Bent Branderup

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  • #41
    Hallo @ all

    @ Yvonne
    nein bin noch nicht bei BB geritten,ist mir zu weit weg. Ich wage es auch nicht mir ein Urteil darüber zu erlauben, ob er gut oder schlecht ist. Hab ihn ja noch nicht live gesehen.

    Ich finde das Ihr auf "beiden Seiten" recht habt. Und das was Ihr gesehen habt sind halt Extreme, die es überall gibt.

    Ich denke die Hauptsache ist doch das Pferd, man kann kein Pferd in eine Schablone stecken und sagen das wird jetzt so gemacht nach dem oder dem ist doch Blödsinn. Damit kommt man kein Stück weiter, ich denk das muss jedem klar sein.

    Mann sollte einen Lehrer finden der Dir das was Du auf dem Pferd machen sollst auch bis in das kleinste Detail erklären kann und nicht einfach sagt das wird so gemacht und Du selber weißt eigentlich gar nicht warum Du das oder das tust.

    Aus meiner bescheidenen Erfahrung muss ich sagen, das der normale FN-RL in seiner Ausbildung die Details nicht genau mit auf den Weg bekommt, außer er ist so clever und bildet sich selbst weiter, nur machen das die wenigsten, leider.
    Bei den "Klassikern" ist das etwas anderes (es gibt ausnahmen, wie überall) die können Dir vieles einfach besser erklären.

    @ Oppenheim

    Die Erfahrungen die Du da gemacht hast sind natürlich nicht gerade nachahmenswert. Es gibt halt auch Leute die sich mit Ihrem Halbwissen hervortun müssen, solche muss man einfach ignorieren.
    Was Deine Gebisssorgen angeht, kann ich Deine Meinung nur als veraltet gelten lassen.
    Das wichtigste (ich hatte es schon mal geschrieben) ist doch dass das Gebiss dem Pferd passt, und es das Gebiss gerne annimmt, nicht der Reiter sollte entscheiden, sondern das Pferd!!! Ich lass mein Pferd entscheiden und wenn er halt ein Westerngebiss toll findet, ja mei dann bekommt er halt eins und wenns ne Kandarre ist, bekommt er eben die.
    (Mann kann Du unsachgemäßes Benutzen eines normalen gebrochenen Gebisses auch die Maulwinkel einreißen und die Zunge quetschen, mal Krass ausgedrückt, dazu braucht es keine Kandarre).
    Der Reiter ist ja immer derjenige der dieses Utensil benutzt und auch damit Mißbrauch treiben kann.Leider.

    @ Oppenheim
    hab gelesen Du kommst aus Sachsen, ich och :-))
    Momentan zwar nicht dort stationiert.... egal

    In Sachsen sind die "Klassiker" ja nicht so verbreitet, schade eigentlich. Deshalb auch schwierig da jemanden zu finden, der seriös genug ist einem zu helfen, ohne das es in ner Katastrophe endet.
    Ich habe das Glück mittlerweile jemanden gefunden zu haben, der einfach genial ist und der(eigentlich ne die) mir verdammt viel beibringen kann.*glücklichseiundSteinvomHerzfall*

    Viel Spass beim Lesen, ich hoffe es ist nicht zu viel.

    LG
    Sphinx

    Kommentar

    • Llewella
      • 07.05.2002
      • 13529

      #42
      gehört zwar eigentlich nicht wirklich zum Thema, aber: Gibt es (dieses Jahr) Lehrgänge mit Philippe Karl in Deutschland?

      Kommentar

      • Nele
        • 28.01.2004
        • 151

        #43
        @ Abigail
        Habe mich hier niemals persönlich angegriffen gezeigt wenn es um BB selber ging. Wenn ich jedoch verdächtigt werde mein Pferd zu prügeln ist das ja schon irgendwie persönlich...
        Außerdem mag ich hier keine Punkte mehr gegenüber jemandem führen der ein begleitendes intensives Studium der Theorie offensichtlich für überflüssig hält.
        Und natürlich muß ein Pferd korrekt über den Rücken gehen, auch hier habe ich nie etwas anderes Behauptet. Also was soll das alles? Finde weiterhin daß unsere Meinungen in vielen Punkten übereinstimmen was die klassische Lehre angeht.
        Alles weitere würde ich jetzt gerne anderen überlassen da du ja ganz offensichtlich nicht dialogbereit bist, da mag ich auch keine langatmigen Erklärungen mehr verschwenden.
        Deine Meinung zu BB kennen wir jetzt, die kann ich auch akzeptieren. Stehe aber weiterhin dazu das sie sich in einigen Punkten halt mit meiner nicht deckt. Wenn du weiterhin meinst einen Jünger vor dir zu haben soll es mir recht sein. Ich sehe das anders, und jeder Forumsteilnehmer kann sich aufgrund des Schriftwechsels ein eigenes Bild machen, glaube da muß ich mir keine Sorgen machen.

        P.S. Dein Beitrag über Karl macht nicht den Eindruck als ob du es nicht für nötig hälst zu lesen. Also nimmst du mir gegenüber vielleicht doch nur aus irgendeinem Prinzip heraus diese "betonierte" Kontraposition ein?

        Mag sein wie es ist, hoffe du bist bei deiner Arbeit mit Pferden etwas flexibler. Es wäre euch beiden zu gönnen.

        Grüße Yvonne

        Kommentar

        • Oppenheim
          • 27.01.2003
          • 3234

          #44
          Zitat von [b
          Zitat[/b] ]Jetzt, wo ich Deinen Post nochmal lese, Oppenheim, stelle ich fest, das die Dame, die Du beschreibst, wohl absolut nichts verstanden hat von dem, was Karl ihr beibringen wollte. Und das es ÜBERALL Schüler gibt, die manche Dinge falsch verstehen, darüber brauchen wir ja wohl nicht zu diskutieren, oder?
          Das ist wohl richtig und ich sehe das im Prinzip schon genauso wie Du. Nur - wie ich im letzten Teil geschrieben habe - Ok, ich kann Schüler nicht an seinem Lehrer festmachen, aber gewisse grundlegende Dinge nimmt man schon mit, sonst bräuchte man ja keinen Lehrer.

          Und im Prinzip gibst Du mir ja indirekt Recht, indem Du schreibst:

          Zitat von [b
          Zitat[/b] ] Ich habe bei Karl viel gelernt, selbiges wende ich an und bin trotzdem (oder deswegen?) auf FN Turnieren platziert.
          Also hast Du ja doch was mitgenommen und nicht unbedingt nur unwesentliches oder?

          Zitat von [b
          Zitat[/b] ]Tust Du aber zum Teil. Und wenn man dann grundlegende Dinge mitnimmt, dann kann ich nur sagen, Gute Nacht, Deutsche Reiterei, denn das, was man zum großen Teil heute als Deutsche Reitlehre präsentiert bekommt, treibt einm ja wohl die Haare zu Berge. Dann muss ich davon ausgehen, daß es kaum mehr gute Reitlehrer in D gibt.
          Womit ich Dir zu 50 % Recht geben muß!

          Ich kenne noch jemanden, der das von der Pike auf lehrt, daher ist er auch sicher zum Reitmeister ernannt worden. Mit Geduld und Spucke bildet er seine Pferde aus und läßt ihnen alle Zeit sich zu entwickeln.
          Was bei den älteren Generationen leider das Problem ist, sie sind meist auf ihrem Stand stehengeblieben. Und (zumindest im damaligen Osten) war v/a utopisch. Deshalb stehen viele "alte" Reitlehrer skeptisch demgegenüber. Ist eigentlich wirklich schade.
          In der heutigen Zeit wird auf das Pferd im eigentlichen Sinne gar keine Rücksicht mehr genommen. Das Pferd stellt im wahrsten Sinne des Wortes einen Verkaufsgegenstand dar. Das liegt aber u. a. an der derzeitigen schlechten Marktlage. Es gibt zu viele Pferde und zu wenig potentielle Käufer. Und keiner läßt sich mehr mit der Ausbildung eines Pferdes Zeit.
          Dadurch ist auch der Verschleiß der Pferde höher.

          Die anderen 50 % liegen einfach darin, daß jeder einen Reitlehrer braucht. Das ist nunmal so. Und da nicht jeder so viel von der Reiterei versteht - wie Du bspw. - haben eben viele auch schlechte Reitlehrer. Aber das heißt ja nicht, daß das gleich jeder merkt. Manche machen sich auch gar keinen Kopf was sie eigentlich reiten, sondern denken, weils der Trainer sagt, wirds schon richtig sein. Die meisten haben dann auch keinen Horizont mehr und staunen Bauklötze, wenn sie mal zu einem "richtigen" Reiter kommen, wie die mit den Pferden arbeiten. Aber es ist so und es wird auch so bleiben. Wenn jeder einen TOP-Reitlehrer hätte, dann hätten wir in D eine Überzahl an super Reitern.

          Das heißt aber nicht, daß wenn jemand einen Reitlehrer hat und der Tips gibt, er diese dann nicht auch mitnimmt. Also bei mir ist das so. Dafür ist doch ein Reitlehrer da dachte ich? Wenn Du alles, was er lehrt in Frage stellst, wofür brauchst Du ihn dann noch? Wenn ich schon einen gute Trainer habe, dann verlasse ich mich auch schonmal auf seine Erfahrungen, ob das bei meinem Pferd funktioniert oder nicht ist eine ganz andere Frage. Wenns nicht andem ist, dann kann ich mir immernoch einen Kopf machen. Und man kann daher in gewisser Form den Schüler schon an seinem Lehrer festmachen.

          Zitat von [b
          Zitat[/b] ]Wie gesagt, bitte meinen Post nicht auf die Goldwaage legen, denn ich kenne keinen Lehrer, dem ich unabdingbar ALLES glaube und dem ich hinterher renne, wie einem Gott. Ist nicht meine Welt.
          Für mich zählt in erster Linie, daß es nur EINE klassische Lehre gibt, aus der irgendwann auch mal die Richtlinien der FN hervorgegangen sind.
          Hier gebe ich Dir 100 % Recht. Aber man muß sehen, daß man seine eigene Linie findet und die auch beibehält. Es kann auch in die Hose gehen, denn viele Köche verderben den Brei.

          Zitat von [b
          Zitat[/b] ]Oppenheim, nicht alles über einen Kamm scheren!! Er tut das nur da, wo es angebracht ist. Das ist keine Null-Acht-Fünfzehn Lösung für jeden.
          Das ist wohl nicht so angekommen, wie ich es gemeint habe. Da Du geschrieben hattest, Karl distanziert sich in keinster Weise von der FN. Ich habe ich nur Beispiele genannt, was anders ist, ohne daß ich dabei gesagt hab, daß er es bei jedem lehrt.
          Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

          Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

          Kommentar


          • #45
            @yvonne
            ich habe keinen BEitrag über Karl geschrieben.
            Ich habe meine Kenntnisse über Hilfengebung erwähnt, die ich NICHT aus Büchern habe.

            Sondern aus praktischem Reiten, aus Beobachten anderer Reiter und aus Anweisungen meiner RL.

            Vielleicht schreibe ich selber mal ein Buch, weil ich die meisten gängigen auf dem Markt zwar für nett zu lesen, aber wenig hilfreich halte für die tägliche Arbeit.

            Kleiner Tipp noch an dieser Stelle: Wenn man ein Thema hier eröfnnet und zur Diskussion stellt, muß man damit rechnen, daß es auch konträre Ansichten gibt. Wenn man das nicht ab kann, sollte man es besser sein lassen.

            Kommentar

            • Nele
              • 28.01.2004
              • 151

              #46
              @Abigail
              Hast natürlich recht. Es hätte heißen müssen:"den Beitrag in dem Abigail auf die korrekte Hilfengebung u.a. mit Bezug auf PK eingeht." Ich wollte ja bloß daß klar ist welcher Beitrag gemeint ist.

              Wenn du durch genaues Beobachten alleine zu den gleichen Schlußfolgerungen gekommen bist wie Generationen von Reitmeistern bin ich beeindruckt, da mußt du wohl bald im Rentenalter sein. Aber deine Reitlehrerin hat wohl mal in ein Buch geschaut bevor sie ihre Kenntnisse vermittelt.
              Wenn man ein Buch schreibt, sollte man neben Jahrzehnte langer Erfahrung über die Fähigkeit zur unvoreingenommenen und differenzierten Betrachtung von Problemen verfügen. Sonst bringt man es im besten Fall zum Ladenhüter, im schlechtesten aber zum Guru. Also laß das besser.

              Mein Ziel mit dieser Diskussion war es, verschiedene Meinungen konträr und konstruktiv zu diskutieren. Dazu bedarf es aber Offenheit von beiden Seiten.
              Das scheint mir hier bei allen Anderen der Fall zu sein. Wenn ich nur das hören wollte was ich selber denke, würde ich mit mir selbst reden.
              Und ab kann ich das sehr gut, aber das heißt nun nicht daß ich alles abnicke. Dann wäre das Topic schon auf Seite 1 tot gewesen.
              Mich zur Wehr zu setzen wenn jemand persönlich wird steht mir wohl zu, weiterhin ist gegenseitige Wertschätzung ein zentraler Punkt in einer Diskussion. Und da ich diesen Grundsatz mit dem Beitrag zu deinem Buch nun auch verletzt habe, sehe ich unseren Versuch eines Dialoges als beendet an. Es muß jeder auf seine Art glücklich werden, ich gestehe das im Gegensatz zu dir jedem zu. Weiterhin wußte ich hier immer fein zu unterscheiden ob es um sachlichen Bezug zu "BB: gut oder schlecht" geht oder ob der Beitrag auf mich persönlich abzielt, was, solange es sachlich bleibt, auch völlig o.k. ist.
              Zu deiner Info: Ich bin bei einigen Punkten der Ausbildung überhaupt nicht der gleichen Meinung wie BB. Aber mit ihm kann man das konstruktiv diskutieren und findet nicht selten einen Kompromiß. Aber bis zu dem Punkt was mir an BBs Unterricht nicht gefällt sind wir zwei ja gar nicht gekommen, aber das ist wohl auch gut so.

              Also: Dann viel Spaß beim antworten, kannst jetzt so richtig auf den Putz hauen. Ich werde dir in diesem Thema nämlich nicht mehr antworten, da sonst das Ganze wohl wieder von vorne losgeht. Und das langweilt dann sicher auch den Rest des Forums.

              Grüße Yvonne

              Kommentar

              • Nele
                • 28.01.2004
                • 151

                #47
                @ Sphinx
                Ja da hast du wohl recht. Hauptsache jeder Pott findet seinen Deckel und merkt wenn der Deckel anfängt zu drücken.
                Ich finde halt daß man jeder Art an ein Problem heranzugehen eine Chance geben soll solange dabei niemand zu schaden kommt. Wenn man nicht klar kommt sollte man sich halt anderweitig orientieren und nicht generell den ganzen Lösungsansatz verteufeln. Man kann dann eigentlich nur sagen, das war nix für mich persönlich und dieses und jenes fand ich Quatsch. Das sieht Abigail halt offensichtlich völlig anders, daher die harte Diskussion. Das kratzt an meinem demokratischen Grundverständnis, aber das ist ja jetzt beendet.

                Mit dem Gebiss das sehe ich ähnlich, würde aber so weit gehen zu sagen daß der Reiter das Pferd nur aus den Gebissen wählen lassen sollte mit denen er auch umgehen kann. Wenn er Turniere in irgendeiner Sparte reitet, sollte das auch berücksichtigt werden um ständige Umstellungen zu vermeiden die viele Pferde ja gar nicht gerne mögen. Und wenn man was passendes gefunden hat ist halt letztendlich die Hand der Schlüssel zum gewünschten Ergebnis (und natürlich der Rest des Reiters )Gut ausgebildete Pferde gehen dann häufig auch auf vielen verschiedenen Gebissen gut. Manche bestehen natürlich auch auf ein ganz bestimmtes.

                Tja, der Mangel an guten und hervorragenden Ausbildern ist halt ein zentrales Problem in der deutschen Ausbildung (in anderen Ländern ist das sicher noch viel ausgeprägter). Daß eine absolvierte Ausbildung zum Bereiter oder gar Pferdewirtschaftsmeister keine Garantie ist dort guten Beritt und Unterricht zu bekommen sehe ich auch so. Dennoch glaube ich daß Deutschland was die Heranbildung von Reitern in der Gesamtheit angeht weltweit zu den Besten gehört. Und trotzdem gibt es wahnsinnige Probleme mit der Qualität der Lehre.
                Schön ist es natürlich daß es immer mehr Reiter gibt die sich auf die klassischen Grundlagen zurück besinnen, das läßt hoffen...

                @ Maren
                Ich hoffe daß es irgendwann wieder so sein wird daß man nur noch Chancen im Dressurwettkampf hat wenn man klassisch reitet. Aber da braucht man neben den Ausbildern halt auch Richter die hervorragend ausgebildet sind. Bisher gibts da zumindest im regionalen und überregionalen Bereich eher wenige von. Da wird das Pferd hinter der Senkrechten oft noch für den Goldstandard gehalten und die A-Dressur gewinnt wer im Mitteltrab am schönsten die Vorderbeine wirft, Taktprobleme werden großzügig ignoriert. Dabei haben wir mit dem deutschen Warmblut ein ganz hervorragendes Pferdematerial zur Verfügung, wenn da bei der Zucht der dressurbetonten Linien noch etwas mehr auf die Versammlungsbereitschaft Wert gelegt würde wäre ich sozusagen im 7. Himmel. Aber das ist ein anderes Thema...

                @ Oppenheim
                Mit der fehlenden Zeit für die Ausbildung des Pferdes und dem Pferd als Verkaufsobjekt hast du irgendwie recht, das ist bei sehr vielen leider so. Ich glaube aber nicht daß die Gesamtsituation früher grundsätzlich besser war in dem Sinne daß mehr Zeit da war. Sicher hatten die Pferde der Reitakademien/-institute u Adligen jede Zeit und die beste existierende Ausbildung der Welt. Aber das galt immer nur für eine kleine elitäre Minderheit der Population. Alle anderen liefen als Arbeits- oder auch Heerespferde ohne besondere Ausbildung und wurden bei Problemen recht schnell ausgemustert und starben auch häufig aufgrund ungenügender Haltungsbedingungen. Für die meisten Pferde bestand die reiterliche Ausbildung darin den Reiter brav in allen 3 GGA zu tragen. Andererseits orientiert sich der Reiter der heute die klassische Lehre verfolgt widerum nur an o.g. Elite, von daher hast du schon recht.
                Also eigentlich hat sich das Pferd dann vom Gebrauchs- zum Verbrauchsobjekt gewandelt. Beides nicht schön. Als Statussymbol mußten die guten schon immer herhalten. Aber Prozentual werden heute glaube ich deutlich mehr gut gehalten, geritten und behandelt als vor 50, 100 oder 400 Jahren.
                Ich finde diesen Trend zur Blitzausbildung, dieses "verkaufsfertig machen", auch zum ko.... .
                Aber wir können es ja alle besser machen


                So, genug jetzt.
                Grüße Yvonne

                Kommentar

                • Oppenheim
                  • 27.01.2003
                  • 3234

                  #48
                  Zitat von [b
                  Zitat[/b] ] Alle anderen liefen als Arbeits- oder auch Heerespferde ohne besondere Ausbildung und wurden bei Problemen recht schnell ausgemustert und starben auch häufig aufgrund ungenügender Haltungsbedingungen.
                  Damals wurden die guten Pferde für die Kavallerie ausgebildet und dabei ließ man sich weiß Gott reichlich viel Zeit. Es gab sogar Kavallerieschulen. Dort herrschten strenge Regeln. Dann gab es natürlich die Arbeitspferde - die brauchten ja nur angespannt zu werden und ab und zu schaukelt darauf mal der Bauerssohn herum. Die ausgemusterten Pferde wurden verkauft. Aber ich rede ja nicht nur von ganz früher, sondern von vor - sagen wir mal 30/40 Jahren oder noch eher. A la Klimke, Lörke, Neckermann etc. Da wurde noch reichlich viel Wert auf die Ausbildung gelegt und da haben die Pferde auch wesentlich länger gehalten. Klar ist man in der heutigen Zucht einige Schritt voraus und man kann das nicht mehr vergleichen. Aber gerade dort liegt ja der Punkt. Die Pferde werden nicht nur blutgeprägter und Bewegungswunder, sondern sie werden dadurch eben auch sensibler und es entwickeln sich mehr Zuchtprobleme, z. B. Nervenkostüm, Kniebänder, Chips, weiche Knochen, viel anfälliger für Krankheiten usw.
                  Deshalb denke ich, kann man die heutige Zucht mit der von vor schon 20 Jahren überhaupt nicht mehr vergleichen. Die Pferde mußten damals wesentlich mehr leisten als heute.

                  Zitat von [b
                  Zitat[/b] ] Aber Prozentual werden heute glaube ich deutlich mehr gut gehalten, geritten und behandelt als vor 50, 100 oder 400 Jahren.
                  Ich finde diesen Trend zur Blitzausbildung, dieses  "verkaufsfertig machen",  auch zum ko.... .
                  Dabei stellt sich doch die Frage, was ist eigentlich gut gehalten? Viele beschäftigen sich doch mit dieser Frage heutzutage überhaupt nicht mehr. Da stehen die Pferde 23 Stunden in der Box und werden 1 Stunde getrimmt. Ist das vielleicht artgerecht? Die meisten Pferde haben ja noch nicht mal mehr Sozialkontakt. Riesige Koppeln sind eher selten - dann doch lieber das kleine Paddock, wo sich das Pferd gerademal um die eigene Achse drehen kann. Bei jedem Wehwehchen wird der TA geholt und die Pferde werden mit Medikamenten vollgepumpt. Der TA will schließlich auch was verdienen. Wie soll ein Pferd da noch widerstandsfähig sein. Ich kenne einen ehem. internationalen Vielseitigkeitsreiter der älteren Generation. Er hat seine Meisterschaftspferde alle auf Tag- und Nachtkoppel gehalten und sie nur zum reiten rein geholt. Und er war mit ihnen trotzdem super erfolgreich. Er war mehrmaliger DDR-Meister in der Vielseitigkeit. Ich ziehe meinen Hut vor ihm.

                  Ich finde zwar die Zucht etc. entwickelt sich immer weiter, aber mit jedem Fortschritt doch wieder ein Stück zurück.
                  Avatar: Elfentanz v. Polarpunkt - Kondor II - Opal (Trak.)

                  Es ist immer ein gutes Gefühl mit jemanden unterwegs zu sein, der das gleiche Ziel vor Augen hat!

                  Kommentar

                  • Nele
                    • 28.01.2004
                    • 151

                    #49
                    @Oppenheim
                    Stimmt, es wurden um den 1. u 2. Weltkrieg herum und auch davor schon gute Pferde für die Kavallerie ausgebildet. Allerdings waren nicht alle Pferde die für die Kavallerie ausgebildet wurden gut. Pferde der Kavallerie erhielten auch eine besonders gute Ausbildung, aber die Mehrzahl sicher nur im Bereich der Grundausbildung. Daß man sich dabei mehr Zeit ließ und systematischer, gründlicher und überlegter vorging als es heute oft der Fall ist, ist mit  Sicherheit richtig. Die besten Pferde der Kavallerie wurden von den besten Reitern dieser geritten und das waren in der Regel Offiziere, nur für diese trifft eine wirklich hochklassige Ausbildung ihrer Pferde zu und nur diese Reiter wurden auch auf hohem Niveau gefördert. Bereits in der Zeit um den zweiten Weltkrieg war es jedoch schon so, daß die Sportpferde der Zivilisten die der Kavallerie an Grundqualität häufig übertrafen, meistens jedoch nicht was die Qualität der Ausbildung anging.
                    Leider sind die Reiter, die noch direkt oder durch ihren von dort stammenden Ausbilder die Traditionen der Kavallerieausbildung gelernt haben quasi ausgestorben. Die Reiter die du aufführst haben z.T. noch bei diesen Offizieren gelernt (Wätjen u Bürkner sind sicher mit die bekanntesten Kavallerieausbilder, bildeten aber auch v.a. die Offiziere aus. Lörke war Zivilstallmeister am Schulstall der Kavallerieschule Hannover) bzw. haben selber dort gelernt. Die wären sicherlich nicht auf die Idee gekommen ein 3jähriges Pferd für erwachsen zu halten, wie es heute ja leider nicht selten die Regel ist. Das spätere Anfangen der Ausbildung und die betont entspannte Arbeit in den ersten beiden Jahren mit den jungen und alten Remonten trug sicher entscheidend dazu bei daß die Pferde einfach mehr Zeit zum Reifen hatten. Kann mir aber vorstellen daß die Ausbildung danach mindestens genau so zügig war wie heute, das Pferd war dann jedoch erwachsen und hatte sehr korrekte und gefestigte Grundlagen.

                    Tja, die moderne Sportpferdezucht mit vorrangiger Selektion auf Bewegungs- bzw. Springpotential hat halt ne Menge gesundheitlicher Probleme mitgebracht, aber auch das hat ja irgendwie der Absatzmarkt hervorgebracht...
                    Daß die Pferde (der Offiziere) früher häufig länger "hielten" ist sicherlich nicht nur dadurch bedingt daß der gesamte Stamm damals langlebiger und mit weniger vererbten Gesundheitsproblemen behaftet war, weiterhin wurde das sich noch entwickelnde Pferd geschont und häufig wurde mehrfach täglich gearbeitet was den Ansprüchen des Pferdes entgegen kommt, die Aufzucht war oft härter/pferdegerechter (wobei natürlich auch hier die Kränklinge nicht mit durchgefüttert wurden)
                    Die Lottes (die in der Überzahl waren) standen allerdings häufig in einem wenig geeigneten Stall und mußten in schlechteren Jahren auch häufig regelmäßig, ob krank oder nicht, bis zur Erschöpfung arbeiten damit der Bauer oder Fuhrmann was zu beißen hatte, ist natürlich völlig verständlich, aber dabei sind halt echt viele auf der Strecke geblieben. (Und wenn Lotte Pech hatte war Krieg und sie mußte zum Militär.)
                    Das passiert heute kaum noch (zumindest in Dtl, bzgl auf der Strecke bleiben), aber dafür werden viele aus Unwissen quasi zu Tode geliebt. Ist natürlich auch nix.
                    Das Schöne ist aber daß ich die Erfahrung gemacht habe daß der Anteil der Pferdehalter die sich Gedanken über ein möglichst artgerechte Haltung machen zunimmt. Wenn man vor 15 Jahren "Offenstall" zu einem "richtigen" Turnierreiter gesagt hat war das ja fast ne Beleidigung. Die 23/1 Lösung ist natürlich völlig indiskutabel, da muß das Pferd ja zwangsläufig Fuß-u Rücken- u Kopfkrank werden. Aber ich habe die Hoffnung daß es immer weniger werden die so leben müssen.
                    Daß die "harte Aufzucht" auf großen Koppeln bei jedem Wetter in großen Gruppen aus der Mode gekommen ist, finde ich auch sehr bedauerlich. Aber auch das erlebt glaub ich gerade den vorsichtigen Beginn einer Renaissance.

                    Leider sind halt die allermeisten Reiter nach wie vor mangelhaft ausgebildet und, was viel schlimmer ist, merken es nicht mal. Mit guter reiterlicher Ausbildung wächst auch der Pferdeverstand und damit die Einsicht in die meisten der hier angesprochenen Probleme.

                    Eine Grundlage an Pferdewissen bekam früher ja quasi jeder mit, weil Lotte ja bis in die 50er u 60er Jahre hinein ordnungsgemäß bedient und gewartet werden mußte. Das fehlt heute naturgemäß vielen (sofern sie nicht von Höfen oder aus eine Reiterfamilie kommen), das sind dann auch oft die zu-tode-Lieber. Aber jeder hat ja heute zum Glück Möglichkeiten sich zu bilden (wenn auch die Menge an Quatsch die geschrieben wird auch noch nie so groß war) Naja, man kann halt nicht alles haben...


                    Grüße Yvonne

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