Züchterforum Editorial: Hengste werden wieder ungeprüft decken können!? Was soll das?

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  • ehem
    • 10.12.2013
    • 502

    Züchterforum Editorial: Hengste werden wieder ungeprüft decken können!? Was soll das?

    Ein sehr interessantes Editorial in der aktuellen Züchterforum..... jetzt hatten wir endlich einen Schritt in die richtige Richtung getan und schon wieder das wieder über den Haufen geworfen! Schauen die Verantwortlichen eigentlich auch mal über den Tellerrand ins Ausland? Nicht nur mir die die Qualitätsdichte der dortigen Zucht aufgefallen.... auch immer mehr Käufer ziehen ins benachbarte Ausland ab.... "Oh, if possible I'd prefer to see horses from Netherlands, Belgium and Denmark, please" ist die Antwort, die ich immer öfter von ausländischen Käufern höre....

    Was geht?

    Editorial
    Rolle rückwärts?
    Deutschland hat seit 2016 ein gutes HLP-System, das mehr und mehr auch in den Köpfen von Hengsthaltern und Züchtern angekommen ist. Und wenn in den letzten Jahren eines erreicht wurde, dann Einigkeit darüber, dass es für Nachkommen ungeprüfter Hengste keine vollwertigen Abstammungspapiere gibt. Doch nun sagt der Buschfunk, und zwar aus zuverlässigen Quellen, dass ab 2020 wieder alle diesbezüglichen Regularien seitens der Pferdezuchtverbände unter dem Dach der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) über Bord geworfen werden sollen. Das heißt, dreijährige Hengste sollen ohne jegliche Art von Prüfung wieder „volle Pulle" drauflos decken. Man fragt sich nun, wozu dann die ganzen Diskussionen in den letzten Jahren? Das zunächst mal erstrebenswerte Ziel, keinen Hengst ungeprüft decken zu lassen, ist wieder ad acta gelegt worden. Man fragte sich über Jahre, wie es denn nur sein konnte, dass Dänemark, Belgien und die Niederlande in vergleichsweise kurzer Zeit zu den deutschen Zuchten aufschließen und diese teilweise sogar überholen konnten. Die Antwort ergibt sich in diesen Ländern über das jeweils strenge Selektionssystem mit hohen Gesundheits- und Leistungsanforderungen. Kein Hengst kommt ohne vorherigen Satteltest zum Einsatz. Das hat sich nun schon über Jahrzehnte absolut bewährt. Und wenn doch mal einer durchs Raster fällt: Zweite Chancen gibt es auch da. Jetzt aber in Deutschland die „Rolle rückwärts" zu propagieren, statt konsequenterweise generell zur Sattelkörung überzugehen oder sich zumindest an hohen Standards zu orientieren, ist definitiv der Schritt in die falsche Richtung. Unsere Nachbarn lachen sich kaputt. Aber irgendwie symptomatisch: In Deutschland wird solange diskutiert, bis nichts mehr übrig bleibt.

    Claus Schridde, Redaktion ZÜCHTERFORUM
  • Rodenia
    PREMIUM-Mitglied
    • 08.04.2016
    • 125

    #2
    das darf doch nicht wahr sein !!

    Kommentar

    • ehem
      • 10.12.2013
      • 502

      #3
      Ich wunder mich auch etwas über die recht geringe Resonanz dazu - auch hier. Zudem, dass es anscheinend hinter den Kulissen vorbereitet wird ohne dies wirklich offen zur Diskussion zu stellen.....
      Zuletzt geändert von ehem; 18.02.2019, 16:53.

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      • Super Pony
        • 05.11.2011
        • 5012

        #4
        Erstmal abwarten - Buschfunk muss nicht immer stimmen
        http://www.super-pony.de

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        • Ara
          • 01.10.2018
          • 752

          #5
          Zitat von ehem Beitrag anzeigen
          Ich wunder mich auch etwas über die recht geringe Resonanz dazu - auch hier. Zudem dass es anscheinend hinter der Hand vorbereitet wird ohne dies wirklich offen zur Diskussion zu stellen.....
          Mich wundert hier und in der deutschen Zucht überhaupt nichts mehr. Der größte Teil der Zucht hat sich so weit vom Ziel eines reellen Reit- und Sportpferdes entfernt, dass es auf den Umstand, ob die Ungeprüften decken dürfen oder nicht, unter diesem Aspekt auch nicht mehr ankommt.

          Kommentar


          • ehem
            ehem kommentierte
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            Wo Du recht hast....... :-/
        • Carley
          • 25.01.2019
          • 1513

          #6
          Bei den Holsteinern durften die Hengste schon als ich vor 13 Jahren mein erstes Fohlen gezogen hab, nicht ohne Prüfung decken. Die werden das jetzt sicher nicht ändern.

          Kommentar

          • Greta
            • 30.06.2009
            • 3921

            #7
            Ich sehe das Problem nicht... wenn ein Zuechter einen ungeprüften Hengst nutzten will, soll er doch... das ist seine Entscheidung...
            Allegra von Flake aus der Amica

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            • wilabi
              • 21.05.2008
              • 2338

              #8
              Zitat von Greta Beitrag anzeigen
              Ich sehe das Problem nicht... wenn ein Zuechter einen ungeprüften Hengst nutzten will, soll er doch... das ist seine Entscheidung...
              Sehe ich auch so. Ich werde es nicht tun - meine Fohlen und Pferde sollen immer einem Mindestanspruch an Hengst und Stute gerecht werden, der testiert ist. In Industrie und Handel gelten auch Qualitätsnormen, denen sich Hersteller und Distributoren unterwerfen. Für eine bessere Vermarktung. Damit kann ich mich auch auf Sicht hoffentlich noch besser von dem riesigen Bodensatz an Durchschnitt abheben.

              Konsequent wäre dann aber auch diesen unsinnigen Körzirkus zu beenden. Jeder Hengsthalter bietet an, was er meint. Das geht - wie hier richtig angemerkt wird - auf Kosten der Gesamtpopulation. Aber lieber größtmögliche Freiheit (wenn schon, denn schon) des Einzelnen, statt breitflächige qualitative Absicherung der dt. Pferdezucht.
              Zuletzt geändert von wilabi; 18.02.2019, 12:24.

              Kommentar


              • wilabi
                wilabi kommentierte
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                Stuten ? was meinst du ?

              • hopplahop
                hopplahop kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich meine Nachkommen mit dem Quallitätslabel PHS (sowohl Mutter als auch Vater im PHS). Jetzt willst Du noch Weitere dieser Art aufmachen.

              • wilabi
                wilabi kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Gab es nicht schon mal die Frage: "Braucht Hannover ein Dressurpferdeprogramm ?" Warum nicht. Es schadet mit Sicherheit nicht der Population und den Züchtern, die da mitmachen. Natürlich könnte man auch ein PHV auflegen. (nicht=DoppelVA). Zuchtziel entsprechend.
                Der geringe Erfolg des PHS liegt in der stiefmütterlichen Behandlung durch den Verband. Die Idee wurde allein gelassen. Sie war ja auch nicht von Napoleon......
            • Sabine2005
              • 17.06.2005
              • 7791

              #9
              Eines Tages wird doch noch bewiesen werden - Der Affe stammt vom Menschen ab....

              Kommentar

              • Sallycat
                • 05.05.2004
                • 1305

                #10
                Körung abschaffen wäre konsequent. Stattdessen 3 Tages-Event Hengstschau mit toller Blumendeko, Lightshow, vielleicht auch orchestraler Livemusik und dann einfach die heißesten 10 Hotstepper rangieren und ggfs. verticken. Zu super hohen Preisen natürlich. Da gibt es bei den Saddle Horses oder so bestimmt schon Beispiele für. Pferde sind dann ja ähnlich....
                Schöne Grüße

                Sallycat

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                • Ara
                  Ara kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Genauso würde ich es auch vorschlagen.

                • Ara
                  Ara kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Und bei den Springpferden bitte eine Show mit Flugzeugen, wo möglichst vielen tollen Namen schön aneinander gereiht wurden, und welche vorher schön viel Vogelfutter erhalten.
              • hopplahop
                • 20.01.2016
                • 1064

                #11
                Kommen dann auch Nummerngirls zum Zuge wie beim Boxen? Ich hätte da noch ein paar weitere Ideen ... ;-)))

                Kommentar

                • tina_178
                  • 18.03.2007
                  • 3704

                  #12
                  Das läuft total konträr zum zuchterfolgreichen Ausland. Beim Blick in die Stämme der gekörten NL Hengste, findet man nicht unbedingt 3 x StPr in Folge, sondern eher 3 x S- u. GP-erfolgreiche Pferde und dazu dann noch eine gut bestandene HLP. Das ist Selektion.
                  Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

                  Kommentar

                  • wilabi
                    • 21.05.2008
                    • 2338

                    #13
                    Als Animateur wird HSR engagiert und dann wird danach gekört/geprüft, wer den lautesten und längsten Beifall bekommt. Zusätzlich wird gemessen, wieviele Besucher sich bei der Vorführung von den Sitzen erhoben haben. In den Hengstkatalogen wird das Ergebnis dann als "Ovation-Zuchtindex" veröffentlicht.

                    Kommentar


                    • hopplahop
                      hopplahop kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Hsr ???????

                    • ehem
                      ehem kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      HSR performance - Hendrik Schulze Rückamp

                    • Elfi
                      Elfi kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Ich schlage Florian Silbereisen vor, fände ich als Animateur noch besser....
                  • HDT
                    • 08.03.2010
                    • 2158

                    #14
                    Wenn ich richtig informiert bin, dann hat der Schreiber des Züchterforums nicht genau genug ermittelt. Es soll eine sinnvolle Reform der HLP vorgenommen werden. Diese muß aber noch mit allen Verbänden abgesprochen werden.
                    Zuletzt geändert von HDT; 18.02.2019, 16:38.

                    Kommentar

                    • fanniemae
                      • 19.05.2007
                      • 3291

                      #15
                      nachgefragt bei einem zuchtleiter, der für transparenz steht (wieso die FN das nicht selber hinkriegt, ist mir schleierhaft):

                      es geht im wesentlichen um die hohe anzahl der grenzwertigen kandidaten um 7,5 und die hemmschwelle der richter, einen hengst bewusst oder unbewusst mit 7,51 bestehen oder 7,49 durchfallen zu lassen. weil kein richter gern einen hengst rauswertet. meist ist das glas halbvoll und die wenigen, die wirklich durchfallen, tun es zurecht mit deutlich niedrigeren noten.

                      in der konsequenz heisst das heute, der fohlenjahrgang mit 7,51 bekommt ein papier, macht der selbe hengst im nächsten jahr die sportprfg mit 7,49 bekommt der nächste jahrgang kein papier.

                      analog um 7,8 bei den stationsprüfungen.

                      die fohlenjahrgänge des selben hengstes untereinander sollen nicht diskriminiert werden.
                      die überlegung ist, die hengste grundsätzlich alle bestehen zu lassen und es ins
                      a) ermessen der einzelnen verbände zu stellen, ob oder nicht es fohlenscheine gibt oder aber
                      b) den züchter allein anhand von dann vermutlich aussagekräftigeren noten (die ballung um die grenzwerte 7,5 oder 7,8 wird es dann zwangsläufig nicht mehr geben) entscheiden zu lassen.

                      m.e. hat b) durchaus charme, weil dann auch der letzte züchter sich die sinnfrage bei einer tiefen 7 stellen kann.
                      das ist was anderes als mit 7,51 und "knapp dabei" das glas halb voll noch gutheissen zu können/müssen.

                      noch sinnvoller wäre es, die züchter zu verpflichten, sporttests anzusehen und dafür bescheinigungen auszstellen. fohlenscheine gibt es dann nur noch bei vorlage der bescheinungung i.s. einer nachweisbaren weiterbildung.
                      (das hat der zuchtleiter ausdrücklich n i c h t gesagt. das ist mein ganz persönlicher verbesserungsvorschlag.)

                      der zuchtleiter wies ausdrücklich daraufhin, dass noch nichts entschieden sei.

                      meine frage, ob sie dann auch den mut hätten, einen hengst mit 2 x < 7,5 / 7,8 auch konsequent abzukören und aus der zucht zu nehmen, hat er zögernd verneint.
                      den aspekt habe man wohl noch nicht diskutiert.

                      m.e ist das der sinnvolle dreh- und angelpunkt.
                      wenn abkören möglich ist und praktiziert wird, bin ich gern dabei.
                      www.muensterland-pferde.de

                      Kommentar


                      • Eisenschimmel
                        Eisenschimmel kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Abkörung von Hengsten war ja unter dem damaligen Tierzuchtgesetz (TZG) bis zu Beginn der 1980er-Jahre durchaus usus ... ist nur mit der ersten Reform (wir haben inzwischen mind. die 4. Reform) des TZG nicht weiter beibehalten worden.
                        In den Niederlanden gibt es mehrere Stufen der Körung ... da kann auch im Lauf der Jahre noch wieder ein Hengst abgekört werden.

                        Gruß vom Eisenschimmel

                      • ehem
                        ehem kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Ich hatte ja auch schon Zuchthengste - zwar noch nie über HLP zugelassen bekommen, aber gibt es überhaupt Nachfrage nach Hengsten mit knappen 7,5er oder 7,8er Noten? Gerade heute mit der Marktmacht und PR Maschinerie der Großen wird doch so ein Hengst nie wirklich in der Zucht eine größere Anzahl von Stuten bekommen... oder? Evtl. habe ich auch etwas falsch verstanden.....
                        Was die Hemmungen der Richter anbelangt: das Gleiche haben wir vor allem im Dressursport bei den Richtern (vor allem die Hemmungen Große Namen abzurichten) und hier hatte ich immer wieder als eventuelle Lösungsmöglichkeit die anonyme Bewertung angebracht. Die jeweiligen Richter dürfen nicht mehr den Benotungen zugeordnet werden. So kann es evtl. einigen Richtern leichter fallen auch den (lokalen) Größen mal eine 5 zu geben, oder aber dem einen Hengst von AH oder PS eine 6. Weitergedacht würde das leider auch genau das Gegenteil unterstützen, also das gerade erst so Manipulation Tür und Tor geöffnet würde. Das ist mir durchaus bewusst. Das wäre doch auch mal ein gutes eigenen Thema....?!
                        Zuletzt geändert von ehem; 19.02.2019, 08:57.
                    • darya
                      • 20.02.2005
                      • 3261

                      #16
                      Sorry, aber es gibt nicht umsonst Mindestnoten und Mindestanforderungen für Championate etc. Warum ausgerechnet soll das dann bei Hengsten nicht klappen? Schafft man die klaren Kriterien auch für die Stuten ab (Stichwort St. PR.)?

                      Wenn die Richter Hemmungen haben, einen Hengst korrekt zu benoten und/oder dies schlichtweg nicht können, dann sollte ein Schulungsprogramm vielleicht besser dort ansetzen.



                      Gesendet von meinem SNE-LX1 mit Tapatalk


                      Zuletzt geändert von darya; 19.02.2019, 08:41.

                      Kommentar


                      • Carley
                        Carley kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Das denke ich auch. Und auch in beide Richtungen. Die 5-jährigen Springpferde wurden meiner Meinung nach teilweise auch sehr hoch benotet.
                    • hufschlag
                      • 30.07.2012
                      • 4135

                      #17
                      Ganz verstehen kann ich die Diskusion nicht...
                      soll doch jeder den hengst nehmen, den er will
                      Bei Stuten kann ja auch jeder alles decken, wie er lustig ist und bekommt ein Papier. Klar, werden es keine 100 NK je marry aber ich behaupte mal auf jeden 7,5 gerade so bestandenen hengst kommen 100 Stuten, die man auch nicht unbedingt vermehren muss.
                      Hab mir mal Foto von tollem Fohlen schicken lassen, Stute stand ungelogen mit der Fessel am Boden ( berühmte Züchterin) hab das Fohlen abgesagt wg maximaler durchtrittigkeit der Mutter
                      Zitat: ja die is bisserl sockig ( bisserl????) War mal in schlechter Haltung, da ist das entstanden, vererbt sich nicht.
                      is klar
                      Zuletzt geändert von hufschlag; 18.02.2019, 20:12.

                      Kommentar


                      • Lilie_1991
                        Lilie_1991 kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Finde ich immer ganz gruselig, wenn so durchtrittige Stuten dann auch noch die dicke Fohlenkugel rumschleppen müssen...

                      • Charlie92
                        Charlie92 kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        @Lilie_1991: am besten beim auskurieren des Sehnenschadens..

                      • Gast
                        Gast kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Da musste ich mich schon mal beim Lesen eines Fohlenthreads hier im Forum auf meine Finger setzen, um keinen Kommentar zu der katastrophalen Fesselung der zugehörigen Stute zu schreiben (waren allerdings die Vorderbeine). Unfassbar, solche Beine auch noch mit zusätzlichen Trächtigkeitskilos zu belasten - ganz zu schweigen davon, überhaupt eine Stute mit solchen Beinen in die Zucht zu nehmen.
                    • Bohuslän
                      • 26.03.2009
                      • 2442

                      #18
                      Hab ich das richtig verstanden: Die HLP soll abgeschafft werden weil die Richter nicht den A*** in der Hose haben konsequent zu selektieren????

                      Das ist ein Armutszeugnis vor dem Herrn!
                      http://www.reutenhof.de

                      Kommentar

                      • Sallycat
                        • 05.05.2004
                        • 1305

                        #19
                        Zu @Fanniemae: Naja, die Begründung treibt mir ehrlich gesagt den Blutdruck hoch. Aber Diskriminierung ist natürlich momentan auch ganz heißer Sch...., zieht auch meistens.

                        Überall gibt es Grenzen. Wenn ich bei meiner mündlichen Examensprüfung durchfalle, muss ich wiederholen. Wenn ich nochmal durchfalle, ist auch bestandene schriftliche Prüfung im A.... Und damit die bisher investierte Kohle.

                        Und dass die Verbände beim generellen Bestehen entscheiden, ob anerkannt wird oder nicht, ist ja eher lächerlich. Wie wir alle gelernt haben, brauchen die Kohle für Ihre ehrgeizigen Projekte. Oder für die Begleichung von Schulden. Die werden alles anerkennen und für alles Papiere ausstellen. Kleinvieh macht auch Mist.

                        Auf Züchter würde ich ebenfalls nicht flächendeckend hoffen. Erinnere Dich an das dunkelbraune Mechanikwunder mit der faszinierenden Bewegungsgenialität in alle Richtungen der HH, leider etwas verletzungsanfällig und daher mit stockender HLP-Karriere. Auf der FB Seite des Besitzers war das nie ein Thema und als das Genie dann im Rahmen eines kleinen Ausfluges Hlp bestand, war der Jubel dort groß. Verständlich wegen der Papiere, aber natürlich auch, weil Fohlen ja soooo genial sind. Jeder rückt sich seine Welt zurecht.

                        Noch dazu erzählt ja auch der zahlenmäßig größte Züchter in D auf der grandiosesten Schau von allen, dass er innerhalb von 5 Min ein Pferd erkennt und Hengste nach Hlp kaputter als vorher zurückkehren, also für Pferdekenner mal einfach überflüssig sind. Ich habe allergrößte Achtung vor ihm als Pferdekenner, aber gelingt eben auch nicht immer: Stichwort Feinrich.

                        Vollkommen zurecht nach langen Diskussionen der Richter durch die zweite Prüfung gefallen. Inzwischen aber durch den langen Test gekommen.

                        Die 7,5 bzw 7,8 sind kitzlig wie jede Grenze. Das Ausnutzen des gesamten Notenspektrums wäre sicherlich ehrlicher. Aber ob es die „innovativen mutigen“ Züchter, die den echten Zuchtfortschritt wollen - haha, siehe Ergebnis Neumünster letzte Woche;-)- interessiert, wage ich zu bezweifeln.

                        Und den Run auf die teuren Hotstepper wird das auch nicht einschränken.
                        Schöne Grüße

                        Sallycat

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                        • Paradox4life
                          • 01.09.2008
                          • 2468

                          #20
                          Kurze Verständnisfrage:
                          Ihr wisst schon, dass auf den unterschiedlichen Prüfungen jeweils unterschiedlichste Richter sitzen, die auch je nach Tagesform unterschiedlichste Noten geben?
                          Ich mein, unter 7,5 heisst ja nicht: ist hinten nicht angekommen oder hat keinen doppelten Rittberger geschafft.
                          Unter 7,5 heisst überspitzt gesagt an einem Tag, dass der Kandidat auf drei Beinen durchs Ziel gehumpelt ist, aber auch schon mal dass der Kandidat gegen andere überragende Pferde eher eine normale Tagesform hatte.

                          Im letzten Springtest habe ich gelernt, dass Pferde, die bei Profis nach jedem Sprung gegen die Hand rauschen n der Rittigkeit eine hohe 9 kriegen, wogegen solche, die vom Jockey nicht immer optimal hinpilotiert werden und trotzdem willig ihren Job erledigen dann eher ne hohe sieben.

                          Was will ich damit sagen: Sobald Noten gegeben werden, ist das System subjektiv und vor allem furchtbar anfällig. Es sind keine klaren Grenzen definiert: WANN genau KANN ein Hengst nicht bestehen. WAS genau muss ein Hengst tun, um zu bestehen, WAS sind No Gos, was ist absolute Pflicht? "Der Hengst geht leider im Moment keinen klaren Viertakt im Schritt, aber das ist ein Balanceproblem, 7,0" beschreibt das gleiche Bild wie: "Der Hengst geht im Schritt keinen klaren Viertakt, könnte ein Balanceproblem sein 5,0" sogar exakt auf derselben Prüfung.

                          Was bei den Staionsprüfungen so passiert, steht noch auf einem ganz anderen Blatt. Wer einen guten Reiter auf seinen Pferden haben will, muss einiges schon im Vorfeld in Ordnung haben, die anderen haben halt Pech gehabt. Es gibt eine Staiton, da betehen grundsätzlich immer alle, egal wie gut/schlecht,/blöd, dafür kommt die Hälfte kaputt und oder veritten nach Hause, dann gibt es andere Stationen, beio denen Hengste von nahestehenden Stationen extra gute Karten haben, und und und...
                          Die FN setzt mangels Auswahl Richter ein, die vermutlich noch nie eine Reitpferde geritchtet haben, es werden Körkommissare und Vorstandsmitglieder einzelner Zuchtverbände ansd Richterpult gebeten.

                          Kurzum: Es gibt keine Sicherheiten, es gibt keine Vergleichbarkeit.
                          Vor diesem Hintergrund finde ich die Idee, die "Durchfallernote" abzuschaffen eigentlich wirklich gut.
                          Dann wird mit den Noten eine Rangierung vorgenommen, die jedermann anschauen kann. Am besten mit den zugehörigen Videos online für jeden zugänglich gespeichert.
                          Dann kann jeder Züchter den Hengst nutzen, den er möchte, und fertig ist die Laube.

                          Abschließend noch: Glaubt ihr wirklich, dass alle Hengste, die mal eine Prüfung gewonnen haben den absoluten Segen für das Fortkommen der Zucht bedeuten, und jeder der durch eine Prüfung fällt ein Desaster in der Vererbung ist?
                          www.schulze-lefert-pfer.de

                          Kommentar


                          • Sallycat
                            Sallycat kommentierte
                            Kommentar bearbeiten
                            Klar ist das subjektiv und von der Tagesform abhängig. Und auch von Richtern und Fremdreitern.
                            War es bei mir in Schule, Studium und Beruf genauso. Ist eigentlich überall so.
                            Die Jung-Kracher haben doch diverse Versuche, ihre grundsätzliche Eignung für eine L-Dressur oder L-Springen zu beweisen. Und wenn es da nicht klappt, kann der Weg für die verkannten oder in immerwährender mieser Tagesform befindlichen Stars über den Sport gehen. Übrigens fand ich die Beschreibung der Dressurhengste zu Beginn des Fremdreitertests immer recht treffend;-).
                            Die Wege in die Zucht sind für Hengste momentan so offen, wie selten zuvor. Früher waren die Eier schneller ab.
                            Daher klingt für mich das Gejammer oft so, dass es da natürlich auch um schnelle Rekapitalisierung geht. Wer seine Jungpferde zur Körung schrubbt wie Weltmeister und dann auf diversen Glamourshows, sollte sich nicht über den ach so schwierigen Weg zur längeren Nutzung als Samenspender beschweren;-).
                            Natürlich ist die Prüfung kein Indiz für spätere Zuchtbrillianz- langsam gefällt mir dieser Stil;-)- das ist ein Sporteinsatz aber auch nicht, Pferdezucht ist schwierig und spannend!!
                            Die von dir erwähnte Station finde ich am uninteressantesten. Und auch ich kenne drei Hengste, die das da alles nicht so gut fanden und danach recht lange einen gelben Schein gezogen haben. Ist aber immer noch durchaus prominent besetzt- also zumindest im letzten Jahr;-).
                            Ja, keine Ahnung wie da der Königsweg ist.

                          • Carley
                            Carley kommentierte
                            Kommentar bearbeiten
                            Kann man eigentlich irgendwo nachlesen welche Richter und Fremdreiter an welchem Test zu Gange waren?

                          • ehem
                            ehem kommentierte
                            Kommentar bearbeiten
                            Danke für Deinen wie eigentlich immer sehr lesenswerten Beitrag! Wieder viel gelernt!

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