Genomforschung beim Pferd

[DieRatte]

*huch* Ich sehe gerade, daß in meinem letzten Beitrag ein halber Satz fehlt:

Zitat[/b] ]Aber es hilft in dieser Debatte nicht wirklich weiter, bestimmte Bereiche der Forschung pauschal zu verdammen, denn kaum jemand weiß, welchen Benefit wir irgendwann einmal aus Grundlagenforschung haben, die zunächst auch sinnlos aussieht.

Will heißen: man kann ja ruhig Genforschung betreiben, aber es ist ein relativ sinnfreies Unterfangen, auf Teufel komm raus das Genom aller möglichen Arten zu sequenzieren (= entschlüsseln), wenn man nicht mal weiß, wofür die einzelnen Teile gut sind. Sequenzieren kann man immer noch, wenn man weiß, was man da eigentlich tut.

[Benjie]

Zitat[/b] (Hannes @ Dez. 14 2005,15:27)]Ist eigentlich schon einmal Jemandem die Idee gekommen, das Fortschritt auch darin bestehen kann, das man nicht versucht alles so zu machen, wie alle Anderen auch nur höher, schneller, weiter, billiger? Sondern das heutzutage ein Ausweg aus der Sackgasse in der wir uns Alle befinden sein sollte, das man eben macht was Andere nicht machen, das man völlig andere Visionen entwickelt, nicht einfach weiter so wie bisher und dabei versuchen so viel wie möglich unliebsame Konkurenz unterbuttern? Glaubt denn wirklich jemand eine Stiftung mit diesem Namen würde etwa ein unabhängiges Forschungsprojekt sagen wir mal zum Thema alternative Antriebsmöglichkeiten für PKW unterstützen und die daraus resultierenden Ergebnisse der Konkurenz von VW zur Verfügung stellen, damit Umweltverträglichere Autos entstünden?
Ach ja, nur am Rande: Neidisch auf nen Besuch im Puff in Brasilien bin ich nicht, also wirklich nicht! Wobei mir selbstverständlich klar ist, das ja die Stiftung nix mit dem VW Betriebsratsreisen zu tun hat! Es geht mir ja nur um die Verhältnismäßigkeiten!
Wahrscheinlich ist dieses Thema aber doch zu komplex für so ein Forum, damit kann man wahrscheinlich eine Expertenrunde über Jahre hinweg beschäftigen - ohne das sich die Teilnehmer einigen können.

tschuldigung aber für jemand der im automobilversuch arbeitet, klingt das was du so vom stapel lässt doch schwer nach stammtischparole.
ich hab keine ahnung ob genomforschung sinn macht oder nicht. aber 800 000€ für erforschung alternativer antriebsmöglichkeiten, junge so viel kriegt die lehrwerkstatt wenn sie solarautos bauen wollen. es werden neuentwicklungen firmenübergreifend gemacht. da hast du wohl ein total falsches bild über grundlagenentwicklung und deren förderung.

[Calina13]

Ich stehe dem ganzen weniger skeptisch gegenüber als einige andere von euch.
Ich denke, man kann froh sein, dass es solche weitesgehend unabhängigen Stiftungen nocht gibt. Denn das sichert letzten Endes die Vielschichtigkeit der Wissenschaften.

Man könnte ja schon in der Schule schon anfangen und fragen, warum wird dort die Philosophie von Sokrates, Marx. Descartes usw. gelehrt ? Hat doch heute keine Relevanz mehr.... in der Zeit könnte die Schüler doch schon etwas deutlich berufsbezogeneres lernen.
Doch wo kämen wir dann hin ?
Die Arbeitswelt und damit die großen Konzerne würden letztendlich den Lernstoff bestimmen und vieles was evtl. als Grundlage zur unabhängigen Meinungsbildung dient würde wegfallen. Damit verringerte sich auch das Vermögen zur Reflektion des eigenen Handelns und der Gesellschaft in der man lebt.

Bezogen auf die hier besprochene Förderung von vordergründig sinnlosen Forschungsprojekten hieße das für mich, nur noch in Feldern zu forschen, die schon vor Beginn einen offensichtlichen Nutzen deutlich erkennen lassen. Und diese Felder werden von den Konzernen sicherlich weitesgehendst abgedeckt, da hier natürlich der Profit der Zukunft schlummert. Denn der Kapitalismus kann nur funktionieren, wenn immer wieder neue Erfindungen neue Märkte erschließen bzw. neue Standards den Kunden aufgezeigt werden.
Doch was ist mit dem großen unerforschten "Rest" ?
Das Pferdegenom zu entschlüsseln ist sicherlich heute nur aus reiner wissenschaftlicher Neugier zu erklären, doch es ist mir lieber, als so manches Forschungsprojekt der Konzerne um meinetwegen die Lernleistung gesunder! "Patienten" zu steigern um den größten Markt zu erschließen, den man sich vorstellen kann, nämlich den der gesunden Menschen.
Und war es in den letzten Jahrhunderten und Jahrtausenden nicht immer die allein die wissenschaftliche Neugier, die große Entdeckungen hervorbrachte. Was hätte man seiner Zeit Da Vinci vorgeworfen, wenn man gewußt hätte, wie er an seine detailierten Anatomiekenntnisse gekommen war.
Und was ist mit den Archäologen, Paläontologen usw., die sich nur mit unserer Vergangenheit beschäftigen und dafür ebf. Fördergelder in Millionenhöhe bekommen ?  Sind auch die unnütz ?

Ich freue mich eigentlich über jedes Projekt, das von unabhängigen Instituten durch unabhängige Gelder durchgeführt wird.

[Gast]

Schöne neoliberale Welt! Ich arbeite zwar "nur" im sozialen/medizinischen Bereich, aber dafür sehe ich jeden Tag welche unfassbar grossen Probleme manche Bevölkerungsgruppen tagtäglich meistern müssen. Forschungsgelder für diesen Bereich gibt es so gut wie nie! Weil nämlich dort kein Geld (mehr) zu verdienen ist. Ansonsten schließe ich mich Maren an, ist wohl nicht die richtige Plattform und daher auch für mich beendet.