Das Geschäft mit den Pferden - hinter den Kulissen!

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  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4284

    Das Geschäft mit den Pferden - hinter den Kulissen!

    Ist die öffentlich praktizierte Rollkur nur die Spitze des Eisbergs? Geht es hinter den Kulissen des Spitzensports (Profis und erfolgreich reitende Amateure) oder ganz allgemein dem Geschäft mit den Pferden (Auktionen, Händler usw), noch viel schlimmer zu als wir uns das ausmalen können?

    Wenn der Fall Prunthaller kein Einzelfall war, sondern eher die Norm? Und ich will explizit hervorheben, dass es mir nicht nur um den Dressursport geht, sondern um ALLE Reitsportarten!

    Wir müssen uns vor Augen halten, dass das ganze Pferdebusiness für die Beteiligten ein Geschäft ist, in dem es um viel Geld geht. Um die Existenz. Oder um Erfolg. Ich will es nicht beschönigen, aber es ist verständlich, wenn auch keinesfalls akzeptabel.

    Ich hatte am WE ein Gespräch mit einer guten Freundin, in dem es eben um den Sport hinter den Kulissen ging. Sie war vor etwa 15 Jahren bei einem überwiegend national startenden Reiter angestellt als Pferdewirt.

    Und sie sagte, dass sie teilweise Tränen in den Augen gehabt hätte, wie die Pferde behandelt wurde - und sie ist niemand, der nah am Wasser gebaut hat. Da war die Rede von stark blutenden Pferdemäulern und davon, dass Wasser abstellen und das Pferd dürsten zu lassen, noch das humanste gewesen ist, was die Pferdebehandlung betraf. Davon dass bei Turnieren die Waschbecken im Stallzelt oft blutrot waren, wenn die Gebisse abgewaschen wurden. Und ich rede hier nicht nur von einem Teilnehmer... Aber selbst das, scheinen noch die eher harmloseren Sachen gewesen sein. Sie meinte, da wären Dinge gemacht worden, die könnten sich normale Leute nicht vorstellen...

    Meine Freundin hielt sich eher bedeckt, ich glaube das ist ein Kapitel in ihrem Leben, das sie am liebsten vergessen würde. Warum sie dabei zugesehen hat?... vielleicht trifft es am besten wenn man sagt "Sie war jung und brauchte das Geld...".

    Ich wette, dass der eine oder andere von euch zu diesem Thema detaillierte Schilderungen beisteuern könnte. Die Courage dazu findet aber sicher niemand, das erwarte ich auch nicht, ehrlich gesagt!

    Denn das ist ein Thema das totgeschwiegen wird. Einerseits weil man vielleicht in der Maschinerie mit drinsteckt, und man als "Nestbeschmutzer" kein Bein in dem Geschäft mehr auf den Boden bekommen würde. Andererseits weil man sich schämt, was man getan hat, bzw. nicht getan hat.
  • newbie
    • 27.02.2008
    • 2981

    #2
    Ich gehe jetzt mit dieser Aussage nicht so tief in die Materie wie du, jedoch kann ich nur sagen, dass am WE, als ich bei einem ländlichen, größeren Turnier die M und die S Dressur angeschaut habe, nur ganz wenige Pferde zufrieden aussahen ... die Mehrheit sah leidgeprägt oder verspannt aus ... viel schöner war die Pony L-Dressur
    Avatar: Evil Kid v. Elimcalxx a.d. Mona v. Mariner/Woerlin

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    • Suomi
      • 04.12.2009
      • 4284

      #3
      ausser newbie keiner eine Meinung dazu...?

      Ich weiß es nicht, wie es euch geht, aber irgendwie kommt mir die Pferdewelt mehr und mehr wie eine Scheinwelt vor... vorne hui und hinten pfui! Sehe ich das übertrieben negativ? Oder verhalten wir uns wie die drei Affen, nichts sehen, nichts hören, nichts sagen... weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Und man nicht drüber nachdenken darf, weil man sonst sein Weltbild revidieren müsste? Ehrlicherweise die Konsequenzen draus ziehen müsste?

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      • Furioso-Fan
        • 12.08.2004
        • 10945

        #4
        Wenn man wirklich konsequent sein wollte, würde man die Pferdezucht einstellen oder so züchten, daß die Pferde für den Turnierzirkus uninteressant sind. Wenn die Leistungen, und ich rede da nur für die Dressur, weil ich mich für die VS und fürs Springen zu wenig hinter den Kulissen auskenne, nur noch mit Tierquälerei und Extremen zu erreichen sind, hat die Dressur ihren Sinn verloren. Ich war früher passionierte Turnierreiterin, bin auch gerne zum Schauen, aber ich merke, daß mich das eine überhaupt nicht mehr, und das andere nur noch wenig reizt. Früher konnte ich die Leute nicht verstehen, die sich bewusst vom Turniersport abgewendet haben, inzwischen verstehe ich sie.

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        • Coyana_78
          • 18.05.2007
          • 8335

          #5
          Suomi, ich bin ganz und gar Deiner Meinung. Ohne etwas ausklammern oder hinzufügen zu müssen.
          Dazu paßt dann die amerikanische Walker-Szene und andere.

          Es ist ein typisch menschliches Verhalten die Kreatur zu quälen. Seine eigene Art eingeschlossen.
          Ich könnte verzweifeln, wenn ich darüber genau nachdenke. So einiges blende ich zum Selbstschutz aus.
          Das fängt im ganz kleinen an (Verhalten von Kindern gegenüber Kleintieren, wenn man da nicht ganz scharf gegensteuert!) und geht weiter über die Behandlung von Nutztieren nicht nur in armen Ländern, sondern auch in Industrienationen (Stopflebern, Behandlung von Schlachttieren, etc), bis eben hin zum Leiden der Sportgeräte und Freizeitkumpel.
          Und wenn das nicht reicht, dann vergreift sich der Mensch an seiner eigenen Art.

          Ja, ich habe keine gute Meinung vom Mensch allgemein.

          Und zu alledem sollte man auch nicht vergessen, daß auch das bestens behandelte Reitpferd gelegentlich Rückenschmerzen und andere Leiden haben dürfte, die nur durch das menschliche Bedürfnis nach Vergnügen entstehen. Der Wellensittich im Käfig leidet genauso, wie das einsame Meerschwein oder der täglich 8 Stunden allein gelassene Hund.
          Wobei ich jetzt nicht jeden einzelnen verurteilen will. Aber das Bewußtsein dafür sollte schon vorhanden sein.

          Und wegen all dieser Sachen mag ich oben beschriebene Verfahrensweisen nicht mehr kommentieren.
          Ich bin machtlos. Mir bleibt nur der Boykott von Turnieren, dafür zu sorgen, daß mein Pferd nicht so leiden muß und andere aufmerksam zu machen.

          Ich sollte dazu sagen, daß ich gar nicht reite. Mir fehlt es da an Übung und Talent. Ich bin kein Geschenk fürs Pferd und mir macht das so keinen Spaß.
          Mein Pferd wird von einem jungen Mädel geritten und ich freue mich an ihrer gutmeinenden Art.
          Ich bleibe lieber mit den Füßen am Boden.
          Zuletzt geändert von Coyana_78; 24.06.2013, 17:35.

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          • leeloo
            PREMIUM-Mitglied
            • 20.01.2007
            • 718

            #6
            Was für Konsequenzen müsste ich ziehen?
            Ich reite meine Pferde so, wie ich das für richtig halte. In meiner Ansicht Pferdegerecht.
            Aber... Pferdegerecht ist seeeehr subjektiv. Und ich schliesse nicht aus, das ich auch Fehler mache, manchmal Ungerecht bin oder aus Unachtsamkeit oder Fahrlässigkeit den Pferden, ich sag mal, Unwohlsein verursache.
            Und: Die Scheinwelt existiert nicht nur im Turniersport. Das wissen wir alle. Wenn ich Pferde sehe, die Samstag und Sonntag jeweils 3-6h ins Gelände geschubbert werden und die Besitzer mir erzählen: Der war noch nie lahm!!!. Aber auch nur, weil sie Mo-Fr nicht im Stall sind und selbst wenn, würden sie´s nicht mal erkennen.
            Dieses Thema ist hier schon so oft durchgekaut worden. Ich glaube nicht, das man zu einem gemeinsamen Konsens käme. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Die Grau-Zone ist viel größer als Schwarz und weiß zusammen. Und das auf allen Seiten!
            Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

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            • Suomi
              • 04.12.2009
              • 4284

              #7
              Zitat von leeloo Beitrag anzeigen
              Was für Konsequenzen müsste ich ziehen?
              Ich reite meine Pferde so, wie ich das für richtig halte. In meiner Ansicht Pferdegerecht.
              !
              Leeroo, fürchte Du hast mich verstanden. Es geht hier um "grösseres" als um "nur" ein Pferd mit einem schmerzenden Rücken. Es geht um Widerwärtigkeiten mit denen man sich Pferde gefügig macht. Dinge die mit Pferden gemacht werden, die wir uns nicht vorstellen können. Und eben diese Leute bejubeln wir vordergründig für ihre Reitweise und ihre Erfolge. Wir diskutieren uns die Köpfe heiß wegen der praktizierten Rollkur, aber was passiert hinter den geschlossenen Stalltüren? Vielleicht lacht sich die FN eins ins Fäustchen ob der "dummen Öffentlichkeit", die sich über Rollkur mokiert, ahnungslos was sonst im Training praktiziert wird.

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              • Mondnacht
                • 01.12.2009
                • 2470

                #8
                leeloo, recht hast du, wir hatten dieses Thema doch gerade wieder als es um die Rollkurfotos von Anna Kaspzarzk (wahrscheinlich falsch geschrieben) ging. Jeder kennt Geschichten, die grausam sind, wir müssen sie nur nicht ständig hier wiederholen.
                Selber anders reiten und sein Pferd mit Respekt behandeln und bestimmte Reiter nicht bejubeln, viel mehr kann man nicht machen...

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                • Bohuslän
                  • 26.03.2009
                  • 2442

                  #9
                  Wie ich es hasse, wenn alles über einen Kamm geschoren wird!!!
                  Eine sehr gute Freundin meiner Tochter arbeitet in einem internationalen Springstall. Dort wird sorgfältiger und schonender mit den Pferden um gegangen als in so manch einem ländlichen Reitstall.
                  http://www.reutenhof.de

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                  • Suomi
                    • 04.12.2009
                    • 4284

                    #10
                    Zitat von Bohuslän Beitrag anzeigen
                    Wie ich es hasse, wenn alles über einen Kamm geschoren wird!!!
                    wenn Du meine Beiträge die ich in diesem Forum geschrieben habe Revue passieren lässt, dann merkst du, dass ich ein ziemlicher Gerechtigkeitsfanatiker bin (und ein bisschen provokativ muss man hier schon sein, sonst kommt wenig Resonanz habe ich bemerkt )

                    Allerdings schnappt man im Laufe der Zeit dies und das auf, und macht sich so seine Gedanken. Es mag stimmen, dass nicht in allen Ställen so verfahren wird, aber vermutlich in mehr als man denkt, leider! Es ist ein Tabuthema, über das nur hinter vorgehaltener Hand geredet wird.

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                    • Arielle
                      • 23.08.2010
                      • 2852

                      #11
                      Wenn es beklagenswerte Vorgänge gibt - und die gibt es sicherlich hier und dort! - , sollten Ross und Reiter genannt werden. Allgemeine Spekulationen, basierend auf Informationen die u.a. im small talk mit Freundinnen, also beim Tratschen gewonnen wurden, bewirken 0-Veränderung, schaden unserem Sport und sind ausserordentlich unfair gegenüber der Masse der ReiterInnen, die ihre Tiere ordentlich behandeln.
                      http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                      • Kat
                        • 12.05.2004
                        • 3536

                        #12
                        NAtürlich halten die Beteiligten die Füsse still -entweder weil sie es selber so gelernt haben, selber so nachahmen und auf solche Art und Weise Pferde halten und trainieren - der Erfolg steht im Vordergrund. Oder weil sie abhängig sind, Angst haben, dass sie nirgends mehr angestellt werden, wenn sie den Mund aufmachen. Es ist wirklich überall das Gleiche, da muss ich Coyana Recht geben.

                        Ich selber habe wenig Erfahrungen im internationalen Turnierzirkus, möchte aber anmerken, dass wir diese Problematik durch die Bank weg haben, mit Lebewesen, die dem Menschen dienlich zu sein haben. Egal in welcher Form.
                        Schon mal angeschaut, wie die Tiere zum Schlachter transportiert werden? Wieviel Enten in einen Karton/Kiste verpackt werden? Da wird mir schlecht. Wenn die Tiere in der prallen Sonne auf dem Rastplatz ohne Wasser geparkt werden?
                        In der Uni für Tiermedizin wird vom Fachtierarzt für Schweine, und gleichzeitig der Tierschutzbeauftragte der Uni, eine OP vorgeführt - dazu hängt man Schweine an der Leiter kopfüber auf - statt erst die Theorie zu erklären und dann das Schwein aufzuhängen, baumelte das arme Tier über eine halbe Stunde dort, schon narkotisiert. Die Wirkung der Narkose begann schon nachzulassen, auf Hinweis mehrerer Studenten (inkl. mir) dass das Schweinchen schon wieder zappelt und evt. nachdosiert werden muss, kam der Spruch: ohh ja - ach, ich schneid erstmal. Natürlich schrie das Schwein... das war der TIERSCHUTZBEAUFTRAGTE... es zieht sich durch alle Schichten, und ich muss auch gestehen, dass ich mich für die Menschheit schäme
                        Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                        • macarena99
                          • 25.02.2008
                          • 1804

                          #13
                          Ich sehe es auch so, es gibt eine große Grauzone und ind dieser bewegen sich alle die mit Pferde zu tun haben. Ich kenne auch einige Profiställe habe teilweise dort auch gearbeitet. Dort wurden die Pferde umsorgt und wie ein Partner behandelt. Keine Stacheleien und ähnliches. Und es gibt Profiställe da geht es um Profit und wer nicht funktionert wird dazu gebracht egal wie. Ich glaube es liegt am Charakter der Menschen wie sie Ihre Tiere behandeln. lg

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                          • leeloo
                            PREMIUM-Mitglied
                            • 20.01.2007
                            • 718

                            #14
                            Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
                            Leeroo, fürchte Du hast mich verstanden. Es geht hier um "grösseres" als um "nur" ein Pferd mit einem schmerzenden Rücken. Es geht um Widerwärtigkeiten mit denen man sich Pferde gefügig macht. Dinge die mit Pferden gemacht werden, die wir uns nicht vorstellen können. Und eben diese Leute bejubeln wir vordergründig für ihre Reitweise und ihre Erfolge. Wir diskutieren uns die Köpfe heiß wegen der praktizierten Rollkur, aber was passiert hinter den geschlossenen Stalltüren? Vielleicht lacht sich die FN eins ins Fäustchen ob der "dummen Öffentlichkeit", die sich über Rollkur mokiert, ahnungslos was sonst im Training praktiziert wird.
                            Ich mag eigentlich gar nichts mehr zu dem Thema schreiben.
                            Ich stimme Mondnacht zu: Sich selbst an die Nase fassen und im eigenen Stall ein gutes Vorbild für den Nachwuchs sein. Weil das sind evtll. die zukünftigen Profis. Und es kommt schon an: Ich reite meinen 4jährigen soviel es geht rund, vorwärts abwärts und über den Rücken ( geht halt nicht immer, wenn sie erst kurz unterm Sattel sind). Und wenn mich dann eine minderjährige Reitbeteiligung anspricht ( egal, wie gut oder schlecht sie reitet oder wieviel Ahnung sie hat) und sagt: "Ich finde das schön, wie Du Dein Pferd reitest, das sieht immer so harmonisch aus und Dein Pferd hat sichtlich Spaß und ist zufrieden" dann habe ich schon was bewirkt.
                            Übrigens: Harmonisch Reiten steckt an. Ich stelle insgeheim immer wieder fest, das einige im Stall mit ihren Pferde jetzt sogar mal Zügel aus der Hand kauen üben und sogar loben.

                            Hier fängt die Veränderung an!! Im Kleinen! Oder wie es so schön heißt: Auch ein kleiner Stein kann große Wellen schlagen! Schwarze ( oder graue ) Schafe wird es immer geben. Das liegt in der Natur des Menschen. Unwissenheit leider auch.
                            Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

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                            • Waterloo
                              • 11.06.2012
                              • 916

                              #15
                              Ist es wirklich so wie beschrieben? Ich reite seit nun bald 30 Jahren, und sicherlich gab es da schon die ein oder andere unschöne Situation und von der Rollkur will ich auch nicht sprechen, aber ich habe noch NIE irgend etwas, wie oben beschrieben, erlebt.
                              Ein blutendes Maul gab es in den 30 Jahren einmal, als sich das Tier meine Freundin auf der Koppel (wie auch immer) die halbe Zunge abgebissen hat.
                              Das Barren bei Schockemöhle war unter der Gürtellinie. Prunthaler gehört in den Knast.
                              Aber ist das wirklich die Regel? Vielleicht bin ich zu blauäugig, aber ich finde das zu allgemein. Um das zu glauben, brauche ich Beweise.
                              Ansonsten frage ich mich auch manchmal, warum Züchter ihre Pferde zum Beritt in Ställe geben, wo bekannt ist, dass da nicht gerade zimperlich mit denen umgegangen wird.
                              Ich kenne einige Bereiter, die schon in Profiställen gearbeitet haben und natürlich spricht man über das ein oder andere. Jeder erzählt, dass ein Pferd da auch hin und wieder härter angepackt wird, was sie auch nicht toll fanden, aber keiner erzählte von solchen Methoden. Also entweder habe ich Glück mit der Gegend hier, oder es sind Einzelfälle, die dann aber auch unbedingt öffentlich gemacht werden müssen, damit die entsprechenden Leute zur Verantwortung gezogen werden. Da gab es die Tussi doch in Norddeutschland. Keine Ahnung, wie die hierß, die hier ein Berufsverbot hat und nun in Dänemark ist. Warum bekommt sie immer noch Pferde zur Ausbildung?

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                              • Kat
                                • 12.05.2004
                                • 3536

                                #16
                                Zitat von leeloo Beitrag anzeigen
                                Übrigens: Harmonisch Reiten steckt an. Ich stelle insgeheim immer wieder fest, das einige im Stall mit ihren Pferde jetzt sogar mal Zügel aus der Hand kauen üben und sogar loben.

                                Hier fängt die Veränderung an!! Im Kleinen! Oder wie es so schön heißt: Auch ein kleiner Stein kann große Wellen schlagen! Schwarze ( oder graue ) Schafe wird es immer geben. Das liegt in der Natur des Menschen. Unwissenheit leider auch.
                                das ist schön und treffend gesagt. Hatte ähnliche Erfahrungen in einigen Ställen gemacht, nachdem ich und Stuti zueinander gefunden hatte - sie war so sensibel, dass ich mehr denken als wirklich aktiv ackern musste. Da sah man natürlich irgendwann wenig Hilfen, da sie sowas immer aus dem Konzept brachte. Um mich zu schulen hab ich auch viel an meinen Gewichtshilfen geübt und gearbeitet und die Zügel dafür ganz weggelegt um nur mit Gewicht genau dorthin zu reiten wo ich hinwolte- nach einer Weile konnte ich häufiger andere Reiter sehen, die sowas auch ausprobiert haben. Der Weg dahin ist lang und steinig, aber ich kann mir selbst gut in den Spiegel schauen, und bemühe mich so gut ich es eben vermag. Und sowas schauen sich durchaus andere ab - klar - ist nur im Kleinen Rahmen, aber irgendwo kann man letzlich in seinem Umfeld durch ein positives Beispiel auffallen, voran gehen und eine kleine Veränderung bewirken. Allerdings sind die, denen oft genug der Erfolg Recht gibt, in der Hinsicht blind und beratungsresistent
                                Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                                • lusitanoa
                                  • 26.10.2012
                                  • 347

                                  #17
                                  @ leeloo
                                  Auch wenn du eigentlich nichts mehr schreiben wolltest, hast du gerade einen wichtigen Beitrag gepostet

                                  Ich denke auch, erreichen muss/kann man vor allem etwas an der Basis!
                                  Z. B. wie von dir beschrieben. Zeigen, dass es auch anders geht. Manch ein Reiterlein erkennt den Unterschied....das ist immerhin ein Anfang!

                                  Wie ich schon einmal an anderer Stelle geschrieben habe, gibt es in meinen Augen noch einen wichtigen Punkt, der den Pferden das Leben schwer macht.
                                  Das Streben des Menschen nach Anerkennung anderer und - wie uns Menschen schon in jungen Jahren eingetrichtert wurde - Leistung erbringen!!

                                  Beides hat zur Folge, dass Pferde, in einem bestimmten Alter, gewisse Lektionen laufen müssen. Wenn nicht, gilt entweder das Pferd aus "unbrauchbar" oder der Ausbilder/Reiter als Versager.

                                  Die "Fähigkeiten" der Pferde sind nun mal geprägt von Interieur und Exterieur. Sie sind keine Maschinen, die auf Knopfdruck eine bestimmte Leistung erbringen können (ich setze an diesem Punkt voraus, dass die Fähigkeit des Ausbilders vorhanden ist!! Das ist nochmal ein anderes Thema.)

                                  Nur wer sich von dem leiten lässt, was die Pferde einem im Rahmen der Ausbildung anbieten und nicht, von dem, was die Allgemeinheit für angebracht hält, kann etwas verändern.....

                                  Reicht es nicht, dass WIR in einer Leistungsgesellschaft leben? Müssen wir die Pferde noch mit hineinziehen?

                                  Kommentar

                                  • falko01
                                    • 07.04.2008
                                    • 543

                                    #18
                                    Das gibt es oft genug auch in kleinen Reitställen. Bleibt man am WE mit seinem Pferd Zuhause, weil der Hufschmied die Hufe etwas zu kurz gemacht hat , wird man angemeckert, das man kneift! Natürlich mein Wallach lahmt nicht mehr, er läuft auch nicht mehr fühlig. Jedoch bemerke ich, wenn ich ihn reite, das er noch nicht so gut laufen will, wie vor dem Hufschmied. Wortwörtlich :" ein Pferd muss auch mal laufen, wenn es sich nicht so wohl fühlt" das sehe ich anders. Aber ja, es gibt sie schon, die schwarzen Schafe.

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                                    • angie
                                      • 17.04.2010
                                      • 275

                                      #19
                                      Und genau diese tiefschwarzen Schafe gibt es auch da, wo man sie eigentlich nicht erwarten würde - vor ein paar Jahren selbst erlebt:

                                      Bei einer Wochenendausfahrt mit gemütlichem Reiten im Gelände (zum Ausspannen für Turnierpferde und -reiter) trafen wir auf einen Hufschmied mit seinen Freunden und Pferden, die auch dort Quartier hatten.
                                      Auf unsere Frage "Kann es sein, dass Dein Pferd nicht ganz klar geht?" gab es dann vom Schmied folgende Antwort:
                                      "Ja, aber das macht nichts! Der kriegt jetzt ein paar Tüten Equi, dann läuft er übers Wochenende. Nächste Woche ist er sowieso wieder auf der Koppel."
                                      Besagte Truppe war täglich mindestens fünf Stunden im Gelände unterwegs - und beileibe nicht im Schritt...
                                      Wir machen uns einen Kopp wegen eines kleinen Muskelkaters aufgrund der (für unsere Pferde ungewohnten) langen, aber gemäßigten Ausritte und die heizen mit platten Viechern wie die Blöden durchs Gelände!
                                      Ich hätte k... können - das war für die völlig normal!!!

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                                      • Bohuslän
                                        • 26.03.2009
                                        • 2442

                                        #20
                                        @ suomi

                                        Sorry, ich war zu hart in meiner Formulierung.

                                        Aber pauschale Verurteilungen helfen nicht weiter. Im Gegenteil. Sie sind unfair denen gegenüber, die sich um einen ehrlichen und sauberen Sport bemühen. Es gibt überall schwarze Schafe, ganz sicher auch im Reitsport. Nur hilft es nix, wenn ausschließlich hinter vorgehaltener Hand darüber geredet wird. Jeder von uns sollte den Mum in den Knochen haben, bei Verstößen sofort einzuschreiten und ggf. auch der FN melden. In gravierenden Fällen würde ich auch nicht zögern und Anzeige erstatten.

                                        Der Tierschutz hat in den letzten Jahren eine breite Basis in der Öffentlichkeit gefunden. Der Reitsport wird nicht erst seit Totilas kritisch hinterfragt. Die FN kann sich negative Schlagzeilen nicht dauerhaft leisten. Wenn der Reitsport den Bach runter geht, treibt das Fettauge FN oben drauf mit .
                                        http://www.reutenhof.de

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