Hund bei Turnier in Italien getötet

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • ponyfanwien
    • 24.05.2010
    • 19

    Hund bei Turnier in Italien getötet

    In San Giovanni wurde ein Hund beim Turnier getötet und es werden Zeugen gesucht.



    Kann jemand helfen? Der mutmaßliche Täter scheint drogenabhängig zu sein und es gibt bisher nur einen Zeugen aus der Schweiz, der vor der Tat Drohungen gegen den Hund gehört hat. In der Nacht wir wohl keiner etwas gehört oder gesehen haben.

    Hier ist eine FB-Seite für den Hund und für Gerechtigkeit

    Log into Facebook to start sharing and connecting with your friends, family, and people you know.


    Einfach unglaublich und so traurig die Sache
  • ponyfanwien
    • 24.05.2010
    • 19

    #2
    Die Besitzerin bittet dringend um Hilfe, falls jemand etwas gesehen oder gehört hat:https://www.facebook.com/claudia.mor...52373117868040

    Kommentar

    • ponyfanwien
      • 24.05.2010
      • 19

      #3
      Endlich auch in der internatonalen Presse:

      Petition für Gina, bereits von vielen unterschrieben!!!

      Kommentar

      • diamantina
        • 11.10.2013
        • 1451

        #4
        Solche Menschen gehören weggesperrt oder schlimmeres. Der Drogeneinfluss bringt in diesem Fall einfach nur die tatsächliche Natur der Person zum Vorschein!!!

        Kommentar


        • #6
          Einen Beweis dafür, dass er es war müsste man aber schon abwarten. Der arme Hund Lynchjustiz ist aber auch keine Lösung. Solange der Mensch als Hauptverdächtiger gilt, muss man denke ich nach Beweisen suchen. Wie kommt man nur auf so etwas das ist wirklich das letzte sich an Wehrlosen wie Kindern oder Tieren zu vergreifen.

          Kommentar

          • CoFan
            • 02.03.2008
            • 15238

            #7
            Versteht mich nicht falsch, ich will und kann so etwas nicht entschuldigen. Eine grausame Tat ist und bleibt eine solche und muss Konsequenzen haben.

            Aber es tut mir leid, ohne Beweise eine solche Berichterstattung mit Bild und Namen des VERDÄCHTIGEN zu bringen ist verantwortungslos. Es ist aber scheinbar wieder salonfähig geworden, dass man einem der niedrigsten und gefährlichsten Gefühle überhaupt damit Ausdruck verleiht und über die möglichen Folgen dann die Schultern zuckt.

            Kareen hat vollkommen Recht - das geht in Richtung Lynchjustiz. Und kann dem oder der nächsten eine Rechtfertigung liefern, für die eigene Wut und den eigenen Schmerz ein Ventil zu suchen. Die Hemmschwelle etwas falsches zu tun kann natürlich durch Drogeneinfluß gesenkt werden, aber es gibt auch Menschen die ihre Gefühle selbst "nüchtern" nicht mehr unter Kontrolle haben!

            Gerade wenn es um Kinder oder Tiere geht, sind wir sehr schnell getroffen, einfach weil es unfassbar ist. Aber mir gedenkt es, dass vor nicht allzu langer Zeit in Deutschland ein Lynchmob vor einer Polizeiwache stand und einen Verdächtigen ausgeliefert haben wollte, der sich wenig später als unschuldig heraus gestellt hat!

            Ein junger Mann muss sich wegen Aufrufs zur Lynchjustiz verantworten. Er hatte nach dem Tod der elfjährigen Lena in Emden per Facebook dazu aufgefordert, eine Polizeiwache zu stürmen.

            Kommentar


            • #8
              Aber, es gab doch Zeugenberichte, oder hatte ich mich verlesen???
              In einer Pressemitteilung wurde doch ein Schweizer zitiert...?!?

              Kommentar

              • CoFan
                • 02.03.2008
                • 15238

                #9
                Der war auf dem Turnier, hat aber nichts gesehen ...... hätten Sie Beweise, wäre das doch alles (auch hier) gar nicht nötig. Nicht umsonst wurde überall nach Zeugen gesucht.

                Und übrigens: Warum müssen noch Bilder von dem armen gequälten Hund veröffentlicht werden? Was verspricht man sich davon? Ich brauche so etwas nicht zu sehen, um traurig zu sein und mit zu fühlen. Sowas ärgert mich, denn mir verderben solche Bilder immer heftigst die Laune. Ich bin da zugegebenermaßen etwas zart besaitet. Wenn man solche Bilder veröffentlicht will man genau das erreichen, die Leser zu treffen.

                Mal ganz ehrlich, wenn es keine Beweise gibt - Woher soll ich eigentlich wissen, dass die arme (ernst gemeint) Besitzerin, die logischerweise gerade durch die Hölle geht, da wirklich klar die Zusammenhänge sieht und nicht vielleicht ihrerseits verzweifelt nach einem Schuldigen sucht?

                Ob jemand die Szene unmittelbar gesehen hat, ist unklar. Der Schweizer Reiter jedenfalls hat den Vorfall nicht selber gesehen, war aber auf dem Gelände anwesend.
                Wie kann man, wenn man keine Beweise hat ohne Konjunktiv schreiben "XX hat durchgedreht und auf den Hund eingeschlagen"?
                Zuletzt geändert von CoFan; 16.08.2014, 09:41.

                Kommentar

                • dissens
                  • 01.11.2010
                  • 4060

                  #10
                  Stimmungsmache der alleruntersten Schublade! Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch im italienischen Recht jeder als unschuldig gilt, bis seine Schuld zweifelsfrei (!) bewiesen ist.

                  Auch das hier
                  As mentioned, the riders present were incensed and the 33 year-old dog killer even risked being attacked by the angered riders who have animal welfare in their hearts. Unfortunately the latest and shameful event showed that not everyone thinks like this and that there is still a long battle ahead. Nevertheless the reaction from those present does offer hope and is a reminder that animal rights must be defended.
                  (Quelle: http://www.horseshowjumping.tv/node/32117 )

                  ... weckt in eher nicht Hoffnung, sondern echte Sorge. Lynch- und Selbstjustiz, auch die Ansätze dazu, sind m.E. NICHTS, was man gutheißen oder als "hoffnungsspendend" ansehen kann oder darf.

                  Kommentar

                  • CoFan
                    • 02.03.2008
                    • 15238

                    #11
                    Das sind übrigens genau die Gründe, warum ich solche Sachen immer SEHR GENAU lese. Gerade wenn man aufgebracht ist, überliest man gerne mal etwas und ist dann auf der falschen Fährte.

                    Und übrigens: Was hätten wohl die 50 Leute vor der Polizeiwache im Mordfall Lena mit dem Verdächtigen gemacht, wenn sie ihn in die Finger bekommen hätten? Da hatte einer mitbekommen, wie in seiner Nachbarschaft der Verdächtige festgenommen wurde und daraus entstand dann über Facebook der Lynchmob vor der Polizeiwache. Da wurde etwas komplett falsch interpretiert (vorläufige Festnahme in einem Ermittlungsverfahren), dazu das Entsetzen über den Tod des Mädchens, da haben die Leute "vollkommen den Verstand verloren" und haben Terror losgetreten. Wenig später wurde der tatsächliche Täter (inzwischen geständig und verurteilt) festgenommen.

                    Kommentar

                    • Dickie
                      • 03.09.2009
                      • 108

                      #12
                      Ähh - sorry, da geht einiges rum, was deutlich über die Uhr ist. ABER: Die italienische FN hat den Reiter nicht völlig grundlos suspendiert. Möglicherweise auch vorsichtshalber..., denn - und dafür gibt es durchaus Zeugen - der besagte Springreiter fällt nicht zum ersten Mal durch eigenwillige Verhaltensweisen gegenüber einem Tier auf. Ob und inwieweit Drogenkonsum tatsächlich vorliegt, muss die Polizei klären. Verantwortungslos ist die Berichterstattung deswegen aber nicht grundsätzlich und es wird überhaupt nicht lustig für den Herrn, wenn sich wirklich jemand ernsthaft an die Arbeit macht, diesen und andere Vorfälle zu recherchieren.
                      Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht...

                      Kommentar

                      • CoFan
                        • 02.03.2008
                        • 15238

                        #13
                        Dann sollen sie das auch bitte tun! Recherchieren, Beweise sammeln und dann ab vor den Richter. Damit ist allen Beteilligten am besten geholfen. Um so schlimmer, wenn es bei anderen Vorfällen Augenzeugen gab und nie jemand etwas unternommen hat!

                        Und trotzdem verweigere ich mich bei jedweder Art von Rufmordkampagnen! Solange keine Beweise vorliegen glaube ich gar nichts! Da können hier noch so viele schreiben, was vermutet wird ...

                        Erst recht wenn man sich so billig an mein Mitgefühl ranmacht, indem man mir Bilder vorsetzt, die ich nicht sehen WILL! Ich blocke so etwas ganz bewusst ab, weil ich zu den Leuten gehöre, denen solche Bilder schwer wieder aus dem Kopf heraus gehen. Und das brauche ich ehrlich gesagt nicht.

                        Mal ganz davon abgesehen, dass ich bei keinem der Bilder oder Einzelheiten der Geschichte die Echtheit überprüfen kann (und will) - und es wird im Netz an vielen Stellen auch Schindluder mit solchen Dingen getrieben.

                        Es tut mir wirklich leid für den Hund und auch die Besitzerin hat mein vollstes Mitgefühl. Aber deshalb muss ich mir so etwas trotzdem nicht anschauen und lasse mich auch nicht vor den Karren einer solchen Kampagne spannen.

                        Kommentar

                        • dissens
                          • 01.11.2010
                          • 4060

                          #14
                          Zitat von Dickie Beitrag anzeigen
                          Ähh - sorry, da geht einiges rum, was deutlich über die Uhr ist. ABER: Die italienische FN hat den Reiter nicht völlig grundlos suspendiert. Möglicherweise auch vorsichtshalber..., denn - und dafür gibt es durchaus Zeugen - der besagte Springreiter fällt nicht zum ersten Mal durch eigenwillige Verhaltensweisen gegenüber einem Tier auf.
                          Gerne auch "vorsichtshalber"? Bitte? Hallo?
                          Denk das mal weiter durch!

                          Nee, nicht mit mir. Deutschland ist ein Rechtsstaat. Italien meines Wissens auch. Inzwischen. Und das ist sehr gut so. Und in einem Rechtsstaat ist nix mit "vorsichtshalber".

                          Wenn wir anfangen, Leute "schon vorsichtshalber" auszugrenzen und vielleicht doch auch gleich wegzusperren - wo (und WANN) sind wir dann gelandet?

                          Genau! Und da willst DU nicht hin und ich auch nicht.

                          Noch was: Wer sich wann und wie oft konkret was reinpfeift, was ihm/ihr vielleicht nicht gut tut, ist zunächst mal SEINE Sache. Je nach Substanz und Gesetzeslage vielleicht auch Sache der Strafverfolgungsbehörden. Es ist KEINE Sache, die eine europäische Allgemeinheit etwas angeht.

                          Kommentar

                          • Naddeltier
                            Gesperrt
                            • 20.01.2014
                            • 249

                            #15
                            der gehört lebenslang gesperrt, sowie lebenslanges Tierhaltungsverbot und ne kräfitge Geldstrafe

                            Kommentar

                            • Britta-Lotta
                              • 19.11.2008
                              • 3236

                              #16
                              Ich gebe Kareen, CoFan und den anderen völlig recht....

                              Es ist eine schlimme Geschichte, aber jemanden zu verurteilen, ohne wirkliche Beweise zu haben, .... äh, wo kommen wir denn dahin.Und sorry, aber so eine Welt will ich nicht erleben.

                              Kommentar

                              • Dickie
                                • 03.09.2009
                                • 108

                                #17
                                Dissens, da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt: "möglicherweise vorsichtshalber" bezog sich darauf, dass die italienische FN über einiges bereits "hinweggesehen" hat und das jetzt aufgrund der hergestellten Öffentlichkeit nicht mehr kann. Da geht es nicht um ausgrenzen, etc. Die Suspendierung dient dann dem Ansehen der FN, in diesem Fall vermutlich aber auch dem Reiter, denn nicht jeder Pferdebesitzer, Zuschauer usw. wartet wie von CoFan zu Recht eingefordert, eine Beweislage und ein Gerichtsurteil ab. Mir persönlich ist auch schleierhaft, warum diese Freundin den Hund überhaupt in die Nähe ihres Ex-Freundes gelassen hat, wenn der schon gedroht hat/ haben soll. Aber das sagt sich ja ebenso leicht wie "der wars". Grundsätzlich könnt Ihr mal davon ausgehen, dass ohne die Petiton, TV- und Zeitungsberichte - auch für die "europäische Öffentlichkeit", die es ja nicht lesen muss, wenn sie nicht will - die Sache zwischen Aktendeckeln versackt wäre.
                                Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht...

                                Kommentar

                                • Dickie
                                  • 03.09.2009
                                  • 108

                                  #18
                                  ... und ehe ich es vergesse: Wer sich wann was reinpfeift, ist mir im Grundsatz auch egal und tatsächlich von Fall zu Fall eine Sache der Strafverfolgungsbehörden. Aber MICH interessiert der Teil danach, ob sein Tun und Handeln unter dem Einfluss von was auch immer andere schädigt oder schädigen kann. Und zwar ganz egal ob es um Menschen oder Tiere geht UND ich denke es ist ein Teil der Fürsorgepflicht eines Sportverbandes, dem Verdacht nachzugehen. Und Fürsorge meint hier sowohl den Athleten, als auch sein tierisches Umfeld.
                                  Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht...

                                  Kommentar

                                  • CoFan
                                    • 02.03.2008
                                    • 15238

                                    #19
                                    Ist die Sperre durch die italienische FN für Dich ein Erfolg? Und rechtfertigt das, dass man ganz bewusst eine Rufmordkampagne startet?

                                    Für mich ist das weder ein Erfolg, noch rechtfertigt das so eine Kampagne. Denn solange Beweise fehlen bleibt für mich da immer ein ganz heftiger Beigeschmack. Woher soll ich wissen, dass das alles stimmt? Mal ganz davon abgesehen, dass die vielen Leute, die jetzt angebliche vorherige Vorfälle bestätigen, VOR dem Vorfall mit dem Hund anscheinend nicht aktiv wurden.

                                    Und eine Sperre für Turniere ist ganz bestimmt nicht das, was in so einem Fall (falls die Vorwürfe stimmen sollten) angebracht ist! Das ist nämlich ein bisschen wenig.

                                    Was soll das heissen, man muss es sich nicht anschauen? Hier wurde doch auch versucht eine Öffentlichkeit herzustellen und einiges verlinkt u.a. ein Artikel, in dem Bilder von dem gequälten Tier abgebildet waren. Die waren vollkommen unnötig, denn schon die geschriebene Info was mit dem Tier geschehen ist, hätte zur Information genügt. Warum macht man also so etwas? Um die Leser noch weiter aufzuwühlen. Das ist ganz eindeutig billige Stimmungsmache, die ich überall verurteile. Denn die Wirkung von solchen Bildern ist enorm und bei einigen Lesern sogar sehr gefährlich für deren eigene Psyche. Das mag jetzt übertrieben klingen, aber ich weiss wie es ist, solche Bilder nicht aus dem Kopf zu kriegen. Ich habe es inzwischen unter Kontrolle so etwas abzublocken, aber das geht nicht jedem so. Dass man zu solchen Mitteln greift, sagt über den Ersteller und Veröffentlicher des Artikels sehr viel aus und macht die ganze Angelegenheit nicht seriöser.

                                    Kommentar

                                    • Malachista
                                      • 05.10.2012
                                      • 88

                                      #20
                                      Da schien ja einiges falsch gelaufen zu sein:

                                      Der tragische Tod des Jack Russells im Rahmen des CSI3* San Giovanni (ITA) vor rund 14 Tagen ging vielen – nicht nur Pferdesportlern – unter die Haut. Doch an­scheinend leiden einige internationale Springturniere auf diesem Stern-Niveau grundsätzlich unter Missständen, was die Sicherheit betrifft. Nicht genügend Bewachungspersonal, systematischer Diebstahl in den Stallungen, aufgebrochene Autos und Pferde­trans­por­ter oder auch fragwürdige Dopingkontrollen sind gemäss einiger Schweizer Springreiter keine Seltenheit an diesen Turnieren.«Eine einzige Person zur Kontrolle des Eingangs der Stallungen reicht einfach nicht bei solch einer grossen Anlage», so Sabrina Crotta gegenüber der «PferdeWoche» wäh­rend ihrer Heimreise vom CSI3* San Giovanni. «Jeder hätte nach Lust und Laune zu den Pferden spazieren können.» Sättel, Stiefel und sogar Futter seien stündlich verschwunden und zwar in einem solchen Ausmass, dass es den Anschein nach organisiertem Diebstahl machte. «Hier handelte es sich nicht mehr nur um einfache Klauerei, an die man sich tragischerweise schon gewöhnt hat und mit der man bei ungenügender Vorsicht rechnen muss. Es trieben sich auch dubiose Leute bei den Stallungen und im Bereich der Lastwagen herum.» Solange es «nur» das Material betreffe, sei es einfach sehr ärgerlich und mit unangenehmen Aufwand verbunden. Aber wenn sie vom Turnier nach Hause ins Tessin fahren und Fabio Crotta, ihr Mann, im vollen Ernst zu ihr sage, «Sabi, ich kann mich da einfach nicht mehr konzentrieren. Ich habe Angst um unsere Pferde, ich habe Angst um unseren Sohn Mike und um dich», das könne es doch einfach nicht sein? «Wir finden es einfach schade, dass so schöne Turniere mit toller Infrastruktur, wie San Giovanni eines ist, unter solchen Missständen leiden. Da muss man doch etwas tun können?»Masse statt KlasseAuch Manuel Pinto und seine Frau Fabia Scola Pinto waren in San Giovanni zugegen. Diese Zustände seien nicht nur in Italien der Fall. Sondern an all diesen «Massen-Turnieren» bis Dreistern-Niveau herrschen ähnliche Umstände. «Überall dort, wo die ganz grossen Reiter nicht kommen, versuchen es die Veranstalter mit der Masse zu kompensieren», so Manuel Pinto. Das sei zum Beispiel auch in Frankreich der Fall, wo sie auch oft unterwegs seien. «Während die Organisatoren der ‘besseren’ Dreistern-Turniere maximal rund 250 Pferde annehmen, empfangen Concours wie eben San Giovanni, aber auch Gorla Minore (ITA), Vidauban (FRA) und Co. gerne 500 bis 600 Pferde.» Man spüre halt auch die Sparmassnahmen immer mehr. Alles werde teurer. «Mittlerweile bezahlen wir sogar Gebühren für die Mistentsorgung oder die Elektrizität, die grösstenteils gar nicht funktioniert. Immer mehr Reiter wollen an Turniere ins Ausland und fast jeder, der möchte, kann mitreiten. Ich denke, diese Massenabfertigung ist eine allgemeine Entwicklung, unter der die Sicherheit leidet.» Damit bestätigt auch er die miserablen Sicherheitsvorkehrungen. «Mit einer Schnur und einer einzigen Person sollen die Stallungen gesichert sein? Wenn ich an solch einem Turnier jemals in eine Dopingkontrolle kommen sollte, würde ich diese vehement ablehnen», so die klaren Worte des Spring­reiters aus Hausen am Albis ZH. Denn es könne ja jedermann in die Stallungen reinspazieren. «Es ist schon fast zum Normalzustand geworden, an den man sich zu gewöhnt hat. In San Giovanni schlugen die Emotionen mit den unzähligen Vorfällen und dem Tod des Hundes als Höhepunkt besonders hoch.» Die wunderschönen Anlagen bieten theoretisch optimale Turnier-Bedingungen. Von einem Nachtjournal keine SpurAuch Carola Steurer-Hautle aus Balgach SG hat einiges zu berichten. Sie und ihr Mann, Otto Steurer, reisen schon seit einigen Jahren nach Italien an internationale Turniere. «Noch vor ein paar Jahren waren in San Giovanni knapp 40 Personen für den Bereich der Stallungen angestellt. Damals war es in puncto Sicherheit und Organisation ein Vorzeige-Turnier. Heute sind es sieben, vielleicht neun Angestellte. Bei fast 700 Pferden – während die Anlage für wahrscheinlich etwa 400 eingerichtet wäre – reicht das einfach nicht», beklagt sich Carola Steurer-Hautle. Früher habe man sich allgemein besser bewacht gefühlt: «Da gab es noch Patrouillen mit Hunden im Bereich der Stallungen und LKWs. So, wie es sich eigentlich gehört.» Diesmal habe sie nicht einmal jemanden gesehen, der das obligatorische Nachtjournal führt, worauf Personen mit Namen, Grund und Uhrzeit aufgeführt werden, die zu Unzeiten die Stallungen betreten möchten. «Ausserdem war das elektrische Tor nicht funktionstüchtig und stand daher grösstenteils sperr­angelweit offen.» Sie beschreibt die Situation in San Giovanni weiter: «Wenn man mit den Pferden ankommt und in den Boxen wenigstens einen Strohballen antrifft, kann man von Glück reden. Man ist kurz für zwei Minuten nicht im Stall, da ist das Handy und die Sonnenbrille weg. Bei den Briten hinter uns wurde sogar der Kühlschrank aufgebrochen oder ein ganzer Sporen-Ring wurde am hellichten Tag entwendet. Man kommt am Morgen in den Stall und hat – trotz abgeschlossener Sattelkiste – keine Sättel mehr. Das muss organisierter Diebstahl sein.» Man habe sogar das Gefühl bekommen, dass das Stall- und Sicherheitspersonal involviert sei. «Allgemein war die Angst in San Giovanni ausgesprochen gross – auch um unsere Pferde. Und dies nicht nur bei uns.» Auch der Familie Duguet wurde schon in den abgeschlossenen LKW eingebrochen. «Vor ein paar Jahren hat man unseren LKW in Italien aufgebrochen und alles gestohlen, was man gerade in die Hände bekam: Gürtel, Handtaschen, Laptop, Fotoapparat. Alles Dinge, wofür man irgendwo ein bisschen Geld bekommt», berichtet Christiana Duguet. «An internationalen Turnieren ist es Vorschrift, dass die Stallungen für unbefugte Personen nicht zugänglich sein dürfen. Man ist sich eigentlich auch gewöhnt, dass sich die LKWs in abgegrenzten Zonen befinden», so die Frau von Romain Duguet weiter. «Selbsterklärend leiden Turniere, die nahe an Gross­städten liegen, viel mehr unter solchen Verbrechen. Um unsere Pferde verspürten wir bisher aber noch nie Angst.» Sie könnte sich vorstellen, dass Patrouillen mit Hunden in den betroffenen Bereichen dem Problem schon sehr gut entgegenwirken könnten. Nicht rechtskräftige DopingkontrolleFabien Walder, Amateur-Springreiter und seit Jahren ferienhalber an Turnieren wie San Giovanni, Gorla Minore oder San Laz­zaro unterwegs, sagt zum Thema Sicherheit an diesen Turnieren: «Wenn die Bewachung überhaupt besteht, dann ist sie ‘hunde’-elend.» Die ganzen Entwendungen von Material seien ja eine Sache. Aber wenn man Angst um die Tiere bekommt, dann ist das etwas ganz anderes. Das eine Pferd von Walder kam in die Dopingkontrolle. Da es in der Dopingbox sehr unruhig war, weil es von den anderen Pferden getrennt war, habe die zuständige Tierärztin entschlossen, das Pferd in seine eigene Box zurückzubringen und dort die Urin­probe zu entnehmen – mit der Begründung, bei dieser Aufregung werde das Tier ja nie Wasser lassen. «Das ist ja gar nicht rechtens», ärgert sich der 44-Jährige. Er habe die Jury-Präsidentin auf dem Platz auf die organisatorischen und sicherheitstechnischen Missstände hingewiesen. Aber die Antwort sei nicht viel mehr als ein Schulterzucken gewesen.Ist Boykott die Lösung?Könnte ein Boykott dieser Turniere die Lösung sein? Wohl kaum. «Die Startplätze würden einfach mit anderen Reitern aufgefüllt, wenn wir Schweizer nicht mehr gehen», so Manuel Pinto. Und alle sind sich einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht – nicht nur in San Giovanni: «Es sind wunderschöne Anlagen. Wir finden es einfach schade, wenn solche Rahmenbedingungen herrschen und würden es daher sehr begrüssen, wenn unser Dachverband diese Problematik aufgreift und an die FEI heranträgt. Das muss von ‘oben’ kommen, damit sich etwas verändern kann.» Nadine Niklaus (Kommunikation und Marketing des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport SVPS) erläutert das Vorgehen folgendermassen: «Die Reiter müssen unbedingt auf Platz die Missstände bei der ‘Ground Jury’ beziehungsweise dem Steward melden. Aufgrund dieser Meldung erfolgt eine Information an die FEI. Bei Kenntnissen von Vorfällen und Missständen und der entsprechenden Mitteilung kann der SVPS zu Händen der FEI zusätzlich einen Antrag auf Abklärung verfassen.Klare Sicherheitsvorschriften Matthias Löchner, «General-Steward» der Schweiz, erklärt: «Es gibt ganz klare Vorgaben der FEI, die zu erfüllen sind und vom beauftragten Chief-Steward vor Ort kontrolliert werden müssen.» Grundsätzlich müsse man zwischen der Sicherheitszone 1 (Stallungen) und der Sicherheitszone 2 (Abreitplatz, Weg der Pferde von Stallungen zu Abreitplatz) unterscheiden. Zu den Stallungen seien sowieso nur gekennzeichnete Personen zugelassen. Das sind in der Regel nur Reiter, Pferdepfleger, Pferdebesitzer, Equipenchefs, bestimmte Tierärzte oder andere Personen, die mit der Kennzeichnung wie beispielsweise den farbigen Bändeln ausgerüstet sind. Etwa eine halbe Stunde bis eine Stunde nach der letzten Prüfung des Tages herrscht im Stall «Nacht-Betrieb». Ab da ist es Pflicht, dass das Sicherheitspersonal in einem Journal jede Bewegung von Personen in den Stall mit Name und Grund dokumentiert. Abschliessend sagt Löchner: «Es passiert ja wirklich sehr wenig. Aber wenn einmal etwas passiert, sind es leider meistens gravierende Vorfälle. Wir Stewards werden zwar oft auch als störend empfunden. Diese Beschwerden und Vorkommnisse zeigen jedoch deutlich, dass die Arbeit der Chief-Stewards von grosser Bedeutung ist.

                                      Kommentar

                                      Andere Threads aus dieser Foren-Kategorie:

                                      Einklappen

                                      Themen Statistiken Letzter Beitrag
                                      Erstellt von Ramzes, 28.11.2024, 12:58
                                      119 Antworten
                                      7.586 Hits
                                      4 Likes
                                      Letzter Beitrag Nickelo
                                      von Nickelo
                                       
                                      Erstellt von wilabi, 03.03.2023, 11:23
                                      563 Antworten
                                      28.415 Hits
                                      4 Likes
                                      Letzter Beitrag hufschlag
                                      von hufschlag
                                       
                                      Erstellt von Neuzüchter, 11.07.2017, 00:20
                                      33 Antworten
                                      2.396 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag Nickelo
                                      von Nickelo
                                       
                                      Erstellt von Hatice, 03.06.2025, 10:00
                                      67 Antworten
                                      6.318 Hits
                                      0 Likes
                                      Letzter Beitrag Nickelo
                                      von Nickelo
                                       
                                      Erstellt von Kareen, 08.10.2025, 20:16
                                      10 Antworten
                                      1.719 Hits
                                      5 Likes
                                      Letzter Beitrag Kareen
                                      von Kareen
                                       
                                      Lädt...
                                      X