In diesem Thread, den ich nach den verschiedenen Aussagen, vor allem von Oh-Gloria, der Übersichtlichkeit halber unterteilen werde, will ich versuchen, ein wenig den Vorurteilen entgegenzuwirken, die in leistungsmäßiger Hinsicht den Trakehner begleiten. Dazu ist es unbedingt notwendig zu verstehen, was mit einer Zucht passiert ist, die vor einem halben Jahrhundert noch als der Inbegriff von Härte und Leistung galt.
Zunächst die Kriegsgeschehnisse, die natürlich ganz Deutschland in jeder Hinsicht beeinflusst haben, die Trakehner Zucht aber ganz besonders.
Vor der Flucht: 26.240 eingetragene Zuchtstuten, 852 Hengste
Nach Kriegsende zur Eintragung wiederaufgefunden: ca. 700 Zuchtstuten und 60 Hengste
Die geretteten Zuchtstuten gehörten zu den Besten der Zucht. Nachdem es dem damaligen Landstallmeister Dr. Ehlert nach vielen Bemühungen endlich gelungen war, für einige Pferde noch halbwegs rechtzeitig eine Räumungserlaubnis zu erhalten, sorgte er natürlich dafür, dass zunächst die besten Stuten in Sicherheit gebracht wurden. Hinsichtlich der Hengste war nur der Jahrgang 1943 (mit Abglanz) einigermaßen rechtzeitig weggekommen - vermutlich durch die Hinwegsetzung eines verantwortlichen Beamten über obere Befehle. Dieser in 1945 zweijährige Hengstjahrgang war natürlich nicht in seiner Vollständigkeit körfähig.
Da Trakehnen als Haupt- und Landgestüt dem Befehl der Regierung unterworfen war, und die Nationalsozialisten noch im Januar 1945 gegenüber der Bevölkerung immer noch optimistische Durchhalteparolen und stark zensierte Nachrichten verbreiteten, kamen nicht nur die staatseigenen Pferde des Hauptgestüts nicht rechtzeitig weg, sondern auch die Privatzüchter erkannten die Zeichen der Zeit oftmals zu spät.
Das bedeutet:
Kriegsgefangenschaft (oder Tod) für die Züchter. Die Pferde wurden zu Beutepferden, die man später nicht mehr auffinden konnte. Oder an die man nicht mehr herankam, weil sie im russischen Sektor und somit hinter dem "eisernen Vorhang" verblieben. Letzteres traf vor allem für die Stuten des ehemaligen Hauptgestüts zu, die mit Dr. Ehlert zunächst in Mecklenburg unterkamen. Als sie weiterflüchten wollten, untersagte dies der englische General und stellte schließlich nur einen Passierschein für 28 Mutterstuten (nebst sechs Fohlen) und zwei Beschäler aus.
Weiterhin wurden viele Treckwagen auf der Flucht eingeholt, von Tieffliegerangriffen getroffen oder brachen im Haff ein. Andere starben an den Folgen von Anstrengung, schlechter Futterversorgung und Kälte (vor allem an Druse). Fast alle der hochtragenden Stuten verfohlten. Die Fohlen waren zum Teil schon voll ausgebildet, aber quasi im Mutterleib verhungert. Die Stuten brauchten die Futterration (4 bis 6 Pfund Hafer und kein oder minderwertiges Raufutter) natürlich selbst.
Von denen die lebend den Westen erreichten, mussten dann noch weitere Züchter die Stuten, die ihnen das Leben gerettet hatten, verkaufen oder schlachten, weil sie sie einfach nicht durchbringen konnten. Die Leute im Westen hatten ihre eigenen großen Probleme, und niemand wurde mit offenen Armen empfangen.
Soweit das größte Problem der zahlenmäßigen Reduzierung. Dass daneben noch viel Zeit nötig war, um die versprengten Pferde ausfindig zu machen und einzutragen, versteht sich von selbst.
Zunächst die Kriegsgeschehnisse, die natürlich ganz Deutschland in jeder Hinsicht beeinflusst haben, die Trakehner Zucht aber ganz besonders.
Vor der Flucht: 26.240 eingetragene Zuchtstuten, 852 Hengste
Nach Kriegsende zur Eintragung wiederaufgefunden: ca. 700 Zuchtstuten und 60 Hengste
Die geretteten Zuchtstuten gehörten zu den Besten der Zucht. Nachdem es dem damaligen Landstallmeister Dr. Ehlert nach vielen Bemühungen endlich gelungen war, für einige Pferde noch halbwegs rechtzeitig eine Räumungserlaubnis zu erhalten, sorgte er natürlich dafür, dass zunächst die besten Stuten in Sicherheit gebracht wurden. Hinsichtlich der Hengste war nur der Jahrgang 1943 (mit Abglanz) einigermaßen rechtzeitig weggekommen - vermutlich durch die Hinwegsetzung eines verantwortlichen Beamten über obere Befehle. Dieser in 1945 zweijährige Hengstjahrgang war natürlich nicht in seiner Vollständigkeit körfähig.
Da Trakehnen als Haupt- und Landgestüt dem Befehl der Regierung unterworfen war, und die Nationalsozialisten noch im Januar 1945 gegenüber der Bevölkerung immer noch optimistische Durchhalteparolen und stark zensierte Nachrichten verbreiteten, kamen nicht nur die staatseigenen Pferde des Hauptgestüts nicht rechtzeitig weg, sondern auch die Privatzüchter erkannten die Zeichen der Zeit oftmals zu spät.
Das bedeutet:
Kriegsgefangenschaft (oder Tod) für die Züchter. Die Pferde wurden zu Beutepferden, die man später nicht mehr auffinden konnte. Oder an die man nicht mehr herankam, weil sie im russischen Sektor und somit hinter dem "eisernen Vorhang" verblieben. Letzteres traf vor allem für die Stuten des ehemaligen Hauptgestüts zu, die mit Dr. Ehlert zunächst in Mecklenburg unterkamen. Als sie weiterflüchten wollten, untersagte dies der englische General und stellte schließlich nur einen Passierschein für 28 Mutterstuten (nebst sechs Fohlen) und zwei Beschäler aus.
Weiterhin wurden viele Treckwagen auf der Flucht eingeholt, von Tieffliegerangriffen getroffen oder brachen im Haff ein. Andere starben an den Folgen von Anstrengung, schlechter Futterversorgung und Kälte (vor allem an Druse). Fast alle der hochtragenden Stuten verfohlten. Die Fohlen waren zum Teil schon voll ausgebildet, aber quasi im Mutterleib verhungert. Die Stuten brauchten die Futterration (4 bis 6 Pfund Hafer und kein oder minderwertiges Raufutter) natürlich selbst.
Von denen die lebend den Westen erreichten, mussten dann noch weitere Züchter die Stuten, die ihnen das Leben gerettet hatten, verkaufen oder schlachten, weil sie sie einfach nicht durchbringen konnten. Die Leute im Westen hatten ihre eigenen großen Probleme, und niemand wurde mit offenen Armen empfangen.
Soweit das größte Problem der zahlenmäßigen Reduzierung. Dass daneben noch viel Zeit nötig war, um die versprengten Pferde ausfindig zu machen und einzutragen, versteht sich von selbst.
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