@BlackDomino
würdest du mir was zu dem Endurance-Ritt erzählen? Gerne auch über Pinnwand, Mail oder...
So hier also endlich der Bericht.
Nachdem die zu reitende Strecke 42 km betragen hat, stecke ich das hier einfach mal zu den Distanzreitern
Angefangen hat das Ganze als uns Anfang Juli eine Freundin von Mama eine E-Mail weitergeleitet hat vom Deutschen Pony Express, mit der Anfrage ob jemand Interesse habe im Wendland noch Etappen zu reiten.
Also haben wir uns erstmal schlau gemacht (http://www.xp-de.com/DE/index.php) und beschlossen, dass das doch eine feine Sache wäre. Erstmal wurden zwei Etappen ausgesucht (ja, wir spinnen ein bisschen..wir wollen es gleich wissen
). Jede Etappe ist ca. 20 km lang, da wir zwei zusammenhängende Etappen reiten wollten, durften wir den Zwischenstopp auslassen. Wir haben uns also für Seerau (Hitzacker) bis Laase und Laase bis Nienwalde entschieden. Laase mussten wir erfreulicherweise nicht anreiten.
Nächste Feststellung war "Huch, das sind ja zwei Nachtetappen. Naja ist auch gut."
Also wurden die Pferde trainiert und nach- und nach angeschafft was man für einen Nachtritt so braucht und vielleicht noch nicht da war. Kopflampen hatten wir bereits, ebenso Leuchtgamaschen (damit sieht man übrigens suuper den Takt, mal so nebenbei), Leuchtdecken (für die Tänzerin ungefüttert, für Elrond gefüttert), Reflektoren für die Steigbügel, Reflektorwesten für die Reiter, ein paar Satteltaschen (die wir dann doch nicht gebraucht haben...).
Dann haben wir unseren ehemaligen Tierarzt angerufen, der dort ansässig ist, und gefragt ob er da Bereitschaft hat und uns noch zuverlässiges Kartenmaterial empfehlen lassen. Unsere Wendland-Reitkarte war ja auch schon 10 Jahre alt.
Dann haben wir einen Trossfahrer gefunden (die dann leider aus gesundheitlichen Gründen nicht konnte) und so lief die Zeit erstmal vor sich hin.
Freitag haben wir dann nochmal die Details abgefragt (wann müssen wir wo genau sein, wann Startbereitschaft erklären etc).
Samstag habe ich mich hingesetzt und die Strecke geplant. Die empfohlene Karte war großartig...deckte aber leider nur die Hälfte der Strecke ab.
Die andere Karte war zur groben Orientierung okay, aber sonst unnütz. Also Tablet und Handy ein. Einmal Google Maps und Google Earth angeschmissen.
[img width=360 height=481]http://666kb.com/i/cqwwzho7jt7j2raul.jpg[/img]
Diese Phase hat ca 2,5 Stunden gedauert und ne Menge Nerven gekostet...aber Spaß gemacht hats dann trotzdem
Dann sind wir ins Auto gestiegen um die Strecke ab zufahren, und zwar einmal von Ziel zum Start und dann zurück um die Strecke noch mit Neon-Leuchtfarbe zu makieren. Wir sind um halb vier gefahren und um halb elf (abends) waren wir dann wieder zu Hause. Dafür kannten wir die Strecke dann aber gut!
Sonntagmorgen habe ich dann mit Mama eine Liste geschrieben was wir mitnehmen. Eine lange Liste übrigens
Dann wurde ein "Rückwärts-Zeitplan" erstellt. Der fängt bei der Ankunftszeit (geplant war 20 Uhr, ca 2,5 h vor der festgelegten Abrittzeit) an und endet bei einem beliebigen Punkt (Sachen packen, Abfahrt..was man mag).
Dann kam noch der Anruf vom Chief Manager "wir brauchen eure genaue Strecke morgen" also habe ich mich bei Maps hingesetzt und Karten gebaut. Inklusive der Angabe von Kilometern pro Streckenabschnitt (das war später echt hilfreich). Ebenso sollten wir angeben wo wir eventuell Hilfe beim Überqueren von Schienen, Bundesstraßen etc brauchen.
Soweit alles gut und alles klar
Dann kam der Montag und wir haben alles gepackt, den Anhänger geholt (und uns von meinem Chef 5 alte Sperriemen geliehen, Verwendungszweck kommt später) und beim Chief Manager nochmal angerufen. Der sagte das die anderen Reiter 2 Stunden rausgeholt haben, wir sollen 2 Stunden früher da sein, es wären zwei Stunden rausgeritten worden.
Puh, jetzt aber mal schneller packen, Eli die Paste zum Hänger fahren geben, noch schnell den Proviant fertig machen und dann nochmal auf die Uhr schauen.
Zwischendurch rief Thomas nochmal an, ob wir eine Fahrzeugüberführung brauchen. Ja brauchten wir, die Trossfrau hatte nen Hexenschuss.
Ok, Sedierung für Eli wirkt, auf ans Verladen. Pferde anziehen und ran an den Hänger. Die Tänzerin stand sofort drauf. Alles kein Problem.
Dann sollte Eli rauf...und der hatte sowas von keinen Bock.
Erstmal parken und gucken ist kein Problem
nochmal abdrehen und neu ranführen. Da wurde dann schon rumgehüpft. Also Longe ran an den Hänger und Mama wedelt einmal hinten mit der Gerte. Eli sagt nö....deutlich. Steigend. Schlagend. Mit gefletschten Zähnen und angelegten Ohren. So aber nicht mein Freund! Also zum Nachbarn getrabt (manche Sachen gehen ja zu dritt besser...), zweite Longe an den Anhänger geknotet und neuer Anlauf. Es ging garnichts. Am Ende war eine Longe gerissen und die Tänzerin fing auf dem Hänger das Toben an.
Also haben wir beschlossen nur mit Tänzerin zu fahren (langsam wurde die Zeit knapp, trotz geplanter Verladezeit von 1,5h) und Eli wieder auf den Paddock.
Tänzerin hat sich auf dem Anhänger auch sofort wieder eingekriegt als der Tumult weg war.
Wir haben dann beschlossen, das jeder von uns die Hälfte der Strecke reitet (ich hätte mich alleine in Dannenberg eh verirrt...), meine Strecke sollte an Kilometer 25 (Trebel) beginnen, da ich ab dort sicher den Weg durch ein riesen Heide- und Waldgebiet ohne jeden Funkempfang finden würde.
Am Ziel angekommen haben wir erstmal gemütlich abgeladen, ich bin mit Tänzerin etwas rumgewandert, hab sie grasen lassen und Mama hat das Auto ausgepackt, das man praktischer weise auf einen Stoppelacker parken konnte



Dann kam auch schon Thomas, wir wurden als Ponyreiter vereidigt, bekamen einen Ausweis und eine Bibel und dann konnte es auch schon fast losgehen
Die Hüfttasche (mit Karte, Taschentüchern, Handy, Batterien für die Kopflampe und Pflaster) wurde mit zwei Sperriemen festgebunden, und die Packtasche kam aufs Pferdchen. Auch die Tasche wurde mit Sperriemen befestigt (falls jemand welche über hat, nehme ich die übrigens gerne
) und das Posthorn an den Sattel gehängt. Und dann ging das erste Stück der Etappe los
Reiter werden übrigens immer an festgelegten Punkten von den Funkern im Tross erwartet um zu prüfen ob alles okay ist.
1. Seerau- Dannenberg 7,5 km - Mama reitet, ich mache den Trossfahrer (ohne Anhänger) Abritt 20.25

Die erste Schwierigkeit war eine Bahnunterführung. Kennt Tänzerin mal garnicht, ging aber alles gut. Dann kamen Kühe (rennend) und ein Motoradfahrer (sehr schnell). Dann rüber über die Schienen und neben dem Deich lang bis Dannenberg (auch da rennende Kühe und ein Wehr). Tänzerin war sehr aufgeregt, aber super brav. Über die Bundesstraße habe ich sie begleitet und bin dann nach Zadrau gefahren, was ca. auf der Hälfte des nächsten Stückes liegt.
2. Dannenberg- Dünsche 14 km (Mama reitet).

Das Pferd ist spritzig aber artig und Mama bittet um neues Trinken, wird kurz hinter Zadrau (21:30) am Eingang der Lucie geliefert. Ebenso hab ich ihr noch den ungefähren Kilometerstand nach Dünsche gegeben (das ist im halbdunklen, dunklen echt hilfreich).
Ein strahlender Vollmond geht auf und Ross und Reiter haben Spass
Als wir in Dünsche ankommen mit dem Auto ruft Mama an, sie bräuchte bitte schon in Dünsche die Ablösung (übrigens hat ihr Handy in der Zwischenzeit sämtliche Kontakte gelöscht).
Also rein in die Klamotten und rauf aufs Pferd
3. Dünsche- Trebel 5,6 km - ich reite, Mama fährt (übrigens 23:13 Uhr)

Auf gehts...na ob ich den Weg durch den Wald finde? Hat alles geklappt, wir sind prima im Schritt und Trab durchgekommen. Einen übersichtlichen Feldweg sind wir ein Stück galoppiert, alles easy.
würdest du mir was zu dem Endurance-Ritt erzählen? Gerne auch über Pinnwand, Mail oder...
So hier also endlich der Bericht.
Nachdem die zu reitende Strecke 42 km betragen hat, stecke ich das hier einfach mal zu den Distanzreitern

Angefangen hat das Ganze als uns Anfang Juli eine Freundin von Mama eine E-Mail weitergeleitet hat vom Deutschen Pony Express, mit der Anfrage ob jemand Interesse habe im Wendland noch Etappen zu reiten.
Also haben wir uns erstmal schlau gemacht (http://www.xp-de.com/DE/index.php) und beschlossen, dass das doch eine feine Sache wäre. Erstmal wurden zwei Etappen ausgesucht (ja, wir spinnen ein bisschen..wir wollen es gleich wissen

Nächste Feststellung war "Huch, das sind ja zwei Nachtetappen. Naja ist auch gut."
Also wurden die Pferde trainiert und nach- und nach angeschafft was man für einen Nachtritt so braucht und vielleicht noch nicht da war. Kopflampen hatten wir bereits, ebenso Leuchtgamaschen (damit sieht man übrigens suuper den Takt, mal so nebenbei), Leuchtdecken (für die Tänzerin ungefüttert, für Elrond gefüttert), Reflektoren für die Steigbügel, Reflektorwesten für die Reiter, ein paar Satteltaschen (die wir dann doch nicht gebraucht haben...).
Dann haben wir unseren ehemaligen Tierarzt angerufen, der dort ansässig ist, und gefragt ob er da Bereitschaft hat und uns noch zuverlässiges Kartenmaterial empfehlen lassen. Unsere Wendland-Reitkarte war ja auch schon 10 Jahre alt.
Dann haben wir einen Trossfahrer gefunden (die dann leider aus gesundheitlichen Gründen nicht konnte) und so lief die Zeit erstmal vor sich hin.
Freitag haben wir dann nochmal die Details abgefragt (wann müssen wir wo genau sein, wann Startbereitschaft erklären etc).
Samstag habe ich mich hingesetzt und die Strecke geplant. Die empfohlene Karte war großartig...deckte aber leider nur die Hälfte der Strecke ab.
Die andere Karte war zur groben Orientierung okay, aber sonst unnütz. Also Tablet und Handy ein. Einmal Google Maps und Google Earth angeschmissen.
[img width=360 height=481]http://666kb.com/i/cqwwzho7jt7j2raul.jpg[/img]
Diese Phase hat ca 2,5 Stunden gedauert und ne Menge Nerven gekostet...aber Spaß gemacht hats dann trotzdem

Dann sind wir ins Auto gestiegen um die Strecke ab zufahren, und zwar einmal von Ziel zum Start und dann zurück um die Strecke noch mit Neon-Leuchtfarbe zu makieren. Wir sind um halb vier gefahren und um halb elf (abends) waren wir dann wieder zu Hause. Dafür kannten wir die Strecke dann aber gut!
Sonntagmorgen habe ich dann mit Mama eine Liste geschrieben was wir mitnehmen. Eine lange Liste übrigens

Dann kam noch der Anruf vom Chief Manager "wir brauchen eure genaue Strecke morgen" also habe ich mich bei Maps hingesetzt und Karten gebaut. Inklusive der Angabe von Kilometern pro Streckenabschnitt (das war später echt hilfreich). Ebenso sollten wir angeben wo wir eventuell Hilfe beim Überqueren von Schienen, Bundesstraßen etc brauchen.
Soweit alles gut und alles klar

Dann kam der Montag und wir haben alles gepackt, den Anhänger geholt (und uns von meinem Chef 5 alte Sperriemen geliehen, Verwendungszweck kommt später) und beim Chief Manager nochmal angerufen. Der sagte das die anderen Reiter 2 Stunden rausgeholt haben, wir sollen 2 Stunden früher da sein, es wären zwei Stunden rausgeritten worden.
Puh, jetzt aber mal schneller packen, Eli die Paste zum Hänger fahren geben, noch schnell den Proviant fertig machen und dann nochmal auf die Uhr schauen.
Zwischendurch rief Thomas nochmal an, ob wir eine Fahrzeugüberführung brauchen. Ja brauchten wir, die Trossfrau hatte nen Hexenschuss.
Ok, Sedierung für Eli wirkt, auf ans Verladen. Pferde anziehen und ran an den Hänger. Die Tänzerin stand sofort drauf. Alles kein Problem.
Dann sollte Eli rauf...und der hatte sowas von keinen Bock.
Erstmal parken und gucken ist kein Problem

Also haben wir beschlossen nur mit Tänzerin zu fahren (langsam wurde die Zeit knapp, trotz geplanter Verladezeit von 1,5h) und Eli wieder auf den Paddock.
Tänzerin hat sich auf dem Anhänger auch sofort wieder eingekriegt als der Tumult weg war.
Wir haben dann beschlossen, das jeder von uns die Hälfte der Strecke reitet (ich hätte mich alleine in Dannenberg eh verirrt...), meine Strecke sollte an Kilometer 25 (Trebel) beginnen, da ich ab dort sicher den Weg durch ein riesen Heide- und Waldgebiet ohne jeden Funkempfang finden würde.
Am Ziel angekommen haben wir erstmal gemütlich abgeladen, ich bin mit Tänzerin etwas rumgewandert, hab sie grasen lassen und Mama hat das Auto ausgepackt, das man praktischer weise auf einen Stoppelacker parken konnte




Dann kam auch schon Thomas, wir wurden als Ponyreiter vereidigt, bekamen einen Ausweis und eine Bibel und dann konnte es auch schon fast losgehen

Die Hüfttasche (mit Karte, Taschentüchern, Handy, Batterien für die Kopflampe und Pflaster) wurde mit zwei Sperriemen festgebunden, und die Packtasche kam aufs Pferdchen. Auch die Tasche wurde mit Sperriemen befestigt (falls jemand welche über hat, nehme ich die übrigens gerne


1. Seerau- Dannenberg 7,5 km - Mama reitet, ich mache den Trossfahrer (ohne Anhänger) Abritt 20.25

Die erste Schwierigkeit war eine Bahnunterführung. Kennt Tänzerin mal garnicht, ging aber alles gut. Dann kamen Kühe (rennend) und ein Motoradfahrer (sehr schnell). Dann rüber über die Schienen und neben dem Deich lang bis Dannenberg (auch da rennende Kühe und ein Wehr). Tänzerin war sehr aufgeregt, aber super brav. Über die Bundesstraße habe ich sie begleitet und bin dann nach Zadrau gefahren, was ca. auf der Hälfte des nächsten Stückes liegt.
2. Dannenberg- Dünsche 14 km (Mama reitet).

Das Pferd ist spritzig aber artig und Mama bittet um neues Trinken, wird kurz hinter Zadrau (21:30) am Eingang der Lucie geliefert. Ebenso hab ich ihr noch den ungefähren Kilometerstand nach Dünsche gegeben (das ist im halbdunklen, dunklen echt hilfreich).
Ein strahlender Vollmond geht auf und Ross und Reiter haben Spass

Als wir in Dünsche ankommen mit dem Auto ruft Mama an, sie bräuchte bitte schon in Dünsche die Ablösung (übrigens hat ihr Handy in der Zwischenzeit sämtliche Kontakte gelöscht).
Also rein in die Klamotten und rauf aufs Pferd

3. Dünsche- Trebel 5,6 km - ich reite, Mama fährt (übrigens 23:13 Uhr)

Auf gehts...na ob ich den Weg durch den Wald finde? Hat alles geklappt, wir sind prima im Schritt und Trab durchgekommen. Einen übersichtlichen Feldweg sind wir ein Stück galoppiert, alles easy.
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