Wann mit dem Reiten aufhören?

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  • Manolito
    • 22.11.2006
    • 203

    #61
    Lexis, Ausnahmen bestätigen da vielleicht die Regel? Unsere ist hellwach, äußerst umweltorientiert, sehr bewegungsfreudig und wirklich extrem kommunikativ. Klar hatten wir echte Probleme im ersten Jahr, auch Situationen, die ich nicht angenehm oder beruhigend empfand, echt nicht. Aber durch eine grundlegende Änderung der Haltung und Aussenbedingungen, ganz viel Liebe und Geduld, der nötigen Konsequenz ohne auch nur einmal grob zu sein (würde ich mich bei der niemals trauen, das kennt sie und wird bös), habe ich ein Pferd, das zwar sehr wach, forsch und mutig, aber echt auch dabei entspannt mit mir durch den Busch geht.
    Aber eins ist klar, das war echte harte Arbeit, aufwändig, keine Frage, zeitintensiv, denn sie fordert diesen Aufwand auch ein. Aber sie dankt es uns jeden Tag. Ich kann nur sagen, hat sich 1000mal gelohnt, ich kann mir kein besseres Pferd wünschen!
    Kann man vielleicht auch einfacher haben, aber das Risiko war uns durchaus bewusst, als wir sie gekauft haben. Ich bin so dankbar, sie zu haben, jeden Tag!

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    • silas
      • 13.01.2011
      • 4024

      #62
      Ich frage mich, warum sollte ich jemals aufhören zu reiten?

      In meiner Umgebung gibt es zahlreiche Hausfrauenreitstunden, das Alter der Teilnehmerinnen reicht bis in das 8. Lebensjahrzehnt. Der Anspruch aendert sich, sicherlich werde ich dann auf andere Kreise zugehen, aber die Freude und der Spass bleibt erhalten.

      Auch nach einem Sturz oder gar einer Verletzung brauchen Profis ein Coaching, das goenne ich mir heute schon regelmaessig und Pferde mit entsprechenden Qualitaeten sind am Markt zu finden.
      Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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      • #63
        @ Manolito: Vielleicht meinen wir mit "entspanntem" Ausreiten auch einfach verschiedene Zustände?
        Nee, Quatsch, ich weiss was Du meinst. Hellwach und interessiert kann durchaus gleichzeitig entspannt sein.

        Bei meiner Stute sind es eher die überschnellen Reflexe, das "rückenmarkgesteuerte" Reagieren, bevor überhaupt ihr Kopf sich einschaltet Sie geht furchtbar gerne ins Gelände, immer vorwärts, immer interessiert, würde mit Begeisterung durch jedes Unterholz krabbeln und durch jedes Kornfeld pflügen. Hat in Situationen Coolness gezeigt, wo ich fast nen Herzkasper bekommen hätte.

        Sie ist dabei nur leider sehr guckig und das Zucken, Wegspringen oder Rumschmeißen geschieht zeitgleich in dem Moment, wo sie irgendwas sieht, das ist echt ein Reflex, keine kontrollierte oder kontrollierbare Reaktion. Sobald Sekundenbruchteile später ihr Kopf wieder die Kontrolle über den Körper hat ist alles gut, sie wird nicht kopflos, geht nicht durch oder ähnliches, sondern marschiert in 95% der Fälle direkt anstandslos weiter. Niemals wird sie böse oder frech. Das Signal "VORSICHT!" nimmt nur eben leider meistens nicht den Umweg durch ihr Hirn

        Und das ist soooo anstrengend. Man muss ständig mit einem Satz ins Unterholz rechnen oder damit, plötzlich in die Gegenrichtung unterwegs zu sein, scheinbar aus dem Nichts. Das bringt mich doch häufiger an den Rand meiner Sattelfestigkeit.

        Abgeben würde ich sie trotzdem nicht Schnelle Reflexe sind ja durchaus was Gutes... manchmal
        Zuletzt geändert von Gast; 13.09.2014, 12:20.

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        • Christine 1
          • 18.08.2014
          • 21

          #64
          Hallo,
          habe jetzt nicht bis zum Schluss gelesen aber dieses Thema ist auch irgendwie meins.
          ich bin auch schon über 50 und gehöre außerdem noch zu den "Spätberufenen". Habe mit Mitte/Ende Dreißig das erste Mal auf dem Pferd gesessen - nachdem ich meine ganze Kindheit davon geträumt hatte.
          Bin dann ziemlich schnell (nach 2 Jahren in einer Reitschule) stolze Besitzerin eines kreuzbraven (ziemlich kleinen) Hafis geworden. Eigentlich wollte ich bis ans Ende meiner Tage nur ein bisschen Gelände bummeln. Aber je länger ich geritten bin desto klarer wurde mir, ich will es lernen - richtig.
          Der Hafi war für meine 1,72m zu klein und so habe ich mir mein erstes Warmblut gekauft - nicht ahnend, dass ich noch längst nicht reiten kann. Bin ja schliesslich im Gelände galoppiert - also was will man mehr . Da kann man doch reiten........Größenwahnsinnig halt .
          Warmblut Nr. 1 war 5 Jahre alt, RL war vor Ort. Tja, und Herr Pferd hat mir erst mal gezeigt, dass ich gar nix kann. Ist mir vorzugsweise im Galopp unter dem A.....weggerannt und hat mich dann auf seiner Flucht mittels eines Hakens irgendwo in die Halle/Landschaft oder auf den Platz in den Sand gesetzt. Habe ich vier Jahre durchgezogen - wohl wissend, dass es an mir liegt. Unerfahrenes, junges Pferd und unerfahrener Reiter - ich bin der lebende Beweis, dass das wohl nicht die beste Paarung ist. Nach vier Jahren habe ich aufgegeben, da ich richtig Angst bekommen hatte und eigentlich nicht mehr geritten bin - und ganz aufhören wollte ich nicht. Ich hatte viel zu lang gewartet, das merkte ich beim nächsten Pferd.
          Dann kam mein Schimmel, der mit meiner Angst (das war eher schon Panik) sehr souverän umging. Das war ihm wurscht. Er war immer brav beim Reiten - bis ich nach ca. 5 Jahren meine Angst immer mehr verlor. Und dann wollte ich meine Rolle als Mensch, der das Pferd weist, übernehmen. Das ging kein halbes Jahr gut. Schimmel hatte mich in einer anderen Schublade abgelegt und ließ mich da nimmer raus. Er fing an mich abzubuckeln - und zwar gezielt. Nach kurzer Zeit hatte er es so perfektioniert, dass ich Null Chance hatte oben zu bleiben. Wieder lag es an mir und meinen reiterlichen Fähigkeiten/Möglichkeiten. Wille ohne Können hilft halt nichts .
          Habe es trotzdem noch gut zwei Jahre weiter probiert - bis mir die Sache zu gefährlich wurde und ich merkte, wie das Kopfkino, das ich nach dem ersten Pferd Gott sei Dank wieder verloren hatte, zurückkam. Wer weiß, wie lange mein Schutzengel noch "mitgeflogen" (im wahrsten Sinne dieses Wortes) wäre.
          Und seit zwei Jahren habe ich nun Pferd Nr. 3 - und jetzt passt es. (M)ein Traumpferd - übrigens auch erst 6-jhrg. gewesen als ich ihn bekam. Allerdings hatte ich in den letzten Jahren (trotz allem) was gelernt und den Schimmel rechtzeitig abgegeben. Das war, denk ich, entscheidend. Ich war bei weitem noch nicht so weit in der Angstspirale drin, wie ich es beim ersten Pferd gewesen bin.
          Mit uns beiden passt es. Und mein RL meinte neulich, jetzt würde ich auch mit dem ersten Pferd zurechtkommen. Hat mich immens gefreut.
          Aber das Fazit aus meiner Geschichte und aus einigen der anderen Geschichten (soweit ich mitgelesen hatte) ist .......es liegt auch und vor allem am Pferd. Und es gibt das "richtige" Pferd für jeden. Eines habe ich auch gelernt bzw. es ist mir im Kopf geblieben. Auch ein Pferd kann mit seinem Reiter/Besitzer "unglücklich" sein, wenn es einfach nicht passt. Und das Pferd kann eine "richtige" Trennung nicht vollziehen - es kann sie nur einleiten.
          Mein RL sagte mir beim ersten Pferd: "Gib ihn ab - du wirst mit ihm nicht glücklich und er mit dir nicht.
          Das hat mir richtig wehgetan - ich habe mein Pferd gern gehabt. Aber ich habe sofort gewusst, dass er recht hat. Deshalb hat gar so arg geschmerzt. Die Wahrheit tut einfach immer weh.
          Dafür bin ich nun umso glücklicher und um viele wichtige und wertvolle Erfahrungen reicher. Und jedes meiner Pferde hat mir was beigebracht - nicht nur das Reiten betreffend. Vor allem mich und meine Person betreffend. Da fällt mir auf die Schnelle Dankbarkeit und Demut ein.......und noch einiges mehr. Aber mit allzu philosophischen Gedankengut werde ich euch nicht belästigen.
          Christine

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          • Manolito
            • 22.11.2006
            • 203

            #65
            @Lexis, hihi, ich möchte nicht mit Dir tauschen, auf solche unvermittelten Hopser und Ausweichschritte habe ich auch nicht so unbedingt mehr Lust! Ich wünsche Dir von Herzen, dass Deine Reflexe auch entsprechend schnell bleiben!!!
            Das macht meine so nicht, Gott sei Dank. Schlimm ist bei uns, sollte sie nochmal so richtig Angst vor etwas haben, dann kann sie in ihr altes Verhaltensmuster zurückfallen, und das ist schlimm, denn dann wird sie panisch und unkontrollierbar. Ich muss also selbst so sicher bleiben, dass ich ihr die ihr fehlende Sicherheit in einer solchen Situation geben kann. Toll gesagt, ich bin nur auch nicht so ein Held. Ist länger nicht mehr passiert, und wir haben schon viele schlimme Dinge beim Ausreiten erlebt. Ich habe immer Leckerli in den Taschen, da kauen sie beruhigt und zu Not steige ich ab, wenn ich von oben selbst Schiss kriege. Aber das ist alles super gut geworden. Wir nehmen sie ja sogar im Sommer mit in den Urlaub, da geht es 2 Wochen nur in den Busch. Hätte mir das jemand gesagt, als wir sie frisch gekauft hatten, da hätte ich mich vor Lachen gekringelt, mit der in den Urlaub und nur raus??? Niemals. So kann es gehen.

            Ich glaube, es liegt übrigens eher am Menschen, der das jeweilige Pferd nicht versteht. Aber es ist schon richtig, wenn man sich nachhaltig nicht versteht, muss man sich trennen, das ist im Leben ja nicht nur mit den Pferden so. Das ist dann oft für alle die beste Lösung. Wir neigen aber eher dazu nichts mehr abzugeben, was wir einmal haben.

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            • Elke
              • 05.02.2008
              • 11712

              #66
              MuM, ich bin auch MItte 50. Die Stute Chantal, die jetzt 19 ist, hab ich großenteils selbst ausgebildet, mit Unterstützung einer sehr guten Reitlehrerin.Rudi war schon weitgehend ausgebildet, aber er bringt trotz seiner superlieben Art andere Herausforderungen über seine sehr guten GGA und den vielen Schwung verbunden mit langfristiger nicht korrekter Reiterei vor meiner Zeit mit sich.Und Charlyne, die Tochter von Chantal habe ich zur Ausbildung gegeben, zu einer Frau, die schon Schulpferde ausgebildet hat und meine Anforderungen kennt.Unerschrockenes Pferd, das Spaß am Reiten hat und solchen macht, das Gelände Dressur und Springen geht und seinen Charme behält.Daher wird sie nicht in 3 Monaten "angeritten" , sondern bleibt 1 Jahr dort, mit der Möglichkeit, sie immer mal wieder dort zu reiten oder auch immer mal wieder für eine zeit hinzugeben.Mit Mitte 50 traue ich mir das auch nicht mehr zu, zumal wir keine Halle haben und das m.E. unumgänglich ist.Lexis; meine 19 jährige Stute ist auch eine, die gern mal einen Satz zur Seite macht, das ist aber meist ein Moment, an dem ich mich nicht konzentriere. Im Gelände hab ich das seltenst erlebt.Ich stehe dazu, wir formen die Pferde. Nach 5 Monaten wollte ich damals Chantal wieder zurückgeben, weil sie mich fast zur Weißglut gebracht hat. Und seit dem Moment hat sie den Hebel umgelegt. Und wir sind ein Team.Und der Weg dorthin kann sehr steinig sein, aber man kann mit so vielen Sachen außerhalb des "Draufsetzens" das erreichen, das ist erstaunlich.

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              • pathieV
                • 15.09.2007
                • 539

                #67
                Na wenn wir doch eh alle unsere Pferde selber formen, ist es doch egal, ob sie von Hause aus nen guten Charakter mitbringen oder nicht. Oder Gelassenheit oder nicht.

                Mein Pferd war schon so wie er ist, als ich ihn kennengelernt habe.
                Das hat sich bis heute nicht geändert. Was sich geändert hat, er ist offener geworden, lässt sich jetzt gerne putzen und streicheln. Vorher hat er es halt über sich ergehen lassen.

                Ich würde jetzt auch kein Pferd haben wollen, was ich erstmal sicher machen muss. Das das geht, steht ja außer frage.
                Aber es ist angenehmer, wenn sie es von Hause aus mitbringen.

                Manchmal ist es einfach schön, aufsteigen, von Minute eins an Zuhause fühlen und ohne sorgen los reiten.

                Wenn ich wüsste, er würde dazu neigen kopflos zur Seite zu springen, oder plötzlich umzudrehen, ich könnte nicht entspannt ausreiten. Geht nicht.

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                • #68
                  Zitat von Elke Beitrag anzeigen
                  ... meine 19 jährige Stute ist auch eine, die gern mal einen Satz zur Seite macht, das ist aber meist ein Moment, an dem ich mich nicht konzentriere. Im Gelände hab ich das seltenst erlebt.Ich stehe dazu, wir formen die Pferde. ...
                  Aber das ist doch genau der springende Punkt. Entspanntes (Aus)Reiten bedeutet für mich, gerade NICHT jede Sekunde fokussiert auf das Pferd und die Umgebung zu sein, sondern auch mal den Gedanken nachzuhängen, mit dem Mitreiter zu quatschen, auf dem Pferd herumzukaspern, sich nach hinten zu drehen um zu gucken was der Rest der Abteilung macht... und genau DAS geht mit einem Pferd wie meiner Stute nicht.

                  Ich sage ja nicht ich kann sie nicht reiten, im Gegensatz zu den im ersten Jahr verschlissenen Bereitern habe ich mir weder einen Arm gebrochen (Bereiter 1 beim Anreiten) noch kann ich sie nur mit Schlaufzügeln händeln (Bereiter 2) noch muss ich ein scharfes Gebiss reinschnallen und geh trotzdem beim Springen über Kopf (Bereiter 3).
                  Nur ENTSPANNUNG sieht bei mir echt anders aus

                  An der Hand ist alles unkompliziert, da ist sie genauso wach, aufgeregt, aber immer bei mir. Luftballons an die Longe gebunden, über Planen laufen, mit Schirm und Taschenlampe in den Wald, an riesigen Baumaschinen vorbei, kein Problem. Nur "zuckig" ist sie da eben genauso, nur es stört halt nicht wenn sie wie ein Comicpferd mit allen Vieren in die Luft springt.

                  *edit* Oh, Pathie, Du hast das sehr schön erklärt, genau so empfinde ich das auch.
                  Auf dem Wallach bin ich zuhause, da muss ich nicht ständig konzentriert sein, da ist alles easy. Bei der Stute hab ich nach 15 min 'nen hochroten Kopf - nicht vor Anstrengung, sondern vor Konzentration...
                  Zuletzt geändert von Gast; 13.09.2014, 16:42.

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                  • Elke
                    • 05.02.2008
                    • 11712

                    #69
                    Ich weiss selbst, dass es nicht immer und überall klappt. Hab selbst bei einem Pferd kapituliert.
                    Wichtig finde ich, dass man merkt, dass ein großer Teil der Nervosität oder er/sie könnte ja..von uns auf die Pferde übertragen wird. Und dann passierts auch. Auf meiner Stute fühle ich mich immer sicher, wir sind ein Team. Und sie ist eine, die sich aufregt, wenn sie meint, es zu müssen. Aber nie so extrem, dass sie mich absetzen möchte.
                    Im Gelände ist es schön mit ihr, ich kann vorn in der Mitte oder hinten auch mit großem Abstand reiten. Das ist für mich auch Entspannung.
                    Aber Ihr könnte jetzt jedes meiner Worte auf die Goldwaage legen und meine Auslegungen zerpflücken. Das kann man mit allem und jedem.
                    Ich hoffe für mich, dass ich noch lange reiten kann. Punkt!

                    Vielleicht ist es ja auch so, dass es mit Wallachen einfacher ist.

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                    • dissens
                      • 01.11.2010
                      • 4063

                      #70
                      Zitat von pathieV Beitrag anzeigen
                      Ich würde jetzt auch kein Pferd haben wollen, was ich erstmal sicher machen muss. Das das geht, steht ja außer frage.
                      Aber es ist angenehmer, wenn sie es von Hause aus mitbringen.

                      Manchmal ist es einfach schön, aufsteigen, von Minute eins an Zuhause fühlen und ohne sorgen los reiten.
                      Genau DAS ist der Punkt. Und genau dieses "Sich-zuhause-Fühlen" hab' ich bei der Ziege. Auch wenn sie mal prustet, weil am Wegrand plötzlich liegende Baumstämme lauern. Und Wochen später prustet, wenn die plötzlich wieder weg sind (joa, haben sich im Dickicht versteckt, um kleine Rappen zu fressen)

                      Des Giraffanten Spinnereien hatte ich irgendwann durchaus im Griff - allein ... ent-spannend war der (für mich) nie. Und wenn man dann vom Pferd steigt und vor Anspannung Magenschmerzen hat, dann ist das eben keine Erholung.

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                      • #71
                        Naja, Elke, bei Dir hörte es sich nunmal so an als wäre es alleinige Sache des Reiters, jedes Pferd zum braven Lämmchen zu machen, daher mein Einspruch Und völlig relaxed auf einem schwierigeren Pferd zu sitzen geht eben nur dann, wenn man sich absolut sicher ist das Gehampel und Gespringe auch in jeder Situation sitzen zu können.
                        Stute ist jetzt ungefähr unser zehntes oder elftes Pferd, plus mindestens ein Dutzend Fremdpferde die ich in den Jahren regelmäßig geritten habe plus diverse weitere kurzfristig gerittene. Unsere eigenen waren alle beim Kauf gerade leicht angeritten, ca. 14 Tage unter dem Sattel, und charakterlich grundverschieden. Alle gingen vierjährig wunderbar stundenlang in den Busch. Diese Stute tut's eben nicht so einfach. Und die reite ich nicht anders als die jungen Halbwilden vorher.

                        Von daher bin ich eben auch der Meinung, dass der Grundcharakter eines Pferdes eine ganz entscheidende Rolle spielt. Dass Probleme/Tendenzen durch den Reiter massiv verstärkt werden können ist klar.

                        Reiten so lange es Spaß macht - und mit dem passenden Pferd macht es länger Spaß

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                        • muckischnucki
                          • 07.03.2012
                          • 193

                          #72
                          Kurzes Update: War seit meinem Abgang nur einmal kurz beim Pferd. Kann immer noch kaum gehen, stehen. Komme kaum ins Auto.
                          Mein Mann und die Tochter kümmern sich momentan um die Stute. Ich bin an einem Tiefpunkt angelangt!!
                          Ich konnte mich mit der Stute nie im Gelände entspannen, weil ich immer gefasst sein musste. Und trotzdem ist es jetzt passiert.
                          Ich werde meine Aktivitäten in der nächsten Zeit, falls ich die nächste Zeit überhaupt aufs Pferd komme, in der Halle oder am Platz machen.
                          Vor Jahren waren in meinem Stall noch " gestandene Männer", denen du so ein Pferdchen mal in die Hand drücken konntest. Die hatten vor nichts irgendwelche Bammel, dadurch eine ruhige, gelassene Art mit den Pferden klar zukommen.
                          Diese Art fehlt mir. Pferd nervös, ich werde nervös, Pferd wird noch nervöser. V.a jetzt nach den Sturz habe ich echt Angst mit ihr allein oder auch zu zweit ins Gelände zu gehen.

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                          • Tante
                            • 31.07.2010
                            • 1137

                            #73
                            @muckischnucki: schreib doch mal wo dein Pferd ungefähr steht. Vielleicht findet sich ja jemand hier, der sich drauf setzt oder jemanden kennt, ...

                            Kommentar

                            • CoFan
                              • 02.03.2008
                              • 15252

                              #74
                              Das hat dann auch keinen Sinn, muckischnucki. Denn ihr steckt Euch gegenseitig mit der Nervosität an und das ist ein Teufelskreis.

                              Aber ich sage es noch einmal ganz deutlich: gegen Ungelenkigkeit beim Reiter kann man auch etwas tun, manchmal sind es nur ganz kleine Übungen, die dafür nötig sein. Desto körperlich fitter Du bist, gibt Dir das auch wieder mehr Sicherheit im Sattel - auch für den Kopf!

                              Ich habe mir z.B. angewöhnt, am Anfang im Schritt leichte Stretchingübungen im Sattel zu machen. Im Prinzip wie Aufwärmübungen für Beine und Co, alles am langen Zügel, es war auch sehr interessant zu merken, wie mein Pferd darauf reagiert hat.

                              Ich weiss, es ist im Reitsport nicht wirklich weit verbreitet, sich auch Gedanken um die eigene körperliche Fitness zu machen. Aber es ist mir ein ziemliches Rätsel warum das so ist. Um die Gymnastizierung des Pferdes machen wir uns ja normalerweise sehr viele Gedanken.

                              Kommentar

                              • Tiger
                                • 10.12.2009
                                • 1777

                                #75
                                Ich habe das unverschämte Glück (werde nächstes Jahr 50), seit letztem Jahr Juli eine jetzt 6j. Trakehnerstute von Camaro mein Eigen nennen zu dürfen.
                                Dieses Pferd ist mit Geld nicht zu bezahlen, egal, ob man Parcours springt, Busch trainiert, alleine verladen muß oder 2,5 h durch Dörfer und Wälder einhändig mit einer operierten Hand ausreitet, sie ist immer treu!
                                Auch wenn sie lustig wird und bockt, sie nimmt einen immer so mit, daß man das Lachen anfängt vor Freude des Übermutes!
                                Nach vielen negativen Erfahrungen paßt es mit ihr einfach top (auch wenn das Dressurreiten nicht wirklich ihrs ist, was solls, kann ja noch kommen), es ist vllt. wie in einer guten Beziehung, Achtung, Feeling, Respekt- so macht Reiten Spaß
                                Zuletzt geändert von Tiger; 13.09.2014, 21:21.

                                Kommentar

                                • dissens
                                  • 01.11.2010
                                  • 4063

                                  #76
                                  CoFan, grundsätzlich gebe ich Dir ja recht. Aber die vielleicht suboptimale physische Gelenkigkeit ist derzeit muckischnuckis geringeste Problem ...

                                  muckischnucki, ich bilde mir ein, zumindest grob zu wissen, wie es Dir geht. Auch wenn's mich gesundheitlich lang nicht so gründlich gerissen hat wie Dich. Aber es ist ja das Ego, die Selbst-Sicherheit, die Schaden nehmen, gelle? Das ist auch mindestens so blöde wie ein verstauchtes Kreuz.

                                  Verzeih unsere ach so klugen Exkurse!

                                  Und nimm Dir Zeit, für DICH herauszufinden, was gut für Dich ist.

                                  Kommentar

                                  • muckischnucki
                                    • 07.03.2012
                                    • 193

                                    #77
                                    @CoFan Du hast leider recht. Ich habe in den letzten Jahren an Kilos ordentlich zugelegt. Außer Schwimmen im Sommer mache ich nichts mehr. Skifahren habe ich vor ein paar Jahren aufgehört. Da hat mich eine noch schlechtere Skifahrerin überfahren.
                                    Blöde Ausrede, aber nach der Arbeit bin ich beim Pferd. Meist komme ich da vor 9 Uhr gar nicht heim. Ich bin froh, dass ich die Arbeit mit und ums Pferd habe. Sonst läge ich sofort nach der Arbeit auf der Couch.
                                    Ich muss wirklich den inneren Schweinehund überwinden. Bzw. meine Trägheit. Fitness habe ich leider fast keine mehr .

                                    Diese Gymnastik auf dem Pferd mache ich bereits seit etlichen Jahren. Damals hatte wir einen tollen Reitlehrer am Stall. Da war sowas Pflichtprogramm .


                                    @Tante bin aus Niederbayern.

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                                    • Tante
                                      • 31.07.2010
                                      • 1137

                                      #78
                                      Zitat von dissens Beitrag anzeigen
                                      CoFan, grundsätzlich gebe ich Dir ja recht. Aber die vielleicht suboptimale physische Gelenkigkeit ist derzeit muckischnuckis geringeste Problem ...


                                      Verzeih unsere ach so klugen Exkurse!

                                      Und nimm Dir Zeit, für DICH herauszufinden, was gut für Dich ist.
                                      Klares jein von mir aus meiner Erfahrung. Wenn ich mich in meinem Körper wohlfühle, weil er locker reagiert und sich nicht festmacht, kann ich entspannter draufsitzen.

                                      Ich hatte dieses Jahr Probleme mit beiden Schultern und darausfolgend mehr als Respekt vor dem Aufsteigen auf meine wirklich braven alten. Allein der Gedanke mich am Sattel festhalten zu müssen und der Schmerz, der dann folgt, hat mich so verkrampft, dass ich kaum mehr mit Aufstiegshilfe in den Sattel kam. Darum auch meine Empfehlung am Kopf und an der Geschmeidigkeit arbeiten.

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                                      • muckischnucki
                                        • 07.03.2012
                                        • 193

                                        #79
                                        @ Dissens: Genau, meine Ego ist am Boden zerstört. Mein Vertrauen an mich, die schwierigen Phasen im Gelände zu meistern sind dahin.
                                        Ich bin mit der Stute, wenn ich allein unterwegs war, nur immer dieselben Wege, sogar dieselbe Richtung geritten, dass Madame Routine bekommt. Nur hat sie immer etwas gefunden, was sie in Panik versetzte.

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                                        • Elke
                                          • 05.02.2008
                                          • 11712

                                          #80
                                          muckischnucki, wäre es für Dich gerade auch in der jetzigen Situation eine Möglichkeit, das Pferd mal zum Beritt zu geben?Dann könntest Du in Ruhe gsund werden und das Pferd würde aufgebaut und vielleicht auch Spannungen abgebaut.Ich weiß ja nicht, wo Du Zuhause bist.Falls es im Norden ist, wüßte ich da jemanden.Auf jeden Fall solltst Du erst mal in Ruhe und ohne schlechtes Gewissen schmerzfrei werden. Das ist erst mal das Wichtigste!

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