es Reiten und dann verkaufen.
3. Du verkaufst es einem Profi.
Ich kann Dir gerne einen Kontakt herstellen, wenn Du möchtest.
Musst mal auf die hp von Top-Eventers gehen.
Gute Pferde für die Vielseitigkeit sind gesucht und werden heute zum Glück besser bezahlt als früher.
Ausserdem gibt es Nachfrage, was man von den anderen beiden Sparten nicht unbedingt sagen kann.
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Was ich ein wenig wundert ist, dass noch niemand das Thema "Vermittler" angesprochen hat. Für einen Käufer, welches ein Familienpferd mit Familienanschluss sucht und bereit ist dafür 15-20.000 EUR auszugeben ist es heute sehr schwer ein geeignetes Pferd zu suchen und zu finden ohne gleich das Geld in jedes WE quer durch die Republik fahren zu verschleudern. Meist suchen sie ein Nachfolgerpferd und haben ganz bestimmte Points vor Augen und verirren sich in Angebote, Abstammungen etc. Dann wird oft der Reitlehrer etc gefragt der nicht immer ein Interesse daran die Reiter gut beritten zu machen, sondern seinen monitären Vorteil im Auge hat. jeder will "schnappen" und der Ottonormalverbraucher ist schlicht überfordert.
Mal ein Beispiel aus kurzer Vergangenheit. Bin zufällig auf einer Geburtstagsfeier einem Paar ggü gesessen, die ich nicht kannte und man kam ins Gespräch. Solvente Leute, er Steuerberater, sie Kinderärztin. Hatten ein Pferd, wurde aber leider reituntauglich weil headshaker und keine Besserung eintrat, dann noch Sehnenverletzung und nach 4000 EUR TA wegen immer währenden Wehwechen siegte die Vernunft und das Pferd wurde Rentner mit Lebensstellung. Nun suchten sie ein Reitpferd, welches die Mutter brav durchs Gelände schaukelt, die Tochter ihre Turnierambitionen von Spr /DR A eventuell mal mehr ausleben könnte. Sie waren bereit bis 18 EUR auszugeben. Gewünschte weitere Eigenschaften : Gerne Wallach. nicht größer als 170 plusminus und sehr gerne schwarz, wenn nicht dann aber dunkel. Ich habe gedacht, das ist doch einfach dafür muss doch an jeder Ecke was zu kriegen sein. Sie suchten schon fast 8 Monate, mit Reitlehrerin undundund. Ein WE später sollten sie wieder mit der Reitehrerin zwei Pferde ansehen. Kurze Rede langer Sinn..ich fuhr mit und war erschrocken. Die Pferde waren natürlich nicht dunkel und nicht geeignet. Der eine hatte einen fetten Bockhuf und der andere war sagen wir mal so.... ohne GGG ausgestattet und hatte rohe Maulspalten. Für den einen wollten sie 21.000 EUR weil sensationelle Abstammung (war auch ne Stute da kann man ja später mal mit züchten das kostet dann auch in der Anschaffung mehr) und der andere sollte genau 18.000 EUR kosten. Ja genau :-) Die Reitlehrerin fand mich dann nicht mehr so nett und merkte ich bin kein potentieller Kunde den sie auch noch über den Tisch ziehen kann und hörte dann auch mit dem Augenklimpern auf, als ich meinte das ist schlicht Abzocke was sie betreibt.
Jetzt hat die Familie eine Rotspon Tochter im Stall. Rappe, vierjährig mit fetter Narbe am Bein, die aber nur ein Schönheitsfehler ist und die sportive Qualität nicht mindert. Der Züchter war froh sie "loszuwerden" für 7.000 EUR und ist froh jetzt das andere Pferd als "Einstaller" zu haben.
Die jetzigen Besitzer haben den Stall und den Reitlehrer gewechselt und bei mir klingelt ständig das Telefon von Leuten die auch suchen. Und zwar ein Familienpferd mit vorher gesagten points zwischen 8-25 Eur, je nach Variabel. Wichtig ist ihnen Vertrauen und Kontakt zu den Verkäufern.Jetzt mache ich das nicht, weil ich keine Zeit habe und ich habe mich mal explizit ungehört nach "Vermittlern" die genau dieses Segment bedienen. Die im gehobenen Sport kennt man ja aber die anderen nicht. Es ist unglaublich und unfassbar welche Geschichten ich gehört habe. Fazit...ich habe keine Empfehlung erhalten können und wundere mich dass es keine Menschen geben sollte die sich gerade auf ein solches Klientel "eingeschossen" hat. Ist das eine Marktlücke oder was? Natürlich wird es auch den einen oder anderen "Ich-Suche-Ein-Pferd-Touristen" geben, der nicht wirklich ernsthaft sucht sondern nur beschäftigt werden will. Aber wo sind die Pferdeleute die normale Kunden an die hand nimmt, sie auch beim Vet berät und und und?
Nichts geht schneller als eine gute Visitenkarte abzugeben man hat einen guten Ruf. Aber diejenigen die immer auf der eigenen Scholle verdienen wollen, verlieren beides.
Warum muss es um Verar...gehen? Damit macht man auf Dauer die gesamte Pferdezucht kaputt. Und das sind die ersten die dann jammern
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@ caspar ich gebe Dir uneingeschränkt recht. Leider hat das VB geprägte Reitpferd immer noch mit blödsinnigen Vorurteilen zu kämpfen sie wären Spinner und nicht geeignet. Wenn man Rennpferde beobachtet nach dem Lauf und wie die Jockeys dann teilweise nach dem Rennen die Zügel wegschmeissen und wie gelassen die das über sich ergehen lassen dann sind sie den WB oft überlegen. Ausserdem ist die Härte und die VS nicht ausser Acht zu lassen. Der Markt wird sich dahingehend hoffentlich verändern
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@traberfan
Du hast schon Recht
Aber ! Ganz viele Leute wollen nicht auf den "Vernünftigen" hören.
Ich sehe das so oft.
Die kaufen bei dem, der ihnen die grössten Märchen erzählt.
So oft schon war ich mit Leuten unterwegs, habe mir Gedanken gemacht, wo man für diese Kunden das beste Preis/Leistung-Verhältnis findet.
Dann dreht man sich einmal um, und schon hängen sie beim nächsten Rattenfänger an der Angel.
Habe ich grade wieder erlebt. ich hatte dem Mädchen ein Pony besorgt, mit dem sie fast 3 Jahre erfolgreich geritten war. Dann haben sie den Stall gewechselt. Dann tat der Pony nicht mehr und jetzt haben sie in dem neuen Stall schon wieder 3 x umgehandelt.
Glaub mir, die Meisten sind beratungsresistent und selber groß !
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Ja das glaube ich Dir sehr gerne!Aber vielleicht lassen die sich beeindrucken von Menschen, die eine eigene HP haben. Mit Empfehlungen über Jahre etc. Mit Geschichte rund um das Erlebte. Damit sie abwägen können. Rattenfänger ist ein schöner Ausdruck :-) Woher sollen die es auch besser wissen. DasPaar was ich geschildert habe, sind bestimmt nicht doof. Aber die haben mir Sachen erzählt... die glaubten den ganzen Sche... den man denen vorgekaut hatten und wurden wie Du richtig schriebst schon echt langsam Profis in Sachen Abstammungen undundund. Ich musste denen mal erst klar machen, dass ein Pferd zum Reiter passt und umgekehrt. Und niemals ein Papier zum Reiter. Die hatten null Ahnung vom Papier aber riefen mich nach drei Tagen an ( da hatten sie sich schon für die Stute entschieden und wollten sie unbedingt) und wollten zurücktreten weil alle Rotspone auf einmal anfangen zu koppen.
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@ lübeckerin
du musst ja schlimmes erlebt haben... deine argumente ändern aber nichts an der tatsache, dass der grösste teil der züchter eben nicht am markt vorbei züchtet. es kann ja nun nicht ziel der zucht sein, ein möglichst variabel buntes und durchschnittliches pferd zu züchten ?
ich glaube auch wirklich nicht, dass die mehrzahl der züchter arrogant und dreist gegenüber kunden ist, ich selbst habe schon etliche pferde angesehen im rahmen meiner eigenen pferdekäufe und habe nur ganz selten mal einen brummigen, alten züchter oder verkäufer erlebt. die meisten waren sehr professionell und nett.
natürlich hat hier jeder so seine eigenen erfahrungen sowohl auf der einen, als auch auf der anderen seite gemacht, aber dieses pauschalisieren hilft ja nun auch keinem weiter.
und ich weise gerne noch mal darauf hin, alle die hier von ihren kauferlebnissen berichtet haben, sind doch über kurz oder lang fündig geworden ?
leider ist es eben noch nicht so, dass es neben autohäusern auch pferdehäuser gibt, wo man farbe, eigenschaften und potential dem verkäufer mitteilt und der einem dann das massgeschneiderte pferd aus der box führt.
pferde kaufen ist nun mal genau so anstrengend wie pferde verkaufen. (finde übrigens, dass das ein gutes schlusswort ist.....)
stute von don crusador x matcho
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Zitat von gina Beitrag anzeigenlübeckerin
ich frag mal provokant:
1-2er tüv - keine chips ?
du weisst aber schon, dass zb chips einfach mal entfernt werden und somit -
simsalabim aus einem 3er evtll sogar 4er tüv dadurch ein 1-2 er wird?
1 - 2er TÜV, weil die Tierklinik, in der das gemacht wurde, grundsätzlich keinen 1er TÜV vergiebt. Man könnte auch sagen: Klinische und röntgologische Ankaufsuntersuchung ohne Befund. Also: Nein, keine Chips und definitiv auch keine Narben an den Beinen, die auf eine vorhergegangene OP hinweisen (er war grade geschorren worden, so daß Narben zum Vorschein gekommen wären, wenn denn welche da gewesen wären; aber vielleicht war er ja auch bei einem Schönheitschirurgen, so daß da doch was war.....).
Wie nun auch immer: Ich wollte ein Pferd ohne Befund, ich habe ein bekommen und wie gesagt, hätte mich mir definitiv keines gekauft, welches einen TÜV von schlechter als 2 gehabt hätte, auch dann nicht, wenn man mir erzählt hätte, das ich das nicht brauche, das völlig sinnlos ist, oder das für mich ausreicht, denn was ausreicht, Sinn macht oder nicht oder was ich brauche, entscheide ich glücklicherweise selbst.
@ Gut-Stavenow
Ich habe nicht gesagt, das die Züchter am Markt vorbeizüchten, sondern das man eine pauschale Antwort auf diese Frage nicht geben kann (aber das schrieb ich ja schon alles). Auch schrieb ich bereits, das ich es weder ausschließlich pferde mit schlechtem TÜV angeboten bekommen habe, noch, das es nicht auch Verkäufer gab, die sich wiklich bemüht haben, freundlich und kundenorientiert sind. Ich war also nicht diejenige, die pauschaliert hat.
Das es keine "Pferdehäuser" gibt, kann ich leider auch so nicht bestätigen. Ich schrieb an einen Stall (Züchter/ Aufzüchter), der mir genau so ein Pferd wie ich suchte präsentierte ....ich kaufte es und nein: es war mit Sicherheit kein "Schnäppchen" (den veranschlagten Kaufpreis aus der Anzeige habe ich um einiges erhöht), aber der wars. Der Verkäufer ist auf mich und meine Wünsche eingegangen und hat die Pferde, die er mir vorgestellt hat, danach ausgesucht und hat mir die infragekommenden präsentiert. Pferd gefunden; ich glücklich; er glücklich. Es ist also genau das passiert, von dem Du sagst, das es eben nicht so ist bzw. sein kann.
So, und nun fahre ich mein neues Auto abholen....
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Zitat von Lübeckerin Beitrag anzeigenAuch sei noch gesagt, das ein 1er oder 1 - 2er TÜV (welcher erteilt wird ist abhängig davon, wer ihn erteilt) wirklich keine Seltenheit am Markt ist. Ich hatte doch einige Pferde, die diesem Kriterium entsprachen. Haben meine Pferde alle durchgängig 3er TÜV oder ggf. auch noch schlechter, so daß ich keine entsprechenden Verkaufspreise erzielen kann, würde ich mir als Züchter gedanken machen was ich denn falsch gemacht habe und nicht auf dem bösen Freizeitreiter herumhauen, der doch gefälligst endlich einsehen soll, das ein solches Pferd für ihn ausreicht. Es ist wohl also eher der Verkäufer, der es schwer hat diese Pferde an den Mann zu bringen.
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Bei Pferden die einen TÜV II -III haben, liegt die Wahrscheinlichkeit an der Normabweichung zu erkranken bei
5 Prozent!!!
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Pferd an einer Kolik erkrankt?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Pferd an einer Infektion schwerwiegend erkrankt?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines Sehnenschadens durch Unfall oder beim Training?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Herzerkrankung durch eine versteckte Infektion?
und, und, und ...
Alle Pferde mit TÜV über II vom Markt und hin zum S... Denn die sind ja eigentlich nicht einmal für jemand zu gebrauchen, der angeblich in seiner Freizeit Freude am Umgang und der Arbeiten mit dem Individuum Pferd haben will.
Damit dies nicht wieder jemand in den falschen Hals bekommt, ich finde es wichtig, nur mit gesunden Stuten zu züchten. Aber Krankheit fängt bei mir halt nicht bei TÜV II-III an. Da gibt es ganz andere Faktoren.
Ich habe eine 12jährige Stute mit TÜV II-III die war beim Turniereinsatz bis Springen Klasse S nie lahm.
Darf ich nach der hier teilweise vertretenen Ansicht mit dieser Stute züchten????
Hier mal 2 Bilder von der Ramsch-StuteAngehängte DateienZuletzt geändert von Gast; 18.08.2011, 09:15.
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