Zitat von Dark-Angel
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Ich habe vor einer Stunde mit einem der Teilnehmer gesprochen und wir haben ganz konkret über den Unglückssprung geredet. Das war ein ganz normaler, nicht sonderlich anspruchsvoller oder 'gewaltiger, Wegesprung. Was soll an einem solchen Sprung bitte entschärft werden ohne die Grundsätzlichkeiten der Vielseitigkeit in Frage zu stellen?
Sorry, ich bleibe dabei, das ist mit einer vermeintlich (was ich bezweifel) großen Öffentlichkeit nicht diskutierbar. Wie soll das gehen und wie soll ich dem Unbedarften die Differenzierung eines 'normalen' Wegesprunges zu einer (möglicherweise) anspruchsvollen Hinderniskombination erläutern. Da mischen sich dann auch noch die ideologisierten Tierschützer dazwischen, mit denen per se keine Sachdebatte zu führen ist.
Ich komme gerade vom Turnierplatz und hatte dort (indirekt) ein bezeichnendes Erlebnis. Ich hatte mich gerade um meine Tochter und ihr Pferd gekümmert während meine Frau am Vorbereitungs-/ Abreiteplatz stand (es lief ein A Springen). Dort spielte sich nun folgendes ab: Ein Junge überwand mit seinem Pferd auf dem Vorbereitungsplatz zweimal einen Steilsprung und beim dritten Sprung (kam halt etwas zu dicht) verweigerte sein Pferd.
Der Junge wollte den Sprung nochmals anreiten, als sich am Rand ein älterer Mann einmischt und lautstark das sofortige Einstellen weiterer Versuche auf dieser Höhe (vielleicht 110 cm) forderte . Als sich der Vater des besagten Jungen einmischte, erklärte der ältere Herr, er sei vom Tierschutz (was immer das in diesem Zusammenhang meinen mag) und er fordere die sofortige Einstellung weiterer Bemühungen auf dieser Höhe.
Das ist genau das, was ich meine! Da, wo uns eine vermeintliche große Öffentlichkeit (punktuell emotionsgesteuert) und eine mehr oder minder militante Tierschutzfraktion (ideologiegetrieben) gerne hätte, da gibt es keinen festen Boden mehr, auf dem wir sportlich sicher stehen könnten.
Da ergibt sich - vergleichbar - eine Abreiteplatzdebatte und schwups haben wir da selbsternannte Tierschützer mit einer ideologiegetriebenen Meinung aber ohne jegliche Kompetenz am Vorbereitungsplatz stehen.
Wir können uns darauf verständigen, dass wir an einigen Ecken - und die Buschstrecke mag dazu gehören - aktuellen Diskussionbedarf haben, die Debatte sollten aber dann bitte die führen, die ein Mindestmaß an Kompetenz offerieren können. Die breite kompetenzbefreite Öffentlichkeit gehört faktisch nicht dazu. Wenn es arrogant ist, das zu behaupten, dann bekenne ich mich zu diesem Maß an Arroganz. Für solche Debatten ist mir meine zeit inzwischen viel zu schade.
Wäre ich bei o.g. Abreiteplatzdisput dabei gewesen, hätte ich dem älteren Herren erklärt, dass ich vom Reiterschutz sei und hätte ihm freundlich aber bestimmt, den Weg vom Turnierplatz gezeigt.
Davon abgesehen wüsste ich gerne, welche vermeintliche Vielzahl von tödlichen Stürzen es in der jüngsten Zeit, bis zu diesem Wochenende, in der Vielseitigkeit gegeben hat. Nach meiner Wahrnehmung hat sich gerade in den letzten 10 Jahren da eine massive Veränderung gegeben.
Grosso
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