Hufgeschwür oder Reheschub?

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  • Sönnchen
    • 01.04.2011
    • 79

    Hufgeschwür oder Reheschub?

    Bräuchte mal Euren Rat!
    Der 16jährige Hafiwallach meiner Freundin hatte letzte Woche Fieber (bis 39,9°) und stand total abgeschlagen, leicht schwitzend und etwas kurzatmig in der Box. Wir haben den TA geholt, der diagnostizierte einen Infekt, spritzte was fiebersenkendes (weiß leider nicht was genau) und ließ uns ein Antibiotikum da, welches 2 x tgl. verabreicht werden sollte. Das haben wir dann auch gemacht. Am Tag drauf war die Temperatur morgens runter auf 38,0°, gegen Abend fieberte er wieder auf. Am nächsten Tag weiter Fieber, wieder TA verständigt. Der kam am dritten Tag wieder, meinte, daß der Infekt wohl eher viral ist, weil das Antibiotikum nicht anschlug und gab wieder was zum Fiebersenken. Am nächsten Tag ging das Fieber weiter zurück, das Pferd war wieder sichtlich fitter.
    Dann gestern Abend: Wir wollten den "Patienten" aus der Box holen, aber er war total steif, tat sich sichtlich schwer sich überhaupt zu bewegen. Auf der Stallgasse geht es einmal um die Ecke, da ist er gleich eingeknickt und gestolpert. Am Putzplatz stellte er sich dann mit nach vorne gestreckten Vorderbeinen ab. Ich hab dann gleich an nen Hufreheschub gedacht... Schließlich hat er EMS und vor etwa 2 Jahren hatte wohl mal einen Reheschub, der allerdings so nicht weiter aufgefallen ist, nur dem Hufschmied....
    Nun war der TA heute wieder da, sah die deutliche Lahmheit, hat das Eisen des betroffenen Vorderhufs abgenommen und den Huf abgedrückt.... Er hat immer wenn es Richtung Zehe ging reagiert.
    Der TA konnte keine noch so kleine Verletzung des Hufes feststellen. Dann hat er nen Hufverband angelegt, den wir morgen zum ersten Mal angießen sollen.
    Das Pferd war jetzt eine Woche gestanden. Er bewohnt eine Box, die immer dick mit Stroh eingestreut ist und er kann rausgehen auf seinen Paddock (Sandboden). Ich kann mir nicht vorstellen woher er dieses Hufgeschwür jetzt haben sollte. . .
    Kann ein Hufgeschwür mehr als eine Woche "schlummern" bevor man es bzw. eine Lahmheit bemerkt? Oder würdet Ihr auch eher an nen Reheschub denken?
  • samira127
    • 20.07.2005
    • 2670

    #2
    das klingt für mich doch eher nach reheschub. was bekommt er den noch alles trotz der stehzeit zu fressen? und wie habt ihr die ems Diagnose gestellt? ich würde jetzt erst mal ganz typisch auf rehe behandeln (allerdings dann eher ohne medis da die das ganze dann doch eher verschleiern falls es doch ein hufgeschwür ist) und das heu abwiegen (für Diät auf 1 kg pro 100 kg Körpergewicht, wenn er nicht viel abnehmen muss dann 1,5 kg pro 100 kg KG) und am besten auch mindestens eine stunde ins wasser legen damit die kohlenhydrate etwas ausgewaschen werden. und mehr am besten erst mal nicht. wenn es ein reheschub ist dann leistet ihr damit auch schon mal eine Entlastung.

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    • Fusseltier
      • 21.10.2009
      • 263

      #3
      Klingt für mich eher nach Rehe.
      Wenn das Pferd EMS´ler ist: Ist es Aktuell zu Dick? Das muss gar nicht zu Dick wirken, kann aber Polster an Mähne, Schulter und Kruppe haben.
      Wird sein Heu gewaschen um den Zucker raus zu spülen?
      Wenn das jetzt ein Reheschub ist wäre ein Mittel zur Blutverdünnung, wie zb. Acetysalicylsäure (Aspirin) wichtig.

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      • samira127
        • 20.07.2005
        • 2670

        #4
        stimmt, an Heparin oder Aspirin habe ich gar nicht gedacht, das dürfte die Reifung eines möglichen hufgeschwürs nicht behindern.

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        • Sönnchen
          • 01.04.2011
          • 79

          #5
          Danke für Eure Antworten!
          Er bekommt immer so 4 bis 5 Kilo Heu am Tag und er frisst meist Stroh von der Einstreu, ansonsten nur noch ein spezielles Mineralfutter ohne Zucker bzw. Stärke für EMSler.
          Auf Leckereien, wie Pferdeleckerlis, Äpfel, Möhren, hartes Brot usw wird komplett verzichtet.
          Die Diagnose EMS wurde durch eine Blutuntersuchung gestellt. Er war immer relativ massig und hatte schon Fettpolster am Hals und an der Kruppe. Außerdem war er beim Reiten oft "klemmig" und ging kaum vorwärts.
          Mittlerweile hat er ca. 410 kg, hat deutlich abgenommen, die "Pölsterchen" sind auch fast ganz weg und er geht wieder frisch vorwärts. . .
          Was mich noch sehr verwundert hat war, dass der TA ihm "rein prophylaktisch" Heparin gespritzt hat, was er jetzt auch noch 4 weitere Tage bekommen soll und er hat in den Hufverband einen Keil "eingebaut" um die Zehe zu entlasten. . .
          Allerdings schließt er einen Reheschub eigentlich aus, weil dieser laut TA zu 99,9% beidseitig auftritt und dies bei unserem Hafi nicht der Fall ist. . . .

          Kommentar

          • samira127
            • 20.07.2005
            • 2670

            #6
            naja dann wartet einfach mal ab und schaut was passiert. so wie es jetzt klingt hat euer TA ja schon etwas reagiert. wenn da was im argen ist dann habt ihr erst mal schon reagiert. hoffentlich reicht das auch, drücke die Daumen das es nur ein dickes hufgeschwür ist und keine rehe.

            und hufrehe kann leider auch einseitig auftreten, dann Eber eher durch überlastung des beines. z.b. durch eine Verletzung am anderen bein oder schmerzen dort. aber das ist ja bei euch auch eher nicht der fall.

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            • max-und-moritz
              • 04.06.2006
              • 3441

              #7
              Zitat von Sönnchen Beitrag anzeigen
              Kann ein Hufgeschwür mehr als eine Woche "schlummern" bevor man es bzw. eine Lahmheit bemerkt? Oder würdet Ihr auch eher an nen Reheschub denken?
              Hufgeschwüre können noch viel länger schlummern. Es kann sein, daß er in ein paar Tagen wieder geht ohne daß Eiter abfließt, und in ein paar Wochen fängt es wieder an. Bei Abszessen ist so ziemlich alles möglich!

              Fieber und nur ein betroffener Huf deutet eher auf einen Abszeß. Zudem ist ein bereits durch Rehe geschädigter Huf anfällig dafür.

              Ist der Verband noch dran, wenn ja mit was getränkt?

              Wenn nicht macht Schmierseifenwasser und weicht ein, entweder Verband oder Eimer.

              Viele Grüße, max-und-moritz
              Zuletzt geändert von max-und-moritz; 09.11.2013, 07:11.
              Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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              • Fusseltier
                • 21.10.2009
                • 263

                #8
                Wenn er beide Hufe raus gestellt hat, dann müsste er auch an beiden was haben.
                Den Keil bei einem angeblichen Hufgeschwür kann ich auh nicht nachvollziehen.

                Kommentar

                • Sönnchen
                  • 01.04.2011
                  • 79

                  #9
                  @max-und-Moritz
                  Das wusste ich nicht, vielen Dank!
                  Allerdings hatte der Hafi erst Fieber und war nicht lahm. Die Lahmheit kam dann ein paar Tage später, nachdem das Fieber wieder abgeklungen war....

                  Ja, der Verband vom TA ist noch dran, momentan noch trocken. Wir sollten ihn heute erstmals mit Rivanol-Lösung angießen.
                  Würdest Du trotzdem Schmierseifenwasser bevorzugen?

                  Kommentar

                  • Fusseltier
                    • 21.10.2009
                    • 263

                    #10
                    Sönnchen, Rehepferde neigen aus nur einem Grund vermehrt zu Hufgeschwüren, und das wäre eine Zusammenhangstrennung in der weissen Linie, also das was allgemein als verbreiterte Weisse Linie bei einer Rehe bekannt ist.
                    Nach deiner Beschreibung liegt das aber nicht vor.
                    Welchen Grund gab es denn den Verband nicht gleich anzugiessen?

                    Kommentar

                    • samira127
                      • 20.07.2005
                      • 2670

                      #11
                      habt ihr eigentlich nur den einen huf untersucht oder beide? und hat er nun auf einem bein einen verband mit keil? und läuft er deutlich lahm auf einem huf oder auf beiden steif?

                      wenn ich es richtig gelesen habe hatte er ja erst fieber und hat Medikamente bekommen. habt ihr mal blut testen lassen ( kann auch etwas her sein)?

                      Kommentar

                      • Sönnchen
                        • 01.04.2011
                        • 79

                        #12
                        Als der Schmied vor ca. 2 Jahren beim Ausschneiden den ersten Reheschub festgestellt hat, hat er uns an der Zehe kleine, alte Einblutungen an der weißen Linie gezeigt und zwar an beiden Vorderhufen.
                        Wir haben dann gleich mit Diät usw. reagiert, aber das Pferd verhielt sich bis dato völlig unauffällig....
                        Den Verband sollten wir laut TA über Nacht noch trocken lassen, das Pferd heute rausholen und schauen, ob er besser läuft. Ist dies nicht der Fall, sollen wir angießen...
                        Wir haben gestern beide Vorderhufe untersucht, beim einen war die Reaktion auf das Abdrücken, vor allem in Richtung Zehe stärker als beim anderen. Steif wirkt er insgesamt, aber die Lahmheit ist auch auf der einen Seite deutlicher als auf der anderen, vor allem in der Wendung...
                        Den Verband mit Keil trägt er nur auf einer Seite, auf der anderen ist das Eisen noch drauf.
                        Ein großes Blutbild wurde am 4. Fiebertag gemacht. Bis auf leicht erhöhte Entzündungszeichen (Leukos, usw.) war das in Ordnung...

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                        • Fusseltier
                          • 21.10.2009
                          • 263

                          #13
                          Ich verstehe die Logik dieses Tierarztes nicht, Sorry.
                          Für beide Krankheitsbilder macht das für mich keinen Sinn.

                          Kommt mir eher so vor als man halt nicht weiß was Sache ist, und Irgendwas tut um was gemacht zu haben.

                          Kommentar

                          • Sönnchen
                            • 01.04.2011
                            • 79

                            #14
                            @ Fusseltier
                            Genauso geht's mir auch! Irgendwie passt das meiner Meinung nach alles nicht so ganz zusammen....
                            Könntest Du Dir vielleicht auch vorstellen, dass das Pferd auf eines der Medikamente (entweder Antibiotikum oder den Fiebersenker) mit einer Medikamentenrehe reagiert hat? Irgendwie spukt mir das so im Kopf herum....

                            Kommentar

                            • Fusseltier
                              • 21.10.2009
                              • 263

                              #15
                              EMS´ler sind sehr Empndlich, wir haben auch zwei im Stall, die sind lediglich nicht abschließend per Bluttest diagnostiziert. Das haben sich die Tierärzte gespart, weil der rest schon völlig passte.
                              Und der Test ja auch nicht so einfach nicht. Die werden jetzt halt entsprechen gehalten und gut.
                              Bei Medikamenten muss man bei EMS´lern aber aufpassen, auf Kortison reagieren die wohl fgar nicht gut.
                              Andere Medikamente habe ich jetzt gerade nicht im Kopf.
                              Trotzdem hat sich meine dann im Oktober 2012 ne Rehe gefangen. Hat man kaum gesehen, Pferd lief unsauber um die Kurven als ich sie in den Stall gerufen habe.
                              Da wurde aber nicht viel gemacht, Weide war dann Ende (geht eh nur Stundeneise mit Fressbremse drauf, nur da hatte ich im Wahn mal ein paar Tage ohne laufen gehabt), es gab dann als Blutverdünner ASS und das Heu wurde für einige Zeit gewaschen.
                              Im Tiefsten Winter ist das bei uns leider schlecht möglich, war dann abe auch nicht mehr nötig.
                              Der Schub ging recht Glimpflich ab, aber den Winter über gab es dann auch zwei Hufgeschwüre/Abzesse (vorher in 16 Jahren gabs mal eins wegen was eingetretenem).
                              Die wurden dan auch mit Rivanol angegossen und nach zwei Tagen konnte man dann dran.

                              Ich finde es halt nicht logisch bei einem Hufgeschwür das man in der Zehe diagnostiziert einen Keil unter die Trachte zu packen. Möglich wäe jetzt das der TA die Zehe zum schweben bringen will, aber der Effekt hebt sich im Grunde in einem Hufverband ja doch wieder eitestgehend auf.
                              Auch das da nicht sofort ngegossen wird.... was nicht nach aussen weg kann drückt nach innen und macht da Schaden, also sollte man dafür Sorgen das das Ding zügig nach aussen abfließen kann.
                              Mittel der Wahl ist eben Rivanol, wenn man keins hat kann man gekochten Leinsamen nehmen, warmes Seifenwasser (Kernseife), Sauerkraut....
                              Aber ich verstehe das Warten in dem Fall eben nicht.
                              Außerdem bscheibst du ja das das Pferd auf beiden Beinen Lahm war, auf dem einen eben stärker.
                              Ich finde das im Gesamtpaket etwas seltsam was er da tut. Mir würde das wohl keine Ruhe lassen bei der Vorgeschichte.

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                              • Sönnchen
                                • 01.04.2011
                                • 79

                                #16
                                Mir ist das ganze auch nicht logisch. Einerseits diagnostiziert der TA ein Hufgeschwür, behandelt aber andererseits eher einen Reheschub....
                                Wir werden ab heute den Verband mal angießen, mal sehen was dabei rauskommt...
                                Das Heparin spritze ich ihm aber trotzdem, falls es ein Reheschub ist hilft es, wenn es doch ein Hufgeschwür ist schadet es zumindest nicht....

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                                • Fusseltier
                                  • 21.10.2009
                                  • 263

                                  #17
                                  Ich hab gerade nach geschaut. KEIN HEPARIN BEI EMS!!!!

                                  Heparin ist ein Polysacharid, das ist ein Zucker! Das kann bei einem EMS Pferd schnell ne Rehe auslösen.

                                  Kommentar

                                  • Sönnchen
                                    • 01.04.2011
                                    • 79

                                    #18
                                    Ups! Danke für den Hinweis! Das wusste ich nicht! Warum lässt der TA uns das dann für ihn da?
                                    Dann doch lieber ASS! Müsste ich ja eigentlich in der Apotheke ohne Rezept bekommen.... Nur in welcher Dosierung gebe ich das?

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                                    • samira127
                                      • 20.07.2005
                                      • 2670

                                      #19
                                      oh das musste ich auch gerade mal nachlesen, konnte es fast nicht glaube aber es stimmt, kein Heparin bei ems. gut zu wissen, habe auch einen mit ems und bei uns im stall stehen noch mehr davon.

                                      ich glaube wir hatten bei unserem Pony zwei mal zwei Tabletten Aspirin gegeben. die normalen handelsüblichen aus der apotheke

                                      Kommentar

                                      • Calli-Jane

                                        #20
                                        Bei unserem Reheverdachtskandidaten war die Aspirin-Dosierung (bzw. es war ASS, aber das ist ja das Gleiche) 2x 10 Tabletten, so verordnet von der Tierklinik Telgte. Warmblut, ca. 600 kg. Beim Hafi kann man also vermutlich etwas runtergehen mit der Dosierung.
                                        Wir haben allerdings schnell gewechselt auf Vetranquil, 2x 1 Löffel. Nicht zur Beruhigung, sondern weil es sehr effektiv den peripheren Druck in den Hufen senkt (http://equivetinfo.de/html/update_hu..._ems__ecs.html). Und im Gegensatz zu Aspirin wird es problemlos gefressen.

                                        Dazu dann Metacam.
                                        Zuletzt geändert von Gast; 09.11.2013, 17:44.

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