Christian de Wet xx

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  • Osterlerche
    • 16.09.2009
    • 2243

    #41
    Noch einen Einwurf zum Thema,der Pacyfiksohn Harpagon,eines der besten Dressurpferde in der DDR ein kleiner (1,56) ehemaliger Trakehnerhengst hat sowohl Master Magpie,als auch Greif in seinem Pedigree über die Mutter Handfeste,eine Handgranatetochter und den Bucaneer hat er auch in der Abstammung ,das war der Vater von Kisber einem Rassebegründer .Da gab es schon interessante Pferde in der DDR.Vollschwester Handschrift.
    Der Kaltbluthengst Uwe I von Prolog aus der Meise von Fritz aus der Drossel,die von Pacyfik aus der Moewe war war damals ein Zuchtversuch um eine bessere Futterumsetztung der Kaltblüter zu erreichen ,da ja die Futtergrundlage in Der DDR begrenzt war und diese eine Stute Drossel hat dann über ihre Tochter Meise für gute Nachzucht gesorgt ,welche heute noch in den Linien des Uwe über die Uwine vorhanden sind.(war noch so ein gedanke)
    Zuletzt geändert von Osterlerche; 27.05.2012, 15:17.

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    • #42
      1907 hielt Prinz Georg zu Schönaich-Carolath-Saabor ein Referat in Berlin, hier ein Auszug:

      " ... Das muß man zugeben, man kann nicht von e i n e m ostpreußischem Typus sprechen, Aber jeder, der sich mit ostpreußischen Pferden Trakehner Zucht beschäftigt, wird sagen müssen: das ist ein ostpreußsiches Pferd, das gehört einer ostpreußsischen Zucht an! Ich will z.b. die Namen von 3, wie ich glaube, ziemlich hoch bewerteten Trakehner Landbeschäler anführen, die einem mitunter vorgehalten werden: Fürstenberg (v. Amboss - Kenntucky xx - Lelio xx - Ganges - New Light xx .. AA Stamm) Elwin (v. Passvan - Hector xx - Journey - Vorwärts) und Morgenstrahl (v. Blue Blood xx - Lollypop xx - Friponnier xx - Vorwärts). Ja meine Herren, wenn jemand mir, um mich ad absurdum zu führen, wenn ich für die ostpreußsiche Zucht und für die Einheitlichkeit dieser Zucht kämpfe, diese 3 Hengste vorstellt, so muß ich sagen: ganz gleichartig sehen sie allerdings nicht aus. Ich möchte weiter ein Beispiel aus einer anderen Zahl an Induviduen nehmen, wo eine Vergleichung möglich ist.
      Wir haben in der Ostpreußischen Armee 3 Kavallerie Regimenter, welche mit ostpreußischen Füchsen beritten ist, die 6. Kürassiere, die 3. Ulanen und 12. Husaren; stellen sie diese drei Regimenter nebeneinander, so wird der Zweifler an der Reinheit des ostpreußsichen Blutes sagen, d a s sind verschiedene Pferde ganz abgesehen von der Größe und Masse, und doch ist durchaus nicht ausgeschlossen das ein Brandeburger Kürassier und Torgauer Husar in ziemlich gerader Linie ihre Abstammung in die ältesten Trakehner Fuchsfamilie, die seit 1771 beginnt hinaufleiten. Also dasselbe Blut kann trotz äußerlicher Unterschiede immer vorhanden sein. Ich für meine Person - und ich werde wohl auch Mitkämpfer finden, glaube für die Reinblütigkeit und für die Homogenität des ostpreußschen Blutes warm eintreten zu können. Daß einzelne Induviduen, einzelne Blutstränge sich in besonderer Weise auszeichnen, möchte ich auf die vielfache Benutzung hochstehnder Hauptbeschäler aus englischem Vollblut schieben"....

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      • Osterlerche
        • 16.09.2009
        • 2243

        #43
        Dazu kann ich nur beisteuern,daß mein Vater ,der im II.Weltkrieg Trakehner geritten hat festellen mußte ,daß die modernen Trakehner aussehen wie Hannoveraner.Der Trakehner war eine Edelblutpferd ,fast schon Angloarabisch ,aber heute fürchtet man sich vor dem Einsatz dieser Rassen.
        Wir züchten ja mit viel AV Blut und diese Produkte sind edel aber nie zu leicht und ohne Röhrbein,oft sehr gut handelbar.Wir haben aber noch sehr "altmodisches" Blut was wir einsetzen.
        Eines dieser Produkte hat eine Bekannte und die reitet eigentlich nur im Freizeitbereich als absoluter Laie und sie ist immer wieder begeistert von der Liebenswürdigkeit und Umgänglichkeit ihres Wallachs.

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        • druenert
          • 25.11.2009
          • 2074

          #44
          Zitat von Irislucia Beitrag anzeigen
          Ist das so? Vermutlich wurden die favorisiert zum "veredeln" der schweren Stuten genutzt. In England oder Irland werden gerade in der Spring- und VS-Zucht ganz andere Typen VB ausgesucht.
          Ausnahmen mögen die Regel bestätigen. Aber es ist tendenziell meine Meinung. Denn immer wieder sind Einkreuzungsversuche mit schweren Vollbluttypen in die Warmblutzucht versucht worden. Obwohl diese sogar teilweise eine besonders herausragender Eigenleistung aufzuweisen hatten, war die Vererbung durchweg enttäuschend. Entsprechende Negativbeispiele: El-im-Cal xx, Pharaon xx, Wilawander xx, Nevado xx, Strohmann xx, Jet Stream xx etc.
          Zuletzt geändert von druenert; 27.05.2012, 16:55.

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          • #45
            ...

            In Trakehnen führte man studien über die Bewährung v. Hengsten/Linien und man machte die Erfahrung und das ist kein Witz, je weniger konsolidiert ein Blüter ist um so weniger konstant ist seine Vererbung. Und nicht nur im Vollblut war dies so, auch im Warmblutbereich!!!. Was sagst du dazu???

            All die von dir erwähnten Blüter haben wohl den ein und den selben Zweck, aber in der Vererbung auf Dauer keinen Erfolg gebracht. Einzelerfolge sind nicht die Regel...

            Der immer erwähnte Outcross Effekt bei den Anpaarungen spielt nach deren Erkenntnis eine sehr große Rolle wo man später wieder konsolidierte. Um so konsolidierte beide Partner waren in ihrer Zucht um so größer der Effekt.

            Man nutzte auch schwer VB Hengste wenn sie den Zweck der Verstärkung erfüllen mussten!!!. Ein jeder Hengst wurde für seinen Zweck gesucht und so eingesetzt.gerade dann wenn sehr viel Arabisches Blut eingesetzt wurde... Siehe u.a. bei Morgenstrahl. Ich finde Persönlich die Darstellung der Trakkehner Zuchtziele und Vererbung eine wichtige Information, da dies sehr kritisch dokumentiert wird, wo man heute sich selber belügt und die Wahrheit eigentlich nicht sehen möchte, und das ist eine bedauerliche Entwicklung, wenn man nicht aus solchen Erfahrungen lehren ziehen möchte.
            Zuletzt geändert von Gast; 27.05.2012, 17:26.

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            • #46
              Und was Fortschritt betrifft.. schau mal @druenert Ab ca min. 8 haben die in den 30er Jahren schon Freispringen in der HLP gehabt... Und da sind schon 20 Jahre verstärkungsphase ...

              Ich betrachte das aus die Sicht der 30er Jahre...nicht heute aber da war mehr dahinter wie man sich vorstellen kann!!. Das sind Tatsachen und keine Illusionen... wäre dieser scheiß Krieg nicht gekommen, was hätte alles sein können...



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              • cps5
                • 07.07.2009
                • 1607

                #47
                Hallo,

                zunächst möchte ich hier mal zu Master Magpie xx ein paar Schmankerl bringen. Osterlerche hat es ja schon gesagt: Der Hengst war nur von einem Gestütwärter wirklich zu handeln. War der in Urlaub, mussten zwei andere ran, die ihre liebe Probleme mit ihm hatten.

                Es fing bereits an mit dem Ankauf durch Burchard v. Oettingen, der zum Master schrieb:

                "Als ich den Hengst in Irland kaufte, war mir klar, dass man hinter sein Temperament ein Fragezeichen setzen musste. Ich dachte mir aber, dass man ein Pferd mit so seltener Reitpferd-Mechanik und solcher Elastizität nicht stehen lassen dürfe. Die Schwierigkeit seines Temperaments ist sicher auch durch die schandbare Haltung des Hengstes in einer kleinen, dunklen, primitiven Hütte ohne Ausblick auf andere Pferde, wenig Bewegung und sehr wenig Licht verschlechtert worden. In Trakehnen konnte er nur durch einen bestimmten Wärter versorgt werden." Bei diesem Wärter handelte es sich um den späteren Oberwärter Fritz Klein.
                Zu den Dingen, die der aggressive, eigenwillige und darüber hinaus auch noch hochintelligente „Master“ anstellte, zählten folgende Dinge:

                Heruntertreten der Kacheln im Hengststall während der Decksaison. Eigenmächtiges Öffnen des durchaus komplizierten Schließmechanismusses seiner Boxentür mit Zunge und Zähnen (es musste ein Vorhängeschloss besorgt werden), Aggressivität gegenüber sich selbst. Er benötigte ein maulkorbartiges Gebilde, das ihm das Fressen erlaubte, weil er sich selbst die Flanken kaputt biss. Die daraus resultierenden Verletzungen mussten natürlich versorgt und verbunden werden, was ohnehin nur unter Sedierung möglich war. Sobald Master Magpie xx wieder bei vollem Bewusstsein war, dauerte es nicht lange, und der Verband hing in Fetzen an ihm herunter.

                Und noch eine Anekdote, die wohl einmalig in der Geschichte ist und zeigt, welche Mühe man sich damals mit vielversprechenden Vererbern machte:

                Als Gestütwärter Klein für heerfähig befunden wurde und einberufen werden sollte, stellte das Hauptgestüt den Antrag auf Freistellung, da er wegen des Hengstes nicht abkömmlich sei. Das Gesuch wurde von der zuständigen Behörde vermutlich mit einem Schmunzeln abgelegt, so dass man sich an die übergeordnete Behörde wandte. Auch dort wurde man abschlägig beschieden, aber es wurde zugesagt, dass ein heerunfähiger Mann mit Pferdeerfahrung als Ersatz geschickt wird. Der kam dann auch - und wurde vom Master mit angelegten Ohren in die Flucht geschlagen. Nachdem sich dieser Vorfall einige Male wiederholte, gab man schließlich nach. Fritz Klein musste den Dienst nicht antreten und konnte den Hengst versorgen, bis dieser schließlich 20-jährig an einem Herzschlag starb.
                Die Ursache für das aggressive Verhalten des Master konnte nie geklärt werden. Fest steht aber, dass Master Magpie xx als Vollblüter lebhafte (für den einen oder anderen Reiter vielleicht auch einmal zu lebhafte) Pferde machte; seine Aggressivität vererbte er jedoch nicht. Auch sein bester Sohn Cancara galt als Hengst von hervorragendem Gemüt, was er auch vererbte.

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                • cps5
                  • 07.07.2009
                  • 1607

                  #48
                  Zu Hessenstein kann man sagen, dass er tatsächlich - zumindest in der Trakehner Zucht - als absoluter Verstärker anzusehen ist. Seine besten Nachkommen fielen aus sehr viel Blut führenden Stuten. Möglicherweise ist er in der Hannoveraner Zucht nicht perfekt eingesetzt worden, so dass am Ende im Mutterstamm (und erst recht im Mannesstamm) nichts von ihm geblieben ist. Man war wohl der Ansicht, dass ein Trakehner per se ein Veredler ist, ohne zu berücksichtigen, dass es auch dort von jeher Erhalter- und Verstärkerhengste gab, die lediglich keine "Ackergaul-Attitüde" hatten. In dem exterieurmäßig sehr guten Hessenstein aber einen zweiten Abglanz zu sehen, der die "alte Scholle" veredelte, war ein Irrtum. Letztlich konnte Hessenstein für Hannover dann nur das eine oder andere gute Reitpferd oder gute Stute liefern - falls ich mich irren sollte, wäre mir das übrigens Recht!

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                  • Osterlerche
                    • 16.09.2009
                    • 2243

                    #49
                    Solche Pferde denken mit und tricksen jeden aus.Aber sie sind oft durchschlagende Vereber.Wie bei Magnat sind Carolus sein Enkel ein Hengst der artig war und gut vererbte .Wir haben auch solch intelligenten Vertreter,der als wir ihn bekamen mußte er mit Elektrozaun gesichert werden ,heute steht er gut sozialisiert mit einer Dame auf der Koppel.Wenn man die Vorgeschichte von Master Magpie liest,wen verwundert es ,daß er so gestört war.Unser AV Hengst hatte ebenfalls in seiner Jugend so zu leiden.Nun aber nach fast sieben Jahren ist er ein ganz umgänglicher Zeitgenosse.Znak und Graustark waren wohl auch solche Hengste.
                    Ich kenne Trakehnerhengste ,die waren ähnlich,aber die Sportpferde von ihnen waren toll,aber eben nicht so ganz einfach,man mußte sie erst erobern.Oft ist es auch die Vorgeschichte der Pferde mit bestimmten Erfahrungen Menschen gegenüber.

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                    • cps5
                      • 07.07.2009
                      • 1607

                      #50
                      Perfectionist xx war ein auch für damalige Verhältnisse sehr großer, starkknochiger Vollblüter. Auch er wurde von v. Oettingen angekauft, der für die Auswahl von Vollbluthengsten ein besonderes Händchen hatte. Zu v. Oettingens Zeit lag der Vollblutanteil bei den Hauptbeschälern in Trakehnen bei über 70 %. Nach verlorenem Ersten Weltkrieg und - wie Ramzes schon schrieb - Versailler Friedensvertrag setzte ein größerer Bedarf nach Pferden im landwirtschaftlichen Typ ein, so dass lediglich Master Magpie xx im Hauptgestüt verblieb.

                      Leider verunglückte Perfectionist xx bereits nach drei Jahren in der Box, brach sich das Becken, und nachdem er nach einem missglückten Rettungsversuch wieder niederbrach, musste er getötet werden. Er brachte aber neben 37 Hauptgestütsstuten drei sehr gute Söhne: Irrlehrer, Jagdheld und Tempelhüter.

                      Irrlehrer wurde der Vater von Oxyd, der insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg im Gestüt Vornholz des Baron von Nagel herausragende Dressurpferde lieferte. Außerdem ist Oxyd Vater der Vollbrüder Radetzky und Mariano (Dressur-Weltmeister unter Josef Neckermann).

                      Interessant ist der Vergleich zwischen Jagdheld und Tempelhüter. Diese beiden Halbbrüder haben die Züchterschaft in Ostpreußen ziemlich polarisiert. Viele sahen Jagdheld als den besseren Vererber an und behaupteten, er habe gegenüber Tempelhüter die schwächeren Stuten erhalten. Tatsächlich war Jagdheld in der Lieferung von Sportpferden seinem Halbbruder sogar voraus. Züchterisch hatte Tempelhüter zunächst mehr Bedeutung erlangt. Für die Gegenwart kann man aber wohl sagen, dass Jagdheld über seinen Sohn Ararad (Großvater von Humboldt und Ur-Ur-Großvater von Habicht) letztlich Tempelhüter überflügelt hat. Allerdings sind beide sehr gute Vererber gewesen.

                      Noch kurz zu Ararad: Der hatte als Vollblut-Enkel einen Röhrbeinumfang von 23,6 cm, den heute kaum Kaltblüter erreichen. Den Gang und den Trakehner Typ hatte er bei allem Kaliber trotzdem.
                      Zuletzt geändert von cps5; 27.05.2012, 19:44.

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                      • Osterlerche
                        • 16.09.2009
                        • 2243

                        #51
                        Der Hengst Ciecieruk hatte mit der sehr rahmigen Mutter Cma eine Stute als Mutter ,die sowohl auf Tmpelhüter ,als auch mit Ararad auf Perfectionist ingezogen war und deshalb an den edlen Blyszcz (Labedzi Spiew/Luna)angepaart wurde und sein Sohn Mazagran hatte mitder Mutter Malmazija von Akcjonariusz Hunnenkönig ebenfalls dieses Blut und Rittersporn sowie Pardon Go hatten auch wieder Anschluß an die se Lienien des Tempelhüter und Ararad.
                        Zuletzt geändert von Osterlerche; 27.05.2012, 20:44.

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                      • druenert
                        • 25.11.2009
                        • 2074

                        #52
                        Zitat von Oh-Gloria Beitrag anzeigen
                        ...

                        In Trakehnen führte man studien über die Bewährung v. Hengsten/Linien und man machte die Erfahrung und das ist kein Witz, je weniger konsolidiert ein Blüter ist um so weniger konstant ist seine Vererbung. Und nicht nur im Vollblut war dies so, auch im Warmblutbereich!!!. Was sagst du dazu???
                        "Konsolidierung", d.h. ein mehr oder weniger hoher Inzuchtgrad bringt sowohl Chancen als auch Risiken mit sich. Genauso, wie man erwünschte Merkmale verfestigen kann, potenziert man auch genetische Schwächen und Mängel. Eine gewisse Vorsicht sollte man daher nicht außer acht lassen. Besonders in der (West-)Trakehnerzucht aber auch in manchen anderen Warmblutzuchten halte ich dies für ein erhebliches Problem.
                        Dieses Problem ist bei Rassen, die nach Exterieurkriterien selektieren, sicher noch viel schwerwiegender als bei einer Leistungsauslese.

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                        • #53
                          @drünert

                          Ich gebe dir da gerbne recht, das man das NEGATIVE nie außer acht lassen sollte - nur gebe ich zu bedenken das in jedem "Negativen" auch viel gutes stecken kann wenn man entsprechend damit umgeheht- gerade was das Exterieur betrifft. Aus meiner Sicht war der Trakehner IMMER ein EXTERIEUR und LEISTUNGSPFERD... man achtete IMMER auf Langlebigkeit, leistungsbereitschaft, Gangvermögen und Interieur... Und man beachte was trakehner auf die Beine gestellt hat mit ca 3-400 Mutterstuten und was heute so mancher "Großzüchter" mit mehr als tausend Stuten fertig bringt... Nachhaltigkeit sieht wohl anders aus.

                          Und was das größte ÜBEL heute ist, ist mangelnde SELEKTION und wenn dann wird Schönheit vor Leistung gewählt... sieht man viel zu oft.

                          In Trakehnen wurde sehr streng selektiert - sicherlich auch mal die falschen, aber die Stämme waren so konsolidiert und man kannte sie im höchsten Grade das man auch Risiken eingehen konnte.

                          Heute ist das ein hin und her - Wischi Waschi ... Ein weißes Hemd mit Buntwäsche gewaschen ist nicht mehr weiß...

                          Ich finde die ganze Sache zu komplex wie das man es zu einfach macht - wie gerade in der heutigen Zeit. Es fehlt an Aufklärung, Kritischer Beurteilung und Stehvermögen... Viel strenger sollte wirklich selektiert werden, was die Zucht betrifft.

                          @Cps5

                          Toll geschrieben !!!!!!....

                          Gerade was Perfectionist betrifft, und Jagdheld -Ararad...der eigentlich weniger Bedeutung erlangte wegen seines Muttervater Polarsturm - da man zu jener zeit das Optimus Blut ausmerzen wollte - da die wie in Beiträgen vorher Odorado-Optimus) teilweise unsicher war in der Vererbung und eben nicht alle Stuten der Bauern edel gezogen waren und er wiederholt schlecht vererbte...Kavallerie Pferde waren sie alle, vorzügliche Reitpferde/Jagdpferde, sehr hart!!!.

                          Die EHRLICHKEIT wie darüber gesprochen und geschrieben wurde finde ich zur VERLOGENEN Politik der Pferdebranche heute sehr beeindruckend!!!.

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                          • druenert
                            • 25.11.2009
                            • 2074

                            #54
                            Zitat von cps5 Beitrag anzeigen
                            Zu Hessenstein kann man sagen, dass er tatsächlich - zumindest in der Trakehner Zucht - als absoluter Verstärker anzusehen ist. Seine besten Nachkommen fielen aus sehr viel Blut führenden Stuten. Möglicherweise ist er in der Hannoveraner Zucht nicht perfekt eingesetzt worden, so dass am Ende im Mutterstamm (und erst recht im Mannesstamm) nichts von ihm geblieben ist. Man war wohl der Ansicht, dass ein Trakehner per se ein Veredler ist, ohne zu berücksichtigen, dass es auch dort von jeher Erhalter- und Verstärkerhengste gab, die lediglich keine "Ackergaul-Attitüde" hatten. In dem exterieurmäßig sehr guten Hessenstein aber einen zweiten Abglanz zu sehen, der die "alte Scholle" veredelte, war ein Irrtum. Letztlich konnte Hessenstein für Hannover dann nur das eine oder andere gute Reitpferd oder gute Stute liefern - falls ich mich irren sollte, wäre mir das übrigens Recht!
                            Ich weiß nicht, ob Du ihn und einige seiner Vorfahren noch selbst erlebt hast, oder ob es sich nur um angelesenes Bücherwissen handelt. Deine "Verstärkertheorie" teile ich beim besten Willen nicht. Hessenstein war selbst ein hochedler Hengst aus einer hochedlen, arabisch geprägten Mutter (Sonett v. Famulus/ Fetysz ox) und einer ebenfalls sehr edlen väterlichen Großmutter (Kokette v. Cancara) Sein ox/xx-Anteil betrug 55%. Im Trakehner Hengstbuch 1967 wird er beschrieben: "Außerordentlich schöner und ausdrucksvoller Hengst mit viel Adel... ausgesprochen hübscher Kopf... Maße: 161, 192, 20,3." Er hat sich sowohl in Hannover als auch in der Trakehner Zucht vom Typ her klar veredelnd vererbt. Der Hauptgrund seines schnellen Erlöschens war nicht seine Exterieurvererbung und mangelnde Veredlung, sondern es hatte interieure Gründe. Dazu passen Deine Anekdoten zu Master Magpie hervorragend. Er war dabei hochintelligent aber nicht ausreichend leistungsbereit und schwierig im Umgang.
                            Der einzige, der von ihm in Hannover eine gewisse Bedeutung erlangte war Manstein (v. Matrose - Hessenstein - Goldmann). An seiner Entstehung war ich insofern beteiligt, als ich damals Mansteins Mutter als Fohlen, ein sehr edles Fohlen, an den Züchter Hinrich Meyerdiercks vermittelte, der sie dann später zu Matrose brachte.

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                            • druenert
                              • 25.11.2009
                              • 2074

                              #55
                              Zitat von Oh-Gloria Beitrag anzeigen
                              @drünert

                              Ich gebe dir da gerbne recht, das man das NEGATIVE nie außer acht lassen sollte - nur gebe ich zu bedenken das in jedem "Negativen" auch viel gutes stecken kann wenn man entsprechend damit umgeheht-
                              In genetisch verfestigten Erbkrankheiten und Mängeln steckt nichts gutes!

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                              • #56
                                Zitat von druenert Beitrag anzeigen
                                In genetisch verfestigten Erbkrankheiten und Mängeln steckt nichts gutes!
                                weißt du wieviel Mist in den Stämmen heute steckt, was nur keienr gerne zu geben möchte???!!. Die Hengste der neuen Generation werden diesbezüglich fast gar nicht durchleuchtet, man sieht das Pferd aber nicht das Papier - geschweige die Familie des Pferdes.

                                Das manches Blut eben nur mit bestimmtem Blut funktioniert finde ich ehrlich gesagt fantastisch, denn dann hätte jeder nur noch diesen Einheitsbrei - und jeden tag Eintopf, sorry...dann weiß man was Hundefutter ist.

                                Manchmal kann eben ein vermeintlich Negativ Vererber nur mit bestimmtem Blut harmonieren und wenn dies ja funktioniert - warum dies nicht mit einem ! versehen.

                                Siehe Codex One..als Beispiel mit einer Glückspilz Mutter...

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                                • druenert
                                  • 25.11.2009
                                  • 2074

                                  #57
                                  Zitat von Oh-Gloria Beitrag anzeigen

                                  Manchmal kann eben ein vermeintlich Negativ Vererber nur mit bestimmtem Blut harmonieren und wenn dies ja funktioniert - warum dies nicht mit einem ! versehen.

                                  Siehe Codex One..als Beispiel mit einer Glückspilz Mutter...
                                  Oben genannte Passereffekte, die in anderen Konstellationen meistens nur negativ zu Buche schlagen, gibt es durchaus.
                                  Was ich aber meine ist etwas anderes: genetisch verfestigte Mängel und Erbkrankheiten wie Disposition zu Ton, Koppen, Weben, erblich bedingte Knochen- und Bindegewebsschwächen, Bockhufneigung, Bluterkrankheit, Neigung zu Hodenbruch, fehlende Augen etc. All diese nur negativen Dinge werden auch "konsolidiert". Bei verdeckten Erbgängen ohne es zu merken.

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                                  • #58
                                    da stimme ich gerne zu...

                                    jetzt sag das mal in der heutigen Zeit öffentlich, das Nachkommen eines Hengstes zu diesen Dingen neigen...

                                    Hoffentlich hat man dann einen guten Anwalt - jene haben ihn sicherlich. Mit Kritik können so gewisse "Hengsthalter" gar nicht... die haben ja die Weisheit mit dem Löffel gefuttert.

                                    Wenn sie aber nicht wirklich extrem Gesundheitsschädlich sind wie nur ein Auge, Knochen,Bindegewebe,Bluterkrankheit,Hodenbruch...k ann ich ehrlich mit leben..

                                    Weben oder Koppen habe ich des öfteren bei Pferden gesehen die wirklich nur noch in der Box stehen und mal für ne std. sich die Beine vertreten - das hat was sicherlich mir Interieur zu tun - Eine hohes Grad innerer Anspannung. Einer der Geistlich völlig blöde ist und sich alles gefallen lässt habe ich noch nicht koppen oder weben gesehen...aber ein leistungspferd wurde das auch nie.

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                                    • JessikaP
                                      • 16.01.2009
                                      • 57

                                      #59
                                      In Holstein werden die Hengste aber durchaus auch mit Schwächen beschrieben, wenn Dr. Nissen Sie in der Zeitschrift kommentiert. Warum geht das bei uns in Hannover nicht? Genetische Mängel werden aus meiner Sicht heute doch schneller ausgemerzt als noch vor Jahren, einfach weil sich der Absatzmarkt enorm verschäft hat und sich das keiner mehr leisten kann. Zudem ist die Transparenz sehr groß geworden, weil die Medien flächendeckend in Sekundenschnelle funktioneren.

                                      Kommentar


                                      • #60
                                        Zitat von JessikaP Beitrag anzeigen
                                        In Holstein werden die Hengste aber durchaus auch mit Schwächen beschrieben, wenn Dr. Nissen Sie in der Zeitschrift kommentiert. Warum geht das bei uns in Hannover nicht? Genetische Mängel werden aus meiner Sicht heute doch schneller ausgemerzt als noch vor Jahren, einfach weil sich der Absatzmarkt enorm verschäft hat und sich das keiner mehr leisten kann. Zudem ist die Transparenz sehr groß geworden, weil die Medien flächendeckend in Sekundenschnelle funktioneren.
                                        Das frage mich auch die ganze Zeit über...

                                        Kommentar

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