Züchterforum Editorial: Hengste werden wieder ungeprüft decken können!? Was soll das?

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  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2338

    #21
    Momentan eine Diskussion sehr aus dem Blickwinkel der Hengsthalter. Ich kann dem nicht ganz folgen.

    Ist es wirklich so, dass die Züchter Hengste mit schlechten Noten meiden ?
    Kann man die Selektion in der Pferdezucht allgemein wirklich den Züchtern überlassen ? Sind die alle "mündig" ?
    Sind die Richterurteile wirklich so krass subjektiv und haben die genannten Einflussfaktoren wirklich so eine entscheidende Bandbreite wie hier dargestellt ?
    Konsequent zu Ende gedacht, kann man dann die Körung auch zur reinen Vorstellung an der Hand degradieren und sagen: Ja, war da - jeder hat gesehen, was war. Gekört.

    Und dann noch die Frage: Wie konnten die KWPN-Züchter nur die letzten 20 Jahre überstehen bei einem subjektiv geprägten KO-Verfahren in deren Prüfungssystem ?
    Und wie konnten sie mit der Einschränkung der Entscheidungsfreiheiten durch zufallsgeprägte Ergebnisse so erfolgreich werden ? Haben die bessere Richter und Kommissare ?

    Aber wenn auch für die Kinder in Hessen die Schulnoten abgeschafft werden - warum nicht ? Die Unterwerfung unter Beurteilungssysteme scheint nicht mehr zeitgemäß. Das Ende der Leistungsgesellschaft auf allen Ebenen.
    Zuletzt geändert von wilabi; 19.02.2019, 17:46.

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  • Paradox4life
    • 01.09.2008
    • 2468

    #22
    Das Holländer System ist aber nun mal so überhaupt nicht mit unserem zu vergleichen, die schaffen nämlich den entscheidenen Punkt, der uns einfach mal fehlt: Vergleichbarkeit.
    ALLE Hengste werden unter den gleichen Bedingungen am gleichen Ort von den gleichen Richtern bewertet.
    Hierzulande werden Hengste an verschiednesten Standorten zu verschiednen Zeiten von verschiednen Richtern mit verschiedensten Qualifikationen beurteilt.

    Dass Züchter Hengste mit schlechten Noten meiden ist übrigens mMn das aller geringste Problem.
    Züchter rennen wie die Lemminge Hengsten hinterher, die irgendwann mal eine Topnote bekommen haben oder ein schönes FacebookVideo.
    Es erhalten Hengste Noten, die sie unter Normalbedingungen niemals bekommen hätten, sei es deutlich positiver oder negativer als Not tat, aus Gründen, die sich dem Normalsterblichen nunmal nicht erschließen.

    Wie wurde nach dem Springtest unlängst auf fb verkündet: "Wir ländlichen Richter müssten nach so einer Leistung samt und sonders zur Nachschulung antanzen...."

    Ob die Züchter jetzt aber die falsch positiv oder falsch negativ bewerteten Hengste oder eben richtig positiv oder richtig negativ bewerteten Hengste nutzen ist einzig und allein deren Problem und vor allem auch deren Ermessen. Wenn ein Zuchtziel "braver Dackel mit gutem Schritt " lauitet, warum zum Geier sollte der Züchter dann gezwungen werden, "Mister Lampenaustreter mit Pin im Kopp" zu benutzen, weil eine Richtergruppe das grade für den neuen heißen Scheiß der Saison beschlossen hat?
    www.schulze-lefert-pfer.de

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    • ehem
      ehem kommentierte
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      Danke, das hat mir immer gefehlt! Vergleichbarkeit! Ich hatte immer gedacht, es wäre vornehmlich die Kompaktheit und Felixibilität, zudem dass man dort Entscheidungen wesentlich schneller umsetzen kann als hier..... aber im Grunde hatte mir das nie gereicht. Du hast recht!!
  • Paradox4life
    • 01.09.2008
    • 2468

    #23
    Zudem sprechen wir hier doch nicht von einer Abschaffung der Bewertung, oder Benotung, wir sprechen von einer Abschaffung der Schallgrenzen. Und das wäre meines Erachtens nach mitnichten eine Abschaffung der Leistungsgesellschaft (wie auch immer man die im Pferdebereich definieren möchte), sondern eine Entspannung für das Richtsystem.
    www.schulze-lefert-pfer.de

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    • darya
      • 20.02.2005
      • 3261

      #24
      Denkt man dieses Szenario konsequent durch, dann werden die Zuchtverbände überflüssig und durch diese vorgegebene Zuchtziele ebenfalls. Der Züchter definiert ab sofort das subjektive Ziel und hat dann die Deutungshoheit.
      Was unterscheidet dann bitte noch den Vermehrer vom Züchter? Das Ziel übergeordnete Zuchtverbände ist die Zucht zu verbessern und Kriterien bzw. eine Bewertungsgrundlage hierfür zu schaffen. Können die Richter diese Kriterien nicht anwenden bzw. Zuchttiere nach diesen Vorgaben bewerten ist das schlichtweg ein Armutszeugnis.

      Übrigens kann auch heute schon jeder mit den Vierbeinern seiner Wahl züchten auch den braven Dackel. Er bekommt dann allerdings je nachdem unterschiedlich wertvolle Papiere für seine Nachzucht. Und das ist auch gut so!!

      Gesendet von meinem SNE-LX1 mit Tapatalk

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      • Ara
        • 01.10.2018
        • 752

        #25
        Zitat von Paradox4life Beitrag anzeigen
        Im letzten Springtest habe ich gelernt, dass Pferde, die bei Profis nach jedem Sprung gegen die Hand rauschen n der Rittigkeit eine hohe 9 kriegen, wogegen solche, die vom Jockey nicht immer optimal hinpilotiert werden und trotzdem willig ihren Job erledigen dann eher ne hohe sieben.
        HaHa, dass habe ich auch gelernt.

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        • Florestan 1
          • 20.04.2013
          • 263

          #26
          Es ist ja erstmal so eine Überlegung aus Waf da sich die Hengsthalter so langsam doch monieren über die Bedeckungszahlen da einige wenige,( denke eine Handvoll ),
          mit ihren Hengsten über Dreiviertel den Markt abgreifen und der letzte Drittel sich auf den Rest verteilt
          zb oben im Oldenburgischen, da hat ein Hengsthalter schon nach einem Jahr wieder aufgegeben
          der konnte auch nicht gegen schön schwarz und tollen Facebook Videos mehr mithalten ,die die Zuschauer in der Halle von dem Wunder Hengst Aufgenommen hatten und rege im Netz verbreiteten, dieser der durch die hellen Späne seine Stechtrab Runde um Runde zog

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          • Florestan 1
            • 20.04.2013
            • 263

            #27
            Die Luft wird immer dünner und da werden noch mehr auf der Strecke bleiben ohne ein spezielles Polster aus dem Hintergrund die einfach nicht mehr mithalten können
            bzw sind die noch im Vorteil die noch gute Reiter mit am Stall haben und die ihre Kunden den Berittservice und ich meine richtig ordentlich anbieten, können und möchte weil die immer mehr gebraucht werden
            Denn wer reitet denn noch an und bildet das Pferd erstmal weiter aus

            Kommentar


            • ehem
              ehem kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Ich habe über den "Hengststation-Markt" nicht so den Überblick - mit war aber so, dass sich da letztens einiges getan hatte und es mehr (?) wurden? Station Hofrogge mit BB, T.u.L. Fischer usw. Oder fangen zwei Neugründungen nicht die vielen unbekannten, die aufgehört haben, auf?
          • Kluger Hans
            • 07.10.2013
            • 152

            #28
            Jetzt mal völlig ungeschützt:
            Dieser ganze Junghengst-Hype ist doch völlig albern und dient nur den kommerziellen Interessen der Hengsthalter. Dr. Joris de Brabander, einer der erfolgreichsten Springpferdezüchter Belgiens wurde mal mit folgendem Satz im Züchterforum zitiert: "Ich interessiere mich für einen Hengst erst dann, wenn er selber international über 1,60 drüber kommt." Der Mann, Gott habe ihn selig, hat Recht. Erst wenn ein Hengst entsprechende Eigenleistung gezeigt hat und idealerweise auch seine Nachkommen schon positiv aufgefallen sind, weiß man, dass man es mit einem wertvollen Vererber zu tun hat. Der ganze Blödsinn von Zuchtfortschritten in möglichst kurzer Zeitdauer, der auch von Zuchtverbänden postuliert wird, hält einer ernsthaften Überprüfung nicht stand. Jedes Jahr werden von interessierter Seite neue Säue (sprich Junghengste) durchs Dorf getrieben. Althengste, die selbst Eigenleistung bewiesen haben oder mit ihren Nachkommen punkten konnten, werden kaum noch wahrgenommen. Das Format der Sportprüfung ist gut. Eine Rangierung ist allerdings nicht zwingend notwendig. Entscheidend ist bestanden oder nicht bestanden, Diesbezüglich dürfte für mich noch strenger selektiert werden. Die Inflation positiver Kör-Enscheidungen und Prüfungsergebnisse der Hengste ist doch nur den finanziellen Interessen der Verbände sowie der Hengsthalter geschuldet. Dürfte die schlechtere Hälfte der Hengste bei Sportprüfungen, 30- oder 50-Tage-Test nicht decken, wäre es kein Verlust für die Qualitätsverbeserung in der Zucht. Abschliessend hierzu die physikalisch-geometrisch-mathematische Erkenntnis: Nivellierung hat stets Niveau-Verlsut zur Folge.

            Kommentar


            • Benny
              Benny kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Also ganz so züchten Brabanders nun auch nicht. Sie nutzen auch jüngere Hengste und nicht alle ihre, die sie vermarkten, laufen erfolgreich über 1.60m.
              (Was das Gott habe ihn selig sollte, ist mir schleierhaft...?)
              Ausserdem sagt es überhaupt nichts über die Vererbungsqualität von Hengsten aus, auf welchem Level die selber springen. Dafür ist der Einfluss von Ausbildung und Beritt einfach viel zu groß.

            • hopplahop
              hopplahop kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Danke Benny!
          • Benny
            • 25.01.2011
            • 1673

            #29
            Zitat von Paradox4life Beitrag anzeigen
            Zudem sprechen wir hier doch nicht von einer Abschaffung der Bewertung, oder Benotung, wir sprechen von einer Abschaffung der Schallgrenzen. Und das wäre meines Erachtens nach mitnichten eine Abschaffung der Leistungsgesellschaft (wie auch immer man die im Pferdebereich definieren möchte), sondern eine Entspannung für das Richtsystem.
            Eine Abschaffung der Schallgrenze wäre aber eine Abschaffung der Note oder noch genauer, jeglicher Test wäre überflüssig. Vom Prinzip erleben wir das doch auf jedem (ländlichen ) Turnier. Das Notenspektrum wird nicht vernünftig und reel nachvollziehbar ausgereizt.
            Den Sporttest fand ich an sich eine gute Idee, aber gerade im Springbereich (auf Dressur habe ich nicht so geachtet) sind Noten teilweise nicht nachvollziehbar.

            Kommentar

            • hopplahop
              • 20.01.2016
              • 1064

              #30
              Zitat von Kluger Hans Beitrag anzeigen
              Dürfte die schlechtere Hälfte der Hengste bei Sportprüfungen, 30- oder 50-Tage-Test nicht decken, wäre es kein Verlust für die Qualitätsverbeserung in der Zucht.
              Und wie bestimmt man die "schlechtere Hälfte" objektiv und für alle nachvollziehbar? Hört sich in der Theorie ganz gut an. Was wäre dann aber mit einem Grannus passiert?

              Körung ist die erste Stufe der Selektion. Bei der Körung als 2,5jähriger ungerittener Junghengst ohne störenden/beeinflussenden Einfluss des Reiters kann man noch am ehesten die NATÜRLICHEN Grundgangarten eines Hengstes erkennen, die sich auch vererben. Ob diese unter dem Reiter standhalten und ob das jeweilige Pferd zu höheren Aufgaben befähigt ist, stellt sich in der Regel erst deutlich später raus - nicht bei Sportprüfungen, 30- oder 50-Tage-Test.

              Sportprüfungen und 30- oder 50-Tage-Test für Junghenste sind die zweite Stufe der Selektion. Wer hier eindeutig versagt, sollte sich vorerst nicht vermehren dürfen. Wenn später dann doch eigene sportliche Erfolge nachweisbar sind, kann ein Zuchtverband den Hengst ja wieder zur Zucht zulassen. Eine breite Basis an gekörten und positiv getesteten Junghengsten ist sinnvoll. Zucht/Evolution ist nichts weiter als Rekombination + Selektion. Wenn die Möglichkeiten der Rekombinationen sich verringern, wird man nicht mehr hinreichend gut selektieren können um dadurch die Zucht zu verbessern.

              Gekörte Hengste, die sportliche Leistungen auf S-Niveau nachweisen können, sollten grundsätzlich für die Zucht zur Verfügung stehen. Allerdings hat nicht jeder Züchter als Zuchtziel das sportlich erfolgreiche Pferd - manche wollen einfach nur ein besonders schönes und artiges Pferde, andere wollen doppelt veranlagte Pferde, ... da kommen dann auch Hengste in Frage, die halt nicht (aus welchen Gründen auch immer) das S-Niveau selber erreicht haben.

              Die letzte Stufe der Selektion sind die Vererbungsleistungen der Hengste. Hier gibt es seit Jahrzehnten das Problem, dass Vieldecker in jungen Jahren deutlich positive Vererbungsindices haben, welche sich im Laufe der Zeit auf Normalniveau nivelieren. Es ist im System der Indices angelegt, dass je älter ein Hengst wird, die Indices schlechter werden - auch für etablierte Leistungsvererber - und diese dann immer im Vergleich mit den Junghengsten schlecht aussehen. Das beobachte ich schon seit Jahrzehnten, und nicht erst seit Wilabi es hier mit seinen Zahlen publik tut. Hier liegt ein GANZ GROSSES Problem des rechtzeitigen Erkennens von Positivvererbern. Die existierenden Vererbungsindices sind zur Zuchtsteuerung/-verbesserung ungeeignet und fördern lediglich die Marketingstrategien der Hengsthalter und fördern die Blutlinienverengung. Darüber sollte sich die FN mal intensivst unterhalten!

              Abschaffung von Zuchtbeschränkungen spielt lediglich den finanziellen Interessen von (oligarchen) Privathengsthaltern in die Hände. Das kann weder im Sinne einer qualitativ guten Pferdezucht (die im internationen Wettbewerb steht) noch im Sinne der Züchter sein. Also unterstützt Euren Zuchtverband, damit auch morgen noch sportliche Erfolge da sind und damit einhergehend Nachfrage nach diesen Pferden besteht.
              Zuletzt geändert von hopplahop; 20.02.2019, 08:04.

              Kommentar

              • Carley
                • 25.01.2019
                • 1513

                #31
                Ich finde vorallem was da in Münster-Handorf bei den Springhengsten abging, haben wir doch eher ein Problem mit deutlich zu gut bewerteten Hengsten. Die paar die durchfallen, können sich ja immer noch über andere Wege für den Deckeinsatz qualifizieren. Ich denke eher die Richter und Fremdreiter müßen entsprechend geschult sein und werden mit Fortbildungen um Nachvollziehbare Benotungen zu vollziehen. Und wie schon angesprochen, das Notensystem sinnvoll ausnutzen. Wie kann eine Rittigkeit eine hohe 9 und ein Gesamteindruck bei 10 (hervorragend) liegen, wenn man ne extra Volte in den Parcours einbauen mußte?! Aufm Turnier wäre es zumindest schon -0,5 wegen einer Verweigerung.

                Kommentar


                • Ara
                  Ara kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Gerade bei diesem Hengst kann ich die Noten so gar nicht nachvollziehen.

                • Ara
                  Ara kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Würden einige der hoch bewerteten Hengste mit einem Noname so in einer Springpferdeprüfung laufen, sehen die Noten etwas anders aus.

                • Carley
                  Carley kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ich seh das genau wie ihr. Daher auch meine Frage ob man nachlesen kann welche Richter das waren. Waren das die selben die den Sieger letztes Jahr gerichtet hatten? Fremdreiter war ja ein anderer.
              • ehem
                • 10.12.2013
                • 502

                #32
                Hier geht es weiter:

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