Sportgerät Pferd

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  • Suomi
    • 04.12.2009
    • 4284

    Sportgerät Pferd

    Hallo zusammen,

    ein paar Erlebnisse in den vergangenen Wochen haben mich nachdenklich gestimmt. Ab wann wird ein Pferd zum Sportgerät degradiert?

    Logisch, daß man sich in den meisten Fällen ein Pferd anschafft, weil einem Reiten Freude bereitet. Logisch auch, daß man in der Beziehung einen Nutzen aus seinem Pferd zieht und es einem nicht genügt, es "nur" als teures Anschauungsobjekt zu haben.

    Aber wo ziehe ich die Grenze zwischen Sportgerät Pferd und Sportkamerad Pferd?

    Ich halte es nicht verwerflich Turniere zu reiten. Aber MUSS es denn jedes Wochenende (Samstag UND Sonntag) in der Saison sein? MUSS ich jeden Lehrgang mitreiten der angeboten wird? Muß ich mich dann nicht selber mal an der Nase packen und meinen Ehrgeiz hintenan stellen? Ich kenne ein paar solcher Leute... Pferd wirklich top versorgt und umhegt... aber die nehmen Turniermässig und Lehrgangsmässig ALLES mit. Und noch den kleinen Wanderritt oder die Jagd zwischendurch. Und der "Bock" ist so gutmütig und läuft und läuft und läuft... bis er platt ist.

    Oder eine andere Kandidatin, deren Pferd im Maul wundgescheuert vom Gebiss ist... Turnier kein Problem... (auch wenn im Falle der tierärztlichen Kontrolle eine Disqualifikation stattfindet). Da fragt man sich echt, ob die nicht einen an der Waffel hat...

    Gibt's sowas wie eine "Turniersucht"? Absolut übersteigerten Ehrgeiz? Extremen Geltungsdrang? Reiter, die sich nur über ihre Erfolge definieren, weil sie sonst ein eher geringes Selbstbewußtsein haben?

    Auf der anderen Seite Pferde, die 23 Std am Tag in der Box verbringen. Abgestellt wie ein Fahrrad... auch nicht schön!

    Manchmal frage ich mich, ob sich die Menschen überhaupt bewußt sind, daß sie die Verantwortung für ein Lebewesen tragen, das ihnen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist.
  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10945

    #2
    Na dann oute ich mich mal.

    ich bin einer von denjenigen, die Du anführst.
    Ich bin ich, und lebe, wenn ich auf dem Pferd sitzen oder gesessen bin, momentan geht das nicht so.
    Für mich war es einfach wunderbar, jeden Tag mit dem Pferd zu verbringen, ich bin ein Turnier- und Veranstaltungsjunkie, reite gerne Wanderritte, Breitensportwettbewerbe, und wenn bei uns auf der letzten Anlage ein Lehrgang stattfind, bin ich, wenn mir der Trainer gefallen hat, selbstredend mitgeritten. Manchmal mit 2 Pferden, oder ich bin anchmittags zu meinem Trainer auf die Anlage zum Dressurunterricht gefahren, heimgekommen, und hab mich ddas von meinem Zeitmädchen fertiggemachte Pferd für den Springlehrgang gesetzt. Das höchste Glück war dann, wenn ich in der zweiten Stunde noch ein drittes Reiten konnte...

    Mit meinem Fuchs, dem schwarzen Büffel, der Schimmeline partiell, die hasst Reiterrallyes und so, hatte ich immer absolut gern mitmachende Pferde. Mein Fuchs ist ein Veranstaltungsjunkie, er liebt das, und der hatte auch immer so ein Auslauf- und Arbeitspensum, das er gerne den ganzen Tag unterwegs war.

    Turnier in der Saison fast jedes Wochenende, meist abwechselnd mit einem Suchritt, ja - dazu habe ich meine Pferde immer gehabt, eigentlich nicht zum Rumstehen. Natürlich habe ich immer darauf geachtet, und auch viel durchgemacht deswegen, daß sie außerhalb des Reitens ein möglichst schönes und artgerechtes Leben haben, viel raus kamen, in möglichst stabiler Herde.

    ich bin auch immer sehr ehrgeizig gewesen, und habe nachholbedarf gehabt, zu den zeiten, wo ich kein eigenes Pferd hatte und doch vorne mitreiten wollte, oder wo mein Fuchs lange fuß- und rückenkrank war.

    ich vermisse diese Zeiten, und hatte eigentlich gehofft, dieses Jahr mit den jungpferden mehr aufs Pferd zu kommen, aber ich kann froh sein, wenn ich am Ende des Jahres noch welche habe, und halte meine Wünsche hübsch klein...

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    • schnaggels
      • 22.06.2011
      • 138

      #3
      Ich finde es in Ordnung mit einem dafür fitten Pferd viel "mitzunehmen",die meisten stehen sich doch kaputt,bzw.werden nicht sinnvoll aufgebaut und trainiert.
      Problematisch finde ich eher das häufig das eigene Niveau nicht realistisch eingeschätzt wird und die lieben Pferde das ausbaden müssen.

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      • falko01
        • 07.04.2008
        • 543

        #4
        naja ein Pferd ist zum Reiten da, finde ich, zwar nicht um jeden Preis, doch wünscht man sich als Reiter nach der Wintersaison, das sich alle Mühe gelohnt hat und man ein paar Turniere reiten kann. Ich bin momentan sehr verzweifelt deswegen. Habe schon jetzt das dritte Jahr hinter mir, wo ich sehr viel Mühe und Geld ausgegeben habe für Reitunterricht. Habe heute noch einen Witz darüber gerissen, obwohl witzig ist das nicht. immer reite ich die Wintersaison über ohne Vorkommnisse. Geht dann die Saison los wird mein Pferd krank. !!

        Ich finde es persönlich sehr schade, das man den ganzen Winter über trainiert und dann so etwas. Natürlich kann das Pferd nichts dafür. Doch werden sie auf die Weide geschickt passiert oft etwas. Nein, unsere Pferde werden im Winter nicht eingesperrt. Sie sind mind. drei bis vier Stunden draussen auf Paddocks in Gesellschaft. Sie werden umhegt und gepflegt, artgerecht - so gut es geht - gehalten und sehr viel bewegt. Bin mindest. 4 Std pro Tag im Stall, manchmal dreimal tgl. Da bricht sich das Pferd im Januar die Nase, weil es seinen Kopf überall reinteckt, vor allem da, wo das Futter durchfällt. Dann hat es eine Prellung hinter dem Auge, naja die Böxen sind nur 3 m hoch, dann werden sie auf die Weide entlassen, jippi. Das Pferd bekommt beim ersten Weidegang von einem Kollegen wieder eins auf`s Auge, nicht weil der Kollege so schräg ist, sondern, weil der erst mit 3,5 Jahren gelegte Wallach jeden einzelnen bis zu weissglut quält. Die Pferde sind auch nur Pferde, jedes Fass ist auch mal voll und dann knallt es.

        Nun steht man da mit seinem Wallach, der Tierarzt hat empfohlen nach dem Nasenbruch Einzelhaft auf einer kleinen Wiese, prima. Sehr artgerecht, die Blicke der anderen Pferdebesitzer strafend bringt man sein Pferd auf das Einzelstück, selbst ein schlechtes Gewissen, aber ja der Tierarzt hat es so gesagt. Das Pferd, selbst nicht so glücklich, springt jeden Tag aufgeregt auf der Weide hin und her. Das Ende vom Lied, Rückenmuskelzerrung, Blockaden und ein unglückliches Pferd. Von den Kosten sehr zu schweigen. ich hatte im März ein auf L niveu gerittenes Pferd, Turnier genannt und freu es kann wieder los gehen, doch jetzt geht die Gesundheit meines Bacios ersteinmal vor. Mal sehen, wie lange ich dieses Mal wieder longierend durch den Sommer komme. :-((
        Zuletzt geändert von falko01; 22.05.2012, 22:23.

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        • #5
          Hatte eigentlich nie große Lust und Ambitionen an vielen Leistungsprüfungen teilzunehmen. Als ich sehr jung war fehlten mir die finanziellen Möglichkeiten, meine Eltern hatten mich nie, aber auch nie irgendwie unterstützt, kamen nichmals mit in den Stall. Zu der Zeit ritt ich zwei Zuchstuten, die gelegentlich(dreimal jährlich) auf Material und kleinen A-Prüfungen vorgestellt werden sollten, was der nichtreitende Züchter sponsorte, auch Lehrgänge im L-Bereich.
          Als ich dann ein paar Jahre später eigene Pferde hatte, waren meine Kinder noch sehr klein, konnte und wollte ich u.A. deswegen nicht am Turnierzirkus teilnehmen. Als die Kinder dann größer waren und selbständig reiten konnten, waren wir auf vielen Kinder-Reitwettbewerben und E-Dressuren. Hatte da aber festgestellt, daß es den Kindern kaum was bringt. Meine Kinder bekamen dann gezielten Privatunterricht-Einzelunterricht auf unseren Pferden (ich auch) und auf exzellenten Pferden einer alten Züchterin.
          Wir(meine Tochter und ich) legten wesentlich mehr Wert darauf gut reiten zu können, wollten uns nicht mit Konkurrenten messen. Mein Sohn war da allerdings anderer Meinung, er bekam 15 jährig wirklich guten Unterricht, es war die alte Dame die u.A. mit W.Schultheis und Erich Philipp gearbeitet hatte. Der junge Bursche war so ungeduldig, er wollte dann bald gleich in M starten, ging natürlich nicht, dann hat er knapp 18 jährig von Heut auf Morgen seine neuen Maßreitstiefel in der Sattelkammer einfach vergessen, ist daheim ausgezogen, ging nicht mehr in den Stall.

          Meine Tochter und ich sind beim Reitsport geblieben. Die Tochter kann nachwievor davon profitieren, daß ich sie zu sehr guten Ausbildern geschickt hatte, u.A. auch zu einem internationalen, hochklassigen VS-Reiter-Ausbilder. Sie hat aber auch keine Lust an diesem Turnierzirkus mitzumachen, sie reitet auch lieber für sich ganz allein.

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          • #6
            Zitat von schnaggels Beitrag anzeigen
            Ich finde es in Ordnung mit einem dafür fitten Pferd viel "mitzunehmen",die meisten stehen sich doch kaputt,bzw.werden nicht sinnvoll aufgebaut und trainiert.
            Problematisch finde ich eher das häufig das eigene Niveau nicht realistisch eingeschätzt wird und die lieben Pferde das ausbaden müssen.
            Unsere Pferde sind/waren eigentlich fast immer nur Freizeitpferde, aber keine Juckelböcke die 23 Stunden stehen müssen, um dann wenn der Reiter mal Lust hat, herhalten zu müssen. Ich hatte meine Pferde IMMER möglichst gut gehalten, viel Weidegang und ordentliches Training. Unser Wallach ist jetzt 18 !!! Jahre, er hatte noch NIE !!! irgendwelche Probleme mit dem Bewegungsapparat: den Füßen, dem Rücken.
            Er wird nachwievor täglich freizeitmäßig trainiert. Auch seine Mutter hatte ich aktiv auf dem Viereck und im Gelände geritten bis ca.23 Jahre, bis es mir eine eigene Verletzung ein Ende machte. Sie war bis zu ihrem Ende mit 26 nie lahm, bis auf einen Hufabzeß.
            Zuletzt geändert von Gast; 22.05.2012, 23:10.

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            • #7
              Und meine jetzigen Reitschüler werde ich sicherlich nicht in diesen Turnierzirkus hineintreiben, gutes zufriedenes Reiten privat daheim, auch mal auf Außerhaus-Lehrgängen, ist wesentlich wichtiger und fördernder, als das immer Messen wollen mit anderen Reitern.

              Meine Reitschüler lernen "Horsemanship", ich möchte ihnen ein gutes Beispiel geben, sie sollen mit ihren Pferden zusammen einen zufriedenen Tag erleben. Ganz allein , ohne Konkurrenzdruck.
              Allen Reitschülern möchte ich ein Vorbild sein, daß ein Pferd eben K E I N Sportsgerät ist, wie ein Rennradl oder ein Tennisschläger.

              Aber um das wirklich ausleben zu können, benötigt es erfahrener Leute,Ausbilder,Anleiter.

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              • max-und-moritz
                • 04.06.2006
                • 3441

                #8
                Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
                Gibt's sowas wie eine "Turniersucht"? Absolut übersteigerten Ehrgeiz? Extremen Geltungsdrang? Reiter, die sich nur über ihre Erfolge definieren, weil sie sonst ein eher geringes Selbstbewußtsein haben?
                ...gibt es, in allen Schattierungen, von ganz arg bis fast normal.

                Ich finde, wenn die Pferde dafür geeignet und gesund sind, steht nix dagegen viel zu reiten. Bloß ist es manchmal so, daß die Pferde für die Art des Reitens bzw. für die geforderte Leistung nicht geeignet sind und dann ist es nicht mehr ok.

                Die andere Fraktion finde ich allerdings fast schlimmer - wo das Pferd zwar kein Sportgerät, dafür ein Menschenersatz bzw. Kuscheltier ist. Was da abgeht ist meiner Meinung nach noch übler als Ehrgeiz.

                Die Leute wollen auf andere Art wichtig sein und deren Geltungssucht ist auf den ersten Blick nicht sichtbar. Sie meinen, für ihr (manchmal wirklich krankes, noch öfter krank geredetes oder gar krank gemachtes Pferd) der Nabel der Welt zu sein. Das braucht dann keine Herde usw., nur noch MICH. Die Leute haben kaum mehr ein anderes Leben, hier schließt sich der Kreis und sie konzentrieren alle Zeit und Energie auf das Tier.

                Gott sei Dank ist die Mehrzahl immer noch irgendwo dazwischen...

                Ich reite eher selten, gelegentlich mal ein eintägiger Wanderritt. Meine stehen ganzjährig im Offenstall mit großer Weide in der Herde und ich denk, es fehlt ihnen an nichts.

                Da ich noch ziemlich viel "anderes Leben" habe würde mir die Zeit für intensives Training und Turnierwochenenden fehlen, für mich sind alle Pferdeveranstaltungen purer Streß. Abgesehen davon habe ich in der Richtung kaum Ehrgeiz, ich weiß was die Zossen und ich können (und was nicht auch), mir reicht das völlig aus.

                Ich definiere das Wort Freizeit(reit)pferd für mich so: wenn ich freie Zeit habe, reite ich, wenn nicht, reite ich nicht.

                Viele Grüße, max-und-moritz
                Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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                • Mondnacht
                  • 01.12.2009
                  • 2470

                  #9
                  @falko01: Hallo Leidensgenosse!!!

                  Ich liebe Turnierreiten, ich könnte jedes Wochenende los, muss da aber Konzession an meine Familie machen.... Witzigerweise bin ich gar nicht so schleifengeil, mir macht es riesig Spaß mein Pferd hübsch zu machen, zu verladen, Hänger zu fahren und auf dem Turnier ein bisschen zu gucken. Natürlich reite ich auch gerne, nur den TT zu machen finde ich langweilig.

                  Problem: Einsatzfähiges Pferd. Letzte Jahr wäre es mit meinem neuen Wallach das erste Mal seit drei Jahren gegangen, aber da saß noch nicht alles so gut und losfahren in der Dressur mit Mut zur Lücke finde ich dann doch zu teuer (und ein bisschen Ergeiz ist ja auch da). Im Winter haben wir einen Lehrgang besucht, fleissig trainiert und Muskulatur aufgebaut, im Januar saß L- Dressur und wir haben gerade die Kandarre angetestet.
                  Tja, jetzt hocke ich zu Hause und mein Chip-operiertes Pferd sieht aus wie ein junges Hühnchen und steht auf der Weide....

                  Habe mir gerade die Springpferde in Hamburg angeguckt, da waren ja wirklich die Spitzenpferde, die sind ständig unterwegs. Die meisten sind wirklich entspannt, stehen zwischen den Prüfungen dösend neben ihren Pflegern, werden gekrault und machten wirklich keinen gestressten Eindruck!
                  An die Dressurpferde kommt man da gar nicht ran, deswegen kann ich das jetzt nur zu den Springern sagen.

                  So lange Pferde gut trainiert, im Sinne von dem jeweiligen Alter und Ausbildungsstand angemessen, dann sehe ich überhaupt kein Problem mit vielen Turnierensätzen.
                  Jagden sind für Pferde sicherlich anstrengender, weil sie in der Gruppe laufen und das kann, bei undisziplinierten Jagdfeldern mächtig an die Nerven gehen. Mein Wallach wurde dabei immer richtig nervös, wenn links und rechts die Pferde an ihm vorbei sind...

                  @ suomi: Wundgescheuertes Maul geht natürlich gar nicht.
                  Bin aber schon häufig los mit leichten Kratzern oder Bissstellen, die sich bei WEidehaltung nicht immer vermeiden lassen, da sagt kein Tierarzt etwas. Waren aber wirklich nie schlimme offene Wunden...

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                  • silas
                    • 13.01.2011
                    • 4024

                    #10
                    Turniere reizen mich nicht so - ich bin eher diejenige, die jeden möglichen Lehrgang mitnimmt.

                    Das finde ich interessant, die Aufgabenstellungen, andere Reiter / Pferde und ihre Herangehensweise, den Austausch und oft lerne ich viel mehr zwischen den Einheiten, als in der eigentlichen Lehrgangszeit.

                    Zu Hause müsen beide Pferde täglich arbeiten, da sie sehr unterschiedlich sind, ist es oft eine Herausforderung, wirklich beide hintereinander zu arbeiten - ein 21-jähriger Opa muss halt anders gearbeitet werden, wie die junge Stute. Neben dem Reiten stehen auch Hand- und Freiarbeit auf dem Stundenplan, somit habe ich den Ausgleich zum Bürojob und die Pferde werden immer wieder anders gefordert.

                    Die Fünfe gerade sein zu lassen, ist nicht meine Sache. Gerade ältere Pferde sind durch eine gezielte und gut überdachte Arbeit lange gesund zu erhalten und bereiten viel Freude; da wirken dann die Aussetzer der jungen Dame eher lächerlich.

                    Ich bin allerdings eher die Ausnahme in unserem Stall - auch meine Unterrichtsambitionen können andere Einsteller nicht nachvollziehen; 1 x wöchentlich RU auf gut ausgebildeten Schulpferden, dazu 1 x wöchentlich RU auf meinen beiden Spezialisten.

                    Allerdings sehen meine Pferde den TA nur zum Impfen, ehrlich gesagt, mir sind die Pferdebesitzer mit "Kindersatz" bzw. "diagnostisch austherapierten" Pferden (von wem auch immer) nicht geheuer - da neige ich verstärkt dazu, eine goldprämierte Hamsterzucht als Hobby mit Tierbezug zu empfehlen.
                    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                    • Kat
                      • 12.05.2004
                      • 3536

                      #11
                      Ich persoenlich finde es schrecklich, wenn der Reiter/Besitzer selbst nur noch Autobegriffe in den Mund nimmt. Passend dazu ein witziges Resumee auf der letzten Seite in der St.Georg.
                      Wenn es nur noch heisst: heisses Geraet, Sonderlackierung, leg mal den Gang ein, TUEV,... sollte man sich dann schonmal Gedanken machen, warum es eigentlich der Reitsport und nicht der Motorsport als Hobby sein muss!?
                      Ich denke, solange das Pferd fit ist, und seinen Ausgleich zu den Turnieren, Lehrgaengen etc bekommt ist alles im gruenen Bereich.
                      Ein Sportgeraet wird es, wenn die Pferde bei kleineren Porblemen direkt ausgetauscht werden, bzw. die aelteren gegen juengere eingetauscht werden, obwohl sie ihre Leistung nach wie vor erbringen.
                      Ich kann Reiter verstehen, die sagen, sie wollen lieber wieder einen Youngster aufbauen und verkaufen ihr Pferd lieber in gute Haende als Lehrprofessor. Aber wenn das eben immer und immer wieder passiert, geht es schon nicht mehr nur um das Tier speziell sondern nur noch um den Sport selbst.

                      Ich selbst gehoere wohl eher der Tueddlerfraktion an. Ich reite super gern, nur aus Ermangelung am richtigen, fitten, gesunden eigenen Pferd liegen meine Wuensche auf Eis. Ich hab mich damals fuer meine Stute entschieden, weil es mir um die Stute an sich ging, ihre Art, ihre Eigenheiten, Charakter, Aussehen, Typ... es ist DAS Pferd fuer mich, und fuer sie habe ich auf meine Turnierwuensche verzichtet, und sie bleibt auch jetzt solange bis es nicht mehr geht, wo sie seit 2 Jahren ganz offiziell im Vorruhestand ist. Ob meine Wuensche irgendwann nochmal erfuellbar sind, weiss ich nicht. Ob ich nochmal fuer ein Pferd meine Wuensche hintenanstelle kann ich auch nicht sagen. Ich musste mich im Dez. ganz schweren Herzens von meiner Nachwuchshoffnung trennen, weil ich es zeitlich, finanziell und ihm gegenueber gerecht nicht stemmen konnte noch einen chronisch Kranken durchzufuettern. Die Entscheidung war schwer, aber ich hab die Entscheidung noch nicht bereut.
                      Was sogar eine Katze nicht weiß, ist es nicht wert gewußt zu werden!

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                      • Suomi
                        • 04.12.2009
                        • 4284

                        #12
                        wie oben geschrieben finde ich es nicht schlimm, Turniere zu reiten. Aber muss es denn alles und jedes sein? An Prüfungen teilnehmen, wo von vornerein schon klar ist, daß man nur unter "ferner liefen" abschneiden wird, weil das Pferd dazu nicht fähig ist?

                        Wenn auch viele von euch was anderes behaupten - ich bin der Meinung, Turnier stresst Pferde. Ich möchte nicht alle über einen Kamm scheren, es sind Lebewesen die individuell sind. Aber manchen Pferden sehe ich den Stress im Gesicht an.

                        Manchen Pferden sehe ich auch an, daß sie nicht gesund sind, vermutlich Schmerzen haben, ich sehe es an der Haltung wie sie stehen. Ich sehe es, wie sie sich bewegen, wenn sie geritten werden. Aber die werden munter weiter geritten, gesprungen und auf Turnieren gestartet. Denn sie sind offensichtlich ja nicht krank, sie lahmen ja nicht. Ich weiß nicht, ob die Reiter blind sind, oder es einfach nicht sehen WOLLEN.

                        Ich gebe zu, ich bin nicht super ehrgeizig. Aber ich möchte mein Pferd reell geritten und ausgebildet haben. Allerdings stelle ich das Wohl des Pferdes über meine eigenen Bedürfnisse. Aber ich schätze, wenn man extrem ehrgeizig ist, dann fällt es manchmal vielleicht schwer, sich zu bremsen, bzw. sich mal selbst an der Nase zu packen und einen Gang zurückzuschalten.

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                        • Mondnacht
                          • 01.12.2009
                          • 2470

                          #13
                          Ja Ehrgeiz kann sicherlich blind machen, Pferdeliebe aber auch...

                          Ohne jetzt urteilen zu wollen, wenn ich mich so umgucke sind es eher die Nie- Turnierreiter, die ihre Pferde zu Tode Pflegen und überhaupt nicht erkenne wollen, dass es dem Pferd einfach nicht gut geht.
                          Die wohlhabenden Turnierreiter stellen ihre ausgedienten PFerde dann eben auf Gnadenhöfe, die anderen kommen dann in den Himmel.
                          Bei mir im Stall sind drei Pferde, wo ich Schwierigkeiten habe hinzugucken, zwei werden aber munter geritten. Leider reagieren die Besitzer überhaupt nicht (Kindersatz....).

                          Auch für mich ist ein PFerd kein Sportgerät, nur wenn ich reite, dann brauche ich ein Ziel, eben ein Turnier, ansonsten würde ich nur noch lässig ins Gelände eiern. Ich ganz persönlich kann immer nicht verstehen, wie man lieber nur züchtet und dann gar nicht mehr aufs PFerd steigt...
                          Züchten selber kann ich natürlich nachvollziehen, mir bringt das Reiten einfach noch zu viel Spaß und solange mein Körper das mitmacht, werde ich aufs Pferd steigen.

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                          • kyrabelle
                            • 05.07.2004
                            • 689

                            #14
                            Ab und zu bin ich vor vielen Jahren auch gern mal ein Turnierchen geritten. Als TT war ich aber wohl doch geeigneter, so dass ich zu den aktiven Zeiten meines Rentners eine gut reitende Freundin hab reiten lassen. Wir waren in der Saison wohl 3-4 x unterwegs und daran hatte der Rentner definitiv Spaß, war immer sehr entspannt und wenn er in der Ehrenrunde mit seiner Schleife seine Runden drehte wirkte er tatsächlich richtig stolz. Für uns war das damals einfach eine willkomenen Abwechslung. Darüberhinaus verbrachte er seine "Freizeit" bis zu unserem Umzug nach Franken in der Herde und das immer draußen. Inzwischen hat der Pensionär, reite ihn seit ca. 4 Jahren nicht mehr, Gesellschaft bekommen (auch Wallach, 8-jährig). Beide bewohnen einen Offenstall mit Direktzugang zu Paddock und Weide und das nahezu 365 Tage im Jahr, andere Pferdegesellschaft wohnt rechts und links des Zaunes. Mir war es immer wichtig, dass keines der Pferde ein Einzeldasein führen muss, sondern viel Sozialkontakt hat. Turniere interessieren mich höchstens mal als Zuschauer, aber selber reiten....nöö. Bin mir auch ziemlich sicher, dass der 8-jährige da nicht so entspannt wäre. Er ist gestresst, wenn er nicht in seiner vertrauten Umgebung ist. Der Oldie wird übrigens nicht links liegen gelassen, sondern regelmäßig vom Boden aus beschäftigt. Und ich bezeichne mich als Freizeitreiter, versorge meine Pferde selbst, vergesse aber nie, dass sie keine Menschen sind.

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                            • Suomi
                              • 04.12.2009
                              • 4284

                              #15
                              Zitat von Mondnacht Beitrag anzeigen
                              Bei mir im Stall sind drei Pferde, wo ich Schwierigkeiten habe hinzugucken, zwei werden aber munter geritten. Leider reagieren die Besitzer überhaupt nicht (Kindersatz....).
                              Ahhrgh... bei uns im Stall steht auch so ein armes Tier. Besi kommt nur alle paar Tage, RB studiert jetzt und ist nur am WE da. Wenn's nicht ab und an ein paar mitfühlende Personen (ich bin da eine davon) auf die Koppel oder auf's Paddock stellen würden, das Pferd würd ein paar Tage am Stück in der Box stehen.

                              Reitbar ist es nicht mehr... ich habe mit dem Besi schon heiße Kämpfe ausgefochten, er solle sein Pferd doch woanders hinstellen, wo geschaut wird, daß es regelmässig rauskommt... Kein Erfolg. "Er wolle jetzt auch an sich denken, er hätte über die Jahre schon so viel Geld ins Pferd gesteckt, und er will es nicht so weit weg von sich haben, er möchte es alle paar Tage besuchen können". Und da soll einem nicht das Ko**** kommen? Und das Schlimme dabei ist: er liebt sein Pferd wirklich! Auf seine Art...

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                              • Furioso-Fan
                                • 12.08.2004
                                • 10945

                                #16
                                Na ja, ich züchte mir doch keine Sportpferde, um danach Tüddelpferde zu haben...
                                Ich weiß nicht, ich hab sicher auch welche, die sind glücklich daheim, und müssen nicht weg. meine Schimmeline findet sowas toll, wenn ihre Herde dabei ist, alleine mag sie auch nicht so, aber die andern zwei, da stand Sportpferd drauf und wars auch drinne. Mein Fuchs wird regelrecht depressiv, wenn er nicht gefordert wird. Und warum soll es den Pferden denn keinen Spaß machen? Klar, in Rollkur 3 Stunden über den Abreiteplatz gequält zu werden, oder mit wehen Füßen über 2m - das sind die Extreme.
                                Aber haben wir nicht unser Zuchtziel verfehlt, wenn die Pferde bei anständigem Reiten, anständigem Equipment und anständigem Umgang nicht mitmachen wollen ?

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                                • Mondnacht
                                  • 01.12.2009
                                  • 2470

                                  #17
                                  Bin da ganz bei dir FF!

                                  Suomi, da ist es bei dir aber schlimmer als bei mir, denn die PFerde kommen wenigstens jeden Tag raus, ich finde sie nur nicht mehr fitt genug zum geritten werden (vorsichtig gesagt).

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                                  • angel36
                                    • 18.07.2002
                                    • 2782

                                    #18
                                    Ich hab auch schon Leute erlebt, die Sportgeräte haben und keine Pferde. Beispiel: bei uns im Stall zog mal eine Frau ein, drei eigene Pferde, im Anhang nochmal so viele Schüler mit eigenem Pferd (die sie teils auch beritten hat). Ihre eigenen Pferde durften auf keine Koppel, sie wurden gesattelt, in die Halle geführt und los gings - nix mit Schrittreiten, aufsteigen und antraben! 20-30min später war sie fertig, Pferd in die Box, wieder 23,5h stehen. Eine dreijährige Stute lief nicht, es wurde ein Wachstumsschub diagnostiziert - sie bekam eine "Pause" (d.h. wochenlang nur Box). Zu einer ihrer Schülerinnen hörte ich sie sagen: mir ist es recht, wenn Dein Pferd nicht raus kommt, dann muss ich nicht putzen, wenn ich reiten will!
                                    Die Pferde wurden dann recht häufig ausgetauscht - wen wundert es?
                                    Da hätte ich ehrlich k... können...
                                    Eine ihrer Schülerinnen ist noch bei uns im Stall, da wundere ich mich auch teilweise... im Sommer alles gut (wenn auch vielleicht etwas hallenlastig, Gelände selten) - aber im Winter darf das Pferd nicht auf den Auslauf und die Besitzerin kommt eher selten - da ist auch tagelang Box angesagt...

                                    DAS sind Sportgeräte!

                                    Dagegen finde ich es nicht verwerflich, sein Pferd sinnvoll zu reiten: aufwärmen, abkühlen in angemessenem Umfang, dazwischen Arbeit, möglichst abwechslungsreich.
                                    Idealerweise hört man dabei etwas auf sein Pferd (macht es diesem auch Spaß?), und natürlich sollte es fit sein, so dass es die geforderte Arbeit auch leisten kann.
                                    Besser so, als wenn sie sich die Beine in den Bauch stehen!

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                                    • maulwurf
                                      • 16.06.2010
                                      • 667

                                      #19
                                      Zitat von Kat Beitrag anzeigen
                                      Ich persoenlich finde es schrecklich, wenn der Reiter/Besitzer selbst nur noch Autobegriffe in den Mund nimmt. Passend dazu ein witziges Resumee auf der letzten Seite in der St.Georg.
                                      Wenn es nur noch heisst: heisses Geraet, Sonderlackierung, leg mal den Gang ein, TUEV,... sollte man sich dann schonmal Gedanken machen, warum es eigentlich der Reitsport und nicht der Motorsport als Hobby sein muss!?
                                      Ach, so eng darf man das nicht sehen finde ich. Ist eher witzig gemeint - nicht mehr nicht weniger. Hat doch nichts mit dem Pferd an sich zu tun.

                                      Aber dann muss ich mich auch schuldig bekennen das Wort "Gasinstallation" benutze ich regelmäßig und bei meinem MaxiCosi-Verkauf hab ich auch die Redewendung "umfall- und unfallfrei" benutzt. Muss ich deshalb meine Kinder abgeben und mir lieber wieder ein Motorrad kaufen? *lach*

                                      Kommentar

                                      • max-und-moritz
                                        • 04.06.2006
                                        • 3441

                                        #20
                                        Zitat von Suomi Beitrag anzeigen
                                        Und das Schlimme dabei ist: er liebt sein Pferd wirklich! Auf seine Art...
                                        Ja Suomi, er und viele andere auch, aber eben "auf Ihre Art".

                                        Es ist manchmal echt pervers, was manche Leute da drunter verstehen. - Ist zwar OT, aber ein aktueller Fall von letzter Woche - geschehen hier in meinem kleinen Irrenhaus:

                                        Ne Einstellerin von mir wollte für 10 Tage mit ihren beiden Pferden zu einer Bekannten, die ist Trainerin (wofür weiß ich nicht) fahren. Deren Pferd "nach einer Krebsoperation aufgebaut und aufgemuntert" werden muß.

                                        Sie würden da dann die 10 Tage mit den Pferden bleiben, arbeiten und trainieren.

                                        Sie hat sich verabschiedet und war am Abend wieder da, ich gefragt warum.

                                        Sie: Also, das hat nicht so genial geklappt. Das Krebs-OP-Pferd, welchem der halbe Kiefer weg operiert wurde (!!!), hat sich gar nicht mit den fremden Pferden verstanden. Es ist nur wie irre rumgerannt, und mit der Hufbeinrotation (!!! !!!) wäre das ja nicht gut. Eins ihrer Pferde hätte sich auch deeeermaßen aufgeregt, kurz vor ner Kolik, da hat man die Geschichte abgebrochen.

                                        Man würde jetzt nicht 10 Tage stationär da hin fahren, sondern nur Tagesausflüge machen. Und da dann zusammen arbeiten. Ich: Wie, arbeiten, mit dem kranken Pferd??? - Nein, mit dem wohl nicht so sehr viel, ein Bißchen halt, was geht, weil die Trainerin hat zu dem Kranken auch noch nen "Jungen mit erst 19".

                                        Ich hab da drauf nix mehr gesagt, ich hab nicht mal gefragt, wie alt das "Alte / Kranke" ist. Wißt Ihr, man will nämlich weiß Gott gar nicht alles wissen. Sonst zerreißt es einen, mich jedenfalls.

                                        Und zum Teil weil ich echt sprachlos war. Und weil diese Leute - die Trainerin wie meine Einstellerin - lieben nämlich ihre Pferde über alles.

                                        Und würden gar gar alles tun, um sie ir-gend-wie noch am Leben zu erhalten vor lauter Liebe.

                                        Dann lieber ein "Sportgerät", das die Spritze kriegt bevor ihm der halbe Kiefer wegoperiert wird und es mit Hufbeinrotation von "befreundeten Pferden" gejagt wird.

                                        Viele Grüße, max-und-moritz
                                        Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

                                        Kommentar

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