Wann mit dem Reiten aufhören?

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  • muckischnucki
    • 07.03.2012
    • 193

    Wann mit dem Reiten aufhören?

    Ich bin vergangene Woche vom Pferd gefallen und jetzt kreisen meine Gedanken mit Aufhören des Reitens.
    Ich reite seit Kindesbeinen an. Bin als Jugendliche Jagden im ersten Feld gegangen. Nichts konnte mich stoppen. Jetzt mit deutlich Ü 40 schleicht sich immer mehr die Angst ein, dass mir mal etwas größeres passiert.
    Letzte Woche ein kleiner Ausraster meines Pferdes und nun sitze ich Zuhause mit massiven Prellungen und Schmerzen. Heute war ich sogar im Krankenhaus zum röntgen, da die Schmerzen nicht nachlassen.
    Ich bin sowas gefrustet. Ich habe Familie, Beruf, Katzen, Haushalt , Garten.... Ich kann nichts machen.
    Mit zunehmenden Alter, und leider auch etwas zuviel auf den Rippen, verkrafte ich die Stürze immer schlechter.
    Wäre mein Pferd nicht mehr reitbar, würde ich das Reiten bleiben lassen. Aber eigentlich reite ich doch noch gerne und wenn das Pferd schon da ist.
    Meine Tochter lebt in München und würde auch das Pferd zu sich nehmen und dort bewegen. Dass will ich nicht, denn ich brauche ja nach Feierabend mein Pferd, will mich um sie kümmern und auch arbeiten.
    Ich bin momentan richtig down und ärgere mich über mich selber, dass es mir schlecht geht.
    Im Stall bauen die Bekannten mich wieder auf. Aber im anderen Umfeld wird nur der Reitsport niedergemacht und ich sowieso als Wahnsinnige in Sachen Risiko und Geldausgeben hingestellt.
    Hattet ihr auch schon solche Krisen? Mein Mann steht übrigens als Nichtreiter, aber Pferdeliebhaber voll hinter mir. Er spöttelt nur und meint als nächstes kauft er mir ein Pony.
  • Browny
    • 13.11.2009
    • 2640

    #2
    hattest du die gedanken schon vor dem sturz?
    es ist klar, dass so ein ereignis einen verunsichern kann, aber wenn du die meiste zeit gern im stall bist und das genießt, ist es doch super!

    bei uns im stall reitet ein über 70 jähriger mann täglich 2 Stunden (mit viel galopp!!) auf seinem westernpferd durchs gelände. geht also schon

    habe mir auch fürs alter ein etwas kleineres, bequemes pferd vorgestellt - wobei ponies ja auch manchmal nicht ohne sind vielleicht ein camargue oder so....

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    • muckischnucki
      • 07.03.2012
      • 193

      #3
      Seit ich vor fünf Jahren bei einer Springgymnastikstunde mit dem Pferd meiner Tochter schwer gestürzt bin und im Krankenhaus lag, habe ich manchmal schon ein mulmiges Gefühl. ERst vor zwei Wochen kam ich von einen Ausritt mit der Feststellung zurück, dass ich nicht mehr alleine ausreite. Bei diesem Sturz war ich nicht allein unterwegs.
      Bei uns im STall wird bis auf zwei, drei Reitern nur in der Halle oder am Platz geritten. Wir haben leider kaum die Möglichkeit mehr ins Gelände zu reiten, da die Dämme wegen dem Hochwasser saniert werden. Auch ist meine Stute allein im Gelände nur auf der " Flucht". Angespannt ohne Ende. Zu Zweit ist es deutlich besser. Sie wurde allerdings auch vom Vor- Vorbesitzer als " Dressurpferd" gehalten. Sie ist absolut entspannt auf dem Platz und in der Halle. Der Vorbesitzer gab sie auch unter anderem deshalb ab.

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      • baobap
        • 17.04.2014
        • 52

        #4
        Tja - je älter man wird (und 40 ist nicht älter) um so weniger schwebt man wie ein Blatt vom Baum. Man sollte es nicht glauben, aber man wird schon weniger elastisch, aber man kann dagegen steuern. Auch wägt man mehr ab und denkt vielleicht mehr über Eventualitäten nach, wenn man etwas mehr gelebt hat.

        Mal ne kleine Auszeit? und schauen, ob es dir doch fehlt und du wieder den Antrieb dazu findest?

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        • Reiterin
          • 20.11.2011
          • 8

          #5
          Es klingt ein bisschen, als würde es vielleicht am Pferd liegen und nicht so sehr am Reiten? Könntest du vielleicht dein Pferd zu deiner Tochter geben, dir eine Pause gönnen und danach - wenn du noch Lust hast - für dich nach einem sicheren gänzlich unerschrockenen Pferd gucken?

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          • Elke
            • 05.02.2008
            • 11712

            #6
            Also wenns irgend geht, möchte ich bis 90 reiten.Auch wenn man immer eher überlegt, was geht und was könnte sein.Es bringt einen raus, man hat Bewegung und den Kontakt mit dem Tier, das uns allen hier am Herzen liegt.Zwischendurch ist man sicher immer mal am Überlegen, ob das alles so weitergeht, aber kannst Du Dir das so ganz ohne vorstellen?Ich nicht, und ich bin auch Mitte 50 und nicht mehr so elastisch wie mit 20.Ich hab sogar noch eine 3-jährige, die jetzt in Ruhe ausgebildet wird und auf die ich mich schon freue, wenn auch trotzdem mit Bauchgrummeln...Die beiden älteren sind einfach toll, die Mutter der Kleinen ein Heizofen, der Wallach ein Schatz.Wenn es Dir überall wehtut, kann ich das verstehen, aber wenn die Schmerzen nachlassen kommt der Spaß am Reiten wieder, ganz sicher!

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            • Bolaika2
              • 22.03.2011
              • 4398

              #7
              Meine Mutter hat sich Anfang/Mitte 50 noch selbst ein junges Pferd fertig gemacht.
              Wird mir nicht passieren, ich komm aus verschiedenen Gründen nicht mehr aufs Pferd (keine Zeit, kaputtes Knie und definitiv zu viel Bammel, dass ich runterfalle. Bin im Frühling beim Ausreiten abgeschmiert und hatte reichlich Probleme im Anschluss.)
              Da wir aber Hobby-Züchter sind und ich die Möglichkeit habe, die Pferde zu Hause zu halten, habe ich reichlich Pferdekontakt, mir macht das Drumherum genau so viel Spaß wie das Reiten.

              Ich hätte aber höchstwahrscheinlich auch kein Pferd, wenn ich das teuer einstellen müsste.

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              • muckischnucki
                • 07.03.2012
                • 193

                #8
                Pferd ist seit Kindesbeinen Passion, da kommt sonst leider fast nichts mehr. Wir würden gerne züchten, uns fehlt aber das passende und erreichbare Umfeld. Tier haben, bedeutet für mich auch täglich beim Tier sein. Ich könnte kein Fohlen irgendwo zu Aufzucht stellen und es nur ab und zu besuchen. Mir gehts wie Bolaika, das Drumherum macht mir viel Spass. Meine Weiden sind fast gepflegter wie unserer Rasen.Die Box wird öfter gestrichen als unser Wohnzimmer.
                Bin momentan ganz kribbelig, weil ich nicht zum Pferd komme. Komme aber kaum ins Auto.

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                • Sabine2005
                  • 17.06.2005
                  • 7791

                  #9
                  Zitat von baobap Beitrag anzeigen
                  Tja - je älter man wird (und 40 ist nicht älter) um so weniger schwebt man wie ein Blatt vom Baum. Man sollte es nicht glauben, aber man wird schon weniger elastisch, aber man kann dagegen steuern. Auch wägt man mehr ab und denkt vielleicht mehr über Eventualitäten nach, wenn man etwas mehr gelebt hat.

                  Mal ne kleine Auszeit? und schauen, ob es dir doch fehlt und du wieder den Antrieb dazu findest?
                  Ue40 heisst das "Ich bin gefallen wie eine Deutsche Eiche - mit lautem Knall und ein grossen Loch im Boden lassend"

                  Ich glaube, das Ursprungsgefuehl kennt jeder. Ich Frage mich auch "Was wäre wenn...". Da ich alleine lebe, wird ja schon simples duschen schwierig und einkaufen gehen muesste evtl. eine Nachbarin für mich....


                  Denn noch, ich hoffe noch viele weitere Jahre im Sattel sitzen zu können, denn ich glaube, es gibt auch für jedes Alter das passende Pferd. Grade aus dem Grund versuche ich nicht schlecht zu reden, über Rassen, die ich eigentlich nicht soooo mag.

                  Vielleicht ist es nämlich genau so ein Pferdchen, dass mich im Greisenalter noch sicher durch die Gegend trägt.

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                  • #10
                    Was wäre schlecht daran nicht mehr zu reiten, aber Dich nach wie vor um das Pferd zu kümmern und es ggf. durch eine Reitbeteiligung reiten zu lassen? Dann hättest Du immer noch die Fäden in der Hand, könntest Deinem Hobby "Pferd" nachgehen, würdest nur den Stressfaktor Reiten aufklammern.

                    Ich finde nicht dass man ein Pferd nur besitzen darf, wenn man es auch reitet ;-)

                    Und wahrscheinlich wird Dir nach einiger Zeit als Bodenpersonal, wenn jemand anders Dein Pferd reitet, ganz schnell auffallen dass Du doch verflixt gerne selbst wieder draufsitzen möchtest. Und dann machst Du das einfach.

                    Bei mir z. B. spielt das von Sabine schon erwähnte "Was wäre wenn" auch eine große Rolle; ich bin selbständig und Alleinverdienerin, wegen Verletzung auszufallen wäre eine Katastrophe. Da wird man schon nachdenklich und vorsichtiger. Mittlerweile reite ich überwiegend gar nicht mehr meine eigene, sehr kribbelige und guckige Stute, die die 180°-Schleuderwende perfektioniert hat, sondern fremde Pferde, die mir oft besser liegen als mein eigenes. Klar gibt's dafür schonmal Sprüche, ist ja auch etwas schräg, aber was soll's? Hauptsache ich bin so zufrieden
                    Zuletzt geändert von Gast; 10.09.2014, 18:29.

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                    • dissens
                      • 01.11.2010
                      • 4063

                      #11
                      Vorweg: Ich gehe auch sehr hart auf die 50 zu. Und den jugendlichen Glauben an die eigene Unverletzbarkeit habe ich ebenfalls hinter mir gelassen.

                      Haupttext:

                      Mein werter Gatte hat ein hervorragendes Auge für die "Dinge hinter den Dingen".

                      Und er hat erst vor wenigen Tagen mal wieder einen seiner grandiosen Sätze von sich gegeben: "Dissens, wenn Du auf der Stute sitzt, dann ist das ein "Ich setz mich drauf und reite los", auf dem Giraffanten hast Du immer angespannt gewirkt, so à la 'Was kommt als nächstes?'"

                      Und er hat damit die letzten vier Jahre in ganz wenige Worte gepackt. Volltreffer.

                      Muckischnucki - guck, dass auch Du so ein "Draufsetzen-Losreiten-Pferd" findest. Oder ...Du kennst auch noch die alte Romika-Werbung "Reinsteigen und sich wohlfühlen"? Sowas, nur equin.

                      Ist der beste Rat, den ich Dir geben kann.

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                      • Fio
                        • 11.03.2013
                        • 1216

                        #12
                        Ich habe das hier irgendwo schon mal geschrieben, glaube ich.

                        Ich bin zwar noch relativ jung, aber ich gehe viel mit sehr jungen Pferden um. Anreiten etc.
                        Da ich "hauptberuflich" auch noch ein kleines bisschen Landwirtschaft mache, habe ich auch schon öfter drüber nachgedacht, was wäre, wenn mir jetzt einer von den Jungen mal ernsthaft was tut.
                        Ich habe zum Glück nie Angst, aber meine Reitkarriere wird enden, wenn ich nicht mehr ohne Aufsteighilfe aufs Pferd komme.

                        Daher habe ich mir fest vorgenommen, sollte es mit dem Reiten irgendwann nicht mehr gehen, dann fang ich mit dem Kutsche fahren an. Wäre das nicht vielleicht was für Dich? Beim CHIO sieht das alles immer total toll aus, was die da machen. Ich hab nur einfach wirklich keine Ahnung davon. Das wird spannend. Ich freu mich schon drauf.

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                        • Tante
                          • 31.07.2010
                          • 1137

                          #13
                          Ich weiss nicht, ob dir meine Erfahrung weiterhilft. Bin Ü50, selbstständig und einziger Ernährer für 3 Pferde und x Katzen. Und ich komme gerade von einen VS Lehrgang zurück, noch leicht high, aber auch mit der Erkenntniss, dass ich meinen Jungen gerade noch rechtzeitig gekauft habe. Nächstes Jahr, wenn ich weiter so "abbaue" wäre es zu spät geworden. Jetzt zwick ich ihn noch gerade so, aber auch nur weil mir meine Stute und die VB Stute vor 2 Jahren einiges an Sattelfestigkeit beigebracht haben.

                          Rückblickend für mich war die beste Investition fürs Reiten der Ballimo. Er hat für mich meinen Stuhl daheim ersetzt. Meine Hüfte wurde lockerer und damit kam ich erstmal im Leben zum Sitzen beim Dressurreiten. Und ein langes Bein, schön in der Hüfte nach innen gedreht ist der Dreh und Angelpunkt beim Springen, ob gewollt über Sprünge oder die Seitensprünge meiner verrückten Stuten oder jetzt dem Hengstl. Und das gibt verdammt viel Selbstvertrauen. Denn runterfliegen darf ich auch nicht mehr. Beim letzten Sturz war der Baumstamm auf dem ich gelandet bin danach auch 20 cm niedriger und ich hatte mir auch das erste Mal richtig weh getan.
                          Übrigens reite ich erst seit 7 Jahren ein bischen VS, mehr als A (Turnier) und einzelne L Sprünge werde ich nie schaffen. Und ich habe auch schon als Jugendliche mehr über die Folgen nachgedacht, als das ich einfach drauf losgeritten wäre.
                          Bin eher der Feigling, der immer wieder ausprobieren muss, wo seine Grenzen sind, als der Draufgänger, was wohl einige vermuten würden.

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                          • Waterloo
                            • 11.06.2012
                            • 916

                            #14
                            muckischnucki, noch nicht.

                            Bei mir gab es einen Wendepunkt und das war die Geburt meiner Tochter. Da war ich 24. Es gibt eine Zeit davor, wo ich ziemlich draufgängerisch unterwegs war (Jagden, VS, Springen bis ca. 1,30 und und und). Nicht dass ich da besser geritten wäre. Wenn ich überlege, was ich alles angestellt habe. Geritten bin ich bis 1 Tag vor Geburt.
                            Tja und dann gibt es die Zeit danach. 3 Wochen nach der Kaiserschnitt Geburt bin ich wieder aufs Pferd. Nicht dass ich Angst hatte, aber die Prioritäten haben sich geändert und auf einmal war ich Dressurreiter. Ich bin noch eine Weile gesprungen, aber auf jedes Cavaletti bin ich zugeritten mit Kopfkino und den wildesten Horrorgeschichten, was passiert, wenn ich da jetzt rein kracht. Heute habe ich ein mulmiges Gefühl, wenn ich nur über eine Stange reite.
                            So what. Dann lasse ich das halt und reite Dressur und gehe ins Gelände. Auch ich bin selbständig und kann mir einen Unfall nicht erlauben.
                            Ich muss mir nichts beweisen und jemand anderem auch nicht.

                            Mach das, was dir Spaß macht und wenn du mal nen Tag ein blödes Gefühl hast, dann lass es an diesem Tag einfach bleiben.

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                            • muckischnucki
                              • 07.03.2012
                              • 193

                              #15
                              Waterloo du hast Recht, dass man auf sein Gefühl hören sollte. Ich wollte an den Abend des Sturzes gar nicht reiten. War von der Arbeit erledigt. Außerdem war meine Stute die Tage davor kaum ausgelastet. Wir sind abends am Heimweg durch eine Wiese mit hochstehenden Gras geritten. Die Mücken und Bremsen überfielen uns und die Maus wollte durch ihre Bocksprünge nur die Insekten abwehren. Im Stall wurde ich auch geschimpft, wie man abends bei diesem Mückenwetter nur ausreiten kann. Bei uns stehen teilweise die Pferde sogar über Nacht mit Fliegendecke in ihren Boxen. Tagsüber ist wieder alles im grünen Bereich.
                              Springen steht mit der Stute sowieso nicht auf dem Programm, da sie es nie " gelernt" hat. Da lassens wir es jetzt auch bleiben. Meine alte Stute ist " alles" gesprungen. Da konnte ich mich auf sie verlassen. Ich lenkte , sie machte den Rest.
                              Ich drehe am liebsten auf dem Platz oder in der Halle meine Runden. Die Stute ist im Gelände immer unter Spannung. Dementsprechend bin auch ich immer auf " Hab Acht Stellung".

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                              • carolinen
                                • 11.03.2010
                                • 3563

                                #16
                                Zitat von muckischnucki Beitrag anzeigen
                                Ich bin vergangene Woche vom Pferd gefallen und jetzt kreisen meine Gedanken mit Aufhören des Reitens.
                                Ich reite seit Kindesbeinen an. Bin als Jugendliche Jagden im ersten Feld gegangen. Nichts konnte mich stoppen. Jetzt mit deutlich Ü 40 schleicht sich immer mehr die Angst ein, dass mir mal etwas größeres passiert.
                                Letzte Woche ein kleiner Ausraster meines Pferdes und nun sitze ich Zuhause mit massiven Prellungen und Schmerzen. Heute war ich sogar im Krankenhaus zum röntgen, da die Schmerzen nicht nachlassen.
                                Ich bin sowas gefrustet. Ich habe Familie, Beruf, Katzen, Haushalt , Garten.... Ich kann nichts machen.
                                Mit zunehmenden Alter, und leider auch etwas zuviel auf den Rippen, verkrafte ich die Stürze immer schlechter.
                                Wäre mein Pferd nicht mehr reitbar, würde ich das Reiten bleiben lassen. Aber eigentlich reite ich doch noch gerne und wenn das Pferd schon da ist.
                                Meine Tochter lebt in München und würde auch das Pferd zu sich nehmen und dort bewegen. Dass will ich nicht, denn ich brauche ja nach Feierabend mein Pferd, will mich um sie kümmern und auch arbeiten.
                                Ich bin momentan richtig down und ärgere mich über mich selber, dass es mir schlecht geht.
                                Im Stall bauen die Bekannten mich wieder auf. Aber im anderen Umfeld wird nur der Reitsport niedergemacht und ich sowieso als Wahnsinnige in Sachen Risiko und Geldausgeben hingestellt.
                                Hattet ihr auch schon solche Krisen? Mein Mann steht übrigens als Nichtreiter, aber Pferdeliebhaber voll hinter mir. Er spöttelt nur und meint als nächstes kauft er mir ein Pony.
                                Ein anderes Pferd mag vielleicht wirklich die Lösung sein ! Gibt genügend "brave" mit Qualität. Gucke mal unter "Pferde fürs Leben" (vormals Hannoveraner Erleben).
                                Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                                • Lafite
                                  • 28.12.2007
                                  • 2741

                                  #17
                                  Also ich bin jetzt Mitte 40 und bin vor neun Wochen mal so richtig geflogen, Schulterblattbruch, nach drei Tagen saß ich im Schritt wieder auf dem Pferd weil das Krankenhaus den Bruch nicht gesehen hatte, erst der Orthopäde eine Woche später. Er hat mir komplettes Reitverbot für 6 Wochen gegeben.
                                  Für mich war das das schlimmste nicht aufs Pferd zu dürfen. Nach 8 Wochen bin ich wieder Turnier geritten (springen)
                                  reiten ist für mich die Luft die mich am Leben hält. Hatte vor dem Turnier mal kurz einen Gedanken an den Flug, war im Parcours nichts von zurück.
                                  Klar Prellungen tun richtig weh, warte mal ab bis die Schmerzen weg sind, vielleicht werden dann deine Gedanken dann auch wieder anders dazu.
                                  wir haben das schönste Hobby was gibt :-)

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                                  • Imzadi
                                    • 03.01.2010
                                    • 277

                                    #18
                                    Schwieriges Thema. Bin auch in der genannten Altersklasse und habe in 1,5 Jahren zwei Pferde zum Anreiten. Die Mutter eines der Pferde habe ich mit Mitte/Ende zwanzig selbst angeritten und weit ausgebildet, davor auch viele fremde rohe Pferde angeritten. Jetzt ist alles anders. Selbstständigkeit, noch nicht allzu große + viele Kinder, und manchmal kommt die Angst beim Reiten/Springen/ins Gelände gehen, die mit Anfang 20 NIE da war. Bisher nie schwere Stürze, aber in den letzten Jahren immer mal wieder die (fremden) Pferde mit "Charakterschwierigkeiten (Senkrechtsteigen, Bocken, 180 Grad-Wendungen)" verlassen, Resultat jeweils nur Prellungen. Diese Pferde wurden danach alle in Profihand verkauft oder freiwillig berentet, scheint also nicht nur an mir gelegen zu haben. Waren aber alles nicht die eigenen. Im persönlichen Umfeld in den letzten Jahren schwere Reitunfälle bis hin zur Querschnittslähmung erlebt.
                                    Jetzt überlege ich ernsthaft, die beiden Jungen von einem Profi anreiten zu lasse, wäre mir früher NIE in den Sinn gekommen, wollte ja immer rohe/junge Pferde, um sie selbst fertig machen zu können.

                                    Beim Kutschfahren habe ich ein noch unsichereres Gefühl wegen der geringeren Einwirkungsmöglichkeiten, obwohl es eigentlich generell schon spaßig ist.

                                    Am wohlsten fühle ich mich im Moment auf meiner noch jungen, aber rittigen und meist braven Reitbeteiligung. Ein drittes Pferd kaufen ist nicht drin. Und wenn ich in 2 Jahren mit meinen Jungen nicht zurecht komme, was dann? Beide verkaufen und auf die Suche gehen? Im Moment emotional nicht vorstellbar. Nur eine der Beiden hat Grundqualität für M aufwärts, ausgerechnet die Sensiblere, Schreckhaftere. Turniersport ist also aus allen obengenannten Gründen wohl auch endgültig vorbei. Älterwerden mit dem schönsten Hobby der Welt ist nicht einfach, finde ich. Bin aber noch nicht bereit für die todbrave, superbequeme Tennessee Walker-Alternative mit reduziertem Stockmass nur fürs Gelände. Falls es in den nächsten Jahren noch schwieriger wird beim Reiten, bleibt mir vielleicht immer noch diese Option.

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                                    • carolinen
                                      • 11.03.2010
                                      • 3563

                                      #19
                                      Zitat von Imzadi Beitrag anzeigen
                                      Bin aber noch nicht bereit für die todbrave, superbequeme Tennessee Walker-Alternative mit reduziertem Stockmass nur fürs Gelände. Falls es in den nächsten Jahren noch schwieriger wird beim Reiten, bleibt mir vielleicht immer noch diese Option.
                                      Das muss es ja auch nicht gleich sein ! Es gibt sie die guten mit charakterlichen Eigenschaften und Temperament für "uns" auch mit der gewünschten Grundqualität- siehe oben. Und wenn ich wirklich nicht mehr auf 1,70 kraxeln möchte und keinen kleinen passenden Hannoveraner finde, kommt mir warscheinlich ein Welsh Cob direkt importiert unter den Sattel !
                                      Herr - Laß es Hirn regnen oder Steine - egal - Hauptsache Du triffst !

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                                      • max-und-moritz
                                        • 04.06.2006
                                        • 3441

                                        #20
                                        Zitat von Lexis Beitrag anzeigen
                                        Was wäre schlecht daran nicht mehr zu reiten, aber Dich nach wie vor um das Pferd zu kümmern und es ggf. durch eine Reitbeteiligung reiten zu lassen?

                                        Ich finde nicht dass man ein Pferd nur besitzen darf, wenn man es auch reitet ;-)

                                        Und wahrscheinlich wird Dir nach einiger Zeit als Bodenpersonal, wenn jemand anders Dein Pferd reitet, ganz schnell auffallen dass Du doch verflixt gerne selbst wieder draufsitzen möchtest. Und dann machst Du das einfach.

                                        Klar gibt's dafür schonmal Sprüche, ist ja auch etwas schräg, aber was soll's? Hauptsache ich bin so zufrieden
                                        Angst ist ja erstmal nichts schlechtes. Sie soll uns vor Gefahren und Unfällen bewahren. Oder zumidest warnen :-)

                                        Seien wir ehrlich, Reiten ist keine ganz ungefährliche Angelegenheit. Und man ist ganz schnell ohne eigenes Verschulden "live dabei".

                                        Ich kann jetzt nur von mir sprechen: wenn einem ohne eigenes Verschulden was passiert ist die Angst groß, sitzt tief und will einen vor weiteren Desastern bewahren. Man vermeidet (zumindest vorerst), wieder in diese Situation zu kommen, was ist verkehrt dran?

                                        Der eine oder andere wird es dabei belassen. Ich hatte mal eine Einstellerin die nach ein paar Stürzen ihr Pferd verkauft hat und sie hat heute noch meine größte Hochachtung. Es gehört ne Menge Mut und Selbstbewußtsein dazu, sich und anderen die Angst einzugestehen und die Konsequenzen zu ziehen.

                                        Sie ist ohne Pferd glücklicher als "mit", und da drauf kommt es doch letztendlich an! Wie es MIR bei der Sache geht.

                                        Andere trauern dem Hobby irgendwann nach, zu denen gehöre ich. Nicht nach Reitunfällen, sondern nach 2 Motorradstürzen. Das erste Mal war ich selber Schuld, da hab ich meine Blessuren angeschaut, diese für gering befunden, die Karre aufgestellt und bin ohne das kleinste Kopf-Problem nach Hause gefahren.

                                        Beim zweiten Mal ist mir ein Reh reingesprungen, also NICHT selbst Schuld, und aus wars!!! Ich bin noch ein paar Mal mit so richtig Bauchweh und allem was dazu gehört gefahren und hab dann aufgehört.

                                        Nach mehreren Jahren hab ich wieder damit angefangen, mit den ersten Schitten so zu sagen, nur auf Feldwegen, und ganz langsam wieder hin getastet. Es hat Jahre gedauert, bis ich wieder gefahren im Sinne von gefahren bin und Spaß dabei hatte.

                                        Wieder zum Reiten

                                        Mir ist in den vielen Jahren, in denen ich reite, so einiges passiert - und noch mehr habe ich gesehen. Heute, mit knapp 50 Jahren, bin ich nicht mehr unkaputtbar und mache manche Sachen halt nicht mehr.

                                        Wie oben schon geschrieben ist Angst manchmal berechtigt, mit 50 fällt man anders (bzw. mit anderen Folgen) als mit 20. Wenn man Familie hat gibt es bereits mit einer gebrochenen Hand Probleme, da muß nichts wirklich Großes passieren.

                                        Vor allem wäre ich ganz ganz vorsichtig, jemanden zum Reiten zu "überreden"! Will sich einer den Such anziehen, daß auf seinen guten Rat hin jemand im Rollstuhl sitzt? Man sollte jemandem, der die 50 ansteuert oder hinter sich hat, nicht sagen (müssen) was er zu tun hat, der ist alt genug und sollte wissen was er tut.

                                        Ich denk mir oft, wenn ich von den "Jungen Alten" höre oder lese, daß dieser ganze Jugendwahn ein riesiger Quatsch ist. Ich steh zu meinem Alter, ich muß niemandem was beweisen und vor allem nicht mehr den gleichen Scheiß wie mit 20 machen. Ich sitz oft viel lieber auf dem Sofa, strick mir Socken oder lese, als mir unnötigen Streß zu machen. Motorradfahren und Skifahren habe ich aufgehört, ist mir zu gefährlich, nimmt zu viel "meiner" Zeit weg und macht demnach keinen Spaß mehr.

                                        Klar gibt es 70- oder 80jährige, die was weiß ich alles machen, das sind allerdings Ausnahmen und nicht die Regel, man sollte denen nicht auf Gedeih und Verderb nacheifern.

                                        Viele Grüße, max-und-moritz
                                        Wer neue Wege scheut, muß alte Übel dulden.

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