Die unterschiedlichen Philosophien der gesundhaltenden Hufbearbeitung...

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  • ohle
    • 26.04.2025

    Die unterschiedlichen Philosophien der gesundhaltenden Hufbearbeitung...

    Hallo zusammen,
    notgedrungen steige ich immer tiefer in die Materie Hufbearbeitung ein und entdecke unterschiedlichste Theorien und Philosophien, die mich zunehmends verwirren und verunsichern.

    Da gibt es Jochen Biernat, Pete Ramey oder die DHG e.v. ... um nur mal die Populärsten zu nennen.



    Zu unserem Problem: Dressurpferd, dünne Sohle, untergeschobene Trachte. Deutliches, wechselseitiges, wiederkehrendes Hufrollensyndrom, das aber per Röntgen und Szinthigrafie bisher (noch) nicht zu diagnostizieren war.

    Von diversen Schmieden immer nur lahm geschmiedet und nach wenigen Wochen immer zu einer Trachten-entlastenden, EXTREM rückständigen Stellung gezwungen.

    Ein Umstieg zu Biernat vor knapp einem Jahr milderte alle Symptome trotz voller Belastung deutlich, doch nach langer Recherche frage ich mich, ob die Forschung und Erfahrung von Pete Ramey gerade bei der Hufrollensymptomatik nicht die bessere Wahl wäre.



    Erzählt doch bitte mal von Euren Erfahrungen - gerade auch im Hinblick auf das "Einsatzgebiet" des jeweiligen Pferdes!
  • lula
    • 10.01.2011
    • 2237

    #2
    Mein Schimmel hat Hufrolle. Er lief anfangs mit normalem Abrollbeschlag, dann mit Luvexplatten, dann mit Duplos und jetzt auf der Rentnerwiese.

    Ich selber habe anfangs bei den Duplos extrem gefremdelt, sieht sch***** aus, alle Leute fragen ob er platt ist und gucken doof wenn man antwortet: "Ja isser"
    ABER: Dank der Duplos kam der Strahl wieder höher, die Hufqualität hat sich deutlich verbessert. An der negativen Huflinie hat sich nix verändert, aber mit dem Beschlag lief er wirklich gut. So etwa 3 Jahre lang. Beim Toben auf der Wiese ( ein Stallkollege hat das letzte Pferd von der Nachbarkoppel reingeholt und ihn leider vergessen) hat er sich ein Duplo abgetreten und tobte ohne Beschlag weiter. Da half der Beschlag auch nicht mehr.

    Rückblickend glaube ich, dass ich schon viel früher auf Duplos umsteigen hätte sollen. Es tat ihm wirklich gut. Im Winter haben wir auch die Dressurstute mit Duplos beschlagen, auch sie lief sehr gut damit.

    Unser Schmied ist DHGler.

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    • liaison2002
      • 13.07.2011
      • 65

      #3
      Ich behandle seit 8 Monaten ein QH Stute, die die Tieraerzte wegen Hufrolle schon aufgegeben hatten. Besitzerin wuenscht sich aber ein Fohlen aus der Stute...
      Roentgenbilder vorhanden, und dass der Knochen noch nicht gebrochen ist, ist ein Wunder.
      Ich habe die Stute langsam nach Pete Ramey's Art geraspelt und vor allem, da sie anfangs wirklich gar nicht laufen wollte/konnte, in EasyCare Trail boots mitsamt Einlagen gepackt. 24/7 fuer ca. 2-3 Monate. Danach nur noch ueber Nacht und seit ca. 8 Wochen laeuft die Stute wieder komplett barfuss. Beim vorletzen Besuch musste die Besitzerin die Stute von der Koppel einfangen, weil sie sie nicht bekommen hat und die Stute mit einem anderen Pferd richtig Spass hatte und erst mal ueber die Koppel gefegt ist. Danach war sie natuerlich wieder etwas lahm, aber kein Vergleich zu dem, was vor 8 Monaten war! Besitzerin 100% happy und dem Pferd geht es den Umstaenden entsprechend super. Dass man natuerlich solche Schaeden, wie die Stute sie an den Knochen hat, nicht wieder 'heile' machen kann, ist auch klar, aber das Ziel hier ist/war, die Stute wieder so weit flott zu bekommen und ihr ein Stueck Lebensqualitaet zurueck zu geben, und ich denke, das ist gelungen...
      fohlen ist auch unterwegs, allerdings wird es von einer Leihmutter ausgetragen...

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      • carolinen
        • 11.03.2010
        • 3563

        #4
        Prima und ein Fohlen mit potentieller Disposition für Probleme mehr auf der Welt...
        Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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        • Wenzel074
          • 21.02.2005
          • 1073

          #5
          Ohle,

          wenn Dein Stutentier mit der Bearbeitung nach Biernat klarkommt, dann lass sie doch so laufen... Never change a winning Team.

          Ich habe mit NHClern keine Erfahrung gemacht. Aber 2 Meiner Pferde werden von einer HO bearbeitet. Nach Biernat. Alles gut. Bei dem 3. Tier ist die Umstellung so sehr in die Hose gegangen, daß es ihm fast das Leben gekostet hätte... Er war jahrelang mit NBS beschlagen. Bei der Umstellung auf Barhuf / Biernat hat er dann die Füße nicht mehr schnell genug vom Boden bekommen und hat sich die OBS durchgetreten. Seit über einem Jahr gehe ich spazieren...

          Jedes Pferd ist individuell was seine Hufe angeht... Und jedes Pferd ist individuell, was die Bearbeitung dieser angeht. Mach Dich nicht verrückt!

          Ach so. Kannst Du mir Deine Mailaddy nochmal zukommen lassen? Ich habe da was ziemlich informatives auf dem Rechner...
          "Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen,
          sondern mit dem Kopf die Tür zu finden..."

          Kommentar


          • #6
            @Wenzel: heraldik-marlon@gmx.de


            Mit Biernat lief es gut - aber ich habe es eben nur ca. 8 Monate probiert. Keine Ahnung ob das eine Dauerlösung ist.
            Zu Biernat ist halt Ramey ein großer Unterschied, was wohl gerade den Auffußpunkt angeht und den Umgang mit der Sohle als Polster. Und dieser Mann hat eben gerade bezüglich des Hufrollensyndroms enorm viel Forschung betrieben.
            Auf der anderen Seite habe ich ein kleines Problem mit einigen der Menschen, die sich Hufpfleger nach NHC nennen. Das sind halt oft irgendwelche Wollsocken ohne wirkliche Qualifikation. Das ist beim Biernatorthopäden schon was anderes.


            @Liaison2002: welche Qualifikation hast Du zum Beispiel?
            Zuletzt geändert von Gast; 26.07.2012, 08:45.

            Kommentar

            • Wenzel074
              • 21.02.2005
              • 1073

              #7
              Mail ist raus...
              "Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen,
              sondern mit dem Kopf die Tür zu finden..."

              Kommentar

              • Dacil
                • 03.01.2009
                • 381

                #8
                Ohle, wir hatten ja schon mal Kontakt wegen deiner Stute. Ich arbeite ja auch nach NHC und den daraus entwickelten eigenen rfahrungen und auch nach weiteren Erkentnissen ( z.B. dem System der F-Balance ). Nicht alle NHCler sind Wollsocken, jedenfalls der Großteil derer die ich kenne nicht. Wenn du dich vielleicht noch etwas mehr informieren möchtest kannst du ja mal in unser Forum schauen www.forum.keinhorn.de, das ist unser Forum der Interessengemeinschaft Huf. Die Gründungsmitglieder sind eher Richtung NHC ( was ja aber auch nix einheitliches ist ) , aber du findest dort viele andere einfach Hufinteressierte Pferdebesitzer genauso wie auch Leute von der DHG oder Biernat. Für mich geht die Bearbeitung von Beiden ( die eine ist ja nur eine Abspaltung der anderen Schule ) nicht ,vor allem nicht über längere Zeit betrachtet ( und natürlich könnte ich das auch begründen ). Dor könntest du z.B. auch dein Pferd als Fallbeispiel einstellen oder auch schauen, ob du einen guten Bearbeiter in deiner Region findest.
                www.singer-schabracken.de

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                • #9
                  Danke für den Link, genau so etwas habe ich gesucht!

                  NHC ist ja absolut schlüssig und durch Rameys umfangreiche Forschung ja auch definitiv begründet!

                  Nur kommt halt leider nicht Pete Ramey persönlich zu meinem Pferd, sondern ein sogenannter "Hufpfleger", dessen Qualifikation daraus besteht, an einer Handvoll Wochenendseminaren teilgenommen zu haben.
                  Und wenn ich den "Lehrplan" dieser "Ausbildung" anschaue - ein Wochenende für Lahmheitsdiagnostik UND -behandlung... das ist doch etwas vermessen. Dafür studieren andere mehrere Semester Tiermedizin.

                  Das soll um Gottes Willen kein Angriff sein. Aber es ist bei staatlich geprüften Hufschmiedemeistern schon schwer genug einen wirklichen Fachmann zu finden.

                  Kommentar

                  • liaison2002
                    • 13.07.2011
                    • 65

                    #10
                    @ ohle

                    Ich habe ein Diplom in Equine Podiotherapy. Das wird zwar in dem Rahmen in Deutschland nicht angeboten, ist aber nur zu empfehlen. Nicht ganz billig, aber ich habe es noch keine Sekunde bereut, diesen Kurs zu machen!
                    Ich habe waehrend des 2 jaehrigen Kurses unter anderem mit Prof Robert Bowker aus den USA zusammen gearbeitet, der selbst aktiv an der Uni lehrt Tierarzt ist, und seinen eigenen Rehab Stall hat. Bonavista, er ist auch einer der ersten (vielleicht sogar DER erste), der die Barfuss Ergebnisse wissenschaftlich veroeffentlicht.

                    Re QH Fohlen, die genetische Mutter wurde jahrelang FALSCH beschlagen, woraus die kaputten Knochen resultieren. Also nicht unbedingt gesagt, dass das Fohlen das weitervererbt bekommt. Aber ich stimme allen zu,dass QH in der Regel VIEL zu kleine Hufe haben, fuer das, was sie darueber mit sich rumtragen muessen. Viele Wamrblueter, die in der Zucht sind, haben allerdings auch nicht immer die tollsten Hufe!!!

                    Kommentar

                    • TSunny
                      • 15.02.2012
                      • 13

                      #11
                      Ramey ist nicht der einzige, der sehr gute Ergebnisse hierbei erzielt hat. Je nachdem wie gut dein Englisch ist kannst du mal die Artikel von Ric Redden anschauen. www.nanric.com

                      Tatsächlich wird der sogenannte 4-point-trim von einigen namhaften Vertretern inzwischen während der Rehab-Phase bevorzugt.

                      Die starke Umstellung durch den Trim bedarf meiner Meinung nach aber auch ein gesteigertes Bewegungsangebot und ist für Pferde in Boxenhaltung eher weniger zu empfehlen, da hier Schwellungen der Beine dann häufig nicht ausbleiben.

                      Sorry wenn ich das hier so sage, aber der Vergleich von NHC mit Wollsocken ist genau so plump wie Biernat's Huforthopäden als zertifizierte Hufmurkser zu bezeichnen. Wenn man richtig hinschaut findet man überall was das nicht ganz stimmig ist. Ist oft auch eine Frage des Betrachtungswinkels. NHC ist auch nicht gleich NHC. Der Grundgedanke ist bei den meisten gleich oder sehr ähnlich, aber bei genauer Betrachtung bemerkt man die Unterschiede. K.C. LaPierre, macht nicht das gleiche wie Ovnicek und der nicht das gleiche wie Tesky, der nicht wirklich das gleiche wie Ramey usw.

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                      • Rowi
                        • 09.09.2004
                        • 1286

                        #12
                        Ich glaube ganz simpel, eine Methode ist nur so gut, wie der jeweilige Vertreter derselben eben ist.
                        Ich habe seit zwei Jahren einen guten Mann, der nach Biernath arbeitet , dieser bildet sich permanent in diesem System weiter und ich vertraue ihm voll und ganz.
                        Es wird mir durch meine Pferde bestätigt, wobei zwei davon recht komplizierte Fälle sind, die er gut im Griff hat. Er kommt alle 4 Wochen zu uns und ich korrigiere die Hufe auch zwischendurch. So kommen wir gut miteinander klar. Davor war ich Dauergast beim TA ( Hufrolle) , habe einige TEUR dort versenkt.
                        Walt Disney I

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