Zitat von Schnuddel
Beitrag anzeigen
Daß das eine völlig andere Belastungssituation des Bewegungsapparates zur Folge hat, ist klar. Hinzu kommen Faktoren wie der (bei Eisen) völlig ausgeschaltete vertikale und oft eingeschränkte horizontale Hufmechanismus.
Ich betrachte deshalb Eisen eher als "Krücke", die man zwar manchmal brauchen mag (z. B. zum Stollen reinschrauben oder um den Huf bei einem Hufbeinbruch stillzulegen), die dem Pferd aber auf Dauer nicht nützlich ist. Ob sie schweren Schaden anrichtet oder diese Schäden im Rahmen "normaler" Alterserscheinungen bleiben, hängt dann vom Management und der Qualität des Handwerks ab.
Neben dem gesundheitlichen Profit für's Pferd, haben gesunde (Bar)Hufe einen weiteren Vorteil: man kann jederzeit problemlos jeden gewünschten Hufschutz aufbringen:
- Eisen draufnageln zum Stollen reinschrauben, weil die VS-Saison wieder anfängt
- Duplos drunterkleben für den Wanderritt (ja, das hält, wenn's gut gemacht ist)
- Hufschuhe für den Ausritt anziehen
Unter dem Aspekt, daß Hufe ein sehr belastbares Hautanhangsorgan sind, WENN sie denn gesund sind (sind ja schließlich dafür gemacht, täglich lockere 10 km oder mehr in der Gegend rumzumarschieren), profitieren also Pferd und Reiter/Besitzer grundsätzlich vom Barhuflaufen - auch wenn phasenweise ein Beschlag oder sonstiger Hufschutz benötigt wird.
Ein Dressurpferd ohne nennenswerten Hufabrieb (ein paar Stunden ausreiten pro Woche auf unterschiedlichen Böden sind für trainierte Barhufe i. d. R. kein Problem, sondern eher förderlich) wäre insgesamt gut bedient mit Barfußlaufen. Ich würd's gar nicht erst beschlagen - und wenn, dann die Eisen runtermachen wann immer möglich.
Kommentar