Ein sehr interessantes Editorial in der aktuellen Züchterforum..... jetzt hatten wir endlich einen Schritt in die richtige Richtung getan und schon wieder das wieder über den Haufen geworfen! Schauen die Verantwortlichen eigentlich auch mal über den Tellerrand ins Ausland? Nicht nur mir die die Qualitätsdichte der dortigen Zucht aufgefallen.... auch immer mehr Käufer ziehen ins benachbarte Ausland ab.... "Oh, if possible I'd prefer to see horses from Netherlands, Belgium and Denmark, please" ist die Antwort, die ich immer öfter von ausländischen Käufern höre....
Was geht?
Editorial
Rolle rückwärts?
Deutschland hat seit 2016 ein gutes HLP-System, das mehr und mehr auch in den Köpfen von Hengsthaltern und Züchtern angekommen ist. Und wenn in den letzten Jahren eines erreicht wurde, dann Einigkeit darüber, dass es für Nachkommen ungeprüfter Hengste keine vollwertigen Abstammungspapiere gibt. Doch nun sagt der Buschfunk, und zwar aus zuverlässigen Quellen, dass ab 2020 wieder alle diesbezüglichen Regularien seitens der Pferdezuchtverbände unter dem Dach der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) über Bord geworfen werden sollen. Das heißt, dreijährige Hengste sollen ohne jegliche Art von Prüfung wieder „volle Pulle" drauflos decken. Man fragt sich nun, wozu dann die ganzen Diskussionen in den letzten Jahren? Das zunächst mal erstrebenswerte Ziel, keinen Hengst ungeprüft decken zu lassen, ist wieder ad acta gelegt worden. Man fragte sich über Jahre, wie es denn nur sein konnte, dass Dänemark, Belgien und die Niederlande in vergleichsweise kurzer Zeit zu den deutschen Zuchten aufschließen und diese teilweise sogar überholen konnten. Die Antwort ergibt sich in diesen Ländern über das jeweils strenge Selektionssystem mit hohen Gesundheits- und Leistungsanforderungen. Kein Hengst kommt ohne vorherigen Satteltest zum Einsatz. Das hat sich nun schon über Jahrzehnte absolut bewährt. Und wenn doch mal einer durchs Raster fällt: Zweite Chancen gibt es auch da. Jetzt aber in Deutschland die „Rolle rückwärts" zu propagieren, statt konsequenterweise generell zur Sattelkörung überzugehen oder sich zumindest an hohen Standards zu orientieren, ist definitiv der Schritt in die falsche Richtung. Unsere Nachbarn lachen sich kaputt. Aber irgendwie symptomatisch: In Deutschland wird solange diskutiert, bis nichts mehr übrig bleibt.
Claus Schridde, Redaktion ZÜCHTERFORUM
Was geht?
Editorial
Rolle rückwärts?
Deutschland hat seit 2016 ein gutes HLP-System, das mehr und mehr auch in den Köpfen von Hengsthaltern und Züchtern angekommen ist. Und wenn in den letzten Jahren eines erreicht wurde, dann Einigkeit darüber, dass es für Nachkommen ungeprüfter Hengste keine vollwertigen Abstammungspapiere gibt. Doch nun sagt der Buschfunk, und zwar aus zuverlässigen Quellen, dass ab 2020 wieder alle diesbezüglichen Regularien seitens der Pferdezuchtverbände unter dem Dach der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) über Bord geworfen werden sollen. Das heißt, dreijährige Hengste sollen ohne jegliche Art von Prüfung wieder „volle Pulle" drauflos decken. Man fragt sich nun, wozu dann die ganzen Diskussionen in den letzten Jahren? Das zunächst mal erstrebenswerte Ziel, keinen Hengst ungeprüft decken zu lassen, ist wieder ad acta gelegt worden. Man fragte sich über Jahre, wie es denn nur sein konnte, dass Dänemark, Belgien und die Niederlande in vergleichsweise kurzer Zeit zu den deutschen Zuchten aufschließen und diese teilweise sogar überholen konnten. Die Antwort ergibt sich in diesen Ländern über das jeweils strenge Selektionssystem mit hohen Gesundheits- und Leistungsanforderungen. Kein Hengst kommt ohne vorherigen Satteltest zum Einsatz. Das hat sich nun schon über Jahrzehnte absolut bewährt. Und wenn doch mal einer durchs Raster fällt: Zweite Chancen gibt es auch da. Jetzt aber in Deutschland die „Rolle rückwärts" zu propagieren, statt konsequenterweise generell zur Sattelkörung überzugehen oder sich zumindest an hohen Standards zu orientieren, ist definitiv der Schritt in die falsche Richtung. Unsere Nachbarn lachen sich kaputt. Aber irgendwie symptomatisch: In Deutschland wird solange diskutiert, bis nichts mehr übrig bleibt.
Claus Schridde, Redaktion ZÜCHTERFORUM
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