Unglaubliche Vielseitigkeit - viele schwere Stürze, ein Pferd tot

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  • Grosso
    • 20.05.2014
    • 23

    Zitat von Dark-Angel Beitrag anzeigen
    Dann solltest du ja wissen, dass die Sponsoren die Gelder liefern und nicht die Aktiven mit der Kompetenz, die sind nämlich nur die Nutznieser. Und wenn die Sponsoren der Vielseitigkeit den Rücken kehren ist`s aus mit solchen Veranstaltungen. Da helfen dir auch keine geradlinigen Argumente mehr, das interessiert die Sponsoren nämlich herzlich wenig.
    Wie ich geschrieben habe, bin ich u.a. mit dieser Aufgabe befasst und daher weiß ich das sicher besser als Du dir vorstellen kannst. Eine sportliche Disziplin ist aber nicht - dem Sponsor und dem Zeitgeist folgend - beliebig zurecht zu biegen. Es ist, um mich zu wiederholen, das Wesen der Buschreiterei, über feste Hindernisse zu reiten und damit verbleibt ein systemimmanentes Risiko.

    Ich habe vor einer Stunde mit einem der Teilnehmer gesprochen und wir haben ganz konkret über den Unglückssprung geredet. Das war ein ganz normaler, nicht sonderlich anspruchsvoller oder 'gewaltiger, Wegesprung. Was soll an einem solchen Sprung bitte entschärft werden ohne die Grundsätzlichkeiten der Vielseitigkeit in Frage zu stellen?

    Sorry, ich bleibe dabei, das ist mit einer vermeintlich (was ich bezweifel) großen Öffentlichkeit nicht diskutierbar. Wie soll das gehen und wie soll ich dem Unbedarften die Differenzierung eines 'normalen' Wegesprunges zu einer (möglicherweise) anspruchsvollen Hinderniskombination erläutern. Da mischen sich dann auch noch die ideologisierten Tierschützer dazwischen, mit denen per se keine Sachdebatte zu führen ist.

    Ich komme gerade vom Turnierplatz und hatte dort (indirekt) ein bezeichnendes Erlebnis. Ich hatte mich gerade um meine Tochter und ihr Pferd gekümmert während meine Frau am Vorbereitungs-/ Abreiteplatz stand (es lief ein A Springen). Dort spielte sich nun folgendes ab: Ein Junge überwand mit seinem Pferd auf dem Vorbereitungsplatz zweimal einen Steilsprung und beim dritten Sprung (kam halt etwas zu dicht) verweigerte sein Pferd.
    Der Junge wollte den Sprung nochmals anreiten, als sich am Rand ein älterer Mann einmischt und lautstark das sofortige Einstellen weiterer Versuche auf dieser Höhe (vielleicht 110 cm) forderte . Als sich der Vater des besagten Jungen einmischte, erklärte der ältere Herr, er sei vom Tierschutz (was immer das in diesem Zusammenhang meinen mag) und er fordere die sofortige Einstellung weiterer Bemühungen auf dieser Höhe.
    Das ist genau das, was ich meine! Da, wo uns eine vermeintliche große Öffentlichkeit (punktuell emotionsgesteuert) und eine mehr oder minder militante Tierschutzfraktion (ideologiegetrieben) gerne hätte, da gibt es keinen festen Boden mehr, auf dem wir sportlich sicher stehen könnten.

    Da ergibt sich - vergleichbar - eine Abreiteplatzdebatte und schwups haben wir da selbsternannte Tierschützer mit einer ideologiegetriebenen Meinung aber ohne jegliche Kompetenz am Vorbereitungsplatz stehen.

    Wir können uns darauf verständigen, dass wir an einigen Ecken - und die Buschstrecke mag dazu gehören - aktuellen Diskussionbedarf haben, die Debatte sollten aber dann bitte die führen, die ein Mindestmaß an Kompetenz offerieren können. Die breite kompetenzbefreite Öffentlichkeit gehört faktisch nicht dazu. Wenn es arrogant ist, das zu behaupten, dann bekenne ich mich zu diesem Maß an Arroganz. Für solche Debatten ist mir meine zeit inzwischen viel zu schade.

    Wäre ich bei o.g. Abreiteplatzdisput dabei gewesen, hätte ich dem älteren Herren erklärt, dass ich vom Reiterschutz sei und hätte ihm freundlich aber bestimmt, den Weg vom Turnierplatz gezeigt.

    Davon abgesehen wüsste ich gerne, welche vermeintliche Vielzahl von tödlichen Stürzen es in der jüngsten Zeit, bis zu diesem Wochenende, in der Vielseitigkeit gegeben hat. Nach meiner Wahrnehmung hat sich gerade in den letzten 10 Jahren da eine massive Veränderung gegeben.


    Grosso
    Zuletzt geändert von Grosso; 15.06.2014, 17:23.

    Kommentar

    • aurusfarm
      • 25.07.2009
      • 2812

      Zitat von Grosso Beitrag anzeigen

      ...

      Ich habe vor einer Stunde mit einem der Teilnehmer gesprochen und wir haben ganz konkret über den Unglückssprung geredet. Das war ein ganz normaler, nicht sonderlich anspruchsvoller oder 'gewaltiger, Wegesprung. Was soll an einem solchen Sprung bitte entschärft werden ohne die Grundsätzlichkeiten der Vielseitigkeit in Frage zu stellen?

      ...

      Grosso
      Capt. Phillips spoke first: “Personally, I feel sick to my stomach. We had a course that a lot of people thought was easier than last year. We had perfect conditions, great footing, a sunny day —*but we had too many falls. Six rider falls, two horse falls — it’s too many.**One of the problems today was that most of (the falls) were at easy fences.*Ben Winter’s fence was a straightforward fence that has been there for five years. The oxers at five and six are straightforward fences.When we get these bad accidents at simple, straightforward fences, it’s worrying. Where do we go? What do we do?*It’s when riders don’t respect the fences enough that they make a mistake, and nobody wanted a mistake to be made today.”

      ...

      Capt. Phillips then addressed the history of falls at this fence: “There have been two falls there in the German*Championships (in past years)*— Andreas Ostholt and Andreas Dibowski. One over jumped and the other was similar to what happened today.*

      Aus der Pressekonferenz gestern.

      Kommentar

      • CoFan
        • 02.03.2008
        • 15252

        Zitat von Grosso Beitrag anzeigen
        (..)

        Was wir in unserem Sport brauchen, ist keine Beliebigkeit, die dem aktuellen Zeitgeist gehorcht, sonder eine gerade Linie, sachliche Argumente und Kontinuität im Handeln. Dazu gehört auch die Überprüfung der Sicherheit von Reiter und Pferd. Da sind aber in hohem Maße die Aktiven gefordert, das sind nämlich die, mit der entsprechenden Kompetenz.

        Vox populi, vox Rindvieh!

        ... und ja, Vielseitigkeit auf diesem Niveau, wird immer eine vergleichsweise 'elitäre' Randsportart sein. Der Zugang wird Nichtreitern wohl komplett versperrt bleiben und der Freizeitreiter auf seinem Doppelpony ist auch eher nicht geeignet, sich eine kompetente Meinung zu bilden. Somit wird die Zusammenarbeit mit den Massenmedien immer schwierig bleiben. Dazu muss man dann eben auch mal stehen.


        Grosso
        Ich finde das sehr gut auf den Punkt gebracht.


        Und ich finde es auch in sehr vielen Punkten absolut notwendig sich mit der öffentlichen Meinung kritisch auseinanderzusetzen. Und dazu gehört auch festzustellen, dass man es nicht allen recht machen kann. Ich habe bis heute noch den grössten Respekt vor dem Leiter des Zoos in Kompenhagen. Warum? Weil er sich offen dem Shit-Storm gestellt und kritische Themen angesprochen hat.

        Wenn wir all denen da draussen die Meinungshoheit lassen und unser Handeln nur nach ihnen ausrichten - Gute Nacht! Nur weil sich heute wirklich jeder im Internet Gehör verschaffen kann, ist es noch lange nicht immer richtig, was dabei als Ergebnis raus kommt. Im Gegenteil, wir hatten gerade die letzen Jahre einige "Wellen" im Inet, die man fast schon als Mob-getriebene Hatz bezeichnen kann. Diese Meinungen gab es vor 20 Jahren schon, aber heute nehmen wir sie wahr!

        Dass es notwendig ist, aus den aktuellen Geschehnissen zu lernen und die Sicherheit noch weiter zu verbessern ist für mich (und wohl für die meisten hier ebenso) absolut unstrittig. Gerade dieser Sport hat für die Sicherheit von Pferd und Reiter in den letzten Jahren sehr grosse Fortschritte gemacht. Und ganz sicher muss man auch "an der Öffentlichkeit" arbeiten. Wir hatten das schon einmal in einem anderen Thread. Unser Sport (jede Sparte) mit dem Pferd muss den Menschen in seiner kompletten Breite erklärt und nähergebracht, nicht nur die Schlagzeilen über die Millionen-Verkäufe von Sportpferden und sportliche Höchstleistungen verbreitet werden.

        Wie Bohuslän es richtig geschrieben hat, ist Vielseitigkeit wohl eine Sparte der Berufsreiterei, in der es in der Breite am pferdegerechtesten zugeht. Warum? Weil sie das Pferd als Partner brauchen, da es sonst für beide noch gefährlicher wird!

        Kommentar

        • Ramzes
          • 15.03.2006
          • 14684

          Ja richtig , jede Sparte des Pferdesportes ist betroffen . Weil es in jeder
          Sparte des Pferdesportes zu Unfällen kommen kann .
          Auch im Freizeitsport , auf Fohlen - und Stutenschauen . Hengstparaden etc.
          Und weil die " Kritiker " sich dann dem nächsten Objekt zuwenden ,
          ...Springen , Dressur , Freizeit - Reiten im Gelände ...
          Reiten mit Sattel ...Reiten mit Gebiss ...Fohlen am Halfter etc.
          Grosso hat es schon andeutungsweise beschrieben .
          Und irgendwann gibt es nur noch Tamagochi - Pferde .
          Aber dann sind die " Kritiker " immer noch nicht zufrieden ,...
          Hunde , Katzen , ... Kinder ? etc.
          Zuletzt geändert von Ramzes; 15.06.2014, 17:59.

          Kommentar


          • Absolut. Das müsste man allerdings auch mal offensiv bewerben statt immer nur mehr oder weniger im eigenen Saft vor sich hin zu schmoren. Raus in die Schulen und Kindergärten mit entsprechend gut und fachlich richtig gemachten Imagefilmen zur Aufklärung darüber, dass es für ein Kind eigentlich nichts besseres gibt, als sich mit Pferd an der frischen Luft zu bewegen. Dass Inhalte wie Horsemanship und Sportsgeist heute immer weniger mit Pferdesport in Verbindung gebracht werden sondern vielmehr mit Möhrenstick-verkaufenden Gestalten aus der Unterhaltungs-Sparte oder tierfreien Sportarten hat sich unser Sport in weiten Teilen leider selbst zuzuschreiben und da vermisse ich das ehrliche mit sich ins Gericht gehen. Solange die Haltung 'wir wissen eh alles besser' in unseren eigenen Reihen überwiegt wird sich da nicht viel bewegen. Wir müssen einsehen, dass die nicht-reitende Mehrheit am längeren Hebel sitzt auch wenn einem das vielleicht nicht passen mag weil man halt ums Pferd besser Bescheid weiß als die Damen und Herren die sich als 'vom Tierschutz' berufen fühlen. Wir können lange klagen über mangelnde Akzeptanz unseres Sports aber verbessern wird sich dadurch nichts, es werden eher noch verstärkte Geschütze aufgefahren. Aus den Kommentaren die jemand dankenswerterweise verlinkt hat wurde ja auch deutlich, dass sich da auch Menschen buschfeindlich äußern, die sich selbst als Freizeitreiter bezeichnen und sogar eine vet med Studierende meldete sich zu Wort und fand, dass der Leistungssport mit Pferden wohl generell eine völlige Tierquälerei sei.
            Ich wäre sehr für einen sehr viel offensiveren Umgang, statt einfach zu hoffen, dass Gras über solche Unfälle wachsen wird oder die Medien ihr überproportioniertes 'Aufklärungsinteresse' herunterfahren sollten wir selbst die Beine in die Hand (oder besser die Worte in den Mund) nehmen und entsprechende Imagearbeit betreiben. Denn die Vielseitigkeit als Dispiplin ablehnen kann nach meinem Dafürhalten nun wirklich nur jemand, der sie nicht kennengelernt hat. Für mich bleibt bei allen kritischen Entwicklungen des Leistungssports in diversen Sparten der Busch die Krone der Reiterei und wer da einmal angefixt ist, bleibt der Vielseitigkeit aus gutem Grund doch ein Leben lang treu.

            Ein wenig paradox ist in dem Zusammenhang auch, dass aus der Perspektive von 'halb-innen' heraus gerade die Disziplin die der Natur des Pferdes nach eigentlich die wenigsten Probleme haben sollte massive Fehlentwicklungen im Hinblick auf Pferdeschutz und Dopingtatbestände aufweist, nämlich die Distanzreiterei. Allein das sollte zu denken geben ob es nicht an der Zeit wäre, selbst rigoros mit Missständen aufzuräumen.

            Kommentar

            • Ramzes
              • 15.03.2006
              • 14684

              Kareen , ich glaube nicht das Du den harten Kern der " Kritiker "
              mit noch so gut gestalteten Imagekampagnen " überzeugen "
              kannst . Denen geht es nicht um Teilaspekte , sondern ums GANZE .
              ...eine Art " Djihad " .
              Jede Gelegenheit wird genutzt , Öl auf die Flammen zu gießen ,...
              apropos Distanzsport hat schon ein eigenes Thema .

              Kommentar

              • CoFan
                • 02.03.2008
                • 15252

                Ja Kareen - kritische Auseinandersetzung mit der öffentlichen Meinung ist gefragt, damit daraus überhaupt auch eine konstruktive Meinungsbildung werden kann. Aber alle erreichen kann man nicht. Für mich ist die "Causa Magnus" im Kopenhagener Zoo da ein Paradebeispiel. Vor allem ein Paradebeispiel für Offenheit und Klarheit. Der Direktor wurde immer noch nicht abgesetzt und der Zoo nicht geschlossen.

                Ich habe mir ABSICHTLICH (weil ja absolut vorhersehbar war, was da abgeht) keine Kommentare im Netz angeschaut. Von so etwas will ich mich nicht mehr "treiben" lassen, erst recht nicht in so eine Diskussion. Denn in so einem aufgeheizten Umfeld bringt es nämlich nichts.

                Ganz sicher muss die öffentliche Wahrnehmung ernst genommen werden, aber das muss und darf nicht in vorauseilendem Gehorsam enden. Meine Meinung, dass die Akzeptanz des Spitzensports den Unterbau über die Basis braucht, habe ich ja auch bei anderen Vorfällen schon kund getan ^^.

                Könnt Ihr Euch noch an die Wahl-Kampagne der CSU Anfang dieses Jahres erinnern? "Wer betrügt der fliegt" - die Debatten wurden leiser nachdem die Zahlen zur Einwanderung veröffentlicht wurden, die eine positive Bilanz zur Zuwanderung zog.

                Also bitte, wo sind die belastbaren Zahlen zur Unfallhäufigkeit (ohne Aortenabriss) der Pferde?

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                • leeloo
                  PREMIUM-Mitglied
                  • 20.01.2007
                  • 718

                  Danke Kareen, für das sehr treffende Statement.

                  Ich werde einen Brief an den ZDF schreiben, in dem ich mich über den abschließenden Kommentar dieser Blonden Dame mit dem Mikro in der Hand beschweren werde. Das Interview und der gesamte Bericht inkl. Interview mit Romeike und Zusammenfassung war halbwegs okay, aber sich am Ende der Übertragung hinzustellen, und u.a. zu sagen ( genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr ): Wir müssen diesen Sport an sich überdenken...; Die Entscheidung heute zu reiten war nicht richtig...; und noch ein paar andere Sachen. Ich wollte mir dieses Statement in der Mediathek nochmal anschauen, ist aber nicht mehr drin....
                  Sie arbeitet bei einem öffentlich-rechtlichen Sender. Ihr steht weder zu, hier etwas zu bewerten, noch die Mutter eines eben verunglückten Menschen zu kritisieren. Nicht im von mir finanzierten Fernsehen als Kommentatorin!!! Da hat sie neutral zu Berichten!!
                  Ich bin fast geplatzt heute Mittag vor dem Fernseher. Auch so macht man eine Sportart kaputt.

                  Das man mit den militanten Tierschützern ( und nicht nur mit diesen ) nicht sachlich reden kann, ist leider eine Tatsache. Aufklärung wäre das Mittel, aber wie????
                  Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

                  Kommentar

                  • CoFan
                    • 02.03.2008
                    • 15252

                    Es liegt in der Natur der "Militanten", dass sie sachlichen Argumenten nicht folgen wollen/können.

                    Es gilt die anderen zu erreichen, davon gibt es noch genug. Sie schreien nur oft nicht so laut.

                    Kommentar

                    • IceCream
                      • 06.08.2011
                      • 639

                      Zitat von leeloo Beitrag anzeigen
                      Danke Kareen, für das sehr treffende Statement.

                      Ich werde einen Brief an den ZDF schreiben, in dem ich mich über den abschließenden Kommentar dieser Blonden Dame mit dem Mikro in der Hand beschweren werde. Das Interview und der gesamte Bericht inkl. Interview mit Romeike und Zusammenfassung war halbwegs okay, aber sich am Ende der Übertragung hinzustellen, und u.a. zu sagen ( genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr ): Wir müssen diesen Sport an sich überdenken...; Die Entscheidung heute zu reiten war nicht richtig...; und noch ein paar andere Sachen. Ich wollte mir dieses Statement in der Mediathek nochmal anschauen, ist aber nicht mehr drin....
                      Sie arbeitet bei einem öffentlich-rechtlichen Sender. Ihr steht weder zu, hier etwas zu bewerten, noch die Mutter eines eben verunglückten Menschen zu kritisieren. Nicht im von mir finanzierten Fernsehen als Kommentatorin!!! Da hat sie neutral zu Berichten!!
                      Ich bin fast geplatzt heute Mittag vor dem Fernseher. Auch so macht man eine Sportart kaputt.

                      Das man mit den militanten Tierschützern ( und nicht nur mit diesen ) nicht sachlich reden kann, ist leider eine Tatsache. Aufklärung wäre das Mittel, aber wie????
                      Die Moderatorin anzugehen (die aus meiner Sicht sehr sympathisch ist) halt ich für den fraglichen Weg. Von der anderen Seite fordern viele die Sportart komplett abzusetzen. Das ZDF kann die Geschehnisse nicht einfach unkommentiert so stehen lassen....Da würden vermutlich andere Gebührenzahler schreien....

                      Kommentar

                      • Ramzes
                        • 15.03.2006
                        • 14684

                        Zitat von CoFan Beitrag anzeigen
                        Es liegt in der Natur der "Militanten", dass sie sachlichen Argumenten nicht folgen wollen/können.

                        Es gilt die anderen zu erreichen, davon gibt es noch genug. Sie schreien nur oft nicht so laut.
                        Beim Vielseitigkeitsreiten in Luhmühlen kommt der Reiter Benjamin Winter ums Leben. Den Sportlern ist das Risiko bewusst.

                        Na , vielleicht erreicht ja der Kommentar von Gabriele Pochhammer
                        den einen oder anderen .

                        Kommentar

                        • aurusfarm
                          • 25.07.2009
                          • 2812

                          Zitat von leeloo Beitrag anzeigen
                          Danke Kareen, für das sehr treffende Statement.

                          Ich werde einen Brief an den ZDF schreiben, in dem ich mich über den abschließenden Kommentar dieser Blonden Dame mit dem Mikro in der Hand beschweren werde. Das Interview und der gesamte Bericht inkl. Interview mit Romeike und Zusammenfassung war halbwegs okay, aber sich am Ende der Übertragung hinzustellen, und u.a. zu sagen ( genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr ): Wir müssen diesen Sport an sich überdenken...; Die Entscheidung heute zu reiten war nicht richtig...; und noch ein paar andere Sachen. Ich wollte mir dieses Statement in der Mediathek nochmal anschauen, ist aber nicht mehr drin....
                          Sie arbeitet bei einem öffentlich-rechtlichen Sender. Ihr steht weder zu, hier etwas zu bewerten, noch die Mutter eines eben verunglückten Menschen zu kritisieren. Nicht im von mir finanzierten Fernsehen als Kommentatorin!!! Da hat sie neutral zu Berichten!!
                          Ich bin fast geplatzt heute Mittag vor dem Fernseher. Auch so macht man eine Sportart kaputt.

                          Das man mit den militanten Tierschützern ( und nicht nur mit diesen ) nicht sachlich reden kann, ist leider eine Tatsache. Aufklärung wäre das Mittel, aber wie????
                          Sie hat doch am Ende nur gesagt das es was passieren muss. Genau DAS hat auch der Parcoursbauer gestern auch schon an der Pressekonferenz gesagt!

                          Kommentar

                          • steffie1910
                            • 30.06.2011
                            • 2720

                            Silas entschuldige...meine Nerven sind vermutlich tatsächlich etwas angegriffen. Und ich dachte weil du mich zitierst...ach ist auch wurscht
                            ...etwas drüber, durch und dünnhäutig momentan :-(

                            Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk

                            Kommentar

                            • Greta
                              • 30.06.2009
                              • 3921

                              Zitat von drakkar Beitrag anzeigen
                              Vielleicht sollte man überlegen in dieser Klasse nur ein Pferd pro Reiter zu zulassen.Es ist schon ein psychologisches Problem. Warst du mit dem 1. Pferd schon gut , versuchst du das Ergebnis noch zu toppen.Warst du schlecht sieht es genau so aus.
                              Drakkar, ich fand Dein Statement in dieser ganzen Diskussion am allerbesten und hab lange drueber nachgedacht... Ich frage mich tatsaechlich warum man in einer solch anspruchsvollen Pruefung 2 Pferde reiten muss??? Ich denke wenn man ein Pferd hat mit dem man in einer solchen Pruefung gut bestehen kann, ist man doch schon gut dran... Und der Unfall ist ja wohl nicht mit seinem guten Pferd passiert sondern mit einem anderen. Ich waere auch fuer eine Beschraenkung in der Richtung....
                              Allegra von Flake aus der Amica

                              Kommentar

                              • Bohuslän
                                • 26.03.2009
                                • 2442

                                Ich habe die Übertragung des ZDF aus Luhmühlen heute auch gesehen. Christine Otto, die vorab die tragischen Geschehnisse des gestrigen Tages mithilfe diverser Interviews aufarbeiten sollte, war in meinen Augen hoffnungslos überfordert. Sie hat das Unglück vor Ort mit erlebt und von ihr wurde erwartet, dass sie trotz alledem heute ihren Job zu machen hatte. Das ist ihr nicht wirklich gelungen. Durch die Bank alle Interviewpartner taten ihr Bestes um den Fernsehzuschauern den Blickwinkel der Teilnehmer und Betroffenen zu eröffnen. Einzig Frau Otto verfiel permanent bis penetrant der gleichen Leier: es MUSS sich etwas ändern.... so etwas DARF sich nicht mehr wiederholen... Schrecklich mit anzusehen, wie sie in einer Art von Schockstarre sich ständig wiederholte. Mir hat sie nur Leid. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie jemals wieder eine Reitsportübertragung moderieren/kommentieren wird.
                                http://www.reutenhof.de

                                Kommentar

                                • Teddy13
                                  • 14.09.2013
                                  • 68

                                  Ich finde es sehr schade, dass nun doch genau das geschieht, was die Mutter des Verunglückten im Sinne ihres Sohnes nicht wollte: "Seine größte Sorge wäre vielmehr, dass sein Unfall dazu führen könnte, dass sein Sport in der Öffentlichkeit schlecht geredet wird. Bitte respektieren sie diesen Wunsch meines Sohnes", sagte Sybille Winter.
                                  Auf fb-Profilen von I.Klimke u. M.Jung gibt es sehr böse Kommentare von wegen Tierquälerei..., die Kommentare zu Presseartikeln wurden hier bereits erwähnt.
                                  Für künftige Fernsehübertragungen u. Berichterstattungen würde ich mir sehr wünschen, dass die Kameras früher abblenden, Unfälle nicht zig Mal in Zeitlupe wiederholt gezeigt werden, nur nach bestätigten Aussagen von Seiten der Experten (z.B. Tierärzte, Turnierleitung) Informationen weitergegeben wird und nicht wild rumspekuliert wird. Bei Clipmyhorse z.B. wird bei Stürzen schnell weggedreht, es gibt keine Wiederholungen von schwierigen Situationen, sondern es wird "sauberer Sport" gezeigt. Ich finde die deutsche Berichterstattung ist doch vergleichsweise zu sehr am Spektakulären interessiert, die Presse "will" Dreck finden und anprangern (bemüht investigativ, auch wo es wirklich fehl am Platze ist).
                                  Ein anderes Beispiel ist Badminton: es gibt die 2stündige Zusammenfassung, die Tage später für die große Öffentlichkeit konsumierbar zur Verfügung gestellt wird, und in der der Vielseitigkeitssport sich von seiner besten Seite zeigt: als ein groß(artig)es Event, toller Sport, identitätsstiftendes Kulturgut - Reiten.
                                  Ich denke, in der heutigen Zeit, in der die Menschen an Hochglanzfassaden und hochprofessionelle PR gewöhnt sind, kann man es ihnen kaum verübeln, dass sie, wenn sie wie im Rahmen einer Live-Übertragung mit der Realität konfrontiert werden, am Rad drehen, groß rumschreien und alles schön geordnet im Heile-Welt-Karton wollen (bevorzugt mittels Verboten). So sind wir eben.
                                  Vielleicht besteht die große Veränderung des Vielseitigkeitssports (oder der Reiterei allgemein) darin, der Öffentlichkeit genau das zu liefern: heile Welt, made by PR-Agenturen und Filmographen.
                                  Ich mag die Vielseitigkeitsreiterei sehr und finde es sehr wichtig, dass dieser tolle Sport im Interesse von Pferd und Reiter (und ihren Angehörigen!) so fair und sicher wie möglich ist. Der öffentliche Druck kann hilfreich sein, um Veränderungen anzuschieben, aber es besteht eben auch die große Gefahr, dass die VS vom Zeitgeist platt gemacht und seine Akteure als "machtgeile Tierquäler" verunglimpft werden.
                                  Eigentlich finde ich es viel zu früh für Analysen und Reformen, denn Ben Winter ist kaum einen Tag tot. Es wäre gut gewesen, wenn der Medienzirkus (auch in den sozialen Medien) sich aus Pietätsgründen zurückgehalten hätte.
                                  Aber die haben Blut geleckt und die Leute wollen was zum Abreagieren (Euro-Krise ist ja zu kompliziert)...
                                  [bin nach der ganzen Aufgewühltheit sehr müde und kann hier nicht in aller Differenziertheit meine Gedanken darstellen - ich bitte um Entschuldigung, falls ich hier sehr harsch rüberkomme. Also vorsichtshalber: es gibt noch einiges zu verbessern bezüglich der Sicherheit; Kritik sollte nicht grundsätzlich abgeblockt werden, sondern durchdacht integriert werden... - es ist eben alles zu viel, was da jetzt an Druck auf die Beteiligten einstürzt, fürchte ich]

                                  Achja, hier noch ein Link von einem Spiegel-Interview mit Martin Plewa: http://www.spiegel.de/sport/sonst/be...-a-975257.html
                                  Zuletzt geändert von Teddy13; 20.06.2014, 06:48. Grund: Korrektur "er" : die VS

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                                  • CoFan
                                    • 02.03.2008
                                    • 15252

                                    Zitat von Teddy13 Beitrag anzeigen
                                    Ich finde es sehr schade, dass nun doch genau das geschieht, was die Mutter des Verunglückten im Sinne ihres Sohnes nicht wollte: "Seine größte Sorge wäre vielmehr, dass sein Unfall dazu führen könnte, dass sein Sport in der Öffentlichkeit schlecht geredet wird. Bitte respektieren sie diesen Wunsch meines Sohnes", sagte Sybille Winter.
                                    (...)

                                    Ich mag die Vielseitigkeitsreiterei sehr und finde es sehr wichtig, dass dieser tolle Sport im Interesse von Pferd und Reiter (und ihren Angehörigen!) so fair und sicher wie möglich ist. Der öffentliche Druck kann hilfreich sein, um Veränderungen anzuschieben, aber es besteht eben auch die große Gefahr, dass er vom Zeitgeist platt gemacht und seine Akteure als "machtgeile Tierquäler" verunglimpft werden.
                                    Eigentlich finde ich es viel zu früh für Analysen und Reformen, denn Ben Winter ist kaum einen Tag tot. Es wäre gut gewesen, wenn der Medienzirkus (auch in den sozialen Medien) sich aus Pietätsgründen zurückgehalten hätte.
                                    Aber die haben Blut geleckt und die Leute wollen was zum Abreagieren (Euro-Krise ist ja zu kompliziert)...
                                    [bin nach der ganzen Aufgewühltheit sehr müde und kann hier nicht in aller Differenziertheit meine Gedanken darstellen - ich bitte um Entschuldigung, falls ich hier sehr harsch rüberkomme. Also vorsichtshalber: es gibt noch einiges zu verbessern bezüglich der Sicherheit; Kritik sollte nicht grundsätzlich abgeblockt werden, sondern durchdacht integriert werden... - es ist eben alles zu viel, was da jetzt an Druck auf die Beteiligten einstürzt, fürchte ich]

                                    Achja, hier noch ein Link von einem Spiegel-Interview mit Martin Plewa: http://www.spiegel.de/sport/sonst/be...-a-975257.html



                                    Und was die ZDF-Kommentatorin betrifft - sie war schlicht und ergreifend mit der Situation vollkommen überfordert! Und das ist leider etwas, was sie für die live Berichterstattung nicht gerade qualifiziert. Auch wenn es absolut menschlich ist, in so einer Situation kein "Programm" abspulen zu können. Schwere Unfälle auch mit Todesfolge gab es in anderen Sport-Disziplinen ebenso, tödliche Stürze bei der Tour de France etc. Es ist dann auch die Verantwortung des Moderierenden, die Zuschauer ruhig durch diese höchst verschreckende Situation (wer ist schon gerne live dabei, wenn jemand stirbt) zu führen. Nicht, sie noch unbewusst "anzuheizen".

                                    Es ist zB ein NoGo, H. Romeike in dem Interview zu fragen, ob er keine Angst um seinen Sohn hat und dann im Prinzip seine Antwort zu ignorieren (die Mutter von Ben Winter hat sie noch nicht einmal erwähnt) und in die andere Richtung zu argumentieren.

                                    Kommentar

                                    • leeloo
                                      PREMIUM-Mitglied
                                      • 20.01.2007
                                      • 718

                                      Zitat von CoFan Beitrag anzeigen



                                      Und was die ZDF-Kommentatorin betrifft - sie war schlicht und ergreifend mit der Situation vollkommen überfordert! Und das ist leider etwas, was sie für die live Berichterstattung nicht gerade qualifiziert. Auch wenn es absolut menschlich ist, in so einer Situation kein "Programm" abspulen zu können. Schwere Unfälle auch mit Todesfolge gab es in anderen Sport-Disziplinen ebenso, tödliche Stürze bei der Tour de France etc. Es ist dann auch die Verantwortung des Moderierenden, die Zuschauer ruhig durch diese höchst verschreckende Situation (wer ist schon gerne live dabei, wenn jemand stirbt) zu führen. Nicht, sie noch unbewusst "anzuheizen".

                                      Es ist zB ein NoGo, H. Romeike in dem Interview zu fragen, ob er keine Angst um seinen Sohn hat und dann im Prinzip seine Antwort zu ignorieren (die Mutter von Ben Winter hat sie noch nicht einmal erwähnt) und in die andere Richtung zu argumentieren.
                                      Danke CoFan. Das meinte ich, konnte es nur nicht so gut Ausdrücken!
                                      Der Artikel von Frau Pochhammer ist Klasse, Danke für den link Ramzes.

                                      Vielleicht bin ich auch überempfindlich, hatte den Sturz gestern im Fernsehen gesehen und musste mich heute diverse Male bei Bekannten und Freunden (die wissen, das ich auch Turnier reite ) Rechtfertigen und bin hauptsächlich auf vollkommenes Unverständnis gestoßen.
                                      Direkt gesagt hat es keiner, aber für einige sind Turnier Reiter, egal welche Sparte, Tierquäler. Ach ja: Western-Reiter übrigens nicht, das ist ja so schön Natürlich.

                                      Das Bild vom Reitsport und Freizeitreiten in der "normalen" Öffentlichkeit ist wirklich erschreckend.
                                      Der Mensch plant und das Schicksal lacht darüber!

                                      Kommentar


                                      • Die anderen Reiter sind entsetzt, geschockt. Sie trauern um ihren Kameraden.
                                        Da find ich es taktlos, unverschähmt und sogar dumm boshaft, auf ihren FB Seiten solche Kommentare zu hinterlassen.

                                        Gerade in der VS besteht ein freundschaftliches Miteinander.

                                        Kommentar


                                        • Zitat von Ramzes Beitrag anzeigen
                                          http://www.sueddeutsche.de/sport/tod...siko-1.2001163
                                          Na , vielleicht erreicht ja der Kommentar von Gabriele Pochhammer
                                          den einen oder anderen .
                                          Hat bisher noch niemand kommentiert. Die Leute trauen sich nicht.

                                          Kommentar

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