Haltung, Pflege, Fütterung - Sinn und Unsinn

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  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10945

    #21
    Wenn ich das hier so les, mach ich drei Kreuze, mein eigener Herr zu sein. Ich glaub, ich würde eine mittlere Lebenskrise kriegen, wenn mir mein Dienstleister vorschreiben würde, wann ich wie meine Pferde eindecke oder nicht
    Ich frage meine Pferde, die sagen einem schon, was Sache ist. Momentan habe ich drei mit Smartex eingedeckt, der vierte hat gefragt und ein "Nein" bekommen, die 5. will nicht.
    Im Ernst, wenn die Pferde mit eingekniffenen Schweifen dastehen und beim Anblick der Decke sich bereitwillig hinstellen und kauen, ist das für mich schon eine deutliche Zustimmung.
    Ich machs auch nicht von den Temperaturen alleine abhängig, sondern den Umständen. 10 Grad trocken, Weidegang mit Bewegung - Decke überflüssig, kommt meist auch von den Pferden, es sei denn, wir hatten die hier üblichen Wetterkatastrophen, wo das mal von 30 auf 10 Grad ganz fix runter geht. Meine Pferde sind hier alle nicht aufgewachsen, und haben schon große Probleme mit den Bedingungen. Und dadurch, daß hier Moorboden ist, geht das halt mal nicht, sich über die Koppel warmtoben, dann hatte ich eine Koppel...
    Und von eiskalter Muskulatur vom Dauerregen ist nicht jedes Pferd und auch nicht jeder Reiter begeistert. Bei Aufzuchtpferden oder dem landläufig üblichen Schlag Freizeitpferden, wo die Besitzer reiterlich nicht mal in der Lage sind, Lahmheiten oder Verspannungen zu erkennen, mag das auch egal sein.
    Bei meinen Reitpferden isses zumindest mir nicht. und bei meinen Schülern auch nicht.

    Merke - nicht jeder, der andere Erfahrungen im Leben gemacht hat oder einen anderen reiterlichen Werdegang vorzieht, ist... krank. Er ist vielleicht anders. Und die Toleranz andersartig denkenden Menschen gegenüber sollte man als Dienstleister, egal SB, Futtermittelhändler, TA, Schmied oder THP doch haben, oder ?

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    • Bohuslän
      • 26.03.2009
      • 2442

      #22
      In Sachen Aufzucht kann ich auch ein Lied singen. Zu dünn, zu dick, zu klein zu groß und Mückenstiche haben sie im Sommer auch ......
      Bei der Fütterung lass ich mir aber nicht rein reden. Und wenn die Jährlinge im Frühjahr zwischendrin leicht rippig werden, weil sie grad endlos in die Höhe schießen, kann ich gut damit leben. Wichtig ist, dass sie gesund sind und der Fellwechsel zügig von statten geht. Die Jungpferde haben das ganze Jahr über 2 geräumige Weidezelte mit befestigtem Auslauf, Heu ad. lib. und freien Weidegang - auch im Winter. Für mich ist das das Optimum und die Youngster danken es durch beste Gesundheit.
      http://www.reutenhof.de

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      • #23
        @newbie - bissl gut ernährt als alter Herr ist völlig in Ordnung!
        Aber der wird sicher keine übersäuerten Schwabbelstellen haben + dadurch Übergewicht und zudem noch als Leistungssportler.

        Nachts raus ist auch optimal, weil die Fliegen und Steckmücken im Sommer untertags wirklich unerträglich sind. Daher sieht man auch die Offenstallpferde untertags meist in ihren Behausungen stehen und nur mal kurz zum Fressen auf der Wiese. Wildpferde suchen sich im Sommer auch ihre Wälder wo sie sich untertags aufhalten und dann halt Äste, Blätter und sowas fressen und erst in der Nacht dann auf die Wiesen zum Fressen kommen. Wie auch das Wild.

        Und wegen Unterstand, Heuraufe, Wasser auf den Koppeln/Paddocks. Klar kann man das auch anders bewältigen - indem man die Pferde dauernd rein und rausbringt, mehrmals täglich füttert, Wasser schleppt etc. Nur ist das so ein riesen Mehraufwand, dass man das nur zu Hause mit den eigenen Pferden machen kann. In Einstellbetrieben mit mehreren Pferden geht sowas nicht. Und auch im eigenen Stall, wo man hinfahren muss - funktioniert das nicht. Also muss man da irgendwie eine Infrastruktur schaffen, damit das auch ohne derartigen Aufwand funktioniert.

        Und dann ist eben oft üblich, dass die Pferde für ein paar Stunden rauskommen - eben nur wenns Wetter passt, sonst viel zu viel in der Box stehen - und auf den Paddocks weder was zum Fressen noch Wasser draussen ist. Das ist dann absolut nicht artgerecht. Das ist aber leider - jedenfalls bei uns - der normale Pferdealltag.
        Die Pferde schieben dann Kohldampf und stänkern sich gegenseitig an - was wiederum die Verletzungsgefahr enorm erhöht. Wo es dann für die "Lösung" Mini-Einzelpaddock-Haft gibt (mit Stromeinzäunung!) oder die Pferde gar nicht mehr raus dürfen. Pferde einfach in der Box stehen lassen - als Zeitersparnis, oder wegen Platzmangel - geht gar nicht! Das ist Tierquälerei!

        Funktionierende Ställe mit größerem Pferdebestand sind meistens so geplant, dass die Führwege kurz sind und eben die Infrastruktur (Unterstand, Wasser, Futter) auch vorhanden ist.
        Mir ist schon bewußt, dass das Teure an guter Haltung der Arbeitsaufwand ist und man da für 200-250€ nicht die Zeit hat, die man pro Pferd benötigen würde.
        Aber mit vernünftigen Umbaumaßnahmen kann man sehr viel Zeit einsparen.
        Oder mit einfachen Mitteln (wie zB. Heunetze) zumindest die artgerechte Fütterung garantieren. In den meisten Ställen wird eben nur 2x am Tag Heu gefüttert - und das ist definitiv weder artgerecht noch der Gesundheit der Pferde förderlich.
        Aber viele Pferdebesitzer nehmen das einfach so hin - quasi ist halt so - und bezahlen dann lieber horrende Tierarztrechnungen, weil eben bei solcher Haltung dauernde Gesundheitsprobleme vorprogrammiert sind!

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        • silas
          • 13.01.2011
          • 4024

          #24
          Zitat von suznQ Beitrag anzeigen
          Funktionierende Ställe mit größerem Pferdebestand sind meistens so geplant, dass die Führwege kurz sind und eben die Infrastruktur (Unterstand, Wasser, Futter) auch vorhanden ist.
          ....
          Aber mit vernünftigen Umbaumaßnahmen kann man sehr viel Zeit einsparen.
          Oder mit einfachen Mitteln (wie zB. Heunetze) zumindest die artgerechte Fütterung garantieren. In den meisten Ställen wird eben nur 2x am Tag Heu gefüttert - und das ist definitiv weder artgerecht noch der Gesundheit der Pferde förderlich.
          Aber viele Pferdebesitzer nehmen das einfach so hin - quasi ist halt so - und bezahlen dann lieber horrende Tierarztrechnungen, weil eben bei solcher Haltung dauernde Gesundheitsprobleme vorprogrammiert sind!
          Mit ein bißchen Überlegung vorher und Beobachtung bei der Stallwahl, sollte der potentielle Kunde auf diese Punkte sein Augenmerk richten. So schwer ist das nicht.
          Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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          • #25
            @ bohuslän - wo hast du die Weidezelte her und was kosten die Dinger?
            Bin da auch auf der Suche nach einer Möglichkeit für eine entfernt liegende Koppel. Wasser wäre dort (ein sauberer Bach) - aber man kann da nicht dauernd hin und her führen - zu weit weg und stark befahrene Straße. Aber mit dem Weidezelt wärs jedenfalls so möglich, dass man die da ein paar Wochen im Sommer draussen lassen könnte bis die Weide abgefressen ist.
            Zumindest fürs Jungvolk und die Rentner.

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            • Furioso-Fan
              • 12.08.2004
              • 10945

              #26
              Averde oder Patura bieten gute Stallzelte an.

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              • Finy
                • 14.02.2006
                • 1975

                #27
                Ich seh das ähnlich wie Furioso-Fan.

                Ein Pferd, das im Winter 1-2 mal ein halbes Stündchen über den Platz trabt, ansonsten ins Gelände gondelt und den ganzen Tag auf der Weide steht braucht mit Sicherheit keine Decke! Von alleine wird wohl kaum ein Weidepferd so lange draußen toben bis es bei Minusgraden ähnlich stark schwitzt wie nach einer Stunden Training.
                Bei einem Sportpferd sehe ich das anders! Wir machen ja auch nicht in Winterklamotten Sport, oder???? Frei nach dem Motto...naja wenn du danach noch lang genug in der Kälte spazieren gehst wird das verschwitzte Unterhemd auch irgendwann wieder trocken!!?? Der Großteil aller Sportpferde wird eben nach wie vor in (Paddock) Boxen gehalten, mit (hoffentlich wenigstens) Stundenweise Weidewang / Auslauf. Ein Pferd in einer Box hat bei Minusgraden nicht die Möglichkeit sich durch Bewegung warm zu halten...ergo macht eine Decke durchaus Sinn. Bei uns stehen bei Regen übrigens ALLE freiwillig in ihren Boxen, ausgenommem im Hochsommer, da tut ne kühlende Dusche natürlich gut! Ähnlich verhält es sich mit der Koppel...nach 3 Stunden (Sommer) kommen bei uns alle freiwillig angedackelt... der ein oder andere fängt schon nach ner Stunde an zu rennen wie ein bekloppter weil ihm Fliegen und Bremsen auf die Nerven gehen.

                Es ist eben wie immer...das reine schwarz / weiss denken bringt einen auch nicht ans Ziel

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                • #28
                  Das traurige ist nur oft, dass das beheizte schicke Reiterstüberl und die große Reithalle für so manche Pferdebesitzer wichtige sind, als die Unterbringung und Versorgung der Pferde.
                  Und sehr oft trügt der erste Schein! Da glaubt man alles ist ok. Tolle große Weideflächen und dann steht da nie ein Pferd drauf - oder nur wenns 3 Tage keinen Regen gab.....

                  Was auch oft ein Maleur ist - der ehemalige Kuhbauer, der jetzt auf Pferde umgestellt hat, oft keine Ahnung von Haltung, Fütterung und Umgang mit Pferden hat. Da hab ich in letzter Zeit auch so einiges gesehen.
                  Pferde lernen blöderweise sehr schnell, ob sich der Mensch beim Führen richtig verhält oder eben nicht.
                  Und dann wird das auch wieder extrem gefährlich, wenn da kein Personal da ist, die Ahnung von Pferden haben. Oder auch die Einzäunung von Koppeln, detto die Wege zu den Koppeln inkl. funktionierender Tore. Was einem da so unterkommt - von altem Stacheldraht bis zu schiefen verfaulten Holzpfählen, die Stromführung katastrophal. Oft nur die Plastikstecken als Haupteinzäunung mit zu wenig stromführenden Bändern oder abgerissene unprofessionell gestückelte alte Bänder,etc.
                  Und alle paar Tage dann freilaufenden Pferde......

                  Oder auch das Wissen von Pferdeverhalten und dessen Einschätzung - gerade was Herdenzusammenstellung betrifft, oder wen man nebeneinander stellt - sei es in Paddocks oder in der Box.
                  Wobei da oft die Pferdebesitzer auch so ihren tick haben.
                  Ein Fall - 2 Freundinnen haben ihre Boxen nebeneinander - die Pferde hassen sich wie Pest, bzw. sind beide total dominant. Nö das geht nicht, dass man die umstellt!
                  Die müssen auch aufs selbe Paddock und dauernd liegt entweder ein Zaun oder die Pferde haben Bissverletzungen. Aber anders stellen - geht nicht - die werden sich schon aneinander gewöhnen!
                  Total beknackt. Wenn sich Pferde nicht mögen oder eben 2 dominante Typen sind und das nicht innerhalb von 2-3 Wochen geklärt ist, dann wird das nix. Muss man einsehen und entsprechend - zum Wohl der Pferde - seine eigenen Ansprüche zurückschrauben. Aber erklär das mal solchen Weibern!
                  Zuletzt geändert von Gast; 13.06.2012, 12:10.

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                  • #29
                    Dressurreiter glauben, daß fette Pferde mehr Ausdruck haben.
                    Eine Zeitlang wurde auch Testosteron gespritzt um das zu erreichen.
                    Käufer haben sich dann immer gewundert, daß ihre Stute so hengstig war, oder daß der Wallach immer versucht hat andere Pferde zu decken.

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                    • Pani
                      • 22.07.2008
                      • 1367

                      #30
                      Dressurturnierpferde sind oft generell zu fett,aber diese Optik wird gewünscht ob gesund oder nicht steht auf einem anderen Blatt.

                      Sehr oft auch Gallen und schwammige Gelenke zu sehen - Haltung und Fütterung....
                      www.pferdevonTroestlberg.at

                      Kommentar


                      • #31
                        Sowas ist ja total krank!
                        Wobei mich jetzt nicht mal das Fette so gestört hat, sondern diese Wassermassen die sie herumschleppen, wegen total übersäuertem Körper.
                        Und dass das diese Profis nicht sehen und kapieren, dass da was absolut nicht in Ordnung ist.
                        Wie gesagt: mich wunderts jetzt auch nicht mehr, dass man dauernd bei den Dressurlern von Sehnen- und Bänderverletzungen hört.
                        Kein Wunder - bei so ner Übersäuerung funktioniert kein einziger Stoffwechsel mehr richtig - auch kein vernünftiger Gelenk- oder Bindegewebe-Aufbau. Dass die Bändern dann bei jedem kleinen Stolperer reissen ist kein Wunder! Da ist statt Collagen nur mehr Entgiftungsabfall drin.

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                        • #32
                          Gallen und schwammige Gelenke deuten auf Nierenproblem hin. Und die Nieren sind für dieses Base-Säure-Gleichgewicht zuständig. Je mehr Säure über den Darm in den Körper gelangt desto mehr Wasser müssen die Nieren einlagern als Ausgleich und desto höher wird der Druck in den Nieren.
                          Die Pferde leiden garantiert auch unter Bluthochdruck! Misst das eigentlich wer?
                          Sowas belastet die Nieren enorm und schädigt die mittelfristig auch entsprechend.

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                          • max-und-moritz
                            • 04.06.2006
                            • 3441

                            #33
                            Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                            Wenn ich das hier so les, mach ich drei Kreuze, mein eigener Herr zu sein. Ich glaub, ich würde eine mittlere Lebenskrise kriegen, wenn mir mein Dienstleister vorschreiben würde, wann ich wie meine Pferde eindecke oder nicht
                            Guten Morgen FF,

                            falls Du bei diesen Zeilen ein ganz klein wenig an mich gedacht haben solltest - ich schreibe niemandem seine Art der Pferdehaltung vor. Ich rede nicht mal mehr jemandem rein, jedenfalls schon längere Zeit nicht mehr.

                            Innerlich den Kopf über Sinn, Unsinn und mehr oder weniger ausgeprägte Pferdekörperverletzung schütteln darf ich aber schon, oder?

                            Den Einstellern, die ihren Unfug auf meinem Hof machen, gebe ich evtl. einen Denkanstoß, die einen merken den, die anderen nicht. Und damit hat sich der Fall, weil weißt, es sind deren Pferde und nicht meine, ich will es nur immer gesagt haben damit am Ende nicht die Ansage kommt "Oh mein Gott, wenn ich DAS gewußt hätte...", Du verstehst? War nämlich alles schon da.

                            Wieder @ all: Die Pferdehaltung in Eigenregie habe ich auf der Skala von 1 (grottenschlecht) bis 10 (phänomenal gut) in allen Schattierungen bis hin zu - 5 gesehen. Das Schlimme da dran ist, daß diese - 5 bis + 2 Leute vollkommen davon überzeugt sind, das Allerrichtigste zu tun. Eben deshalb, weil sie Ihre Pferde selber halten. Und man, wie allgemein bekannt ist, selber gar niemals einen Fehler macht. Ach ja, und über alles lieben tun sie ihre Pferde natürlich auch.

                            Ja, es kommt selbstverständlich ein Beispiel aus dem richtigen Leben: Reiche Leute haben sich bei mir in der Nähe vor ca. 10 Jahren einen traumhaften Einsiedlerhof gekauft. Wunderbar, den baut man um, richtig für teuer Geld und aufwändig, weil jetzt können wir endlich unsere Pferde selber halten... Sie haben so 5 bis 7 Stück.

                            Muß ich sagen, daß es Leute ohne jeglichen landwirtschaftlichen Hintergrund sind?

                            Noch wunderbarer: wir machen selbstverständlich auch unser Heu selber!!! Weil nur selber gemachtes Heu (siehe diverse Einträge hier im Forum) ist gutes Heu und gekauftes Heu ist mutmaßlich schlecht.

                            Für viele Pferde-in-Eigenregie-Halter ist jeder Bauer ein Depp, und der kompletteste Depp ist dann ein SB.

                            Der langen Rede kurzer Sinn: eine gute Bekannte von mir hat neulich die Urlaubsvertretung bei denen am Hof gemacht und mir folgendes erzählt: das Heu ist sehr sehr schlecht, schimmlig, und damit der Schimmel getötet wird hat ihr die Frau Schimmelspray da gelassen, den sie auf das Heu sprühen soll. - Ich wollte gar nicht wissen, ob sie es gemacht hat oder nicht, irgendwo ist sogar meine Neugier nicht mehr wichtig.

                            Als die Leute aus dem Urlaub kamen hat sie vorsichtig angedeutet, daß einige Pferde nicht so richtig fit und / oder lahm seien, sie meinten daß sie das schon wüßten und demnächst diverse Blutuntersuchungen machen lassen würden.

                            Ach ja, übrigens machen diese Leute vom 2. Schnitt auf keinen Fall Heu! Weil das darf man nicht füttern an Pferde.

                            Sie machen Silage, die darf man Pferden nämlich sehr wohl füttern. Wenn´s sein muß auch vom 3. Schnitt.

                            So, das reicht für´s Erste, Zweite und Dritte, viele Grüße, max-und-moritz
                            Zuletzt geändert von max-und-moritz; 14.06.2012, 08:07.
                            Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                            Kommentar

                            • Furioso-Fan
                              • 12.08.2004
                              • 10945

                              #34
                              Nun ja, MuM, Du hast den Fall beschrieben, den ich gerade umsetze, nämlich das eindecken, deswegen muss das bei Dir ankommen. Geschrieben hab ichs allgemein... weil ich der Meinung bin, daß es die Entscheidung des mündigen Pferdebesitzers sein sollte.
                              Ich mein, ich hätt auch einfach nur meinen Kopf schütteln können, sagen, des menschen Wille ist sein Himmelreich, lass sie sich hier auskotzen, und setz Dich zu Oh-Gloria aufs Frustbänkchen...

                              Natürlich gibts immer die Grauzone, was ist mündig - Schimmelspray find ich schon witzig... Hat jemand kreatives Marketing betrieben, und bei den Schwierigkeiten, gutes Heu bei dem Wetter zu machen, sicher eine Marktlücke.

                              Was ich sagen wollte, als leidgeprüfte Einstellerin, daß es das Klima so sehr vergiftet, wenn man einen missionierenden SB hat (zieh Dir den Schuh nicht an, wenn er Dir nicht passt...). Der einem ungefragt Platten ins Ohr drückt... Das macht das Leben wirklich anstrengend.
                              Und ich wollte Duir nur die andere Seite am Ende der Decke verdeutlichen.
                              Du weisst, wie sehr ich Deine SB-Kompetenz gerade beim Futter schätze

                              Mein Highlight waren mal in einem gemischten Stall pro-Barhuf-Anti-Turnier-Reiter-Anti-Dressur-Anti-Anti-Anti-Leute, die es schafften, innerhalb weniger monate den laden zu Krachen zu kriegen mit ihren Missionarstätigkeiten
                              Zuletzt geändert von Furioso-Fan; 14.06.2012, 08:12.

                              Kommentar

                              • max-und-moritz
                                • 04.06.2006
                                • 3441

                                #35
                                FF: wir beide sind doch große Mädchen und ziehen uns grundsätzlich keine unpassenden Schuhe mehr an, oder? Und in den falschen Hals krieg ich kaum noch was. Darum müssen wir uns auch keineswegs aufs Frustänkchen setzten.

                                Ich hab auch noch nie bei irgend jemandem den Ignorierknopf drücken müssen, im Zweifelsfall kugel ich mich einfach innerlich - - was sogar manchmal der geistigen Gesundheit zuträglich ist.

                                Euch allen einen deppenfreien Tag, max-und-moritz
                                Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                                Kommentar

                                • Lisa83
                                  • 04.02.2005
                                  • 1172

                                  #36
                                  Oooh ja... man hört und sieht schon echt schlimme Sachen in diversen Reitställen!
                                  z.B. einen Anfang 20j., der speckefett ist, Spat und Arthrose hat und außerdem bestimmt Cushing o.Ä.
                                  Der WILL aber nicht länger als 2h/Tag auf die Wiese (O-Ton Besitzer!!!) und das natürlich nur im Sommer, im Winter will er nur 45min/Tag in die Führmaschine und ansonsten in seiner 3x3m Box stehen. Im Sommer übrigens dauerhaft klitschenass, weil er mehr Fell hat als ein Eisbär!
                                  Die Besitzer meinen wirklich, dass es ihm gut geht, aber der guckt so apatisch/tot, das tut einem in der Seele weh, den in seiner Box "verschimmeln" (bei der dauerhaften Fellnässe im Sommer gar nicht mal so abwegig ) zu sehen! Und jedesmal frage ich mich, warum die Besitzer das nicht sehen wollen!!!

                                  Oder die "Sportpferde" - die entweder gar nicht aufs Turnier gehen oder so Reiterwettbewerb/E-Niveau - dürfen natürlich auch nicht länger als 2h raus im Sommer, weil dann sind sie faul - fett sind sie eh von den etlichen Kilos Kraftfutter plus zusätzlich diversen Müslis, die es als Belohnung nach dem Reiten gibt.
                                  Da kriegen Pferde, 3, 4x/Woche nen halbes Stündchen geritten wird tw. mindestens das 3(!)fache wie meine tgl. gearbeitete (mit Intervalltraining auf der Rennbahn, viel Versammlung bei der Dressurarbeit...) UND tragende Stute!

                                  Hufpflege ebenso, da sieht man Hufe, da sind die Zehen 300m lang, kommt aber regelmäßig der Schmied!? Kann man denn so blind seinem Schmied vertrauen? Ein BISSCHEN muss man doch selber schauen und sich fragen ob das so ok ist?
                                  Bsp meine Freundinnen (Geschwister) haben zusammen ein Pferd - mittlerweile 17 - seit sie 4j. ist. Sie hatte "immer schon" so "Schnabelfüße", hab ich oft was zu gesagt, hab aber nur "die läuft doch schon immer so" als Antwort gekriegt.
                                  Das Pferd vor ein paar Jahren einen schweren Hufrollenbefund i.V.m. einer Hufrollenentzündung entwickelt, was mMn absolut auf die schlechte Hufstellung über die vielen Jahre zurückzuführen ist. Das KANN nicht gesund sein!
                                  Mittlerweile lebt es in einem Offenstall, barhuf, hat einen anständigen Schmied (und nun auch recht ordentliche Füße) und kann wieder geritten werden!!!

                                  Zum Thema Eindecken noch: Meine Pferde wohnen im Offenstall, werden aber auch im Winter normal gearbeitet und werden deshalb geschoren und eingedeckt. NICHT aus Faulheit, sondern einfach aus gesundheitlichen Gründen, weil es mal sicher nicht gesund ist ein klatschenasses Pferd wieder rauszustellen, schon gar nicht bei Wind/Regen/Schnee oder Kälte!
                                  Da übrigens auch wieder ein Bespiel aus einem Reitstall:
                                  Ein Pferd wir auch im Winter tgl geritten. Schweißnass, also fast tgl bis weiß schäumend.
                                  Es ist eingedeckt, aber nicht geschoren, weil (wieder O-Ton Besitzerin) "Geschorene Pferde kriegen Husten"
                                  Nun wird dieses Pferd nach dem Reiten eine zeitlang mit einer Abschwitzdecke eingedeckt und dann - immer noch nass - kommt die Stalldecke drauf (und SO atmungsaktiv sind selbst die modernsten Decken nicht!)
                                  Nun dürft ihr raten welches Pferd JEDEN Winter hustet und sogar schon mal eine Lungenentzündung(!!!) hatte!?

                                  Dann, weils mir dabei grad einfällt, noch ne "nette" Anekdote eines Pferdewirtes und Reitlehrers: "Geschorene Pferde darf man nicht Schritt reiten, sonst frieren sie"
                                  Also: raus aus der Box, Sattel drauf, rein in die Halle, aufsitzen, lostraben.
                                  Äußerst gesund, würd ich sagen

                                  Hach, ich könnte noch Romane schreiben über Leute/Haltung/Ansichten, die mir fast tgl begegnen und wo ich mich wundere oder tw wirklich entsetzt bin was Pferde doch alles aushalten!
                                  Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt.

                                  Avatar: "Chaoli" von Colbert GTI - Acasino - Acord I *16.2.2010

                                  http://nienni.oyla20.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

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                                  • dissens
                                    • 01.11.2010
                                    • 4063

                                    #37
                                    Hm, jetzt wieder ich, die ich mir wieder vorkomme wie Rip van Winkle ...
                                    WIR haben damals (70er/80er des vorigen Jhdts.) gelernt, dass man Pferde "trocken aus dem Stall - trocken in den Stall" zu reiten/bringen habe. Klartext: Wenn das Pferd verschwitzt ist, na, dann nimmt man sich eben die Zeit, es erst mal WIRKLICH trockenzureiten.
                                    Ist aus der Mode, nicht wahr?

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                                    • silas
                                      • 13.01.2011
                                      • 4024

                                      #38
                                      Ja, scheint vollkommen aus der Mode zu sein.

                                      Ich habe auch noch gelernt, wie ich ein nasses Pferd von der Weide hole, es trocken reibe, dann mit einer guten Decke zunächst an der Hand oder Longe arbeite, ehe ich mich eventuell auf das nun gut vorbereitete Pferd setze und reite.

                                      Handarbeit und durchdachte Longenarbeit werden allerdings auch vollkommen überbewertet....*grins*

                                      Wenn ich in den Stall gehe, ist mir die Zeit egal - so kennt mich mein Umfeld. Ansonsten kann ich mir guten Gewissens kein Pferd halten.
                                      Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                                      • Finy
                                        • 14.02.2006
                                        • 1975

                                        #39
                                        Ich muss ja regelmäßig lachen und gleichzeitig den Kopf schütteln über unsere möchtegern Natur-Pferde-Menschen. Bei -10 Grad steht das arme 20jährige Tier mind. 23 Stunden in seiner zugigen Paddockbox (Türen auf beiden Stallseiten und keine Lamellen) und für die wenns gut läuft 20-30 min spazierengehen (meist noch in der Halle) kriegt das arme Tierchen dann doch ne Abschwitzdecke drauf...weils ja ein bisschen windig ist

                                        Koppel??? Um Gottes Willen, da könnte es ja toben und sich die sowieso schon kaputten Beine auf dem gefrorenen Boden vertreten... im Sommer muss es deswegen dann bitte auch auf eine Einzelkoppel...Invaliden werden durch Gesellschaft ja nur gestresst!!!
                                        Geritten wird natürlich auch nur Schritt (bei allem anderen könnts ja wild werden bei der Masse an Bewegung uuuups runtergeplumpst)

                                        Oute mich jetzt als "Tierquäler" der sein "Sportpferd" täglich bewegt, möglichst 2mal, es unverständlicher Weise eindeckt (dafür dann bei der Bewegung abdeckt )und bei Bedarf auch mal scheert

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                                        • bellalauries
                                          • 27.11.2008
                                          • 427

                                          #40
                                          Schönes Thema und immer wieder gut für heiße Diskussionen! Viele Dressur- und Freizeitpferde sind zu dick. Keine Frage. Für mich sind diese Besitzer genauso Tierquäler, wie jene, die ihre Pferde verhungern lassen! Dennoch bin ich der Meinung, daß man es so scharz/weiß wie oben z.T. vermittelt wird auch nicht sehen kann. "Das braucht ein Pferd alles nicht" stimmt einfach so nicht. Leider gibt es heutzutage mindestens genauso viele Pferde mit Zivilisationskrankheiten, wie Menschen. Man muß dann schon individuell entscheiden, ob ein Pferd vielleicht doch nicht von der Weide allein satt wird, ob es vielleicht gar Hafer nicht verträgt oder ob es auf Grund körperlicher Mängel möglicherweise bei kaltem, schlechtem Wetter vielleicht besser doch eingedeckt wird, damit es überhaupt reitbar bleibt... Mit Vernunft und Verstand eingesetzt, machen Müsli, Beschläge, Decken % Co. durchaus Sinn! Pferdefütterung ist eins der komplitziertesten und aufwändigsten Themen überhaupt. Das kann man nicht ausdiskutieren.

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