cofan, es tut mir leid, aber ich verstehe nicht wie irgendwer immer noch so argumentieren kann, der im letzten Jahr aufmerksam seriöse Berichte zum Thema verfolgt hat.
ad 1. Nur weil andere Länder dramatischere Verhältnisse haben, ist es keine Lösung, Menschen die Einreise nach Europa zu erlauben. Jedenfalls dann nicht, wenn man möglichst vielen Menschen helfen will - der Aufwand, hier Menschen zu versorgen, ist nun mal um ein Vielfaches grösser. Es wird also nur wenigen geholfen.
Diese wenigen suchen die Schlepper aus - nicht wir. Die Allerärmsten können sich nämlich die Reise nach Europa (die ca. 10.000 Euro pro Person verschlingt) gar nicht leisten. Dazu, siehe Berichte in der "Zeit", machen Familien Schulden (Marokko, Afghanistan), verkaufen ihre Häuser und Geschäfte (Bericht über eine afghanische Familie in Griechenland, die Gemüsegeschäft, Haus und Auto für die Kosten der Reise verkauft hat), sprich: Deutschlands Einwanderungspolitik animiert Menschen, ihre Existenzen zu ruinieren und ihr Leben zu riskieren. Im Gegensatz zu gängigen Meinung machen das Menschen nicht aus purer Verzweiflung, sondern aus dem dringenden Wunsch nach verbesserten Lebensbedingungen, und auch dann, wenn sie in ihrem Land durchaus ein Auskommen hatten. Auch die heuer in Italien gelandeten Menschen riskieren ihr Leben, um mit dem Güterzug weiter nach Deutschland zu kommen. Die verhungern alle nicht in Italien und sind nicht bedroht.
Die jetzige "Flüchtlingspolitik" ist also vom humanitären Standpunkt eine Katastrophe, weil Gelder reicher Länder himmelschreiend ineffizient eingesetzt werden und noch dazu eine Vermögensvernichtung in armen Ländern stattfindet. Dazu bleiben die Ärmsten, wo sie sind, im unveränderten Zustand.
Ich meine, die westliche Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten an ineffizenter, strukturzerstörender "Entwicklungshilfe" schon genug geleistet (ich beschäftige mich seit 40 Jahren mit dem Thema). Irgendwann sollten wir fähig sein, daraus zu lernen, zum Beispuel, dass gut gemeint meist das Gegenteil von gut ist.
2) Das mit den fehlenden Geldern für Flüchtlingslager ist ein Skandal, aber schwerlich die Ursache weil a) der überwiegende Teil 2015 gar nicht aus Syrien kam (einfach offizielle deutsche Statistiken lesen) und b) unterversorgte Flüchtlinge, die alles verloren haben, sich keinen Schlepper leisten können. Siehe auch Hintergrundrecherche der "Zeit" in Marokko, wo in den von Journalisten besuchten Dörfern fast jede Familie einen zweiten oder dritten Sohn geschickt hat, meist die Sorgenkinder der Familie, damit sie wenigstens als Investition in Europa taugen (Geld schicken oder weitere Familie nachholen).
Welche Perspektive junge Männer in Europa haben, die schon im eigenen Land trotz vorhandener familiärer finanzieller Ressourcen keinen Fuss auf den Boden bekommen, kann man sich vorstellen. Im besten Fall werden sie lebenslang besozialwirtschaftet, im schlechtesten machen sie Weihnachtsmärkte unsicher.
3) Auch vor der australischen Küste sind Menschen massenweise ertrunken. Seit illegale Einwanderung in Australien unter keinen Umständen mehr zum Aufenthalt führt, ertrinkt niemand mehr, weil es sich nicht mehr lohnt. Australien gewährt trotzdem Schutz (in Vietnam) und nimmt jährlich 10.000 Menschen auf, die die offiziellen Einwanderungsbedingungen nicht erfüllen können.
Ich habe eine Tochter mit Migrationshintergrund (Vater Israeli stammend aus dem Irak). Sie ist Künstlerin und reist viel (mit öffentlichen Verkehrsmitteln). Sie ist nun nicht bloss Zielscheibe europäischer Idioten (die keine orientalisch aussehenden Leute mögen), sondern auch der Leute, die sie für ein Mädchen mit moslemischen Hintergrund halten (und meinen, sie sollte einen Schleier tragen). Was ebensolche Leute zu der jüdischen Herkunft sagen würden, möchte ich mir nicht mal ausmalen.
Gegen eine Gruppe junger Männer, die nichts zu verlieren haben, hilft keine erhobene Brust. Solche jungen Männer gab es in .de vorher auch schon, nur seit 2015 gibt es signifikant mehr davon, mit bekannten Konsequenzen. (siehe auch Kriminalstatistik).
Das heisst, die aktuelle Politik ist nicht nur humanitär kontraproduktiv, sondern wird auch auf dem Rücken vor allem junger Frauen und vorhandener Minderheiten gemacht. Viele hier lebenden Minderheiten haben Angst (wie zum Beispiel mir bekannte Mitglieder der jüdischen Gemeinde).
Das ist das krampfhafte Festhalten an einem Weltbild, in dem die Aufnahme von "Flüchtlingen" gegen alle Fakten für gutes Gewissen sorgt, ganz einfach nicht wert. Und wenn nicht bald ein vernünftiger öffentlicher Diskurs in Gang kommt, wo unbestreitbar demokratisch gesinnte KritikerInnen nicht gleich niedergeschrien werden (wie zum Beispiel der österreichische Aussenminister Kurz oder der der deutsche Grüne Boris Palmer), dann werden politisch wichtige Begiffe wie Demokratie, Rechtsstaat, Antirassismus, Menschenrechte und Asyl weiterhin entwertet werden, bis sie von einer Mehrheit nicht mehr mitgetragen werden. Und dann haben wir Verhältnisse, die sich niemand von uns wünscht.
ad 1. Nur weil andere Länder dramatischere Verhältnisse haben, ist es keine Lösung, Menschen die Einreise nach Europa zu erlauben. Jedenfalls dann nicht, wenn man möglichst vielen Menschen helfen will - der Aufwand, hier Menschen zu versorgen, ist nun mal um ein Vielfaches grösser. Es wird also nur wenigen geholfen.
Diese wenigen suchen die Schlepper aus - nicht wir. Die Allerärmsten können sich nämlich die Reise nach Europa (die ca. 10.000 Euro pro Person verschlingt) gar nicht leisten. Dazu, siehe Berichte in der "Zeit", machen Familien Schulden (Marokko, Afghanistan), verkaufen ihre Häuser und Geschäfte (Bericht über eine afghanische Familie in Griechenland, die Gemüsegeschäft, Haus und Auto für die Kosten der Reise verkauft hat), sprich: Deutschlands Einwanderungspolitik animiert Menschen, ihre Existenzen zu ruinieren und ihr Leben zu riskieren. Im Gegensatz zu gängigen Meinung machen das Menschen nicht aus purer Verzweiflung, sondern aus dem dringenden Wunsch nach verbesserten Lebensbedingungen, und auch dann, wenn sie in ihrem Land durchaus ein Auskommen hatten. Auch die heuer in Italien gelandeten Menschen riskieren ihr Leben, um mit dem Güterzug weiter nach Deutschland zu kommen. Die verhungern alle nicht in Italien und sind nicht bedroht.
Die jetzige "Flüchtlingspolitik" ist also vom humanitären Standpunkt eine Katastrophe, weil Gelder reicher Länder himmelschreiend ineffizient eingesetzt werden und noch dazu eine Vermögensvernichtung in armen Ländern stattfindet. Dazu bleiben die Ärmsten, wo sie sind, im unveränderten Zustand.
Ich meine, die westliche Welt hat sich in den letzten Jahrzehnten an ineffizenter, strukturzerstörender "Entwicklungshilfe" schon genug geleistet (ich beschäftige mich seit 40 Jahren mit dem Thema). Irgendwann sollten wir fähig sein, daraus zu lernen, zum Beispuel, dass gut gemeint meist das Gegenteil von gut ist.
2) Das mit den fehlenden Geldern für Flüchtlingslager ist ein Skandal, aber schwerlich die Ursache weil a) der überwiegende Teil 2015 gar nicht aus Syrien kam (einfach offizielle deutsche Statistiken lesen) und b) unterversorgte Flüchtlinge, die alles verloren haben, sich keinen Schlepper leisten können. Siehe auch Hintergrundrecherche der "Zeit" in Marokko, wo in den von Journalisten besuchten Dörfern fast jede Familie einen zweiten oder dritten Sohn geschickt hat, meist die Sorgenkinder der Familie, damit sie wenigstens als Investition in Europa taugen (Geld schicken oder weitere Familie nachholen).
Welche Perspektive junge Männer in Europa haben, die schon im eigenen Land trotz vorhandener familiärer finanzieller Ressourcen keinen Fuss auf den Boden bekommen, kann man sich vorstellen. Im besten Fall werden sie lebenslang besozialwirtschaftet, im schlechtesten machen sie Weihnachtsmärkte unsicher.
3) Auch vor der australischen Küste sind Menschen massenweise ertrunken. Seit illegale Einwanderung in Australien unter keinen Umständen mehr zum Aufenthalt führt, ertrinkt niemand mehr, weil es sich nicht mehr lohnt. Australien gewährt trotzdem Schutz (in Vietnam) und nimmt jährlich 10.000 Menschen auf, die die offiziellen Einwanderungsbedingungen nicht erfüllen können.
Ich habe eine Tochter mit Migrationshintergrund (Vater Israeli stammend aus dem Irak). Sie ist Künstlerin und reist viel (mit öffentlichen Verkehrsmitteln). Sie ist nun nicht bloss Zielscheibe europäischer Idioten (die keine orientalisch aussehenden Leute mögen), sondern auch der Leute, die sie für ein Mädchen mit moslemischen Hintergrund halten (und meinen, sie sollte einen Schleier tragen). Was ebensolche Leute zu der jüdischen Herkunft sagen würden, möchte ich mir nicht mal ausmalen.
Gegen eine Gruppe junger Männer, die nichts zu verlieren haben, hilft keine erhobene Brust. Solche jungen Männer gab es in .de vorher auch schon, nur seit 2015 gibt es signifikant mehr davon, mit bekannten Konsequenzen. (siehe auch Kriminalstatistik).
Das heisst, die aktuelle Politik ist nicht nur humanitär kontraproduktiv, sondern wird auch auf dem Rücken vor allem junger Frauen und vorhandener Minderheiten gemacht. Viele hier lebenden Minderheiten haben Angst (wie zum Beispiel mir bekannte Mitglieder der jüdischen Gemeinde).
Das ist das krampfhafte Festhalten an einem Weltbild, in dem die Aufnahme von "Flüchtlingen" gegen alle Fakten für gutes Gewissen sorgt, ganz einfach nicht wert. Und wenn nicht bald ein vernünftiger öffentlicher Diskurs in Gang kommt, wo unbestreitbar demokratisch gesinnte KritikerInnen nicht gleich niedergeschrien werden (wie zum Beispiel der österreichische Aussenminister Kurz oder der der deutsche Grüne Boris Palmer), dann werden politisch wichtige Begiffe wie Demokratie, Rechtsstaat, Antirassismus, Menschenrechte und Asyl weiterhin entwertet werden, bis sie von einer Mehrheit nicht mehr mitgetragen werden. Und dann haben wir Verhältnisse, die sich niemand von uns wünscht.
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