@DieRatte:
Du bringst es auf den Punkt! Ich find's toll, dass da jemand die Komplexität der Situation mitdenkt.
@ CoFan, gut-stavenow:
Da bin ich auch echt dafür! Helfen und die Initiative unterstützen statt sich in der Art, wie's teilweise geschehen ist, auszulassen.
In diesem Zusammenhang:
Ich hab ins Wittelsbuerger Forum geschaut (auf der ersten Seite dieses Threads war ein Hinweis) und fand das sehr aufschlussreich. Dort wird (in dem Thread "Pferde in Rumänien") tendenziell etwas sachlicher und vor allem zielorientierter diskutiert. Und dort schreibt auch die Frau des Hufschmieds mit, gibt direkt Auskünfte und Hinweise, wie man helfen kann, und sie vermittelt vor allem auch ein etwas differenzierteres Bild von der Situation.
Und noch was zu den weiteren sozialen Zusammenhängen:
Wie auch auf der Homepage der Initative (teilweise) und vor allem in dem anderen Thread im Wittelsbuerger Forum deutlich wird, geht es wirklich in erster Linie um die Pferde der Roma und Sinti, die diesen Bedingungen ausgesetzt sind. Deren Lebensbedingungen entschuldigen natürlich keinesfalls, was da passiert, aber sie müssen mitbedacht werden, wenn man helfen will. Wie DieRatte schon schrieb, geht es darum, dass man zu diesen einen Zugang finden muss, der sie dazu bringt, neue Ideen zu akzeptieren - und das ist sicher nicht der erhobene Zeigefinger. Außerdem geht es auch um Aufklärung im Sinne von Wissensvermittlung etc. und das ist besonders schwer bei einer Bevölkerungsgruppe, die zu großen Teilen aus Analphabeten besteht. (Die fehldende Bildung erschwert dann noch zusätzlich die Offenheit gegenüber neuem Wissen...)
Diese Bildungsdefizite haben mit der schwierigen Situation der Roma und Sinti in Rumänien so wie auch in anderen Ländern zu tun. Sie haben eine jahrhundertelange Geschichte der Unterdrückung hinter sich, werden nach wie vor ausgegrenzt und haben kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das führt unter anderem dazu, dass viele in die Kleinkriminalität abrutschen (die Arbeitslosenrate ist immens), was wiederum dazu beiträgt, dass sie noch stärker von den Rumänen abgelehnt und ausgegrenzt werden - und so schließt sich der Teufelskreis.
Dynamiken, wie sie sich hier teilweise entwickelt haben, nämlich, dass sehr undifferenziert bestimmte (vorwiegend) bei den Roma vorgefundene Zustände generalisiert und auf das (in den meisten Köpfen wahrscheinlich vage und lediglich durch negative Medienberichte geprägte) Bild von Rumänien projiziert werden, tun nichts anderes, als diese Situation zu verschärfen. Denn ein Teil der Ablehnung der Sinti und Roma auf Seiten der Rumänen beruht gerade darauf, dass diese immer wieder erleben, dass sie im Ausland mit diesem Negativbild gleichgesetzt werden. Und das schürt natürlich den Rassismus, was ich - ehrlich gesagt - auch verstehen kann, obwohl's natürlich keine Lösung ist. Und wenn die Sinti und Roma noch mehr ausgegrenzt werden, wird es noch schwieriger, einen Weg zu finden, ihre Einstellungen bzgl. Tierhaltung zu ändern.
Mir geht es hier in keiner Weise darum, irgendetwas zu rechtfertigen oder zu entschuldigen. Was von dem Hufschmied dokumentiert wurde, ist eindeutig Tierquälerei und dagegen sollte man versuchen etwas zu tun, wenn das möglich ist. Und dafür scheint diese Initiative wirklich recht gut zu sein.
Ich wollte nur ein bisschen zum Denken anregen und dem Negativbild, das hier von manchen (nicht von allen, wohlgemerkt!) auf ein ganzes Land übertragen wird, entgegenzuwirken. Weil das einfach falsch ist! Es gibt in Rumänien viele Probleme und vieles, was nicht so läuft wie's sollte, und auch ganz schlimme Zustände, aber es gibt auch ganz viel Positives, ganz viele ganz normale Menschen mit einem hohen Bildungsstandard, ganz viele Kleinbauern, die zwar mit ihren Tieren "wirtschaften" und diese dennoch wertschätzen wenn nicht sogar lieben, Menschen, die fast nichts haben, und einen Fremden bei sich aufnehmen und ihm das beste auftischen, was sie haben, ohne etwas dafür zu erwarten oder zu verlangen.
Du bringst es auf den Punkt! Ich find's toll, dass da jemand die Komplexität der Situation mitdenkt.

@ CoFan, gut-stavenow:
Da bin ich auch echt dafür! Helfen und die Initiative unterstützen statt sich in der Art, wie's teilweise geschehen ist, auszulassen.
In diesem Zusammenhang:
Ich hab ins Wittelsbuerger Forum geschaut (auf der ersten Seite dieses Threads war ein Hinweis) und fand das sehr aufschlussreich. Dort wird (in dem Thread "Pferde in Rumänien") tendenziell etwas sachlicher und vor allem zielorientierter diskutiert. Und dort schreibt auch die Frau des Hufschmieds mit, gibt direkt Auskünfte und Hinweise, wie man helfen kann, und sie vermittelt vor allem auch ein etwas differenzierteres Bild von der Situation.
Und noch was zu den weiteren sozialen Zusammenhängen:
Wie auch auf der Homepage der Initative (teilweise) und vor allem in dem anderen Thread im Wittelsbuerger Forum deutlich wird, geht es wirklich in erster Linie um die Pferde der Roma und Sinti, die diesen Bedingungen ausgesetzt sind. Deren Lebensbedingungen entschuldigen natürlich keinesfalls, was da passiert, aber sie müssen mitbedacht werden, wenn man helfen will. Wie DieRatte schon schrieb, geht es darum, dass man zu diesen einen Zugang finden muss, der sie dazu bringt, neue Ideen zu akzeptieren - und das ist sicher nicht der erhobene Zeigefinger. Außerdem geht es auch um Aufklärung im Sinne von Wissensvermittlung etc. und das ist besonders schwer bei einer Bevölkerungsgruppe, die zu großen Teilen aus Analphabeten besteht. (Die fehldende Bildung erschwert dann noch zusätzlich die Offenheit gegenüber neuem Wissen...)
Diese Bildungsdefizite haben mit der schwierigen Situation der Roma und Sinti in Rumänien so wie auch in anderen Ländern zu tun. Sie haben eine jahrhundertelange Geschichte der Unterdrückung hinter sich, werden nach wie vor ausgegrenzt und haben kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das führt unter anderem dazu, dass viele in die Kleinkriminalität abrutschen (die Arbeitslosenrate ist immens), was wiederum dazu beiträgt, dass sie noch stärker von den Rumänen abgelehnt und ausgegrenzt werden - und so schließt sich der Teufelskreis.
Dynamiken, wie sie sich hier teilweise entwickelt haben, nämlich, dass sehr undifferenziert bestimmte (vorwiegend) bei den Roma vorgefundene Zustände generalisiert und auf das (in den meisten Köpfen wahrscheinlich vage und lediglich durch negative Medienberichte geprägte) Bild von Rumänien projiziert werden, tun nichts anderes, als diese Situation zu verschärfen. Denn ein Teil der Ablehnung der Sinti und Roma auf Seiten der Rumänen beruht gerade darauf, dass diese immer wieder erleben, dass sie im Ausland mit diesem Negativbild gleichgesetzt werden. Und das schürt natürlich den Rassismus, was ich - ehrlich gesagt - auch verstehen kann, obwohl's natürlich keine Lösung ist. Und wenn die Sinti und Roma noch mehr ausgegrenzt werden, wird es noch schwieriger, einen Weg zu finden, ihre Einstellungen bzgl. Tierhaltung zu ändern.
Mir geht es hier in keiner Weise darum, irgendetwas zu rechtfertigen oder zu entschuldigen. Was von dem Hufschmied dokumentiert wurde, ist eindeutig Tierquälerei und dagegen sollte man versuchen etwas zu tun, wenn das möglich ist. Und dafür scheint diese Initiative wirklich recht gut zu sein.
Ich wollte nur ein bisschen zum Denken anregen und dem Negativbild, das hier von manchen (nicht von allen, wohlgemerkt!) auf ein ganzes Land übertragen wird, entgegenzuwirken. Weil das einfach falsch ist! Es gibt in Rumänien viele Probleme und vieles, was nicht so läuft wie's sollte, und auch ganz schlimme Zustände, aber es gibt auch ganz viel Positives, ganz viele ganz normale Menschen mit einem hohen Bildungsstandard, ganz viele Kleinbauern, die zwar mit ihren Tieren "wirtschaften" und diese dennoch wertschätzen wenn nicht sogar lieben, Menschen, die fast nichts haben, und einen Fremden bei sich aufnehmen und ihm das beste auftischen, was sie haben, ohne etwas dafür zu erwarten oder zu verlangen.
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