Adorator von Cedrus x Agar x Kerman
Halbbruder zu Avatar, Springsieger der TrakKörung 2012
Der Hengst hat noch kein eigenes Thema, deshalb nehme ich seinen Auftritt gestern bei Hinnemann auf dem Krüsterhof zum Anlass, eines aufzumachen. Ich habe keine Aktien in dem Hengst und bin auch sicher kein Vertreter der Trakehner Zunft, mir geht es allein ums Pferd und die ungewöhnliche Blutführung im Hinblick auf züchterische Perspektive.
Ich habe ihn gestern das erste Mal seit seiner Körung dreijrg im Frühjahr in Handorf wiedergesehen und war schwer beeindruckt.
Jens ist verletzt, der Hengst wurde daher von einem Mädel geritten, die selber noch ganz aufgeregt war und ich weiss wie schwer das ist, ein junges Pferd vor einer derart veränderten Kulisse zu reiten. Die Halle war proppevoll mit Gastronomie, Bestuhlung und natürlich Zuschauern (gut 500 werden es wohl gewesen sein) und Beschallung/Moderation (auf laute Musik und Krach wurde dankenswert verzichtet, das ganze war eine Lehrveranstaltung und keine Spektakelschau, entsprechend hatte jeder Hengst die Möglichkeit, sich reell in gut 10 Minuten einzufinden und zu entwickeln. Schön für die Zuschauer, weil die sich so ein ebenso reelles Bild von ihren Kandidaten machen können).
Der erste Eindruck war:
Der benimmt sich aber echt gut!
Der zweite Eindruck war:
Das ist ein fantastisches Pferd!
Gross und rahmig (ich hätte ihn nie wiedererkannt von dem schmalen Hühnchen, das er dreijhrg noch war) dabei sportlich harmonisch und in keiner Weise schwer. Ein komplettes Pferd mit drei ganz überzeugenden GGA, aber das Beste eigentlich die natürliche Selbsthaltung und der Habitus, natürlich bergauf angelegt in Konstrukt und Ablauf, und das ist nicht selbstverständlich für ein Pferd mit einem so hohen Blutanteil (55%).
Alles andere als ein blutgeprägter Vorhandmuckler. Selbiges gilt für die Mechanik im Ablauf, natürliche runde Bewegungsabläufe aus Schulter und Karpalgelenk und hinten eine gesund angelegte Winkelung und Konstruktion zum setzen. Ebenso alles andere als selbstvertsändlich für ein Pferd mit einem so hohen Blutanteil.
Für mich war der Hengst die Entdeckung des Tages und ich darf sagen, das ging mir nicht allein so. Gespräche mit reichlich Anwesenden bestätigten das, darunter eben viele, die den Hengst überhaupt noch nie auf der Karte hatten und sich fragten, wo der denn wohl herkam.
"Perlen vor die Säue" als reines Buschpferd, möchte man meinen (und das sagt eine, die selber im Herzen Buschreiter ist), dieses Pferd gehört ins Viereck und würde dort mit Sicherheit eine Menge Stuten als Outcross und Veredler finden. Einfach deshalb, weil sich heutzutage 70% aller Bedeckungen aus Dressuranpaarungen rekrutieren. Springen kann er offensichtlich ausserdem, das dürfte bei dem Papier genetisch abgesichert sein, wenn er auch gestern nur in der Dressurarbeit gezeigt wurde.
Nach diesem Auftritt war jedenfalls klar, dass der Hengst seinen ViszeChampion Dressurtitel im letzten Jahr in Polen nicht aus Verlegenheit gewonnen hatte, nur weil es in Polen vielleicht nichts anderes gibt. Im Gegenteil, unsere Nachbarn im Osten schlafen auch nicht auf dem Baum und selektieren (anders als wir das hier gewohnt sind) nicht nach Farbe sondern in erster Linie nach Leistung.
Das Video vom letzten Sommer in Polen kursiert im Netz (ist m.e. auch auf der Seite vom Krüsterhof verlinkt) und kann man allen, die das Pferd nicht kennen, nur ans Herz legen. Gefilmt wurde bei Hinnemann gestern m.w. nicht, jedenfalls nicht professionell. Mag sein der ein od andere hat privat ein paar handycam-eindrücke gefilmt? Wir hatten den Hengst lediglich nach der Vorstellung noch für ein paar Schnappschüsse draussen im Grünen. Ein Bild von einem Pferd, ich war begeistert!
Trakehner hin oder her, diesem Pferd wünscht man züchterische Aufmerksamkeit im Hinblick auf Selbstdarstellung, Abstammung (Blutanteil und Outcross) und ganz vor allem Sportlichkeit.
Ich kenne nicht viele Hengste die im Hinblick auf Grundgangarten, Rittigkeit und Vielseitigkeit die Ansprüche an eine modernes Sportpferd so bedienen. In den Landespferdezuchten nicht und bei den Trakehnern sicher auch nicht. Der erste Schritt zur Anerkennung auch in der ein od anderen Landespferdezucht dürfte gestern hoffentlich gemacht worden sein.
Halbbruder zu Avatar, Springsieger der TrakKörung 2012
Der Hengst hat noch kein eigenes Thema, deshalb nehme ich seinen Auftritt gestern bei Hinnemann auf dem Krüsterhof zum Anlass, eines aufzumachen. Ich habe keine Aktien in dem Hengst und bin auch sicher kein Vertreter der Trakehner Zunft, mir geht es allein ums Pferd und die ungewöhnliche Blutführung im Hinblick auf züchterische Perspektive.
Ich habe ihn gestern das erste Mal seit seiner Körung dreijrg im Frühjahr in Handorf wiedergesehen und war schwer beeindruckt.
Jens ist verletzt, der Hengst wurde daher von einem Mädel geritten, die selber noch ganz aufgeregt war und ich weiss wie schwer das ist, ein junges Pferd vor einer derart veränderten Kulisse zu reiten. Die Halle war proppevoll mit Gastronomie, Bestuhlung und natürlich Zuschauern (gut 500 werden es wohl gewesen sein) und Beschallung/Moderation (auf laute Musik und Krach wurde dankenswert verzichtet, das ganze war eine Lehrveranstaltung und keine Spektakelschau, entsprechend hatte jeder Hengst die Möglichkeit, sich reell in gut 10 Minuten einzufinden und zu entwickeln. Schön für die Zuschauer, weil die sich so ein ebenso reelles Bild von ihren Kandidaten machen können).
Der erste Eindruck war:
Der benimmt sich aber echt gut!
Der zweite Eindruck war:
Das ist ein fantastisches Pferd!
Gross und rahmig (ich hätte ihn nie wiedererkannt von dem schmalen Hühnchen, das er dreijhrg noch war) dabei sportlich harmonisch und in keiner Weise schwer. Ein komplettes Pferd mit drei ganz überzeugenden GGA, aber das Beste eigentlich die natürliche Selbsthaltung und der Habitus, natürlich bergauf angelegt in Konstrukt und Ablauf, und das ist nicht selbstverständlich für ein Pferd mit einem so hohen Blutanteil (55%).
Alles andere als ein blutgeprägter Vorhandmuckler. Selbiges gilt für die Mechanik im Ablauf, natürliche runde Bewegungsabläufe aus Schulter und Karpalgelenk und hinten eine gesund angelegte Winkelung und Konstruktion zum setzen. Ebenso alles andere als selbstvertsändlich für ein Pferd mit einem so hohen Blutanteil.
Für mich war der Hengst die Entdeckung des Tages und ich darf sagen, das ging mir nicht allein so. Gespräche mit reichlich Anwesenden bestätigten das, darunter eben viele, die den Hengst überhaupt noch nie auf der Karte hatten und sich fragten, wo der denn wohl herkam.
"Perlen vor die Säue" als reines Buschpferd, möchte man meinen (und das sagt eine, die selber im Herzen Buschreiter ist), dieses Pferd gehört ins Viereck und würde dort mit Sicherheit eine Menge Stuten als Outcross und Veredler finden. Einfach deshalb, weil sich heutzutage 70% aller Bedeckungen aus Dressuranpaarungen rekrutieren. Springen kann er offensichtlich ausserdem, das dürfte bei dem Papier genetisch abgesichert sein, wenn er auch gestern nur in der Dressurarbeit gezeigt wurde.
Nach diesem Auftritt war jedenfalls klar, dass der Hengst seinen ViszeChampion Dressurtitel im letzten Jahr in Polen nicht aus Verlegenheit gewonnen hatte, nur weil es in Polen vielleicht nichts anderes gibt. Im Gegenteil, unsere Nachbarn im Osten schlafen auch nicht auf dem Baum und selektieren (anders als wir das hier gewohnt sind) nicht nach Farbe sondern in erster Linie nach Leistung.
Das Video vom letzten Sommer in Polen kursiert im Netz (ist m.e. auch auf der Seite vom Krüsterhof verlinkt) und kann man allen, die das Pferd nicht kennen, nur ans Herz legen. Gefilmt wurde bei Hinnemann gestern m.w. nicht, jedenfalls nicht professionell. Mag sein der ein od andere hat privat ein paar handycam-eindrücke gefilmt? Wir hatten den Hengst lediglich nach der Vorstellung noch für ein paar Schnappschüsse draussen im Grünen. Ein Bild von einem Pferd, ich war begeistert!
Trakehner hin oder her, diesem Pferd wünscht man züchterische Aufmerksamkeit im Hinblick auf Selbstdarstellung, Abstammung (Blutanteil und Outcross) und ganz vor allem Sportlichkeit.
Ich kenne nicht viele Hengste die im Hinblick auf Grundgangarten, Rittigkeit und Vielseitigkeit die Ansprüche an eine modernes Sportpferd so bedienen. In den Landespferdezuchten nicht und bei den Trakehnern sicher auch nicht. Der erste Schritt zur Anerkennung auch in der ein od anderen Landespferdezucht dürfte gestern hoffentlich gemacht worden sein.
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