Umfrage: Meinungen zum Wolf 2015 Frage 1

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  • darya
    • 20.02.2005
    • 3261

    #41
    Der Wolf war in Deutschland ausgerottet und es hat der Welt-Population der Spezies anscheinend nicht geschadet.
    Was Deine Heimat Finnland angeht, so gehört das Land zu den am wenigesten besiedelten in Europa und stellt daher keinen Vergleich mit Deutschland dar. Das dürftest Du aber am besten wissen. Ich finde es übrigens etwas seltsam, dass Du die Kultur Deiner Wahlheimat als "nicht prickelnd" bezeichnest und Du anscheinend der Auffassung bist, dass man sie kurzerhand im Interesse des Wolfs ändern sollte.

    Sorry, aber außer Forderungen, fehlerbehafteten Argumenten (Ausrottung, Schutz der Population, etc. ?!?), Deinem Nichtwillen irgendetwas für die Wolf-Geschädigten zu bezahlen und der Aussage, dass Du Deine Argumente selber für so wackelig hältst, dass Du nicht bereit bist Deine Hand dafür ins Feuer zu legen habe ich von Dir nichts gelesen, was mir in irgendeiner Weise klar macht, weshalb die Wolfspezies in Deutschland sinnvoll ist?!?

    Was ist denn mit Deinen Worten "nicht nur nehmen, sondern geben"? Wenn Du den Wolf um jeden Preis möchtest, solltest Du auch bereit sein dafür zu zahlen, da er sich anscheinend nicht an Deinen Naturslogan hält und sich am Nutzvieh und nicht am Wild zu schaffen macht. Aber die Geschädigten sind selber Schuld, da sie ja auf die naturfremde Kulturlandschaft Deutschland gesetzt haben oder wie? Sich aber gleichzeitig über die Kosten der Energiewende beschweren. Ne, ist klar!

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    • aurusfarm
      • 25.07.2009
      • 2812

      #42
      Ja, und trotzdem gibt es in Finnland wilderei und der Zahl der Wölfe hat bis auf letztes Jahr abgenommen. Und noch einmal, ich bin dafür das der Wolf auch gezielt getötet werden darf. Es gibts aber auch viele unterschiedliche Meinungen dazu in Finnland. Die einen vollen genau so das der Wolf "woanders lebt, hauptsache nicht bei uns" und die andere extreme will 100%-schutz für das Tier haben. In dem Sinne ist die Diskussion im Vergleich in Deutschland nicht anders. Auch wenn die Gegebenheiten sicherlich ganz anders sind.

      Mit der Beschwerde über die Energiewende, habe ich keinsterweise gemeint ich würde es zu teuer finden. Ich finde nur das da vieles nicht richtig läuft. Ich bin auch der Meinung das der Endverbraucher in vielen Sachen viel mehr zahlen sollten als jetzt.

      Die jetzige Kulturlandschaft in Niedersachsen? Mit dem immer mehr werdenden Maisfeldern und der Tatsache mit welchem Aufwand Energie gewonnen wird mag ich nicht. Das hat meine Meinung nach nichts mit deutschem Kultur zu tun. Und nein, es geht mir nicht nur um den Wolf oder das man nur dafür etwas ändern sollte. Ich bin nur der Meinung das es generell höchste Zeit wäre daran zu denken wo wir leben und wie wir leben.

      Die Mengen an Gülle und Hühnerkot was auf dem Feldern kommt nur weil wir so gerne so viel billiges Fleisch konsumieren. Geschweigetem noch der Substrat was auch quer durch die Gegend gefahren wird weil man dringend noch weitere Flächen braucht um das Zeugs loszuwerden.

      Und nein, der Wolf ist mit Sicherheit nicht sinnvoll in Deutschland aus der Sicht der Menschen. Das ist es ja kaum irgendwo wo Menschen leben weil es Jagd auf die selbe Beute macht wie der Mensch. Und weil es anscheinend einen Urinstinkt von Angst immerwieder hervorruft, anders kann ich es mir nicht erklären wieso die Reaktionen so heftig sind.

      Ich will den Wolf um jeden Preis. Aber ich finde wir müssen uns nach Lösungen suchen wie das miteinandern geht. Ich sehe das nicht schwarz-weiss das es das Ende der Weidetierhaltung in Europa sein sollte nur weil der Wolf wieder da ist. Ich habe auch keine Lösungen direkt. Hätte ich sie, würde ich woanders arbeiten.

      Es geht mir auch nicht drum zu sagen die Tierhalter hätten Schuld. Wenn man es so nimmt, würde ich eher sagen wir alle haben Schuld. Weil wir eben unser Umgebung nach unserem Bedürfnissen gestalten wollen.

      Nein, ich bin nicht bereit in einem "Wolfsfond" zu bezahlen. Aber ich versuche eben etwas direkter mein Geld soweit und so gut wie es geht bei den diversen Erzeugern und Handwerkern/Arbeitern auszugeben wo ich denke sie machen etwas richtig.

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      • #43
        Ich verstehe beide extremen Standpunkte (also Extremstandpunkt A = Wolf soll unbedingt wieder weg, Extremstandpunkt B = Wolf soll unbedingt wieder her). Für beide Standpunkte gibt es vernünftige Argumente die eben nur jeder für sich unterschiedlich gewichtet. So ist und bleibt es eine Frage der Weltanschauung ob man es nun gut findet, dass der Wolf wiederkommt oder nicht.
        In einem sind sich denke ich die meisten die überhaupt schon mal 'in echt' mit Wölfen im Lebend-Zustand und ohne Zaun drum zu tun hatten einig, dass es nämlich noch nie dagewesen ist, dass Wölfe irgendwo im Einflussbereich von Menschen gelebt haben und gleichzeitig nicht bejagt worden sind. Daher kann auch keiner sicher Voraussehen wie sich das auf ihr Verhalten eben diesem Menschen gegenüber auswirken wird.

        Was ich nicht verstehe ist die extreme Aufmerksamkeit und hohe Emotionalität die das Wolfsthema erregt. Vor allem wenn ich das Risiko im Vergleich zu der sehr viel naheliegenderen Bedrohung 'unserer' Pferde durch fehlgeleitete Politik oder rasant abnehmende Akzeptanz jeglicher 'Tiernutzung' in der unbeteiligten Restbevölkerung betrachte.
        Letztere Aspekte müssten eigentlich sehr viel mehr Empörung und Aktivität hervorrufen. Tun sie aber nicht, vermutlich weil die Enwicklung schleichend vorangeht und nicht mit jahrtausende alten Urängsten gepokert wird.

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        • aurusfarm
          • 25.07.2009
          • 2812

          #44
          Genau das verstehe ich auch nicht. Die Leute nehmen billigend im Kauf das die Katze überfahren wird wenn sie eben neben der Strasse wohnen und empfinden diesem Tot als normal aber haben Angst das der Hund vom Wolf gefressen wird beim spatzierengehen. Das hatten wir ja bei dem anderen Thread schon.

          Und das was Du da schreibst ist was ich meine damit das ich den Wolf wirklich nicht als solches grosses Gefahr sehen kann als es getan wird. Es gibts ganz andere Probleme was unserem Leben betrifft wo ich den Kopf zerbreche.

          Ich glaube es ist schon ganz gut mit Haien zu vergleichen was für Emotionen es so hervorruft.

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          • darya
            • 20.02.2005
            • 3261

            #45
            Da wären wir ja wieder beim Motto "Schlimmer geht immer" oder "regt Euch doch lieber über Themen auf, die mir persönlich am Herzen liegen". Ich frage mich echt was das soll - das ist die Argumentation der Argumentlosen.

            Klar kann ich sagen: Warum regst Du Dich auf, wenn ich Dir den Finger abschneide, woanders amputieren sie den ganzen Arm.
            Und überhaupt, was jammerst Du, dass es Dir schlecht geht (weil Du vielleicht aktuell gemobbt wirst oder burnout hast oder Liebeskummer, oder, oder). Guck mal nach Afrika, da haben die Menschen nicht mal etwas zu essen.
            Und wenn Dein geliebtes Tier vom Wolf gerissen wird? Ja und, hätte ja auch überfahren werden können oder vom tierfeindlichen Nachbarn vergiftet oder, oder, oder (es gibt sicher 1000 Todes-Möglichkeiten).

            Konjunktiv ist eben fiktiv. Wir reden hier von aktuellen Todesfällen von Nutztieren, die nachweisbar von Wölfen verursacht wurden. Und das ist das Thema und nichts anderes!!!!
            Zuletzt geändert von darya; 11.01.2015, 22:12.

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            • HHaH
              • 09.09.2013
              • 649

              #46
              Was haltet Ihr von dieser Meinung? Es muß ja irgendwann Mal eine Ursache gegeben heben, warum hier der Wolf ausgerottet wurde. Ich nehme an, er wurde von breiten Teilen der Bevölkerung nicht geduldet, da er wohl erheblichen Schaden angerichtet hat. Es hatte sich bewährt, ihn fern zu halten, denn nur so war es möglich, bspw. eine Landwirtschaft zu entwickeln, die zu den modernsten in der Welt gehört, obwohl wir nur ein sehr kleines Land sind. Gerade in der Nutztierhaltung wurden züchterische Fortschritte erreicht, die es uns ermöglichen jeder ausländischen Konkurrenz standzuhalten. Jetzt wird vermehrt Wert darauf gelegt, das es diesen Zuchttieren ermöglicht wird, artgerecht gehalten zu werden, aus dunklen kleinen Ställen entstanden moderner, helle, luftige Stallanlagen, riesige Weideflächen werden Tieren angeboten und man tüftelt immer weiter, wie man noch mehr verbessern kann, um das Wohlgefühl der Tiere zu verbessern, damit sie entweder viel Milch, Fleisch, oder sportliche Leistungen bringen.
              Die entwickelten Maßnahmen aus der Vergangenheit haben sich also bewährt. Warum sollte man nicht dann über die Einfachheit nachdenken: "Bewährtes erhalten und weiter zu verbessern, negatives beseitigen." Geht man nach diesem Verfahren in allen Bereichen des Lebens und der Wirtschaft vor, würde es allen gut gehen.
              Fehler, die gemacht wurden könnten durch dieses Handeln ebenfalls schnell wieder beseitigt werden.
              Nehmen wir an, dass festgestellt wurde, dass sich das mit der Regenwaldabholzung vielleicht doch nicht so ein guter Einfall war, könnte man auch jetzt noch dagegen etwas unternehmen, indem man dort wieder intensive Anpflanzungen vornimmt, anstelle Gelder für schwachsinnige Förderprojekte zu verwenden, die ein Land verkommen lassen zu einer Monokulturlandschaft (Bspw. Biogasanlagen), da sowohl dafür, als auch für die Nutztierfütterung und den normalen Handel enorme Mengen an Mais produziert werden müssen.

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              • silas
                • 13.01.2011
                • 4024

                #47
                Da hier immer wieder Biogasanlagen benannt werden, würden mich gerade in der aktuellen Situation mal Zahlen interessieren:

                Wieviel Fläche wird mit reinem Energiemais bewirtschaftet, Anteil prozentual an der Gesamtfläche?
                Wohin mit Gülle und Kot, wenn wir die wenigen, noch intakten Biogasanlagen abschalten? Zumal die Gülleregister verschärft wurden.
                Wieviele Biogasanlagen sind aktuell aktiv, schliesslich ist der grösste deutschlandweite Betreiber zurzeit insolvent, deshalb brach in der letzten Maiskampagne der Preis ein und viele Anlagen stehen still, bei den Servicefirmen, zumundest in Norddeutschland wurden 50 Prozent der Arbeitsplätze vernichtet.

                Die aktuellen Greeningvorschriften geben genau vor, wieviel Fläche mit welcher Frucht (Haupt-/Zwischenfrucht) bewirtschaftet werden darf, wieviel Fläche jeder Betrieb unter Biovorschriften zu bewirtschaften hat, auch wenn es sich um einen konventionellen Betrieb handelt.

                Und dann kommen noch die Vorschriften dazu, die ein Umbrechen von Grünflächen untersagen, also aus Weideland kann man nicht eben mal Ackerfläche machen....

                Viel wichtiger ist doch die Frage, wie entwickelt sich aktuell der Milchpreis, wo die Quote weggefallen ist - kommt noch weniger beim Erzeuger an, werden viele Milchviehhalter aufgeben, was dazu führt, wir werden noch abhängiger von Importen und können noch weniger Einfluss auf die Produktqualität nehmen.

                Aber das alles hat nichts mit der Haltung und dem Umgang der Politik bei dem Thema Wolfsansiedlung zu tun. Die Bevölkerung, die mit dem Wolf leben muss, fühlt sich angesichts der sich vollkommen anders entwickelnden Situation, als von den Offiziellen in den Raum gestellt, allein gelassen. Es ist auch schwer nachzuvollziehen, warum einige Wenige die Schäden und Einschränkungen hinnehmen sollen, während sich die Naturromantiker in ihrem Wohnklo im zweiten Stock wohlfühlen.

                Wir reden hier neben dem emotionalen Verlust eines Tierhalters von klar definierbaren finanziellem Verlust, ich möchte den Aufschrei nicht erleben, wenn wir uns durch die Städte würfeln und aus jedem Mehrfamilienhaus eine Partei bestimmen, die mal eben einen Verlust im 4 stelligen Bereich klaglos hinzunehmen hat.

                Bei den Schäden sind die Folgeschäden miteinzuberechnen, heisst ein tragendes Schaf gerissen = zwei fehlende Tiere. Schafe, die unter Panik standen brauchen bis zu zwei Jahren, ehe sie wieder tragend werden - fehlen also garantiert ein Jahrgang Lämmer, von den zusätzlichen Kosten, wie TA, Zaunbau und Hütehund ganz zu schweigen, auch wenn es (im Vergleich zu den Gesamtkosten, wie Arbeitszeit und Maschineneinsatz) geringfügige Beihilfen gibt, sprechen wir hier von einem zusätzlichen finanziellen Aufwand, der das Einkommen mindert.

                Und da ich in Niedersachsen lebe, kann ich nur sagen, wenn derjenige denn eine Entschädigung oder Beihilfe erhält, hier redet man von Billigkeitsmassnahmen ohne Rechtsanspruch.

                Und ich bin immer noch erstaunt, dass die Mehrzahl der abstimmenden User hier, generell gegen die Ansiedlung von Wölfen ist, gerade sind es 14 Stimmen.
                Zuletzt geändert von silas; 12.01.2015, 05:35.
                Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                • aurusfarm
                  • 25.07.2009
                  • 2812

                  #48
                  HHaH; ja, der Mensch hat den Wolf schon immer gejagt, das stimmt. Und wir wie wissen sehr erfolgreich. Ob der Schaden was es früher angerichtet hat wirklich so gross war das es berechtigt gewesen wäre eine Art auszurotten? Ganz früher hat man nicht Gedanken gemacht. Man hat nicht gedacht "ich darfs ja hier vertreiben weils ja noch Flächen in Siberien oder Canada gibts wo es dem gut geht". Das war den Menschen in der damaligen Zeit egal.

                  Silas; ja, das mit dem Milchbauern gibt mir seit längerem ungutes Gefühl. Wenn mann kleineren Familienbetrieb als direkter Nachbar Jahre hat, bekommt man auch vieles mit. Ich kaufe kein Billigmilch oder Butter. Ich versuche da auch Regional und so direkt wie möglich einzukaufen. Und so das ich die Herkunft wissen kann. Was zu Biogas kommt, da gibts aber örtlich noch vieles was "läuft" ... und ich bin immer wieder erstaunt wie leicht es doch ist Grünflächen doch als Acker zu nehmen. Ja, ich dachte auch das es nicht mehr so ginge. Habe es aber gerade vor 6 Wochen wieder anders gelernt. Ah, und Grünfutter fürs Vieh gabs dann auch nicht. Geht auch alles in die Biogasanlage... da kannst Du dann nur nochit dem Kopf schütteln.

                  Darya; ja, wenn Du aber jetzt von Anfang an alles gelesen hättest was ich geschrieben habe müsstest Du doch verstanden haben das ich dafür bin das alle auffälligen Tiere gezielt getötet werden. Dazu gehören solche die sich am Hofnähe befindlichen Nutztiere als Buffet dienen. Aber ich bin dagegen das man den Wolf kein Platz in Mittel-Europa gewähren sollte.

                  Bin ja gespannt was die schöne Grüne Woche mit sich bringt zu diesem Thema...

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                  • silas
                    • 13.01.2011
                    • 4024

                    #49
                    Aurusfarm, speziell in Niedersachsen war Ende Dezember für ganze 19 Tage das Verbot, Grünfläche umzubrechen, von amtswegen aufgehoben. Der Hintergrund ist erstaunlich positiv: der Anteil der Grünflächen, nach neuesten Greeningvorschriften vorgeschrieben, war in Niedersachsen übererfüllt!
                    Seit 1.1.2015 gilt wieder das Umbruchverbot.

                    Und jetzt hätte ich gern Zahlen, was die Biogasanlagen angeht - speziell dieses Thema ist ebenfalls sehr emotional besetzt. Viele Leute haben sich bei dieser Materie gewaltig verschätzt und mit der Unzufriedenheit wächst die Kritik.
                    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                    • aurusfarm
                      • 25.07.2009
                      • 2812

                      #50
                      Silas; übrigens in dem Ort wovon ich schreibe, darf der Landwirt der Schafe hält sie nicht mehr zu "Nachweidung" oder Winterfutter auf dem Grünflächen haben. Weil die Flächen für die Anlage gemäht werden. Er hat Probleme weil die eigenen Grünflächen zu viel im Anspruch genommen werden müssen oder er die Schafe sehr weit weg transportieren müsste. Da sind also Lokal teilweise ganz viele Probleme entstanden.

                      Die Grünflächen waren längst vorher schon umgeändert worden. Also nicht jetzt in dem Zeitraum was Du ansprichst.
                      Zuletzt geändert von aurusfarm; 12.01.2015, 06:16.

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                      • silas
                        • 13.01.2011
                        • 4024

                        #51
                        Wie wäre es denn jetzt mit Zahlen, aurusfarm?

                        Wir sprechen in diesem Thread vom Wolf, ich lebe in Niedersachsen in einem anerkannten Wolfsgebiet, wir erwarten dieses Jahr den ersten Nachwuchs und Bekannte von mir, sowohl aus dem LK DH, wie aus dem LK Vechta gehören zu den Geschädigten. Unglaublich, wie unterschiedlich man von offizieller Seite mit ihren Anträgen umgeht.

                        Höre ichvon meinen Freunden aus dem LK Uelzen und LK Dannenverg, beruhigen mich deren Beobachtungen auch nicht - Sichtungen bei Tag sind zunehmend. Anders als bei anderen Tieren, scheint der Wolf seine Erfahrungen an seine Nachkommen gezielt weitergeben zu können, heisst die Nähe zu Menschen und der ungefährliche Umgang mit den Zweibeinern muss nicht bei jeder Generation neu gelernt werden.

                        Und die Grüne Woche wird wohl kaum innovative Lichtblicke hinsichtlich der verschiedenen Probleme bringen, eher noch mehr Grünes Pseudogelaber von verpeilten Politikern.
                        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                        • #52
                          Also Weideschäferei kann man beinahe gar nicht mehr ausüben. 'Unser' örtlicher Schäfer wird den Laden auch dicht machen wenn er sich zur Ruhe setzt. Seine Tochter wollte es weitermachen, er hat ihr aber davon abgeraten oder es schlicht weg untersagt. Mit dem ganzen Papierkrieg lohnt es einfach nicht mehr. Mit Mutterkuhhaltung ist es nicht viel anders, wer hat schon Lust, sich mehrmals jährlich beim Ohrmarken-Setzen über den Haufen rennen zu lassen (passiert naturgemäß ständig, an ein frischgekalbtes Kalb zu gehen wenn die Mutter daneben steht, einer Fleischrasse angehört und halbwegs gute intakte Instinkte hat, ist einfach keine gute Idee sowas kann sich nur jemand ausdenken, der es noch nie gemacht hat...
                          So werden dann wohl auch die letzten regionalen Arbeitsplätze in der Ldw. bald über die Wupper gehen denn mit Milch und Schwein sieht es ja auch nicht gerade rosig aus.
                          Wer konnte hat in eine Biogasanlage investiert und ich kann nur für meine Region (Grenzgebiet Nds./NRW) sprechen aber hier hat jeder größere Landwirt eine stehen und die laufen auch. Allein in unserer kleinen Gemeinde gibt es vier Stück und das Zeug wird von weither herangekarrt. Wenn so eine Ortschaft wie Wardenburg eine heftige Treckermaut einführt dann machen die das auch nicht zum Spaß sondern weil sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen.

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                          • silas
                            • 13.01.2011
                            • 4024

                            #53
                            Wie sieht es denn nun mit den Bewirtschaftungszahlen für die Biogasanlagen aus - und die Gretchenfrage schlechthin: gehören die Biogasanlagen tatsächlich den Landwirten, an dessen Höfen sie stehen?

                            Bitte mal ganz genau recherchieren - und all das hat noch immer nichts mit der Wolfsansiedlung zu tun und dem Umgang mit der sich daraus ergebende Problematik.

                            Oder muss ich davon ausgehen, dass die Wolfsansiedlung vorsätzlich zwecks Vernichtung unserer Landwirtschaft und deren Infrastruktur geschieht?

                            DAS halte ich dann doch für vollkommen abstrus - deshalb bleibe ich dabei: das Projekt Wolf entstand am Schreibtisch irgendwelcher Naturromantiker, ohne, dass Folgen und Konsequenzen auch nur ansatzweise durchdacht wurden. Mittlerweile holt uns die Realität ein, vielleicht überrollt sie uns gar in Kürze und unsere politischen Naturromantiker sind hilflos.
                            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                            • aurusfarm
                              • 25.07.2009
                              • 2812

                              #54
                              Silas; ich fahre zur Zeit jeden Tag zweimal über die Truppenübungsgelände. Meine Pferde stehen direkt am Rande.

                              Bzgl. Grüne Woche; genau das meinte ich. Bin gespannt was da kommt von welche Seite wie als Propaganda. Es ist ne gute Bühne für sowas.

                              Wegen Zahlen, ja. Ich habe es vor meine Gedanken nachzufolgen und versuchen die Zahlen rauszufinden. Was es so wirklich kostet mit der Energie. Wie naturfreundlich die Maisernte dafür ist. Wie weit der Dieselverbrauch ( Fossiles Energie ) gerechtfertigt ist und wie viel wir in der Tat für den Strom aus der Steckdose bezahlen. Ist aber jetzt hier auch wirklich OT.

                              Übrigens, es gibt ja in Finnland auch Schäfer und Schafhaltung. Im Winter sind sie im Stall und Sommer auf Weide. Eine grössere Hotell/Restautantkette machte gross Werbung vor ein par Jahren das sie Regional und "echt" kochen. Ist ja zur Zeit IN. Auf der Karte auch Lamm. Überall Zetteln "wir beziehen Regional". Auf Nachfrage beim Bedienung wo das Lamm denn herkommt die Antwort "das weiss ich garnicht, aber natürlich muss es ja heimisches sein". Nach der Bitte es doch beim Koch nachzufragen kam die Antwort; "TK-Ware aus Neuzeeland".

                              Also, da es eh billiger ist das Fleisch aus Ausland zu beziehen, trotz Transport, warum müssten wir den überhaupt in Europa noch Schafe haben?

                              Dieses Spiel kann man drehen und wenden wie man will. Jeder macht sich eben seine Gedanken und seine Entscheidungen. Ist auch gut so. Das wollen wir ja haben, die Freiheit zu denken und es auch laut zu sagen.

                              Darya; ich möchte auch keinesfalls Dir persönlich irgendwie was vorschreiben oder verurteilen. Nur ich persönlich kann es nicht verstehen wie mann beim Wolf nur Schwarz-Weiss sehen müsste. Oder vielleicht hab ich Euch auch nur falsch verstanden. Aber nur weil ich dafür bin das es ein Mittelweg geben muss auch hier mitten uns und nicht nur "woanders", müsste ich dafür extra was bezahlen oder meine Meinung ändern und den Wolf als was ganz schlimmes empfinden?

                              In Finnland sind übrigens die sehr naturverbundenen Sami diejenigen die sehr gegen Wolf und Luchs sind. Sie haben ja noch das traditionelle Rentierzucht, wo die Herden sich frei bewegen. Vor allem Luchs macht Beute auf die Neugeborenen. Sie sind etchnische Minderheit in Finnland und haben sicherlich Probleme ihre Stimme wirklich Gewicht zu geben. Anderseits entschädigt der finnische Staat beim Autounfällen mit Rentier den Rentierzüchter. Das können denn wiederum andere Tierbesitzer nicht so ganz nachvollziehen. Ist jetzt auch OT eigentlich, aber zeigt das es immer welche geben wird die Vorteile haben und welche die selber den Verlust einstecken müssen.

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                              • aurusfarm
                                • 25.07.2009
                                • 2812

                                #55
                                Zitat von silas Beitrag anzeigen
                                Wie sieht es denn nun mit den Bewirtschaftungszahlen für die Biogasanlagen aus - und die Gretchenfrage schlechthin: gehören die Biogasanlagen tatsächlich den Landwirten, an dessen Höfen sie stehen?

                                Bitte mal ganz genau recherchieren - und all das hat noch immer nichts mit der Wolfsansiedlung zu tun und dem Umgang mit der sich daraus ergebende Problematik.

                                Oder muss ich davon ausgehen, dass die Wolfsansiedlung vorsätzlich zwecks Vernichtung unserer Landwirtschaft und deren Infrastruktur geschieht?

                                DAS halte ich dann doch für vollkommen abstrus - deshalb bleibe ich dabei: das Projekt Wolf entstand am Schreibtisch irgendwelcher Naturromantiker, ohne, dass Folgen und Konsequenzen auch nur ansatzweise durchdacht wurden. Mittlerweile holt uns die Realität ein, vielleicht überrollt sie uns gar in Kürze und unsere politischen Naturromantiker sind hilflos.
                                Ist ja OT, aber trotzdem. Es geht mit auch nicht darum wem eine Biogasanlage gehört. Ein wenig geht es mir schon darum wer damit was verdient. Und nein, ich bin nicht neidisch weil jemand vielleicht damit Geld verdient. Nur ich frage mich vermehrt was kostet uns die Strom aus der Steckdose. Ich gebe auch zu das ich es ohne allzu viel Gedanken auch benutze. Den Herd anschmeissen, das Handy aufladen, mit dem Tablet im Internet surfen.

                                Das mag ja sein mit der Naturromantik als Ursprung. Da gibts auch viel Mist.. und sollte sich wirklich bestätigen das Handaufzucht nicht sinnvoll ausgewildert worden ist, kann ich auch nur sagen das ich definitiv dafür bin um die Verantwortlichen auf schärfstens zu Verurteilen. Weil sie haben dann auch nicht im Sinne des Tieres gehandelt und viel zu kurzsichtig.

                                Vielleicht bin ich auch einfach zu naiiv und blauäugig? Aber ich glaube wirklich an einem Mittelweg und dazu das es machbar ist Menschen zu ernähren und gleichzeitig auch nachhaltig den Umwelt für Mensch und Tier zu erhalten. Aber wenn ich das wie wüsste, naja.. dann wäre ich wohl schon berühmt. Ich gehe aber selber den Weg der kleinen Schritte so gut wie es geht und hoffe das mehr Leute auch mehr Gedanken machen.

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                                • silas
                                  • 13.01.2011
                                  • 4024

                                  #56
                                  Letztmalig OT wegen Biogasanlagen: hierbei geht es in der Tat darum, wem sie gehören und wer damit Geld verdient. Witzigerweise funktionieren die Anlagen, die allein in Landwirts Hand sind, bestens und auch mit den positiven Effekten, wie diese Technik mal angedacht war, nachhaltig!

                                  Frage an alle User hier: auf wieviel Komfort ist der Einzelne bereit zu verzichten, für den Mittelweg? Bitte nicht vorschnell antworten, denn der Verzicht schliesst Ernährung, medizinische Versorgung und erhebliche finanzielle Einbussen ein.
                                  Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                                  • Arielle
                                    • 23.08.2010
                                    • 2852

                                    #57
                                    @aurusfarm, auch wenn die obige Umfrage ganz sicher nicht repräsentativ ist und auch die die Zahl der Teilnehmer noch enttäuschend klein ist, so zeigen die Ergebnisse doch eine erstaunliche Richtung: Die Mehrheit bezieht gar nicht mehr Stellung in Richtung schwarz oder weiss, sondern spricht sich für eine kontrollierte Ansiedlung aus. Das habe ich bereits vorher vermutet, allerdings warfen mir vorher nur Umfragen bekannt die nur "absolut dafür" oder "absolut dagegen" als Antworten zulassen. Und da war es in Deutschland sehr ähnlich wie zunächst in Frankreich: 20 - 30 % waren strikt gegen eine Wiederansiedlung und 70 - 80 % (vermeintlich) uneingeschränkt dafür. In Frankreich ist die Stimmung, wenn ich den Bereichten glauben darf, mittlerweile ins Gegengeil umgekippt und es sind 55 % strikt gegen jegliche Wiederansiedlung und nur noch ca. 30 % dafür, der Rest ist wohl unentschieden.
                                    Ich bin davon überzeugt, dass die hardliner beider Lager eine kontrolliert/gemäßigte Wiederansiedlung gar nicht mögen sondern jeweils ihre Maximal-Standpunkte durchsetzen wollen. Beides wird auf Dauer nicht gelingen, es sei denn, wir erleben tatsächlich Wolfsangriffe auf Kinder oder sonst wehrlose Menschen.
                                    Interessant ist auch, dass es nur eine Stimme dafür gibt, Wölfe nur in Gebieten anzusiedeln in denen die betroffene Bevölkerung zustimmt. Was sagt uns das denn?
                                    http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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                                    • aurusfarm
                                      • 25.07.2009
                                      • 2812

                                      #58
                                      Arielle; das wäre zu wünschen mit dem Mittelweg. Ich denke auch das da vielleicht auch die Richtung in Finnland eine Vorreiter sein könnte für Mittel-Europa. Das es eben nicht nur Hardliner die Entscheidungen treffen sondern eher pragmatisch an die Sache herangegangen wird. Wobei wenn die meisten schon vorne rein denken das die "betroffenen" vor Ort nicht die Entscheidung treffen sollten, sagt das uns das beide Partein nicht dran glauben an einem Mittelweg. (zur Zeit?)

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                                      • farina
                                        PREMIUM-Mitglied
                                        • 28.11.2006
                                        • 1504

                                        #59
                                        Artenschützer feiern die Rückkehr der Wölfe in die deutschen Wälder. Gleichzeitig warnen Jäger vor Angriffen auf Menschen. Denn das Märchen vom „bösen Wolf“ beruht auch auf historischer Erfahrung.

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                                        • Ramzes
                                          • 15.03.2006
                                          • 14701

                                          #60
                                          Zitat von aurusfarm Beitrag anzeigen
                                          Arielle; das wäre zu wünschen mit dem Mittelweg. Ich denke auch das da vielleicht auch die Richtung in Finnland eine Vorreiter sein könnte für Mittel-Europa. Das es eben nicht nur Hardliner die Entscheidungen treffen sondern eher pragmatisch an die Sache herangegangen wird. Wobei wenn die meisten schon vorne rein denken das die "betroffenen" vor Ort nicht die Entscheidung treffen sollten, sagt das uns das beide Partein nicht dran glauben an einem Mittelweg. (zur Zeit?)

                                          Finnland ist eines der flächenmäßig größten Länder Europas
                                          mit nur 5,4 Mio. Einwohnern (16 E / km ² ).
                                          75 % sind mit Wäldern bedeckt und ca. 60.000 Seen .
                                          Finnland hat NUR knapp 200 Wölfe !
                                          Der am dichtesten besiedelte Flächenstaat Europas
                                          Bundesrepublik Deutschland hat allein in Niedersachsen schon mind.
                                          50 Wölfe .
                                          Ich hoffe , Du kannst ungefähr abschätzen , wieviel Prozent
                                          der Finnen in Städten und wieviele Finnen im ländlichen Gebiet
                                          außerhalb der Wolfsregionen NO angrenzend an RUS-Karelien
                                          wohnen .
                                          So Aurusfarm , Zahlen !
                                          Wieviele Finnen-Zweibeiner leben in den offiziellen Wolfsgebieten Finnlands ?
                                          Würden die GER - Verhältnisse auf Finnland übertragen ,
                                          müßte es umgerechnet auf Fläche und Einwohner mind. 2000 Wölfe
                                          geben . Umgekehrt hätten wir hier noch nicht mal 3 Rudel !
                                          Also bitte nicht dauernd Äpfel mit Tannenzapfen vergleichen !
                                          Zuletzt geändert von Ramzes; 12.01.2015, 09:17.

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