Die Verbrecher halten wie immer zusammen !

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  • Ramzes
    • 15.03.2006
    • 14684

    #61
    [QUOTE=Roy;642072]Warum fangt ihr beim Tierschutz nicht schon mal "ganz unten " an?

    ja , kein Wintermärchen http://animal-health-online.de/video/?p=161

    Zuletzt geändert von Ramzes; 16.02.2010, 14:16.

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    • con
      • 09.06.2008
      • 564

      #62
      ...ist aber auch/trotzdem kein Argument "oben" nicht auch weiter zu machen. Falsches Verhalten und Tierquälerei auf einer Ebene wird durch ähnliche Vorkommnisse auf beliebiger anderer Ebene nicht legitimiert oder weniger schlimm!

      Kommentar

      • Ramzes
        • 15.03.2006
        • 14684

        #63
        Nein , auf gar keinen Fall ! Aber Nasen zum Dranfassen gibt´s in allen Farben und Größen . Und die sind leider nicht aus Pappe !

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        • con
          • 09.06.2008
          • 564

          #64
          OOOOOh ja! Und regelmässig die eigene (Nicht)Pappnase überprüfen ist auch nach Aschermittwoch immer eine gute Sache! Das ist jetzt nicht persönlich gemeint, bzw wenn, da so das man als Reiter und Pferdehalter eigentlich immer gut daran tut sich regelmässig zu überlegen /versichern ob/das man in erster Linie Pferdorientiert und "pferdegerecht" denkt, und bei Problemen erstmal sich selber überprüft. Fast nix ist schlimmer als solche die jegliches PferdeFehlverhalten ihrem Pferd als geplantes Schlawinertum bzw vorsätzliche Gemeinheit/Undankbarkeit/Faulheit ankreiden, wenn es zu 99-100% auf Konto ihrer eigenen Unfähigkeit geht.

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          • Ramzes
            • 15.03.2006
            • 14684

            #65
            ...und dazu gehört auch , sich das Decken-lassen genauestens zu überlegen !

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            • #66
              So was wirds immer wieder geben! Leider!!
              Und wenn kein entsprechend strenges Tierschutzgesetz vorhanden ist, dann könnte man solche Tiere nicht mal retten, bzw. den Besitzern wegnehmen. Ergo sollten schon strenge, aber vernünftige, Gesetze erlassen werden.
              Und ich finde, wir im zivilisierten Mitteleuropa sollten hier auch die Vorreiterrolle übernehmen!! Das ist m.A. nach die einzige Möglichkeit dies auch auf andere Länder auszuweiten.
              Dumme Idioten wirds immer geben, aber diejenigen die es mit Ihren Tieren an sich gut meinen, aber auf Grund ihrem "eingeschränkten Intellekt" nicht besser wissen, denen muss man eben gewisse Dinge genau vorschreiben.

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              • #67
                Bezüglich Reiten:
                Die eigentliche Stinkbombe liegt doch bereits bei den Anfängen der Reitausbildung begraben.
                Ich kenn fast keine Reitschulbetriebe, wo ich guten Gewissens eine Empfehlung geben könnte, dass man potentiellen jungen Reiternachwuchs hinschicken könnte. Ich meine damit nämlich, dass nicht nur Reiten gelehrt wird, sondern generell der pferdegerechte Umgang!! Meistens fehlt das Personal und die Zeit!
                Und gerade in dem Bereich wäre sehr viel Potential um in die richtige Richtung zu steuern.
                Aber der ganze Umgang in den Reitschulen mit den Schulpferden ist oft nicht unbedingt vorbildlich.
                Ich rede da jetzt von meiner Umgebung und meinen persönlichen Erfahrungen!!!
                Habt ihr in eurer Umgebung ne andere Erfahrung gemacht????
                Zuletzt geändert von Gast; 16.02.2010, 20:39.

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                • amimaus
                  • 03.02.2004
                  • 7020

                  #68
                  Mh, also ich unterrichte ja Kinder im E-A Bereich und gerade letzte Woche habe ich eine 11 jährige vom Pferd geholt weil sie sich unreiterlich verhalten hat. Ich habe in einem Gespräch mit ihr und ihrer Mutter geklärt das dieses Verhalten so nicht geht und das sie nicht wiederkommen braucht wenn ihr Verhalten sich nicht ändert. Das Ende vom Lied 3 Tage später rief die Mutter an und sagte ihre Tochter hätte das eingesehen und fragt ob sie wieder kommen darf. Ist zwar nichts großes aber nur um einen Schüler zu behalten schleim ich nicht rum. Ich hab wirklich genug zu tun und muss das nicht machen.

                  Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
                  Bezüglich Reiten:
                  Die eigentliche Stinkbombe liegt doch bereits bei den Anfängen der Reitausbildung begraben.
                  Ich kenn fast keine Reitschulbetriebe, wo ich guten Gewissens eine Empfehlung geben könnte, dass man potentiellen jungen Reiternachwuchs hinschicken könnte. Ich meine damit nämlich, dass nicht nur Reiten gelehrt wird, sondern generell der pferdegerechte Umgang!! Meistens fehlt das Personal und die Zeit!
                  Und gerade in dem Bereich wäre sehr viel Potential um in die richtige Richtung zu steuern.
                  Aber der ganze Umgang in den Reitschulen mit den Schulpferden ist oft nicht unbedingt vorbildlich.
                  Ich rede da jetzt von meiner Umgebung und meinen persönlichen Erfahrungen!!!
                  Habt ihr in eurer Umgebung ne andere Erfahrung gemacht????

                  Kommentar

                  • Rübchen
                    • 23.12.2009
                    • 1133

                    #69
                    @amimaus: Bravo! Hoffentlich hat sie etwas daraus gelernt.

                    In der Reitschule, wo ich angefangen habe (ist allerdings auch schon 30 Jahre her - oh Gott bin ich alt), standen die Pferde immer an erster Stelle. Der Reitlehrer war ehemaliger Kavallerist - dementsprechend rauh war teilweise der Umgang mit den Schülern. Jedes Schulpferd hatte ein Pflegemädchen, ging täglich auf die Koppel und es gab über den Sommer wechselweise 3-4 Wochen Sommerferien für die Pferde auf Sommerweide. Im Sommer kamen die Pferde nach der letzten Unterrichtsstunde raus und wurden mittags wieder reingeholt. Im Winter ging es auf die Hauskoppel oder auf den Springplatz zum Toben.

                    Ich lese mit großem Interesse in der Zeitschrift C... die Reitschultests und bin entsetzt, was da teilweise so abgeht. Aber ich bin sicher, es gibt sie noch die Reitschule, wo auch "Horsemanship" gelebt und gelehrt wird.

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                    • #70
                      @animaus - bravo und Hut ab!! aber wieviele gibts von deiner "Sorte"????
                      Noch dazu: jeder kämpft im harten Markt um Kunden, und was wäre, wenn die Eltern kein solches vernünftiges Einsehen hätten?

                      Es wird sicher auch andere gute Reitschulbetriebe geben, aber zu wenige!!! In meinem Umfeld sind sie jedenfalls sehr dünn gesäht, eigentlich Wüste.

                      und wie Rübchen sagt: die "Testberichte" von Reitställen sind teilweise unter jeder Kritik, was dort abläuft.
                      Zuletzt geändert von Gast; 17.02.2010, 10:18.

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                      • Mondnacht
                        • 01.12.2009
                        • 2470

                        #71
                        Bestimmt ist ein Teil der Reitausbildung schuld am falschen Umgang mit dem Pferd. In meinem Fall war das vor noch nicht ganz 30 Jahren (klingt nicht gut) auch nicht viel besser. Zum Glück hatte ich in den Ferien schon auf dem Pony einer Schülerin das nötigste zum Umgang mit Pferden gelernt, denn bei meiner Reitschule wurde mir ein Halfter in die Hand gedrückt und gesagt, nimm den zweiten von links. und dann stand ich da mit einem riesen Pferd und ganz viel Angst.

                        Verstehe bis heut nicht, warum ich da weiter gemacht habe, aber ich wollte wohl unbedingt Reiten lernen und so viele Ställe gab es damals auch nicht.

                        Ich kenne auch keinen guten Stall, in dem ich meine Kinder reiten lernen lassen würde. Nur dummerweise machen ja auch kaum noch echte Reitlehrer Anfängerunterricht. Ich will hier bestimmt keinem Amateurreitlehrer zu Nahe treten, ich habe da nurt gerade eine bestimmte Person vor Augen. Das ist diejenige, die auf dem Abreiteplatz ihr Tier nicht unter Kontrolle hat und dann noch die Zuschauer anschnauzt, die nicht schnell genug zur Seite springen, wenn Bock da hinhüpft. Und die soll kleinen Kindern das richtige Benehmene beibringen????

                        Nichts für ungut Amimaus, aber das was du gemacht hast, habe ich leider noch nicht erlebt!

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                        • Friesenfreunde
                          • 27.02.2009
                          • 66

                          #72
                          Doch, habe ich gestern in einer "offenen Privatstunde" erlebt : Dressurreiter, der meinen Sohn trainierte, hatte die ganze Zeit schon ein Mädchen im Blick, was ihr Pflegepferd reichlich traktierte ( Sporengehacke und schließlich auch noch ein reißen im Maul, was natürlich alles aus reiterlichem Frust passierte...). Er ermahnte zweimal in dem er versuchte, ihr Tipps zu geben und bat höflich darum " nicht die Wut am Pferd auszulassen". Beim dritten Mal ist er zu Pferd und Reiterin hin und hat nur einmal gesagt, dass sie absteigen soll - in einem Ton, der alle nur noch zusammenzucken ließ.
                          Mädchen hat geheult, Trainer hat ihr laut gesagt, was er von ihrem Verhalten hält und handelte sich von der SB einen Rüffel ein, dass er ihre Einstaller und Kunden beschimpfen würde ....... Noch Fragen???????

                          Zum Thema Reitschule und Reitunterricht kann ich mich den obengenannten Darstellungen nur anschließen : Pferde bloß nicht putzen, Hufe auskratzen = wischen, Abreiten kostet Zeit, Erklärungen für Schüler ebenfalls, Pferde so schnell wie möglich in die Box, Reitbeteiligungen dürfen nicht am Wochenende kommen, da die Pferde dann ausruhen müssen, Wiese = was ist das? , Sattel und Zaumzeug halten besser, wenn Dreck und Speichel sie zusammenkleben, Halle abäppeln brauchen nur die Privatleute und die zugeäppelte Stallgasse trainiert nur im Slalomlaufen.....und Boxen müssen nur alle paar Wochen gemistet werden, da Stroh so teuer ist.
                          Alles schon gesehen und erlebt!
                          Welches Kind / welcher Reitschüler soll dabei die Achtung vor der Kreatur Pferd erhalten

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                          • gut-stavenow
                            • 09.12.2008
                            • 359

                            #73
                            liegt aber wohl auch daran, dass die wenigsten auch einen angemessenen preis für guten anfängerunterricht zahlen wollen...
                            stute von don crusador x matcho

                            Kommentar

                            • Friesenfreunde
                              • 27.02.2009
                              • 66

                              #74
                              @ gut-stavenow : da magst du recht haben, aber es ist wie überall, es wird nur Leistung bezahlt.
                              Für das, was ich in Ställen an Unterricht gesehen und gehört habe, würde ich auch
                              keinen Cent zahlen.
                              Ich habe den Anfang mit meinem Kleinen selbst gemacht - bis Rw- und danach habe ich mich zurückgezogen und lasse nun einen Freund mit ihm arbeiten, der natürlich angemessen bezahlt wird, denn er investiert ganz viel Engagement und Herz in meinen Sohn.

                              Kommentar

                              • Alfons
                                • 03.01.2009
                                • 2586

                                #75
                                Zitat von amimaus Beitrag anzeigen
                                Mh, also ich unterrichte ja Kinder im E-A Bereich und gerade letzte Woche habe ich eine 11 jährige vom Pferd geholt weil sie sich unreiterlich verhalten hat. Ich habe in einem Gespräch mit ihr und ihrer Mutter geklärt das dieses Verhalten so nicht geht und das sie nicht wiederkommen braucht wenn ihr Verhalten sich nicht ändert. Das Ende vom Lied 3 Tage später rief die Mutter an und sagte ihre Tochter hätte das eingesehen und fragt ob sie wieder kommen darf. Ist zwar nichts großes aber nur um einen Schüler zu behalten schleim ich nicht rum. Ich hab wirklich genug zu tun und muss das nicht machen.
                                schon den Kindern reiterliches Verhalten beizubringen ist extrem wichtig - heute mehr denn je!

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                                • amimaus
                                  • 03.02.2004
                                  • 7020

                                  #76
                                  Da haste recht... und was noch viel viel schlimmer ist.. ich mußte eine Anfängergruppe übernehmen, die seit einem Jahr bis zu 2 jahren schon alleine reiten ... die konnten nicht mal die Zügel richtig halten... das wird ein hartes Stück Arbeit ... ich habe jetzt erst mal eine kostenlose Theoriestunde angesetzt .. das geht ja gar nicht und ich bin wirklich entsetzt wie wenig Grundwissen diese Girlis haben..die wußten auch nicht das man Hufe auskratzen muss... naja nach so einer Stunde bin ich dann völlig erschossen weil es mega anstrengend ist

                                  Zitat von Alfons Beitrag anzeigen
                                  schon den Kindern reiterliches Verhalten beizubringen ist extrem wichtig - heute mehr denn je!

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                                  • Ramzes
                                    • 15.03.2006
                                    • 14684

                                    #77
                                    Gestern flatterte RRi ins Haus : Titelseite ( durch anderen Winkel der Versuch der " Entzerrung " ) JAZZ - Roll-Rock´n Roll .
                                    Video : ...müssen die Schulpferde im Schulpferde-Cup derartig verschnürt werden ? Die Mädels sind doch keine Anfänger .

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                                    • Alfons
                                      • 03.01.2009
                                      • 2586

                                      #78
                                      Zeichen und Wunder

                                      Zitat von Alfons Beitrag anzeigen
                                      Bin dafür, das Geschehen auf dem Abreiteplatz zu formalisieren - Diskussionen über Fehlverhalten, auf die die Stewards sich nicht einlassen mögen, oder denen sie sich nicht gewachsen fühlen - selbst, wenn sie es sehen - könnten durch freundliches Übergeben einer gelben Karte kurzgeschlossen werden. Man sollte hiermit im Basis-Sport auf ländlichen Turnieren (Früherziehung!) beginnen.

                                      So nach dem Motto:

                                      1. gelbe Karte - Sie sind unter Beobachtung.

                                      2. gelbe Karte - wenn es so weitergeht, gefährden Sie Ihre Teilnahme an der Prüfung.

                                      3. gelbe Karte - wir müssen Sie bitten den Platz zu verlassen. Ihre Teilnahme an der Prüfung ist nicht mehr möglich.


                                      Proteste gegen Sperrung können bei der Turnierleitung eingereicht werden.
                                      immerhin...

                                      10.03.10 DRV-Mitgliederversammlung - Bei Stress: Flucht oder Kampf Rund 4.000 Turnierrichter gibt es in Deutschland, etwa 2.600 davon sind der Deutschen Richtervereinigung (DRV) angeschlossen. Zur jährlichen Mitgliederversammlung Ende Februar in Warendorf erschienen allerdings nur 43 stimmberechtigte Mitglieder – honorige Herren in der deutlichen Überzahl. „Wir sind schon sehr enttäuscht“, sagte der DRV-Vorsitzende Eckhard Wemhöner (Herford). Wie seine Vorstandskollegen stand er vor der Preisfrage, was man eigentlich noch aufbieten muss, damit eine solche Veranstaltung künftig besser angenommen wird. Am Veranstaltungsort und an der Themenwahl konnte es wohl kaum liegen, steht doch gerade „der Richter auf dem Vorbereitungsplatz“ derzeit häufig in der Kritik. „Wir verstehen uns als Interessenvertretung der Richter, aber das können wir nur, wenn diese auch ihr Interesse aktiv bekunden“, sagte DRV-Geschäftsführer Joachim Geilfus (Duderstadt).

                                      Help, prevent, intervene (helfen, vorbeugen, eingreifen) – so definiert der Weltreiterverband (FEI) die Aufgaben des Stewards. So lassen sich aber auch die Aufgaben des Richters auf dem Vorbereitungsplatz beschreiben. Ab 28. April haben die Richter in Deutschland ein Instrument mehr, um bei Fehlverhalten von Reitern auf dem Vorbereitungsplatz wie auf dem Turnierplatz einzugreifen. Mit der Gelben Karte werden Reiter zunächst verwarnt, das Zeigen der Roten Karte bedeutet das Aus für die betreffende Prüfung. „Beides, die Rüge und den Ausschluss. gab es bisher auch schon“, informierte Friedrich Otto-Erley, Leiter der Abteilung Turniersport der Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in seinem Vortrag über die „Neuerungen in der Leistungs-Prüfungs-Ordnung“. „Jetzt aber wird es noch deutlich sichtbarer und ist auch gleichzeitig mit einer Veröffentlichung am Schwarzen Brett und einer Information der Landeskommission verbunden.“ Ein Verstoß wird somit aktenkundig und kann auch von anderen – Teilnehmern wie Richtern – eingesehen werden. Sichtbarer werden soll in Zukunft auch der Aufsicht führende Richter selbst; die Frage des Wie – entsprechende Uniform oder das Tragen einer Rosette – steht allerdings noch im Raume.

                                      am besten gleich einen Assistenten in gelber Jacke
                                      "zum Austragen der Post" beigeben, damit man die Augen auf dem Platz behalten kann!

                                      „Was soll ich da? Ich bin doch kein Polizist.“ „Das ist nicht unsere Aufgabe. Das sollen andere machen. Dafür kann der Veranstalter ja Stewards einladen.“ „Dafür habe ich jetzt gerade keine Zeit.“ Die Gründe, sich vor der Aufsichtsführung zu drücken, sind vielfältig, wie Rolf-Peter Fuß (Erkelenz) in seinem Vortrag „Disziplinarische Möglichkeiten“ zum Ausdruck brachte. „Das Richteramt ist schließlich ein Ehrenamt und soll ja auch Freude machen. Ordnungsmaßnahmen auszusprechen ist dagegen unangenehm“, so der langjährige Richter und Geschäftsführer des Pferdesportverbands Rheinland. Oft genug fehle es auch an der Rückendeckung durch die Kollegen oder den Veranstalter. Eine Aufsicht sei jedoch erforderlich: Um der Öffentlichkeit zu zeigen, dass man selbst seinen „Laden“ in Ordnung halten könne, um die Teilnehmer und Pferde zu schützen – gegebenenfalls auch vor sich selbst – und schließlich um durch das Beobachten der Teilnehmer den eigenen Horizont zu erweitern. Richtig grobes Foul käme im Übrigen seltener vor, als es die aktuelle Diskussion vermuten lässt. „Die Fälle, in denen ich in meiner 34-jährigen Richterzeit jemanden ausgeschlossen habe, lassen sich an einer Hand abzählen“, sagte Fuß. Zulässig ist der Ausschluss laut Reglement bei wiederholtem unreiterlichen Verhalten, aber auch bei Gefahr für „Leib und Leben“. Ein Ausschluss gilt nur für die jeweilige Prüfung, wird sofort mündlich ausgesprochen und ist endgültig.

                                      Doch wann wird ausgeschlossen, wann reicht die Rüge, wann nur ein kurzer Hinweis? Um die „Grenzfälle“ auf dem Vorbereitungsplatz ging es im Praxisteil der Veranstaltung. Mannschafts-Olympiasieger Klaus Balkenhol (Rosendahl) demonstrierte am Beispiel von Kirsten Sieber (Dortmund), zweifache Mannschafts-Vizeeuropameisterin der Jungen Reiter, und einer selbst gezogenen siebenjährigen Stute „gutes“ und „schlechtes“ Reiten auf dem Vorbereitungsplatz. „Die Turnierplätze gleichen heute einem Rummelplatz und es ist die erste Aufgabe, ein Pferd ruhig zu stellen – und zwar ohne Beruhigungsmittel oder übertriebene Hilfsmittel“, so Balkenhol. Gutes Reiten schließt daher in erster Linie eine ausreichende Lösungsphase ein. Allerdings könne man heute häufig ein „überfallartiges“ Reiten auf den Vorbereitungsplätzen beobachten, so Balkenhol. Er ließ Sieber dies einmal demonstrieren, was ein deutliches Unmutsbekunden der Stute zur Folge hatte. Ebenso wie das später gezeigte „Auf-den-Kopf-Stellen“ und „Hyperflexionieren“ des Pferdes. An dieser Stelle sei auf jeden Fall einzuschreiten, erklärte Balkenhol und begrüßte die Absicht der FEI, aggressives Reiten zukünftig zu sanktionieren. Damit das auch angenommen werde, müsse der Richter oder Steward allerdings die Akzeptanz der Reiter besitzen und sich auch eines gepflegten Umgangstones befleißigen.

                                      „Manchmal genügt es schon, intensiven Blickkontakt mit einem Teilnehmer aufzunehmen, um diesen von einem Fehlverhalten abzubringen“, empfahl Friedrich Otto-Erley den Richtern. Helfen könnte aber auch ein Gong, um die Aufmerksam des Reiters auf den Richter zu lenken, schlug der Kommunikationsspezialist Wolfgang Rohr (Bovenden) in seinem Vortrag „Ansprache der Teilnehmer vor beziehungsweise nach der Prüfung“ vor. Denn unter Stress reagieren Menschen anders als normal und Stress kommt gerne auf, wenn es vor oder während einer Prüfung nicht so richtig klappen will. In so einer Situation sorgen Stresshormone dafür, dass das Denkhirn aus- und das archaische Reptilienhirn angeschaltet wird, das seinem Besitzer nur zwei Wege weist: Flucht oder Kampf. „Dann macht man oft Dinge, die man hinterher bereut“, wusste Rohr aus eigener reiterlicher Erfahrung zu berichten. Von ihm erfuhren die Richter auch, dass jede Botschaft vier Ebenen hat – die Sachebene, die Beziehungsebene, die Eigenbekundung und den Appell –, was auch ohne Stress schon zu reichlich Missverständnissen führen kann. Hinzu kommt eine unterschiedliche Persönlichkeitsstruktur. So lässt sich ein Sicherheits-betonter Mensch oft allein vom Aufzeigen der Regeln beeindrucken, während man den Durchsetzungs-betonten Menschen am anderen Ende der Skala schon bei der Ehre packen muss, wenn man ihn überzeugen will: „Das kann Dich den Sieg kosten, wenn Du hier so weitermachst.“

                                      Vielleicht ist das der richtige Ton, einen Springreiter zu ermahnen, der gerade einen Fehler beim Probesprung provoziert hat. Eine Hilfestellung, was auf dem Vorbereitungsplatz erlaubt ist und was nicht, zeigen Abbildungen, die neuerdings in der LPO zu finden sind. Nur auf das Regelwerk allein verlassen sollten sich die Richter allerdings nicht. „Sie müssen Fachleute genug sein, um zu erkennen, was geht und was nicht. Außerdem sollten die Aufsicht führenden Richter immer auch wissen, wie der Parcours aussieht, auf den sich die Reiter gerade vorbereiten“, wünschte sie Bundestrainer Heinrich-Hermann Engemann (Bissendorf), der mit Philipp Schober (Warendorf) im Praxisteil Szenen vom Vorbereitungsplatz Springen demonstrierte. „Eines ist klar: Auf dem Vorbereitungsplatz dürfen auch mal Fehler gemacht werden, dafür ist er ja da“, sagte er. „Aber das Pferd muss immer eine Chance haben.“ Eine Forderung, die alle anwesenden Richter – trotz allerlei Diskussionen über Details – sicherlich unterschreiben würden.
                                      Zuletzt geändert von Alfons; 12.03.2010, 21:53.

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                                      • Mondnacht
                                        • 01.12.2009
                                        • 2470

                                        #79
                                        Das ist doch schon mal ganz gut zu lesen. Wäre wünschenswert, wenn von den oben genannten Punkten dann auch tatsächlich welche umgesetzt würden. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, dass auf dem Abreiteplatz mal jemand ermahnt wurde.

                                        Und um den Stress der Turnierteilnehmer in Grenzen zu halten wäre es auch eine Überlegung, die Situation auf den Abreiteplätzen durch geschicktere Zeiteinteilungen etwas zu entschärfen. Manchmal ist es einfach so voll, da kann man nur nervös werden.

                                        Kommentar

                                        • Bellaa
                                          • 14.04.2010
                                          • 136

                                          #80
                                          [QUOTE=Mondnacht;659160]Das ist doch schon mal ganz gut zu lesen. Wäre wünschenswert, wenn von den oben genannten Punkten dann auch tatsächlich welche umgesetzt würden. Ich kann mich nämlich nicht erinnern, dass auf dem Abreiteplatz mal jemand ermahnt wurde.

                                          aber ich hab gehört das es auf abreiteplätzen jetzt auch richter geben soll ?

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