Florencio

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  • Donata1
    • 13.08.2003
    • 4922

    #21
    also ich wäre schon froh,wenn sich mein x-Fragen beantworten ließen..den trotz Aufklärung, hab ich Fragezeichen zu EVA.

    Wenn F-Fohlen vor dem Tag x geboren wurden, wird es kaum nachweisbar sein, wann sich wer, wo, wann infiziert hat?
    Ist das Fohlen positiv, muss die Mutter auch positiv sein?

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    • basquiat
      • 02.10.2005
      • 2843

      #22
      @ingo
      VÖLLIG KORREKT; EIN EVA positiver HENGST DARF AUSSCHLIESSLICH AUF DER Heimatstation versamt werden, jedoch nicht versandt werden.
      Mich würde auch von einem FA TA brennend dessen Meinung interessieren.Wenn man bedenkt, dass 30% aller zuchtaktiven Hengste EVA positiv sein sollen...................!?
      Wohin soll das führen?????
      Ein Vorschlag von mir wäre: "Alle" zur Körung anstehenden Junghengste müssten verpflichtend, neben den obligatorischen Röntgen-und anderen Befunden, auch auf dessen Erbgesundheit wie "EVA" frei und Spermaqualität getestet werden.
      Dann könnte man sich als Züchter und bei diesen Decktaxen nicht gleich hintergangen fühlen.
      L.G. Bernhard
      Gestüt Pferdeschule Riegersburg

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      • fleuri
        • 17.02.2005
        • 442

        #23
        Also ich weiß definitiv, dass einige Stuten nicht bei Kathmanns besamt worden sind. Und es werden auch nicht alle ContenderStuten auf der Station besamt. Wenn man EVA ausmerzen will, muß man eigentlich jeden Transport von Pferden unterbinden, da viele Turnierpferde EVA-positiv. Und sich natürlich in der akuten Phase lustig gegenseitig anstecken.
        Ansteckung: Während der akut kranken Phase ( muß nichts dolles sein - ebentuell kaum bemerkt ) Durch Tröpfcheninfektion. Also beim Schnauben, Husten oder so. In manchen Regionen ist EVA sehr stark vertreten. So hat man bei Tests vor einigen Jahren eine Durchseuchung von bis zu 70 % ( hoffe die Zahl stimmt, sonst steht es aber in dem anderen Florencio Topic ). Bei diesen Werten halte ich es für ausgeschlossen, das es eine Besserung gibt. Nach drei Wochen ist das erkrankte Tier kein Überträger mehr. Daher auch die Quarantäne für frisch bedeckte Stuten. Die Gefahr der Ansteckung für andere hochtragende Stuten ist dann halt groß. Und eine hochtragende Stute die sich mit EVA ansteckt hat eine hoche Verfohlrate. Es gibt bisher keine Anzeichen, das Stuten die von einem EVA - positiven Hengst bedeckt werden, eine höheres Verfohlrisiko haben. Sonst gäbe es ja wohl kaum solche Bedeckungszahlen von Contender, Warkant oder anderen positiven Hengsten.
        EVA ist sicher nicht schön, aber es gibt viele Meinungen dazu. Man muß eine Stute die von einem EVA - positiven Hengst gedeckt ist, sicher in der ersten Zeit vorsichtig halten.
        Ich hoffe ich konnte ein bißchen mithelfen.

        Gruß Fleuri
        http://www.reitsport-hanenseifen.young-horse-gate.de/

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        • #24
          @Fleuri: Danke.

          Warkant ist auch EVA positiv?

          Die Gefahr für andere tragende Stuten besteht also nach drei Wochen einer mit einem EVA Hengst besamte Stute nicht mehr?Will damit fragen,wenn man eine Stute in den Stall bekommt,die vor Monaten mit einem EVA pos.Hengst besamt wurde und auch von diesem tragend ist,dass man Sie dann nicht mehr in Ihrem neuen Stall quarantänisieren müsste?Ich hatte nämlich von unserem Bauer erfahren,dass wir in unsere Zuchtstutenherde eine im April mit Florencio besamte,nun tragende Stute zu bekämen und nun machen wir uns halt große Sorgen und Panik.Müssen wir Angst um unsere tragenden Stuten haben,wenn diese neue Stute mit in die Herde kommt?

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          • fleuri
            • 17.02.2005
            • 442

            #25
            Nein es besteht keine Gefahr, weil die Stute zwar EVA -positiv sein wird, aber keinen mehr über Tröfchenfektion anstecken kann. Das ist wie bei den Röteln beim Menschen. Du hast deinen Rötelntiter, bist aber doch auch keine Gefahr für deine Mitmenschen.

            Wo ist dein Stall denn?

            Gruß Fleuri
            http://www.reitsport-hanenseifen.young-horse-gate.de/

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            • nordsee
              • 08.09.2003
              • 445

              #26
              man kann durchaus mit eva-positiven hengsten decken, die stuten müssen nur in quarantäne, bevor sie zur heimatlichen stutenherde zurückkehren. ein zeitraum von 3 wochen wird als ausreichend angesehen.

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              • juniorA
                • 26.11.2004
                • 243

                #27
                vor allem @basquiat: vielen dank für die verständlichen erklärungen. trotzdem bleibt für mich eine kleine, aber wichtige frage: hier war ja eigentlich immer nur die rede von EVA-infizierten pferden und deren symptomen; wie sieht denn das eigentliche krankheitsbild aus? worin besteht die gefahr im krankheits-, nicht schon infektions-fall? es gab ja schon einige topics zu diesem thema, aber entweder habe ich es überlesen oder es wurde nichts geschrieben.
                danke für weitere aufklärung.
                l.g.

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                • #28
                  stimmt es, dass der hengst eingegangen ist?
                  mfg
                  lav.

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                  • #29
                    Zitat von [b
                    Zitat[/b] (Lavinia @ Nov. 07 2005,15:23)]stimmt es, dass der hengst eingegangen ist?
                    mfg
                    lav.
                    Wer?? Florencio?? Wie kommst du darauf?

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                    • Donata1
                      • 13.08.2003
                      • 4922

                      #30
                      kann eine "infizierte" Stute auch chronisch werden und demnach zum Dauerausscheider?

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                      • fleuri
                        • 17.02.2005
                        • 442

                        #31
                        Also nach meinem Wissensstand ist das Dauerausscheiden an Testosteron gebunden und daher nur bei Hengsten möglich. Die Hengste werden ja dann auch nur über Sperma zu Dauerausscheidern. Daher eigentlich bei Stuen nicht möglich.

                        Gruß Flerui
                        http://www.reitsport-hanenseifen.young-horse-gate.de/

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                        • #32
                          weiß denn hier irgendwer ob o.g. hengst mittlerweile geimpft ist und seinen ausscheider status evt schon los ist?

                          Kommentar

                          • Ingo
                            • 23.03.2003
                            • 450

                            #33
                            @ Alle : DAS ist es ja genau, das was ich meine:
                            Fragen über Fragen ! Zum Thema EVA und auch zu Florencio's EVA -Stand und keiner weiß defentitiv Bescheid !
                            Wieso sind in diesen Jahr soo viele Stuten dahin gegangen, wenn doch wohl keiner genau weiß was ?
                            Da hat meiner Meinung nach die Gier nach einem gut zu vermarkteten Fohlen über der Züchterverantwortung und -Ethik gesiegt ! Ist das nicht schrecklich ?

                            Nochmal zu meiner Ausgangsfrage: weiß jemand von Florencio- Fohlen aus 2005 die EVA-positiv sind
                            Gruss Ingo

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                            • LovelyLife
                              • 07.02.2002
                              • 11188

                              #34
                              Angeblich lesen hier doch soviele Hengsthalter und Fachleute immer "heimlich" mit.
                              Die sollten sich doch alle super gut auskennen. warum schreibt denn nichtmal einer von denen etwas darüber hier rein???
                              Kann ja anonym sein, aber bitte um Aufklärung!!!!
                              That I have a Lovely Life is my luxury

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                              • #35
                                Also: das stimmt alles - aber nur zu 70%. Der wichtigste Unterschied, wenn wir schon über EVA-positive (merke: nicht EVA-kranke - das beschreibt nur die akute Infektionsphase und die ist sehr kurz) Hengste sprechen:
                                * Serum-positiv, d.h. mit EVA-Titer im Blut, sind viele Hengste. Das bedeutet aber noch lange lange nicht, daß sie auch Ausscheider sind. Dazu muß auch die Spermaprobe positiv auf EVA getestet werden. Die EVA-serumpositiven Hengste sind ganz normal und ohne Gefahr für den Züchter (da das Sperma nachweislich nicht EVA-positiv ist - wird mehrmals im Jahr getestet) einsetzbar, auch im Versand.
                                * Sperma-positive, also die berühmten Dauerausscheider. Hier wurde das Virus auch im Sperma nachgewiesen, so daß folglich eine Ansteckungsgefahr besteht. Nur diese Hengste, wie jetzt Florencio und zuvor Contender, sind auf den Einsatz auf der Station beschränkt UND dürfen nicht im gleichen Sprungraum/ Labortrakt bearbeitet werden wie die EVA-negativen Hengste. Deswegen hat Contender damals eine eigene Station gebaut bekommen. Wobei: im Natursprung dürfen solche Hengste uneingeschränkt eingesetzt werden, weil hier die strengen Auflagen der EU für die Besamungsstationen nicht greifen.
                                Noch was: kein erwachsenes Pferd stirbt an EVA! Die Infektion ist nicht besonders problematisch. Unangenehm ist lediglich die höhere Abort-Rate, wobei deren tatsächliches Vorliegen noch diskutiert wird. In der Sache Contender habe ich z.B. nichts in diese Richtung gehört.
                                Wenn die zugeführte Stute selbst EVA-positiv getestet und 3 bis 4 Wochen auf Quarantäne gehalten wird, dann sollte die Sache unproblematisch sein. Und natürlich zeigen Fohlen aus positiven Müttern im ersten Dreivierteljahr Antikörper - denn die erhalten sie über die Milch. Aber das heißt beileibe nicht, daß sie EVA-infiziert oder gar -erkrankt sind. Der Titer sollte sich im Verlaufe der Aufzucht weiter normalisieren und da sowieso inzwischen die meisten großen Gestüte ihre Hengste regelmäßig impfen, um den Ausscheider-Status zu verhindern (und das leisten diese Impfungen): sehe ich nicht problematisch. Wird alles nicht so heiß gegessen, wie es jetzt serviert wird.

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                                • LovelyLife
                                  • 07.02.2002
                                  • 11188

                                  #36
                                  Danke IDE das nenn ich eine super Aufklärung!!!!!!
                                  That I have a Lovely Life is my luxury

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                                  • fleuri
                                    • 17.02.2005
                                    • 442

                                    #37
                                    @ Ingo
                                    Ich gehöre ja nun auch zu den Deppen die ein Fohlen von Florencio erwarten. Auch ich habe im Januar bei Kathmanns angerufen und freundlich Auskunft erhalten. Natürlich weiß man als normal sterblicher erstmal nichts über EVA. Aber es steht einem ja frei sich zu informieren. Ich habe sehr oft bei Kathmanns angerufen und bin immer freundlich informiert worden, unter anderem durch ein langes Gespräch mit dem dortigen TA. Natürlich habe ich mich nicht auf die Auskünfte allen verlassen. Aber alles was mir dort gesagt wurde, bekam ich eigentlich bestätigt. Mein Wissen über EVA ist daher inzwischen ziemlich groß auch wenn ich dir nicht erklären kann in welchen Drüsen was passiert.
                                    Zu deinen vielen Fragen, eigentlich werden die doch hier alle beantwortet. Die Fohlen von 2006 werden erst mal alle positiv sein, wie IDE schon erklärt hat. Von posititven Fohlen von 2005 weiß ich nichts. Aber da es sicherlich auch da positive Stuten gab, wie bei jedem Hengst,werden es auch ein paar positive sein.
                                    Florencio hat nach den WM nicht mehr gedeckt, weil er erst krank war, EVA. Außerdem hatte er voriges Jahr einen Unfall auf dem Phantom, wo man erst nicht wußte ob das überhaupt noch mal was gibt.
                                    Wenn du etwas wissen willst, über den aktuellen EVA Stand von Florencio, dann ruf doch einfach bei Kathmanns an. Dann brauchst du dir nicht mehr so viele Gedanken machen.
                                    Und über die Vermarktung meines Fohlens, es steht nicht zum Verkauf. Wir haben uns Gedanken gemacht welcher Hengst passen könnte. Gerade die Galoppverbesserung ist uns wichtig. Und ich finde seine Gallopade einfach Klasse. Er ist für mich insgesamt ein toller Hengst. Ich habe mir sicherlich eine Menge Gedanken gemacht und deshalb mag ich hier eigentlich als Depp beschimpft werden.
                                    Wenn man die EVA Durchseuchung in den Griff kriegen will, dann muß man sich eher Gedanden über das ganze Transporwesen mit Pferden machen, als um die paar Positiven Hengste.
                                    Das verfohlen deines Bekannten tut mir leid, aber nur wiel die Stute danach positiv getestet wurde, kannst du es nicht einfach auf EVA schieben. War sie vor der Trächtigkeit positiv? Dann kann es gar nichts damit zu tun haben. Außerdem passieren viele Aborte in diesem Zeitraum. Wie ich hier gelesen habe. Nur bei EVA positiven Hengsten, was er ja damals gar nicht sein konnt (siehe IDE), heißt es direkt : ach ja.

                                    Gruß Fleuri
                                    http://www.reitsport-hanenseifen.young-horse-gate.de/

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                                    • Donata1
                                      • 13.08.2003
                                      • 4922

                                      #38
                                      hmm, bin noch nicht ganz "aufgeklärt"
                                      Wenn das Ausland so strikt einen Export untersagt, dann muss das doch einen tiefgreifenderen Grund haben?

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                                      • #39
                                        Nun mal langsam mit den jungen Pferden
                                        Ich versuche mal allgemeinverständlich die Problematik zu beleuchten. Zunächst mal hat EVA nicht das geringste mit Influenza zu tun. Das sind zwei vollkommen verschiedene Erreger die auch meines Wissens nach niemals für ein und denselben gehalten worden sind.
                                        Es handelt sich um ein Virus von dem wie bei den meisten Viren zig verschiedene 'Sorten' (Stämme) existieren je nach Verbreitungsgebiet und dortiger Abwehrlage. Wie bei allen Infektionskrankheiten liegt es nicht nur am Erreger sondern am 'Gleichgewicht' zwischen Erreger und Wirt, ob und wie ausgeprägt die Krankheit ausbricht.
                                        Beispiel: Ein ansonsten Gesunder Mensch, der gerade eine Grippe durchgemacht hat, ist zunächst mal gegen die aktuell rumschwirrenden humanen Influenza-Viren immun und wird so schnell keine Grippe mehr wieder bekommen egal wie viel Viren er im ihn weiterhin anhustenden Kollegium ausgesetzt ist.

                                        Die verschiedenen Erreger haben unterschiedliches 'krankmachendes Potential'. Das nennt man Virulenz. Ein hochvirulenter Erreger ist z.B. der Milzbrandbazillus. Bei desen reicht schon eine geringe Menge aus, um ihre tödliche Wirkung zu entfalten. Andere Erreger sind überall und dauernd vorhanden, machen aber nur dann krank, wenn eine besondere Empfindlichkeit des Wirtes vorhanden ist (z.B. durch Stress oder eine Vorerkrankung). Diese bezeichnet man als schwach virulent. Ein Beispiel wären Hautpilze.

                                        Beim EVA-virus verhält es sich so, dass wir in Deutschland eine relativ hohe Durchseuchungsrate haben (je nach Region zwischen 15 und 30%), das heißt, dass so viele Pferde EVA-Antikörper im Blut haben.
                                        Da die Krankheit hierzulande unter erwachsenen Pferden eine relativ geringe Morbidität (Morbidität = Anteil der nach Exposition erkrankenden Pferde an der Gesamtpopulation) und auch eine geringere Mortalität (Anteil der an der Todesfälle an der Gesamtpopulation) hat, sind die verfolgten Schutzmaßnahmen relativ dünn um nicht zu sagen unsinnig: Vorgeschrieben ist lediglich, dass Zuchthengste die in die Besamung sollen, getestet werden und im Falle von spermapositiven Befunden keine EU-Besamungserlaubnis erhalten.
                                        Im Klartext heißt das: EVA-Dauerausscheider Hengste dürfen zur Zucht verwendet werden, sind aber von der EU-Besamungserlaubnis auszuschließen.
                                        Diese Restriktion kann man aus seuchenhygienischer Sicht m.E. nach nur als Augenwischerei betrachten, da die EVA wie bekannt nicht nur auf venerischem Wege sondern eben auch via Schleimhautkontakt/Tröpfcheninfektion übertragen wird. Überhaupt ist es fraglich, ob die Bekämpfung einer Krankheit Sinn macht, bei der nur ein sehr geringer Teil der exponierten Pferde erkrankt und die Infektion selten fatal verläuft (d.h. mit Todesfällen).

                                        In Nordamerika ist die Situation eine völlig andere. Dort sind EVA-Viren nicht nur erheblich weniger verbreitet (d.h. weite Teile der Population hatten noch nie mit EVA Kontakt) sondern es sind wie es aussieht auch Viren am Werk, die virulenter sind als die hiesigen. Dadurch kam es zu den sog. Abortion-Storms (Verfohlungs-Stürmen) wie in Kentucky, die dazu geführt haben, dass es Importrestriktionen gab.

                                        Die Restriktionen betreffen derzeit aber ausschließlich Sperma. Pferde, die nach Nordamerika einreisen, werden NICHT auf EVA getestet und daher ist es auch ziemlicher Quatsch, ein Fohlen wegen eines positiven Titers (sagt aus, dass EVA-Antikörper vorhanden sind), nicht abnehmen zu wollen.

                                        Wochen- ja monatelang habe ich versucht, ein offizielles Statement von den Veterinärbehörden zum Thema Besamungseinsatz von EVA-Ausscheidern zu bekommen. Ohne Erfolg. Das Kreisvet.amt verweist auf die Kollegen am Standort des Hengstes, die dortigen Kollegen auf die zuständige Behörde für die Besamungserlaubnis (=Landw.Kammer), da wiederum hieß es, eine EU-Besamungserlaubnis für EVA-Ausscheider gebe es nicht, es könne aber niemand gehindert werden, EVA-positives Sperma stationär zu versamen.
                                        Daraufhin habe ich eine Konsiliaranfrage bei der GPM (Gesellschaft f. Pferdemedizin) gemacht (das war Anfangs der Saison) und erhielt eine kurze Antwort, dass für 'den Hengst' (dessen Namen ich in der Anfrage gar nicht genannt hatte...) eine eigene Station hergerichtet werde, die den tierzuchtrechtlichen Maßgaben entspräche. Also sehr unbefriedigend.

                                        Jetzt erst scheint man sich in Fachkreisen intensiver mit den Vorgängen zu befassen, nachdem Florencio diese Saison reichlich Stuten gehabt hat. Jedenfalls war kürzlich ein Artikel zu eben jenem Thema in der Fachpresse, in dem die Widersprüchlichkeiten des Vorgehens und die Verantwortung der TÄ angemahnt wurden. Haha.

                                        M.E. wäre es weit sinnvoller, statt einer halbherzigen staatlichen EVA-Bekämpfung lieber eine ordentliche Herpesbekämpfung anzuleihern. Wenn EVA-Bekämpfung, dann muss sinnvollerweise eine Impfpflicht her.
                                        Die Impfung wiederum ist hierzulande bis vor kurzem verboten gewesen (eben weil man nicht zwischen Impftiter und Feldinfektion unterscheiden kann), neuerdings aber darf sie auch außerhalb kontrollierter Studien wie sie z.B. im LG Celle seit längerer Zeit laufen, verwendet werden.
                                        Niemand konnte mir allerdings sagen, ob eine aktuelle Zulassung für den Impfstoff vorliegt bzw. ob er durch TÄ in Deutschland legal bezogen werden darf. Nix genaues weiss man nicht, das aber auf der ganzen Linie. Insgesamt ist die EVA-Situation wie sie derzeit gehandhabt wird eine ziemliche Schmach für die verantwortlichen Stellen (LWK, Vets in der Verwaltung).

                                        Festzuhalten bleibt: 1.) positiver Antikörpertiter ist nicht mit Ausscheiderstatus gleichzusetzen 2.) Dauerausscheiderstatus gibt es nur bei Hengsten. Stuten und Wallache eliminieren das Virus im Gegensatz zur Herpesvirusinfektion nach etwa 3 Wochen und scheiden es danach nicht mehr aus. 3.) Das Risiko des Verfohlens besteht für solche Stuten, die zuvor noch keinen Viruskontakt hatten UND in der Hochträchtigkeit erstmals damit Kontakt bekommen (entweder via Nasenschleimhaut oder venerisch). Insgesamt gesehen ist das Risiko, in Deutschland ein Pferd an einer EVA-Infektion zu verlieren erheblich geringer als das Risiko, dass einem eines durch Herpes verloren geht. Die Bekämpfungsmaßnahmen sind eher vor dem politischen Hintergrund drohender Exportbeschränkungen für Pferde zu sehen und - das ist jetzt meine persönliche Meinung - was derzeit gesetzlich vorgeschrieben ist, stellt keine Bekämpfung dar, sondern lediglich ein Zugeständnis an die Nationen, in denen es echte EVA-Bekämpfung gibt, die aber keine Tests für den Import vorschreiben (wie z.B. USA).
                                        Länder die Antikörpertests für Stuten und Wallache vorschreiben, dürften eigentlich auch keine geimpften Pferde reinlassen, da einem geimpften Pferd nicht anzusehen ist, ob es mal eine Infektion durchgemacht hat oder nicht.
                                        Sinnvoll wäre es, für den Export gepaarte Serumproben zu nehmen um zu sehen, ob das Pferd kürzlich Kontakt hatte, und dann für Stuten und Wallache eine 4-wöchige Quarantäne durchzusetzen.

                                        Ein Fohlen kann einen positiven AK-Titer auf verschiedene Weise bekommen. Zum einen dadurch, dass die Mutter schon Antikörper hatte und diese an das Fohlen weitergibt. Zum anderen durch intrauterine Infektion wenn die Mutter vor der Trächtigkeit noch keine Antikörper hatte (schlechtester Fall) oder nach der Geburt durch Kontakt mit Pferden die in der postinfektiösen Phase sind und Virus mit den Nasensekreten verbreiten.

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                                        • #40
                                          PS: Um die Frage zu beantworten: Ich weiß von keinem Fohlen, dass wegen positivem EVA-Antikörpertiter nicht abgenommen wurde.
                                          Möglicherweise entstammt diese Nachricht den gleichen 'wohlinformierten' Quellen, die vehement behaupten, gegen Tetanus bräuchte man heutzutage nicht mehr zu impfen... *grummel*

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