Ist es Gesetzlich verboten die Hufe selber zu machen?

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  • falko01
    • 07.04.2008
    • 543

    #21
    bei meiner früheren Stute hat das auch der Züchter immer selber gemacht:

    Die Trachten immer schön mit abgeraspelt....ist 8jährignicht mehr reitbar gewesen, Hufrollenveränderung, na klasse. Nach ´diesem Desaster macht es jetzt ein prof. hufschmied.

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    • max-und-moritz
      • 04.06.2006
      • 3441

      #22
      Zitat von Schätzelein Beitrag anzeigen
      Nein, lies richtig! Da steht was von Beschlagen, nicht von üblichen Pflegearbeiten wie Raspeln oder Ausschneiden (darum ging es ja in der Threadfrage). Letzteres ist also nicht auf Tierärzte, Hufschmiede etc. beschränkt.
      ...Schätzelein, da steht ganz klar und deutlich: Verrichtungen, die lediglich die üblichen und alltäglichen Reinigungs- und Pflegearbeiten an Hufen und Klauen zum Gegenstand haben.

      Ausschneiden ist schon doch ich eine etwas andere Sache als Reinigungs-und Pflegearbeit sag ich mal.

      "Hufe selber machen" ist demnach vom Gesetz her verboten, und aus gutem Grund.

      Die selbst ernannten Fachleute werden nämlich immer mehr. Die Pferde von einem Bekannten z. B. hat so einer beschlagen (Ihr wollt nicht sehen, wie die Hufe ausgesehen haben!), seine Referenz war, - festhalten! - daß sein Opa Hufschmied war. Der Mann war bereits in Rente und sein Leben lang Lehrer!!! Aber der Opa war Hufschmied, und dem entsprechend kann er das doch auch!

      Vererben sich Ausbildungen bzw. Meisterprüfungen???

      Und noch ein Fall: vor ein paar Jahren habe ich mit einer Bekannten ein Pferd angeschaut. Der Besi hat uns voller Stolz erzählt, daß alle seine Pferde nervenstark sind bis zum geht-nicht-mehr.

      Grund: er schneidet sie mit der Flex aus. Auf Nachfragen: Ja, immer. Kein Hufschmied, auch nicht bei den Fohlen, nur er mit der Flex.

      Unsere entsetzten Blicke hat er offenbar als ungläubig im Sinne von "toll, aber wir können es uns nicht vorstellen daß es sowas Spitzenmäßiges gibt" interpretiert und sofort die Flex geholt um zu zeigen daß er nicht lügt...

      Verbot hin oder her: wenn bei meinen ein Fetzelchen Huf wegsteht zwick ich das mit der Zange ab, wenn ein klein wenig zu raspeln ist mach ich das natürlich auch.

      Aber niemals würde ich meine Pferde selber ausschneiden oder gar beschlagen, das düberlasse ich denen, die es gelernt haben und / oder einen Meisterbrief haben.

      Wer bei Hufen anfängt, auf dem Euro rumzureiten, spart meiner Meinung nach am falschen Eck.

      Viele Grüße, max-und-moritz
      Zuletzt geändert von max-und-moritz; 31.07.2011, 07:02.
      Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

      Kommentar

      • Fife
        • 06.02.2009
        • 4401

        #23
        Hallo
        wenn ich das so lese hat das Verbot in mehreren Fällen tatsächlich seine Berechtigung.

        Darüber hinaus denke ich, ist es noch ein Unterschied ob jemand sein eigenes Pferd bearbeitet oder Pferde in anderweitigem Besitz. Letzteres ist bei gelernten Fachleuten sicher aus Konkurrenzgründen weniger gerne gesehen.

        Und sicher ist auch daß es bei Laien wie Fachleuten eine gewisse Varianz an Fachwissen und Können gibt. Nichtsdestotrotz ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Fachmann die bessere Arbeit zu bekommen größer.

        Kommentar

        • dissens
          • 01.11.2010
          • 4063

          #24
          Zitat von Fife Beitrag anzeigen
          Darüber hinaus denke ich, ist es noch ein Unterschied ob jemand sein eigenes Pferd bearbeitet oder Pferde in anderweitigem Besitz. Letzteres ist bei gelernten Fachleuten sicher aus Konkurrenzgründen weniger gerne gesehen.
          Letzteres käme mir auch nie in den Sinn. Wenn man an den eigenen Pferden herumschnipselt und -raspelt, trägt man eben auch "nur" für das Wohl(er)gehen der eigenen Pferde Verantwortung. Das genügt völlig.

          Ich hatte hier:
          - Einen Hufschmied, der meine Pferde voll-kom-men schief auf die Füße gestellt hat. Also so, dass die eine vordere Zehe einen guten Zentimeter länger war als die andere. Okay, aber schnell war er. Nützte nur insofern nix, als ich dann nacharbeiten musste
          - Eine Hufpflegerin, die an jedem der beiden Zossen beinah eine Stunde herumgeschnipselt und -geschnitzt hat. Dolle Millimeterarbeit. Blöd nur, dass die Hufe wenige Tage später ausbrachen
          - Einen Hufschmied, der Stutchen so versäbelt hat, dass sie über Wochen (Fehlstellung?) autschte und geschwollene Fesselköpfe hatte. Der Tragrand hatte nach seiner Behandlung Wellen im 5+mm-Bereich. Ich habe mehrfach angerufen und gebeten, doch wenigstens mal zu gucken, ob da etwas korrigiert werden müsste. Irgendwann versprach er, "bald mal" vorbeizukommen. Kam aber nie.

          Klar, das sind Extrembeispiele. Klar gibt es auch Schmiede, die ihr Handwerk verstehen und die ich auch sehr schätze.
          Hier in der Diaspora allerdings ist es gar nicht so einfach, diese Leute für "zwei Pferde - nur ausschneiden" herzubekommen. Weil die guten Schmiede dann lieber auf Höfe fahren, auf denen acht oder zehn Pferde, gerne mit Beschlag zu machen sind. Kann ich ja auch verstehen.

          Kommentar

          • Fife
            • 06.02.2009
            • 4401

            #25
            Zitat von dissens Beitrag anzeigen

            Hier in der Diaspora allerdings ist es gar nicht so einfach, diese Leute für "zwei Pferde - nur ausschneiden" herzubekommen. Weil die guten Schmiede dann lieber auf Höfe fahren, auf denen acht oder zehn Pferde, gerne mit Beschlag zu machen sind. Kann ich ja auch verstehen.
            das versteh ich ja aus wirtschaflichen Gesichtspunkten auch.
            "früher" als Jugendliche haben wir aber auch die Ponies eingespannt und noch 2 hinten an die Kutsche gebunden und sind 8km zum Hufschmied gefahren. = 4 auf einmal.
            Die modernere Lösung in deinem Fall wäre verladen und in einen größeren Stall fahren wo ein guter Hufschmied ist.

            Mein jetziger Schmied, seit mehreren Generationen Hufschmiede in der Familie (nicht ererbtes sondern weitergegebenes Wissen), kommt auch zu mit wegen 2 Pferden ausschneiden. Das ist dann eben meist der erste Termin am Tag den er macht. Beim Vater war ich als Jugendlicher auch schon und hab mir da meine Reitgeld mit aufheben verdient.
            Zuletzt geändert von Fife; 31.07.2011, 10:38.

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            • streeone
              • 26.03.2010
              • 1309

              #26
              Och, ich habs schon gesehen dass einige ihre Pferde blutig verziehen und es ihnen teilweise auch wehtut. Ich selbst habs nie erlebt, bei mir schliefen die irgendwas fast ein während des verziehens. Es ist halt ein rausreissen (wenn man kein Verziehmesser nutzt), als schon eher eine Manipulation von "lebendem" Gewebe. Deswegen ist Mähe verziehen trotzdem nicht tierschutzwidrig...denke ich.
              Unser altes Pferd ist dabei auch immer eingeschlafen. Meine Stute stellt sich aber so sehr an, dass ich es, wie gesagt, nur nach dem Zahnarztbesuch machen kann. Man muss aber dazu sagen, dass sie sich auch beim Mähneschneiden genauso anstellt.

              Zum Hufe selbst ausschneiden. Ich würde ne auf die Idee kommen, selbst auszuschneiden, aber raspeln traue ich mir schon zu, wenn da mal was ausgebrochen ist. Unser Schmied hat uns letztens nochmal genau gezeigt, wie das geht, damit wir (und eine andere Einstellerin) es selbst machen können. Und meine Schwester hat auch mal ein Praktikum bei unserem Schmied gemacht, daher traue ich ihr sowas zu.
              Gash du Mont St. Pierre (Galapagos x Hutson)
              26.04.1990 - 07.02.2010

              Kommentar

              • Bohuslän
                • 26.03.2009
                • 2442

                #27
                Ich hab mich vor Jahren schon darüber aufgeregt, dass sog. Huftechniker Pferde beschlagen. Der Begriff Huftechniker oder Huforthopäde ist nicht geschützt. Jeder der es darauf anlegt kann sich selbst ein "Diplom" ausstellen und es vor sich her tragen.
                Die Gesetzesänderung wurde damals heiß diskutiert, war aber längst überfällig. Als Kompromiss wurde der § 10 Übergangsregelung eingefügt, als Bestandsschutz bisher tätiger Huftechniker bzw. Huforthopäden. Es gab und gibt ja nicht nur schwarze Schafe, teilweise wird auch sehr, sehr gute Arbeit geleistet. Es wurde aber im Gesetzestext ausdrücklich formuliert, dass diese nicht beschlagen dürfen.

                Wenn ich den Threat hier verfolge, fällt mir nichts mehr ein. Man kann doch nicht öffentlich posten, dass man als erfahrener Pferdebesitzer die Hufe seiner Pferde besser ausschneiden kann, als ein gelernter Hufschmied! Das mag im EINZELFALL oder besser EXTREMFALL vielleicht noch stimmen, aber wenn man bedenkt wer hier alles mitliest, finde ich solche Statements schon daneben. Hufe müssen vom Hufschmied bearbeitet werden.

                Natürlich gibt es auch bei den Hufschmieden Unterschiede. Ebenso wie es überall gute und weniger gute Handwerker gibt. Wer das Glück hat einen wahren Könner zu finden, der sollte sich tunlichst gut mit ihm stellen. Die Pferde werden es einem Danken .
                http://www.reutenhof.de

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