Najan auf den bekannten Seiten werden Pferde weit unter Herstellungskosten angeboten - neben einigen guten allerdings viel Ausschuss!
züchten nach Zahlen
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Zitat von Angiehol Beitrag anzeigen"AUSSCHUSS" was für ein gruseliges Wort! Hobbyreiter haben doch heute gar nicht mehr das Geld zur Verfügung, um mehr zu bezahlen, als man es auf bekannten Seiten sieht.
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Zitat von Kareen Beitrag anzeigenNicht nur das Wort ist gruselig, die Einzelschicksale der betreffenden Pferde (und derer die auf ihnen hängenbleiben) sind nicht weniger gruselig, deswegen propagiere ich ja gerade eine Zucht auf Sicht mit einem entsprechenden Qualitätsbewusstsein, damit man diese armen Viecher nämlich gar nicht erst in die Welt setzt...
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Zitat von Oh-Gloria Beitrag anzeigenSo ist es...
Ich kenne genug Fälle, da wird für den Einkauf eines Pferdes (oder Pflegefalls) 1500€ ausgegeben, das dann Kosten für Reparatur und Instandhaltung über TA, Renker, Mittelchen von 3000€ p.a. in den Folgejahren nach sich ziehen.
In allen Fällen wär es für beide Seiten besser gewesen, man hätte sich über den Weg des Kochtopfs rechtzeitig getrennt. Aber aus falsch verstandener Tierliebe und weil Doktorspiele für Erwachsene ja auch was Spannendes haben, werden die Probanden als "Quasi-Familienmitglieder" bis in den natürlichen Tod gepflegt.
Und wer dann seinem Pferd eine guten Abschied bieten möchte, kann dann einschlägig spezialisierte Pferdebestattungen beauftragen, damit der liebe Kumpel in einer Urne auf dem Kaminsims im Wohnzimmer weiter bei einem bleibt. Kostenpunkt: 2000-4000€.
Die hier kann ich aus eigener Erfahrung mit 2 Pensionsgästen empfehlen: (SEEEEHRR würdevolle Abwicklung)
Zuletzt geändert von wilabi; 12.03.2014, 17:08.
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Zitat von wilabi Beitrag anzeigen...nicht immer richtig.
Ich kenne genug Fälle, da wird für den Einkauf eines Pferdes (oder Pflegefalls) 1500€ ausgegeben, das dann Kosten für Reparatur und Instandhaltung über TA, Renker, Mittelchen von 3000€ p.a. in den Folgejahren nach sich ziehen.
In allen Fällen wär es für beide Seiten besser gewesen, man hätte sich über den Weg des Kochtopfs rechtzeitig getrennt. Aber aus falsch verstandener Tierliebe und weil Doktorspiele für Erwachsene ja auch was Spannendes haben, werden die Probanden als "Quasi-Familienmitglieder" bis in den natürlichen Tod gepflegt.
Und wer dann seinem Pferd eine guten Abschied bieten möchte, kann dann einschlägig spezialisierte Pferdebestattungen beauftragen, damit der liebe Kumpel in einer Urne auf dem Kaminsims im Wohnzimmer weiter bei einem bleibt. Kostenpunkt: 2000-4000€.
Die hier kann ich aus eigener Erfahrung mit 2 Pensionsgästen empfehlen: (SEEEEHRR würdevolle Abwicklung)
http://www.pegasus-pferdebestattung.de/index.html
Das jene Reiter sich für kleine Kasse eben noch aus großer Anzahl von verworfenen Pferden bedienen konnten die im "Fohlenwahn" geschaffen wurden - kann ich mir dies in den kommenden Jahren zunehmend weniger vorstellen.
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@wilabi Autsch! Diese Klientel meinte ich jetzt gerade nicht. Um uns herum sind viele auf gesunde, aber eben rassenlose Warmblüter umgestiegen, weil heutzutage vom Lohn nicht mehr soviel zum Ansparen für ein Pferdekauf übrig ist.
Irgendwie seid ihr vom Thema abgekommen. Ich fand das ganz interessant. Züchtet irgendjemand nur nach Zahlen?? Welche beeinflussen euch besonders?Zuletzt geändert von Angiehol; 12.03.2014, 17:43.
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Habe auch das Gefühl, dass gerade vom eigentlichen Thema abgewichen wird. Ich fand den Meinungsaustausch zwischen Drühnert und Oh-Gloria doch etwas interessanter. Möchte mich in dieser Hinsicht auch mehr der Meinung von Oh-Gloria anschließen, weil nur mit einer solchen Sichtweise eine nahezu objektive Beurteilung eines Pferdes (egal ob Hengst, Wallach oder Stute) möglich ist. Zuchtziel sollte es einfach wieder werden, dass unsere Pferde wieder weltweit die Begehrtesten werden. Das geht nur wenn ein großer Teil aus unserer Zucht sich in internationalen sportlichen Anforderungen deutlich besser zeigt, als diejenigen, die uns gerade überholen, obwohl deren Populationen wohl eher kleiner sind als unsere.
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Zitat von HHaH Beitrag anzeigen. Zuchtziel sollte es einfach wieder werden, dass unsere Pferde wieder weltweit die Begehrtesten werden. Das geht nur wenn ein großer Teil aus unserer Zucht sich in internationalen sportlichen Anforderungen deutlich besser zeigt, als diejenigen, die uns gerade überholen, obwohl deren Populationen wohl eher kleiner sind als unsere.So sehe ich es auch!!!.
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Zitat von HHaH Beitrag anzeigenHabe auch das Gefühl, dass gerade vom eigentlichen Thema abgewichen wird. Ich fand den Meinungsaustausch zwischen Drünert und Oh-Gloria doch etwas interessanter. Möchte mich in dieser Hinsicht auch mehr der Meinung von Oh-Gloria anschließen, weil nur mit einer solchen Sichtweise eine nahezu objektive Beurteilung eines Pferdes (egal ob Hengst, Wallach oder Stute) möglich ist. Zuchtziel sollte es einfach wieder werden, dass unsere Pferde wieder weltweit die Begehrtesten werden. Das geht nur wenn ein großer Teil aus unserer Zucht sich in internationalen sportlichen Anforderungen deutlich besser zeigt, als diejenigen, die uns gerade überholen, obwohl deren Populationen wohl eher kleiner sind als unsere.
Dabei ist Methodenkritik durchaus sinnvoll und notwendig. Jede Statistik und jede ZWS kann nur so gut sein, wie das zugrunde liegende Datenmaterial.
Daraus ergibt sich die Forderung, zunächst einmal die Beurteilung ständig zu verbessern. Da gibt es sicher noch viel zu tun.
Zweitens muss diese objektive Beurteilung in einer systematischen, nachvollziehbaren Beschreibung aufbereitet werden, deren Exaktheit ebenfalls ständig verbessert werden muss.
Jede noch so gute Beurteilung ist ohne dem wertlos und verkommt schnell zu einem unverbindlichen Gelaber.
Drittens muss die Auswertung der so erhobenen Daten ständig optimiert werden.
Dies setzt voraus, dass ich mir über meine Zuchtziele Klarheit verschafft habe.
Also muss ich diese so exakt wie möglich formulieren.
Nur dann kann ich bestimmen, wie weit ich von ihnen entfernt bin und wo ich im Vergleich mit der Konkurrenz wirklich stehe.
Der Spitzensport ist hier eine von vielen Möglichkeiten.
Spitzenreiter wird hierbei derjenige, der dieses Ziel am eindeutigsten vorgibt und am konsequentesten verfolgt. Dies tun z. B. die Belgier klarer als die meisten deutschen Zuchten.
Aber jede einseitige Ausrichtung hat natürlich auch ihren Preis. So bleibt manches nicht in unmittelbarstem Zusammenhang mit diesem Zuchtziel stehende schnell auf der Strecke. (z. B. Amateurtauglichkeit, Korrektheit, Haltbarkeit, Fruchtbarkeit, Typ usw.)
Wer am Ende für seine Pferde das meiste Geld bekommt, ist eine völlig andere Frage.Zuletzt geändert von druenert; 12.03.2014, 19:53.
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Zweitens muss diese objektive Beurteilung in einer systematischen, nachvollziehbaren Beschreibung aufbereitet werden, deren Exaktheit ebenfalls ständig verbessert werden muss.
Gerade dieser Satz ist sehr bedeutsam. Während in der Vollblutzucht tatsächlich nach objektiven Kriterien selektiert wird (Zeit) ist es in der Warmblutzucht so, das diese Beobachtungen am Pferd überwiegend aus subjektiver Sichtweise entstehen, egal ob es ein Richter/Körkommissar ist oder mehrere. Es sollten daher objektive Standards geschaffen werden, die für den Dressur-, Spring- oder Vielseitigkeitszüchter von Relevanz in seiner Entscheidungsfindung sind, welcher Hengst wohl für seine Stute am wahrscheinlichsten in Frage kommen könnte. Deshalb ja auch gerade Passeranpaarungen nutzen, die sich bewährt haben. Es ist also für einen Zuchtberater wichtig, sich in Hengst-und Stutenlinien auszukennen, Vollbluteinflüsse zu verstehen und auch zumindest über einige Blutlinien hinsichtlich Vererbung informiert zu sein, um eine gute, sachliche Beratung durchzuführen. Ob diese Beratung dann vom Züchter angenommen wird oder er entscheidet sich mal für einen neuen Versuch, sei einmal dahingestellt. Es wird nämlich auch wieder neue Paaseranpaarungen geben. Viel Glück gehört bekanntlicher Weise auch dazu und vor allem müssen die Fohlen dann erstmal in das Alter hineinwachsen, dass sie auch Sportpferd sein (können), ob sie es wirklich wollen?????
Der Absatz unserer Pferde in Deutschland wird sich nur an den Spitzenleistungen unserer Pferde messen lassen. Ich meine damit: Die ausländische Kundschaft aber auch unsere inländische wird erst wieder eher sich ein deutsches Sportpferd zulegen, wenn die Spitzensportler auch aus Deutschland kommen. Z.Z. stehen andere international erfolgreiche Pferde ganz oben, folglich entwickelt sich auch die Kundschaft dorthin. Egal ob über Pferde oder irgendwelche Produkte aus der Wirtschaft, die besten Produkte finden den größten Markt und haben die besten Absatzchancen. Es ist doch nicht normal, wenn ein Züchter sein Pferd für 3500,-€ verkauft, der Sattel von Prestige aber dafür schon 2300,-€ kostet. Da läuft irgend etwas schief. Ich kenne keinen ambitionierten Turnierreiter, auch keinen Amateur, der mit einem Wintec-Sattel zum Turnier geht, weil preiswert. Am Pferd wollen sie alle sparen und beim Zubehör wird in die Vollen gegangen. Am liebsten noch einen I-er TüV, vom TA für schlappe 500,-€ bestätigt. Für das ganze Drumherum wird bereitwillig das Geld ausgegeben und für den eigentlichen Freizeitpartner möglichst wenig. So leid es mir tut, ich bin völlig vom Thema abgewichen. Habe die derzeitige Land auf- Land ab-Misere zu weit ausufern lassen.
Thema war züchten nach Zahlen. Die Zahlen in der Warmblutzucht orientieren sich vorwiegend an subjektiven Kriterien und stimmen deshalb nicht mit der Realität überein. Hengste werden top-gemanagt und stehen in kurzer Zeit weit oben in der ZWS. Das muß irgendwie objektiver geregelt werden, da nur so ein tatsächlicher Ist-Zustand und eine Verbesserung dieses Zustandes hergestellt werden kann.
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Zitat von HHaH Beitrag anzeigenZweitens muss diese objektive Beurteilung in einer systematischen, nachvollziehbaren Beschreibung aufbereitet werden, deren Exaktheit ebenfalls ständig verbessert werden muss.
Gerade dieser Satz ist sehr bedeutsam. Während in der Vollblutzucht tatsächlich nach objektiven Kriterien selektiert wird (Zeit) ist es in der Warmblutzucht so, das diese Beobachtungen am Pferd überwiegend aus subjektiver Sichtweise entstehen, egal ob es ein Richter/Körkommissar ist oder mehrere. Es sollten daher objektive Standards geschaffen werden, die für den Dressur-, Spring- oder Vielseitigkeitszüchter von Relevanz in seiner Entscheidungsfindung sind, welcher Hengst wohl für seine Stute am wahrscheinlichsten in Frage kommen könnte. Deshalb ja auch gerade Passeranpaarungen nutzen, die sich bewährt haben. Es ist also für einen Zuchtberater wichtig, sich in Hengst-und Stutenlinien auszukennen, Vollbluteinflüsse zu verstehen und auch zumindest über einige Blutlinien hinsichtlich Vererbung informiert zu sein, um eine gute, sachliche Beratung durchzuführen. Ob diese Beratung dann vom Züchter angenommen wird oder er entscheidet sich mal für einen neuen Versuch, sei einmal dahingestellt. Es wird nämlich auch wieder neue Paaseranpaarungen geben. Viel Glück gehört bekanntlicher Weise auch dazu und vor allem müssen die Fohlen dann erstmal in das Alter hineinwachsen, dass sie auch Sportpferd sein (können), ob sie es wirklich wollen?????
Der Absatz unserer Pferde in Deutschland wird sich nur an den Spitzenleistungen unserer Pferde messen lassen. Ich meine damit: Die ausländische Kundschaft aber auch unsere inländische wird erst wieder eher sich ein deutsches Sportpferd zulegen, wenn die Spitzensportler auch aus Deutschland kommen. Z.Z. stehen andere international erfolgreiche Pferde ganz oben, folglich entwickelt sich auch die Kundschaft dorthin. Egal ob über Pferde oder irgendwelche Produkte aus der Wirtschaft, die besten Produkte finden den größten Markt und haben die besten Absatzchancen. Es ist doch nicht normal, wenn ein Züchter sein Pferd für 3500,-€ verkauft, der Sattel von Prestige aber dafür schon 2300,-€ kostet. Da läuft irgend etwas schief. Ich kenne keinen ambitionierten Turnierreiter, auch keinen Amateur, der mit einem Wintec-Sattel zum Turnier geht, weil preiswert. Am Pferd wollen sie alle sparen und beim Zubehör wird in die Vollen gegangen. Am liebsten noch einen I-er TüV, vom TA für schlappe 500,-€ bestätigt. Für das ganze Drumherum wird bereitwillig das Geld ausgegeben und für den eigentlichen Freizeitpartner möglichst wenig. So leid es mir tut, ich bin völlig vom Thema abgewichen. Habe die derzeitige Land auf- Land ab-Misere zu weit ausufern lassen.
Thema war züchten nach Zahlen. Die Zahlen in der Warmblutzucht orientieren sich vorwiegend an subjektiven Kriterien und stimmen deshalb nicht mit der Realität überein. Hengste werden top-gemanagt und stehen in kurzer Zeit weit oben in der ZWS. Das muß irgendwie objektiver geregelt werden, da nur so ein tatsächlicher Ist-Zustand und eine Verbesserung dieses Zustandes hergestellt werden kann.
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Schöne Diskussion hier, vielen Dank an alle Beteiligten. HHaH, wahre Worte.
Dabei ist Methodenkritik durchaus sinnvoll und notwendig. Jede Statistik und jede ZWS kann nur so gut sein, wie das zugrunde liegende Datenmaterial.
Die beste Datenlage kann ich mich schlechter Statistik ad absurdum führen. Die Methodik ist mindestens genauso wichtig, wie das Eingangsmaterial von Bedeutung ist. Und derzeit gibt es schlicht keine Zuchtwertschätzung/Auswertung, die wirklich stichhaltig alle wichtigen Daten berücksichtigt (oder kann). So schaffen wir es bis heute nicht, die absolute Anzahl an Fohlen in die "Erfolgsstatsitiken" der Vatertiere einfließen zu lassen. Da dieser wichtigste Punkt nicht gegeben ist, bin ich persönlich in der Tat absolut unbeeindruckt von FN/WBFSH Zahlenwerken. Dafür kenne ich mich in der Methodik (Statistik) einfach zu gut aus.
Genauso schwer ist es "Umweltfaktoren" zu berücksichtigen, weil die wieder eine subjektive Herangehensweise beinhalten. Es macht halt schon einen Unterschied, ob mein mittelmäßig talentierter Youngster von Klimke/Jung/Beerbaum geritten wird (Qualität des Reitens zum einen, Wahrscheinlichkeit, dass Frau/Herr KJB auch bei mittelmässigem Ritt im Endklassement weiter ben steht als Lieschen Müller, etc.).
Und ebenso sinnfrei - gewisse Sparten total zu ignorieren (Vielseitigkeit) in denen kein halbwegs informierter Züchter behaupten würde, ALLES hängt vom Zufall ab. Die Bedeckungszahlen für diesen Sport halten sich schon deshalb zurück, weil oft Blüter eingesetzt werden, die eben per se weniger zu tun haben. Trotzdem konnten Phänomene wie Heraldik, Stan the Man, Fleetwater Opposition entstehen. Das geht also in keinem Zahlenwerk mit ein.
Mein Fazit daher: Züchten nach Zahlen? Letztere spielen für mich persönlich ziemlich genau Null Rolle bei der Auswahl von Vatertieren. Und nein, wir essen nicht haufenweise unsere Fohlen ;-)
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Das ist aber schwierig wenn man sich noch nicht mal darauf einigen kann, was überhaupt Spitzensport ist.
In der aktuellen ZWS werden Ergebnisse von Jungpferdeprüfungen sehr schwer gewichtet. Diese bieten nach meinem Empfinden aber keine hohe Korellation zu dem was ich unter Spitzensport verstehe. Spitzensport beginnt für mich ab Drei-Sternen in Spr. und Vielseitigkeit bwz. Inter I in der Dressur. Alles andere fällt für mich unter Sport allgemein.
Demnach müssten Erfolge in diesem Bereich deutlich höher gewichtet werden als der Sieg beim BuCha oder in Verden, zumal meiner Ansicht nach gerade bei diesen Ereignissen der Faktor Mensch viel mehr Einfluss hat als im Spitzensport.
Das bemühen um eine zeitige Sammlung von Daten ist ja schön und gut, aber am Ende des Tages spricht von den Bundeschampions von vor 3-4 Jahren heute kaum noch jemand.
Oder weiß heute noch wer etwas zu Doris Day, Diary Dream oder Rock for Westfalia? Bei den Hengsten sieht es ja vielleicht anders aus und Ausnahmen bestätigen die Regel aber wer sind z.B. heute Balsandra, Status oder Urmel, die drei Erstplacierten bei den 6j. Springpferden von 2010?
Zuchterfolg in Richtung Spitzensport lässt sich halt nur langfristig ermitteln da kann man nicht einfach so tun als ob jedes Pferd das beim BuCha mal vorne war automatisch in den Spitzensport vordringt. Eher mal im Gegenteil da gerade BuCha und Junge-Pferde-WM heute weniger Sport- als Marketingevents sind.
Wenn wir Daten zum Spitzensport sammeln wollen dann müssen wir das eben auch dort tun und die Datengrundlage da verbessern. Es muss doch z.B. im Zeitalter der EDV möglich sein, Erfolge von FEI-Turnieren weltweit zu erfassen, zumal die FEI Turniere im eigenen Land ja gerade von einer geradezu epidemischen Sterbe befallen sind die irgendwie so gar nicht dazu passen will, dass im "Sport" angeblich keine Einbrüche da sind (vgl. Bremen Classics, Hannover, Lingen usw.)
Im Übrigen würde es meiner Ansicht nach durchaus Sinn machen, wenn man zwei unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe anlegen würde: Spitzensport und Breitensport.
Kein Verbraucher der Welt würde erwarten, dass ein Formel 1-Wagen nach den gleichen Kriterien getestes wird wie ein Familienvan. Aber beim Pferd soll das funktionieren.
Ich wäre stark dafür, ein Leistungsprogramm aufzulegen (und zwar für alle drei klassischen Disziplinen) in das ausschließlich Pferde kommen die eine herausragende Bewertung im Hinblick auf Eigenleistung bekommen haben. Alle anderen Pferde sollten nach Kriterien bewertet werden, die sich vorrangig an Kriterien des Interieurs, der Gesundheit, des Gebäudes und der "Anwenderfreundlichkeit" im Hinblick auf Breitensport festmachen. Wenn zwischen beiden Bewertungssystemen Permeabilität herrscht, werden weiterhin die "zufällig" also per Gauß'scher Kurve "passierenden" Spitzentalente an die Oberfläche kommen und können der Spitzen-Zucht zugute Kommen. Man hätte dann aber gleichzeitig durch die Konzentration der "Hochleistungsgene" im Spitzenprogramm einen Pool von Stuten und Hengsten, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit die entsprechenden Eigenschaften mitbringen und -geben, ohne dass man alle anderen Pferde abwertet.
Die Gesamtqualität ließe sich auf diese Weise heben und man hätte beide Anforderungen erfüllt.
Im Klartext sieht es doch so aus dass z.B. KWPN sein Zuchtziel in der Dressur so definiert hat, dass ein Pferd mit 5 GGA gezüchtet werden soll. Der "Ausschuss" kriegt den Zappel ab und die Masse aller Reiter darf sich mit dem Herumärgern was irgendwo dazwischen hängenbleibt.
Die aktuelle Selektion auf Hochglanzevent und 'schönstes online-Video' finde ich auf jeden Fall fatal und unsere vielgepriesene ZWS hat einen gehörigen Teil dazu beigetragen indem die Zuchtwerte für die vermeintlichen Jungstars völlig aufgebläht wurden.
Wenn wir mal als Beispiel Lordsiegelbewahrer Stakkato nehmen. Was hatte der nicht von Anfang an für einen Springindex und wie wird der nicht beklatscht und hochgejubelt. Mit S-Platzierungen sieht es auf den ersten Blick ja auch prima aus. 145 S-Platzierungen klingt toll. Davon waren aber gerade mal 9 Siege dabei, nix Nationenpreise, kaum ****-Prüfungen, und 86 waren 'weitere' Platzierungen. Hmm...
(Zum Vergleich mal Candela, die hat 234 S-Platzierungen, davon 131 Siege auf dem Zettel und kommt insgesamt auf 317 Platzierungen. Ein Pferd was so viel vorne ist, ist für mich ein Spitzenpferd, auch wenn es 'nur'
über 1.45 geht).
Wenn man sich die Stakkato-Nachkommenschaft dann mal unter dem Sattel ansieht kommt man nicht umhin, dass er zwar durchaus stringent seine herausragende Art am Sprung und auch Vermögen mitgegeben, aber leider nicht immer die Einstellung verbessert hat.
Insofern muss man den übermäßigen Einsatz doch höchst kritisch beurteilen und ich behaupte mal, hier hat die Zucht nach Zahlen dem Zuchtgebiet einen Bärendienst erwiesen.
Ein schönes anderes Beispiel wäre Cornet: Selbst "nur" 5 Jahre gelaufen, dabei immerhin 11 S-Siege, davon mehrere Nationenpreise bekommen und man staunt, schon 195 Nachkommen wieder in S erfolgreich.
ABER: Bei den Nachkommen gibt es erwartungsgemäß auch eine hohe Ausschussquote und ich kenne haufenweise welche, die gar nicht funktioneren mögen.
In beiden Fällen finde ich die Hengste stark überbewertet.
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@ Karreen
Für mich sollte man die Wertigkeit eines Pferde oder eben Hengstes ansprechen - welche Attribute verkörpert er - was brauche ich - welche Stuten haben gewisse Eigenschaften hervorgebracht mit der Anpaarung an Namengebundener Hengsten - hier wird man verblüfft sein wo gewisse Wertigkeiten gehäuft auftauchen, hier wird auch so mancher User hier im Forum wieder auf die Barrikaden gehen. Deshalb darf man aus meiner SIcht nicht pauschalisieren sondern HINTERFRAGEN. Mancher Hengst bringt enorm wichtige Eigenschaften mit ein, die mir im Parcour außerordentlich wichtig sind - andere haben nicht einen Anspruch irgend etwas bestochen herauszubringen - und schwimmen im Strom mit - was soll ich mit jenen???.
Und je mehr ich differenziere um so mehr wird die unterdurchschnittliche Qualität im Preis abfallen die herausragende Qualität wird unbezahlbar. Denn das züchten wie von mir und anderen immer wieder angesprochen - für den Breitensportler - oder Freizeitreiter zu züchten ist praktisch unmöglich - Ausnahmen sind NICHT die Regel. Die Pferdezucht wie der Sport wird sich mehr verzerren - es wird immer mehr die ELITE geben und eine gewisse Grundlage von "Normalen" - die es aber in Zukunft so schwer haben nach oben zu kommen, da sich hier eben die Cracks tummeln. Wer sich auf das Spiel der "Breitensportbranche" einlässt sollte dies immer berücksichtigen!!.
Auch das protegieren von Namen ohnen deren Wertigkeit zu hinterfragen - wo und wann dies interessant wird usw. usw. ohne all die von Usern hier angesprochene viel tiefere Auskunft - um so sicherer und INTERESSANTER wird auch wieder das ZÜCHTEN und das reiten... das eine schließt sich dem anderen an.
Beispiel interessanter Stuten Anka v. Argentinus (31 * 1. , 27 * 2. 25. * 3.) hat einen interessanten Sohn von For Pleasure. Die int. Spitzenstute Jubiles d`Ouilly geht jetzt in die Zucht v. Palestro II -Graphit ..int. hoch erfolgreich. BESTÄNDIG auf diesem Level wohlgemerkt. Aus der int. Sportstute ACORTE v. Acorado-Stakkato-Grannus gibt es mit Sandro Boy ein sehr interessantes Nachwuchspferd - zu dem Hengst. Fine Lady v. Forsyth-Drosselklang II-Grannus besticht durch ihre weitere AUSBILDUNG mit immer neuen Wow Effekten - Top Ausbildungspferd mit Einstellung und besonderer Qualität. Souvenir - v. Stakkato-Lemon xx war Deute Meisterin, ein krank, dann leider nicht mehr auf diesem gewohnten Level - verspricht aber Speed usw. , Akita v. Skippy II-Gardestern II ist ein absolutes Speedpferd mit Sicherheit und int. Niveau - Modern in der Aufmachung, schnell am Bein,usw... Rackel Chavanaise v. Voltaire-Pappilion Rouge-Furioso II-Domspatz hat eine enorme Galoppade,rittig usw.. int. erfolgreich, Audrey D v. Alpha D -Gotthard-Agram - int. sehr erfolgreich, BESTÄNDIG,HART - nicht zu vergessen alle heir aufgeführten Pferde haben die entsprechende Konkurrenz gehabt!!!, Es gibt hoch interessante Stuten im Sport die aber wiederum auch GESCHÄTZ werden sollten und in Wertschätzungen völlig untergehen - Aber gerade solche AUßERGEWÖHNLICHEN Stuten haben entsprechend angepaart wieder hervorragendes gebracht - dazu gehört aber auch GEDULD und abzuwarten wie sich ein Pferd entwickelt - diese Zeit z.b. braucht man im Springsport umso mehr - und hat mit den Handtrabern der Dressurpferdezucht absolut nix mehr zu tun!!!.
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Das ist aber schwierig wenn man sich noch nicht mal darauf einigen kann, was überhaupt Spitzensport ist.
In der aktuellen ZWS werden Ergebnisse von Jungpferdeprüfungen sehr schwer gewichtet. Diese bieten nach meinem Empfinden aber keine hohe Korellation zu dem was ich unter Spitzensport verstehe. Spitzensport beginnt für mich ab Drei-Sternen in Spr. und Vielseitigkeit bwz. Inter I in der Dressur. Alles andere fällt für mich unter Sport allgemein.
Demnach müssten Erfolge in diesem Bereich deutlich höher gewichtet werden als der Sieg beim BuCha oder in Verden, zumal meiner Ansicht nach gerade bei diesen Ereignissen der Faktor Mensch viel mehr Einfluss hat als im Spitzensport.
nur wäre für mich der sportliche ansatz über 0 runden zu ziehen.
ggflls mit einem faktor aufsteigend nach klassifizierung vllcht noch im verhältnis zum alter um den bereich der 4-8 jährigen zu erfassen.
dennoch stosse ich bei diesen statistiken immer wieder an grenzen - sie spiegeln lediglich ein - das überhaupt - statt ein WIE wider.
du hast es ja an bsp ausgeführt
stakkato hat eigentlich züchterisch das bewiesen, was er selber gezeigt hat - unter passendem management elektrisches springen, bei superschnellem bein, nicht mit der letzten höhe bei kl galopp
so gesehen spiegelt der reale index, den du dazu erstellt hast genau seine leistungsfähigkeit wider
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Es wäre schon viel geholfen, wenn dieses
"ein Fohli aus meinem Stuti" Gezüchte aufhören würde.
Die Misere immer nur auf die Hengste zu schieben trifft es nicht.
Mehr Selbstkritik hinsichtlich der eingesetzten Stuten ist gefragt.
Ich glaube nicht dass ein Hengst wirklich was verbessern kann, was die Stute nicht mitbringt.
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Es züchten aber beileibe nicht nur die 'ein Fohli aus meinem Stuti'-Züchter mit Merries die sich besser nicht vervielfältigen sollten... Und daran, dass eine Selektion nur mehr auf Basis von Verkaufsevents (sprich Körung, Auktion, Jungpferdetamtam) statt langfristiger Sport-Eignung erfolgt, ändert es auch nichts.
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Zitat von caspar Beitrag anzeigenEs wäre schon viel geholfen, wenn dieses
"ein Fohli aus meinem Stuti" Gezüchte aufhören würde.
Die Misere immer nur auf die Hengste zu schieben trifft es nicht.
Mehr Selbstkritik hinsichtlich der eingesetzten Stuten ist gefragt.
Ich glaube nicht dass ein Hengst wirklich was verbessern kann, was die Stute nicht mitbringt.
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Zitat von HHaH Beitrag anzeigenDer Absatz unserer Pferde in Deutschland wird sich nur an den Spitzenleistungen unserer Pferde messen lassen.
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