Für die Zukunft der Kinder

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  • Ramzes
    • 15.03.2006
    • 14683

    #61
    Zitat von greyrodent Beitrag anzeigen
    Plötzlich so zahm, Ramzes? Sollten - wider Erwarten - auch bei Dir Domestikationseffekte vorhanden sein?

    Warum und worauf sollten wir uns einigen? Wissenschaft ist Wissenschaft und in diesem Sinne geh' ich gerne einen Auerochsen melken, wenn Bolaika mich mal einlädt Dabei ist's relativ wurscht, ob dessen Vorfahr in Europa oder Vorderasien domestiziert wurde. Die Mitteleuropäer waren damals eh zu deppert, sowas selber hinzukriegen und damit auf den Import von Wissen und neuen Errungenschaften aus dem Osten und Süden angewiesen.

    Liebe Ratte zu der Zeit der ersten Übergänge vom Jäger , Sammler ,
    Seßhaftwerdung und dann folgender Viehzucht und Ackerbau
    mußten die von Dir als " deppert " beschriebenen Mitteleuropäer mit den Klimabedingungen
    des ausgehenden Dryas zurechtkommen , was mit Sicherheit anstrengender war
    und " depperte " mit ihrem Clan keine 14 Tage überlebt hätten .


    Und interessanterweise liegt der Übergang der Tuberkulose vom Menschen
    auf das Rind genau in dem Zeitfenster , wo neue Forschungen im Iran
    einen Domestikations-Hot-Spot des Rindes sehen
    Entstehung der Krankheit 60.000 Jahre früher als bislang angenommen



    Anm. ...die wehrhaften , wesentlich größeren Urahnen
    wurden im Laufe der Domestikation auf Kleinheit , Umgänglichkeit
    " qualgezüchtet " ( Ironie - aus ) , erst Fleischleistung , später auch Milch .


    Und bei den Heckrindern , den Neo-Auerauchsen , handelt es sich
    um Rückzüchtungen aus alten Haustierrassen .
    Viel Spass beim Melken !
    Zuletzt geändert von Ramzes; 29.09.2013, 10:35.

    Kommentar

    • angel36
      • 18.07.2002
      • 2782

      #62
      Meine Güte, ist das hier entgleist.
      Ich hab das Gefühl, solche Diskussionen schon endlos gelesen und geführt zu haben... manche Dinge scheinen einigen Leuten einfach auch nicht in die Köpfe zu gehen.
      Ich habe ein Kind (bald zwei, wenn alles gut geht), und steuerlich bringt mir das nix. Ich hab genauso Steuerklasse I wie jeder Single. Eventuell kriege ich ja für meine halben Freibetrag ein paar Groschen "extra" raus, aber dabei handelt es sich ja nur um die Freistellung des Existenzminimums meines Kindes, das muss schließlich auch von meinem Gehalt leben. In dem Sinne ist Kindergeld übrigens auch keine Transferleistung (bzw. immer nur teilweise, je nach Einkommen).
      Ja, es gibt Transferleistungen, das ist nicht zu bestreiten, ich hab auch Elterngeld bekommen, gelegentlich Kinderkrankengeld und eine beitragsfreie Krankenversicherung meines Kindes, und der Kita-Platz ist sicher auch subventioniert. Ich zahl aber auch jeden Monat jeweils im oberen dreistelligen Bereich Lohnsteuer und Sozialabgaben - vielleicht bleibt ja am Ende doch noch ein Netto-Gewinn für die Gesellschaft im Vergleich zu dem Fall, dass ich "nur" zuhause sitzen würde?
      Unser Rentensystem ist, im Moment, ein Generationenvertrag. Jede Generation hat zwei Aufgaben: erstens die eigene Elterngeneration zu versorgen, wenn diese aus dem Erwerbsleben austritt, zweitens die nächste Generation Einzahler großzuziehen. Beides kostet! Ein Kinderloser "schenkt" sich Teil 2, man kann das ruhig ganz wörtlich nehmen, und insbesondere bei den Frauen wird die Erwerbsbiografie auch nicht durch kinderbedingte Pausen oder Teilzeit beeinträchtigt. Ergo gibt es eine höhere Rente, finanziert von den Kindern derjenigen, die eben auch Teil 2 des Generationenvertrags erfüllt haben und wo die Mütter u.U. eine geringere Rente beziehen. Da hat Annemarie schon völlig recht. Bis hierher ist das auch nur eine Aufzählung von Tatsachen, so ist im Moment das System und dies sind die Folgen.

      Die Entscheidung für Kinder ist eine individuelle. Ich hab mein(e) Kind(er) sicher nicht wegen der Rente bekommen, sondern weil ich das wollte. Ich würde auch nie erwarten, dass die Gesellschaft mir meine kompletten daraus erwachsenen Kosten ersetzt. Ein bisschen Hilfe (z.B. Kita-Platz, finanzielle Überbrückung des 1. Jahres = Elterngeld) finde ich aber schon in Ordnung, ohne mich deshalb als Schmarotzer zu fühlen. Das Lamento der "Kinderlosen", die Familien würden wie irre von ihrem schwerverdienten Geld absahnen halte ich aus eigenem Erleben ebenso für Unsinn wie die gegenteilige Behauptung, es würde nix für Familien getan. Diese Schwarz-Weiß-Polarisierung, bei der jeder sich selbst als den Verlierer sieht, nervt mich tierisch!

      So ganz gerecht finde ich persönlich den Generationenvertrag nicht, ich finde durchaus, dass man darüber reden sollte, wie der Unterschied zwischen jenen, die beide Teile erfüllen und jenen, die nur Teil I erfüllen (Versorgung der Elterngeneration) gehandhabt werden sollte. Eine solche Diskussion gibt es bisher nicht. Eine "Königslösung" habe ich auch nicht parat. Natürlich wird dann auch gleich wieder die Hartz IV-Familie mit den sechs Kindern bemüht, aus denen dann auch nix wird... ja, aber dann sollte man sich vielleicht fragen, wie man (die Gesellschaft) eben letzteres ändern kann???

      Und als letztes: ich glaube vieles, aber eins nicht: das jemand, der sich wirklich Kinder wünscht, sich diesen Wunsch versagt, um "dem Planeten die Überbevölkerung zu ersparen". Ich kann es akzeptieren, wenn es Menschen gibt, die einfach keine Kinder wollen, weil sie keinen Draht dazu finden oder die Einschränkung der persönlichen Freiheit nicht möchten. Manche finden auch einfach keinen passenden Partner, auch das ein sehr verständlicher Grund. Das ist alles in Ordnung, aber das kann man dann auch sagen. Die Aussage mit der Überbevölkerung ist wirklich so ähnlich, als wenn ich behaupten würde, ich wollte nur neue Beitragszahler für die Rente erzeugen...

      Kommentar

      • moonlight
        • 04.06.2002
        • 4269

        #63
        greyrodent, Du bist ein Kracher - meine 3 Stimmen kriegst DU!

        Kommentar

        • Mondnacht
          • 01.12.2009
          • 2470

          #64
          Danke Angel36, besser kann ich das auch nicht schreiben!

          Kommentar

          • CoFan
            • 02.03.2008
            • 15252

            #65
            @angel36 Ich bemühe dieses Hartz 4 Familien-Beispiel nur, weil solche Fälle die Absurdität des Vorschlags "mehr Stimmen für Eltern" aufzeigen. Wie ich dazu stehe, habe ich erläutert.

            Und ich glaube, das Argument mit der Überbevölkerung ist eher der Verzweiflung geschuldet, dass einem immer wieder vorgerechnet bzw vorgehalten wird, was man nicht geleistet hat wenn man keine Kinder in die Welt gesetzt hat. Du kannst mir glauben - es nervt einfach nur noch.

            Kinder zu bekommen oder nicht ist eine individuelle Entscheidung, da bin ich voll und ganz bei Dir. Für diese Entscheidungsfreiheit wurde intensiv gekämpft, aber heute wird an vielen Stellen darüber lamentiert (nicht Du), dass ich z.B. von dieser Freiheit Gebrauch gemacht habe.

            Kommentar

            • Ramzes
              • 15.03.2006
              • 14683

              #66
              Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
              @angel36 Ich bemühe dieses Hartz 4 Familien-Beispiel nur, weil solche Fälle die Absurdität des Vorschlags "mehr Stimmen für Eltern" aufzeigen. Wie ich dazu stehe, habe ich erläutert.

              Und ich glaube, das Argument mit der Überbevölkerung ist eher der Verzweiflung geschuldet, dass einem immer wieder vorgerechnet bzw vorgehalten wird, was man nicht geleistet hat wenn man keine Kinder in die Welt gesetzt hat. Du kannst mir glauben - es nervt einfach nur noch.

              Kinder zu bekommen oder nicht ist eine individuelle Entscheidung, da bin ich voll und ganz bei Dir. Für diese Entscheidungsfreiheit wurde intensiv gekämpft, aber heute wird an vielen Stellen darüber lamentiert (nicht Du), dass ich z.B. von dieser Freiheit Gebrauch gemacht habe.

              Bevölkerungswachstum findet zu 99 % nicht bei uns statt .
              Bildung von Mädchen ist global gesehen neben vielen
              anderen Aspekten ein Ansatzpunkt .
              Insofern ist das obige Argument wirklich nur wie Du sagst " der Verzweiflung geschuldet " ,
              weil gefühlt - eigene gewollte individuelle Kinderlosigkeit " es nervt einfach nur noch " , als
              letzte Argumentations-kugel abgeschossen wird .
              Ansonsten bin ich ganz bei Angel 36 .
              Die Zukunft der Kinder hängt jedenfalls nicht von der 2008 wieder ausgegrabenen Eingabe
              und Sept.2013 hier eröffnetem Themas ab ( bezüglich Stellvertreter - Wahlrecht) .
              Zuletzt geändert von Ramzes; 01.10.2013, 08:05.

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