Verkauf aller staatlichen französichen Hengsten

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  • Arielle
    • 23.08.2010
    • 2852

    #41
    @Eisenschimmel: Ich hatte den TE so verstanden, dass er nicht nur Bekundungen des Bedauerns einsammeln wollte, sondern schon die mögliche Relevanz auch für die deiutsche Szene im Auge hatte:

    Verkauf aller staatlichen französichen Hengsten
    Gerade gelesen!!!..http://zuechterforum.com/zf/de/news/...n-hengste.html

    Welche erfolgreichen Sporthengste sind das???
    Weitere bekannte Zuchthengste???
    Ich finde das ja schon bedauerlich so drastisch durchzusetzten. Ich kenne mich mit der französischen Zucht nicht so aus, aber hat dieses staatliche französische Gestüt nicht auch Tradition......ich hoffe nicht das diese Maßnahmen in Frankreich der Startschuss für unsere deutschen Staatsgestüte ist, kann mir gar nicht vorstellen das es kein Celle, Marbach usw. mehr geben soll!! Wir haben in Deutschland ja auch immer so Politiker die gerne sowas als Steilvorlage nehmen!!!
    Soll wohl auch alles über Auktionen erfolgen.
    http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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    • wilabi
      • 21.05.2008
      • 2338

      #42
      @Arielle: Ich bin dir noch eine Antwort auf dein Posting schuldig. Deine Argumente erkenne ich ja z.T. an – es gibt aber neben Contra‘s auch immer eine Menge Pro’s , die eindeutig schwerer wiegen.

      Und: Politisch-wirtschaftliche schwarz/weiss Doktrin sind in einer Diskussion um Pferdezucht und staatliche Gestüte fehl am Platze . Pferdezucht unterliegt eben nicht diesen Prinzipen, daher finde ich auch immer wieder die Vergleiche zu Wirtschaftsbereichen unpassend.
      Würden Pferdezüchter nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip handeln, gäbe es keine Landespferdezucht mehr. Pferdezucht heisst hier Idealismus, Lebenseinstellung, Tradition/Kulturgut bewahren. Ich habe daher als Züchter nicht das geringste Problem, wenn mir in so einem Umfeld ein staatlich subventionierte r Anbieter mit kostengünstigen Angeboten eine Alternative bildet. Es geht auch nicht darum, ob die LG’s in der Vergangenheit Entwicklungen verhindern konnten. Es geht um die Erhaltung eines Gegenpol s in einem Metier, in dem die totale Kommerzialisierung eher kontraproduktiv ist.

      Und wenn man die aktuell (positive) Rolle eines LG Celle für hannoversche Zucht ermessen will, dann muss man einfach mal deine Gedanken zu Ende führen.
      Was wären die Folgen einer Privatisierung der Landgestüte:
      1. Um wirtschaftlich operieren zu können, müsste der Hengstbestand konsequent heruntergefahren werden. Nicht gefragte Blutlinien und Hengste, die man in der Hauptsache für Hengstparaden und Lehrpferde hält, sind zu eliminieren. „Unwirtschaftliche“ Althengste mit 5-10 Stuten/p.a. in Rente schicken. Folge: Blutlinienverengung, fehlende Alternativen zum Mainstream.
      2. Das Gestüt muss noch stärker als bisher die wirtschaftlichen Erfolgsmodelle der Privathengsthalter kopieren. Siehe z.B. Gestüt WM/Schockemöhle. Spektakulärer Einkauf eines Junghengstes, Marketing-Bohey im ersten Jahr – 400-800 Stuten (oft noch vor der Prüfung) = Armortisation/Gewinn in 2-3 Jahren, dann ab in die Versenkung. So läuft doch heute der wirtschaftliche Hase gut - Folge: Weitere Fokussierung in der Gesamtzucht auf Junghengste, deren Vererbungsqualität unsicher ist.
      3. Das Ende der traditionellen Hengstparade. Da die Hengste wg. 1. fehlen und die Ausbildung für die Hengstparaden für die i.d.R im Turniersport aktiven Beschäler kontraproduktiv und aufwändig ist, dürften Fahrbilder, Freiheitsdressur und Dressur-Quadrillen der Vergangenheit angehören. Stattdessen müssen spektakuläre Hengstvorführungen her. Abstossen der historischen Ausstattung (Kutschen, Geschirre, usw) und deren kostenintensiver Unterhalt über eigene Sattlerei, Werkstatt wäre für die Wirtschaftlichkeit ebenfalls unumgänglich.
      4. Schließen der Deck- bzw. Nebenstellen. Lt. Brockmann das grösste wirtschaftliche Problem, weil Personalintensiv. Einige traditionelle Deckstellen sind schon dicht und dort ist zu beobachten, dass diese Schließungen nach den vorhergehenden Rückgängen das endgültige Aus für den lokalen Zusammenhalt über die Kette Pferdezuchtverein – Deckstelle – Züchter sind. Folge: Weiter sinkende Motivation zur Zucht. Oft waren/sind die Deckstellen/Gestüter zentraler Anlaufpunkt und Triebfeder für Fohlen-/Stutenschauen . Gleichzeitig bedeutet das reduzierter Service (Probierhengst, Besamung vor Ort, Lieferservice, Brennen vor Ort). Immerhin hat Celle in Hannover noch einen Anteil von fast 50% bei den Bedeckungen.

      Ich denke, die Privatisierung des Gestüts würde aus dem Traditionsgestüt zwangsläufig eine seelenlose Pferdefabrik machen, in deren Folge man das Kulturgut LG als subventioniertes Museum ausgliedern muss. Ich bin überzeugt, das die Hannoveraner Züchter und die Bürger Niedersachsens das gegen 2,5 Mio Landeszuschuss nicht wollen – die Politiker auch nicht. Also eine Privatisierung aus nur „ordnungspolitischen Prinzipien“ durchführen oder weil einige EU-Politiker mal wieder meinen, Gleichmacherei sei Zweck dieses Zusammenschlusses ?

      Diese Diskussionen um ein subventioniertes LG kommen immer wieder aus der Ecke der Privathengsthalter, denen der User HHaH eindeutig zuzuordnen ist - dich meinte ich weniger. Sie ist –genau wie seinerzeit der Wegfall der „Fesselung“ des 1.Lots auf der Körung- nicht von zum Wohle der Hannoveraner Zucht, sondern erfolgt aus reinen wirtschaftlichen Interessen.
      Die Franzosen und andere Zuchtgebiete mögen das aus anderen Gründen und Motiven und auf Basis anderer Strukturen anders entscheiden – In Hannover muss das LG weiter bestehen.

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      • Benny
        • 25.01.2011
        • 1673

        #43
        [QUOTE=wilabi;1404201
        Diese Diskussionen um ein subventioniertes LG kommen immer wieder aus der Ecke der Privathengsthalter, denen der User HHaH eindeutig zuzuordnen ist - dich meinte ich weniger. Sie ist –genau wie seinerzeit der Wegfall der „Fesselung“ des 1.Lots auf der Körung- nicht von zum Wohle der Hannoveraner Zucht, sondern erfolgt aus reinen wirtschaftlichen Interessen.
        Die Franzosen und andere Zuchtgebiete mögen das aus anderen Gründen und Motiven und auf Basis anderer Strukturen anders entscheiden – In Hannover muss das LG weiter bestehen.[/QUOTE]

        Dass HHaH nun eindeutig der Gruppe der Hengsthalter zuzuordnen ist, ist so nicht ganz richtig.
        Er hat einen selbstgezogenen Hengst.An diesen hat er geglaubt und ihn über die Schiene Bucha- 30TT gekört bekommen. Der Henst hat einige NK bei ihm, steht aber über 200km weg von zu Hause im Sportstall und deckt dort auch nicht. HHaH hat im letzten Jahr TG einfrieren lassen und bietet dieses an. Weitere gek Hengste hat er nicht. Ich persönlich sehe jetzt nicht den klassischen Hengsthalter vor mir.
        Wer von den günstigen Decktaxen der LG profitiert, der wird das gut finden. Es gibt auch genügend Privathengste, die kosten nicht mehr, dann allerdings im Natursprung, da die Kosten fürs absamen und aufbereiten nicht ohne sind und sich nur rentieren, wenn man viele Stuten hat.
        Was ich allerdings für ein Ammenmärchen halte, dass ist die Erhaltung der Blutlinienvielfalt durch die Landgestüte. Die gehen bei ihren Einkäufen auch immer schön mit der Mode. Die wollen und müssen auch Samen verkaufen. Bei dem immer propagierten Vollbluteinsatz halten sich alle, bis auf Marbach und Celle vieleicht, mehr als vornehm zurück. Und schaut man sich die Abstammung der Warmbluthengste an, unterscheiden die sich nicht wesentlich von den Abstammungen auf diversen Privatstationen.

        Kommentar


        • #44
          Zitat von Benny Beitrag anzeigen
          Was ich allerdings für ein Ammenmärchen halte, dass ist die Erhaltung der Blutlinienvielfalt durch die Landgestüte. Die gehen bei ihren Einkäufen auch immer schön mit der Mode. Die wollen und müssen auch Samen verkaufen. Bei dem immer propagierten Vollbluteinsatz halten sich alle, bis auf Marbach und Celle vieleicht, mehr als vornehm zurück. Und schaut man sich die Abstammung der Warmbluthengste an, unterscheiden die sich nicht wesentlich von den Abstammungen auf diversen Privatstationen.
          Das ist für mich der entscheidende Punkt das System der LG zu hinterfragen. Wenn sie Kulturgut sind und wertvolle Linien und Zuchtmaxime erhalten sollen, dann müssten sie auch so handeln und sich so aufstellen. Folgen sie aber nur den allgemeinen Trends in der Zucht, stehen sie in direkter Konkurrenz zu den Privaten und müssen sich am Erfolg/Ertrag (von mir aus auch Wirtschaftsfaktor für die Region) messen lassen. Die entscheidende Frage ist, was kommt hinter durch die Subvention heraus?!

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          • HHaH
            • 09.09.2013
            • 649

            #45
            Danke Arielle, Benny und Ara: Bin jetzt erst zum Lesen gekommen und kann Euren Antworten nur zustimmen. Umsonst gibt es nicht den guten alten Satz der LG-Angestellten: "Der Gestütsmantel hält auch im Winter schön warm"
            Sicheres Gehalt, Anlagenbenutzung auch nach Feierabend für eitwaige Berittpferde, die man privat noch zu Hause hat. Da hat es bspw. ein selbstständiger Bereiter schon schwieriger.
            Es gibt noch so viele andere Dinge, die hier angeführt werden können. Nehmen wir nur die Zusammenarbeit des Gestüts mit dem Zuchtverband BB. Bei mir kam noch niemand vom Zuchtverband und hat Verkaufsvideos für den amerikanischen Markt angefertigt. In Neustadt ist es Gang und Gäbe. Das empfinde ich persönlich eindeutig als "Mauschelei" und erwarte hier eine Gleichbehandlung der ländlichen Züchter mit den LG. Auch Körurteile zu Gunsten des Gestüts, da anschließend besser veräußerbar sind zu hinterfragen. Ich bin auch für einen Erhalt der LG, jedoch nicht unter den jetzigen Machenschaften und Seilschaften. In diesem Sinne...;-)

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            • Blacktype
              • 24.09.2013
              • 22

              #46
              Dass die Landgestüte als Kulturgut erhaltenswert sind, würde ich hinsichtlich der Anlagen (Gebäude, Kulturlandschaften) noch unterschreiben und halte das auch für subventionierungswürdig.

              Was die Sportpferdezucht betrifft, haben sie allerdings ihre Daseinsberechtigung schon lange verloren. Die jahrhundertelange staatlich gesteuerte Pferdezucht hat ihren historischen Grund darin, dass Pferde in erster Linie Militärgeräte waren. Heutzutage (soll heißen: seit 50 Jahren) sind Pferde nun mal nicht mehr als ein recht exklusives und teures Hobby. Ich glaube nicht, dass sich die Mehrheit der Steuerzahler an der Finanzierung dieses Hobbys beteiligen will.

              Die privaten Hengsthalter nehmen die staatliche Pferdezucht auch nur solange hin, wie das Saldo dieses Beziehungsgeflechts aus An- und Verkauf, Vermarktung und Marketing für sie positiv ist. Dazu kommen noch die von HHaH angesprochenen Profiteure. Wer nach Feierabend noch 5 weitere Pferde in Beritt hat, Betriebsanlagen kostenlos für sein Nebengewerbe nutzt und gern auch mal Kaufinteressenten vom Gestüt zum eigenen Pferdestall führt, wird die staatlichen Gestüte sicherlich auch erhalten wollen.

              Die ganz überwiegende Anzahl der staatlichen Hengste und Hengststationen ist hochdefizitär und leistet keinen nennenswerten Beitrag zur Pferdezucht („Erhaltung von Blutlinien“ etc.). Und selbst wenn, müsste der Staat mit den gleichen Argumenten auch in die Rinder-, Schweine- und Hundezucht einsteigen.

              Und wenn es darauf hinausläuft, dass der Hannoveraner/Westfale/etc. irgendwann als bedrohte Haustierrasse endet – so be it.
              Zuletzt geändert von Blacktype; 05.06.2014, 16:45.

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              • silas
                • 13.01.2011
                • 4024

                #47
                Dein "so be it" Szenarium koennte schneller Realitaet werden, als so mancher hier glaubt. Wird das Normenkontrollverfahren in Sachen Pferdesteuer zu ungunsten der Pferdehalter entschieden, erleben wir mit Sicherheit eine neue Einnahmewelle der Kommunen und ich schliesse Niedersachsen keinesfalls aus!

                Ueber zuechterischen Fortschritt oder auch notwendigen Erhalt kann man ungemein streiten, da spielt viel das eigene Gefuehl mit hinein. Momentan werden wesentlich mehr Pferde im Breitensport- /Freizeitsegment verkauft, als im reinen Sportsegment, da bin ich mit den (unwirtschaftlichen) Hengsten des LG Celle bestens bedient!

                Mag ja sein, dass in einigen anderen LGs kleine Koenige regieren, in Celle ist dem nicht mehr so - hat allerdings auch etwas Ueberzeugung aus den Zuechterreihen gebraucht.

                Und so, wie mein Vorschreiber hier argumentiert, nicht alle Steuerzahler wollen dies exklusive Hobby mitfinanzieren, moechte ich von nun an politisch dafuer eintreten, zunaechst mal alle die Sportarten von oeffentlichen Subventionen abzuhaengen, die erheblich mehr finanzielle Mittel als der Reitsport / die LGs einstreichen.

                Adieu Fussball!
                Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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                • wilabi
                  • 21.05.2008
                  • 2338

                  #48
                  Zitat von Ara Beitrag anzeigen
                  Das ist für mich der entscheidende Punkt das System der LG zu hinterfragen. Wenn sie Kulturgut sind und wertvolle Linien und Zuchtmaxime erhalten sollen, dann müssten sie auch so handeln und sich so aufstellen. Folgen sie aber nur den allgemeinen Trends in der Zucht, stehen sie in direkter Konkurrenz zu den Privaten und müssen sich am Erfolg/Ertrag (von mir aus auch Wirtschaftsfaktor für die Region) messen lassen. Die entscheidende Frage ist, was kommt hinter durch die Subvention heraus?!
                  Ja Leute - Was sollen die denn tun ?
                  Auf der einen Seite sollen die Defizite nicht zu gross werden, auf der anderen Seite sollen sie Hengste vorhalten, die nicht "in Mode" sind und damit unwirtschaftlich. Für die LG's ist das ein unheimlicher Spagat - in Celle (und nur dafür kann ich hier sprechen) gelingt das m.E. halbwegs. Hengste wie Rotspon, Fabriano, Bonifatius (der jetzt eine Renaisance erlebt) und die von mir o.g. hätten bei keiner größeren Privathengststation eine Chance, gewisse Durststrecken zu überstehen.

                  Desweiteren sollte man nicht das Fehlverhalten einzelner Beamter als Maßstab nehmen, um die ganze Institution infrage zu stellen. Dann gehören diese Beamte abgeschafft, aber nicht die Institution.

                  Auch hier kann ich nur für Celle sprechen - da wurden im letzten Jahr einem HSM gewaltig die Flügel gestutzt - gleiches Fehlverhalten wie durch HHaH geschildert.
                  Aber so etwas kann man nicht verallgemeinern - für "meine" Gestüter kann ich nur sagen: Für die ist das Berufung und die reissen sich z.T. "den A...auf".

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                  • Arielle
                    • 23.08.2010
                    • 2852

                    #49
                    @Wilabi: 1. Ich kann mir jetzt nicht verkneifen darauf hinzuweisen, dass es "Hannoveraner" zwar ungern hören mögen, aber es gibt auch noch andere, durchaus erfolgreiche Zuchten in D. und deshalb geht es hier nicht nur um das LG Celle!

                    (Aber dass in Celle seit einiger Zeit ein Fachmann am Werk ist,ist aufmerksamen Beobachtern auch aus anderen Bundesländern nicht entgangen!!!)

                    2. Uns unterscheidet in der Tat die politische Ansicht darüber, was der Staat zu tun hat und wo er gefälligst seine Finger raushalten sollte. Und in der Pferdezucht hat er m.E. schon lange nichts mehr zu suchen und in der jüngeren Vergangenheit m. E. auch keinen bedeutenden Beitrag mehr leisten können. Wo sind die LG-Hengste, die heute nicht durch mindestens einen Privathengst unter rein züchterischen Gesichtspunkten ersetzt werden könnten?
                    Wo sind die Hengste die in den Hauptgestüten gezüchtet wurden und die die deutschen Zuchten wirklich voran gebracht haben? Ein Quaterback kann kaum die Existenz aller unserer Hauptgestüte über Jahrzehnte hinweg rechtfertigen.
                    3. Wer die Pferdezucht nicht unter wirtschaftlichen Aspekten betrachten mag, sondern von vornherein einen Zuschußbetrieb plant, mag dies mit einiger Berechtigung tun. Nur warum sollen alle Bürger/Steuerzahler qua Subventionen an der Finanzierung beteiligt werden?

                    Nun zu Deinen 4 zu erwartenden Konsequenzen:

                    1. Hengstbestand reduzieren. Ja ist das nicht genau das was wir an anderer Stelle befürworten? In welcher Form tragen nahezu unbenutzte Hengste zur Zucht bei?

                    2. Kopie der wirtschaftlichen Erfolgsmodelle privater HH: Ja, was bleibt den LG denn anderes übrig? Sind es nicht unsere Politiker aller Coleur die zwar im Hinblick auf Wählerstimmen die Erhaltungswürdigkeit der LG proklamieren, gleichzeitig aber entsprechende Anstrengungen zur Erreichung einerbesseren Wirtschaftlichkeit und einer Kostensenkung bei den LG einfordern?

                    3. Wegfall von Hengstparaden. So what! Wie groß mag die Ausstrahlung dieser wenigen Shows auf die 70 Mio. Nicht-sowieso-schon-Pferdeinteressierte sein?

                    4. Schließen von Deck- und Nebenstellen. Viele, viele Züchter haben deren Dienste noch nie in Anspruch genommen und würden sie folglich gar nicht vermissen können. Überhaupt, wenn die deutsche Pferdezucht- und besonders auch die hann. Springpferdezucht Probleme hat, dann liegt das eventuell im zu geringen Einsatz von Spitzengenen wirklicher Weltklasse ;siehe hierzu die entsprechenden Threads. Mit C-Klasse Hengsten, die bequem umme Ecke stehen, wird sich ein Wiederaufstieg an die Weltspitze jedenfalls nicht herbeiführen lassen. Und was würde es für den Markt bedeuten, gäbe es die Nachkommen dieser "Außenstellen-Hengste" gar nicht? Würden Spitzenfohlen fehlen? Ob die Fohlenverschleuderer Nachschubprobleme bekämen, kann ich nicht beurteilen.
                    Zuletzt geändert von Arielle; 05.06.2014, 15:07.
                    http://www.zuechtergewerkschaft.com/

                    Kommentar

                    • wilabi
                      • 21.05.2008
                      • 2338

                      #50
                      Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
                      @Wilabi: 1. Ich kann mir jetzt nicht verkneifen darauf hinzuweisen, dass es "Hannoveraner" zwar ungern hören mögen, aber es gibt auch noch andere, durchaus erfolgreiche Zuchten in D. und deshalb geht es hier nicht nur um das LG Celle!

                      ......Überhaupt, wenn die deutsche Pferdezucht- und besonders auch die hann. Springpferdezucht Probleme hat, dann liegt das eventuell im zu geringen Einsatz von Spitzengenen wirklicher Weltklasse ;siehe hierzu die entsprechenden Threads. Mit C-Klasse Hengsten, die bequem umme Ecke stehen, wird sich ein Wiederaufstieg an die Weltspitze jedenfalls nicht herbeiführen lassen. Und was würde es für den Markt bedeuten, gäbe es die Nachkommen dieser "Außenstellen-Hengste" gar nicht? Würden Spitzenfohlen fehlen? Ob die Fohlenverschleuderer Nachschubprobleme bekämen, kann ich nicht beurteilen.
                      1. Ich kann hier nur für Hannover/Celle sprechen. Aber das halte ich für ligitim, darauf hinzuweisen, dass es aus persönlicher Erfahrung nicht nur negative Aspekte, Meinungen und Erfahrungen gibt. Es hat auch nichts damit zu tun, dass ich die hann. Zucht über andere Zuchtgebiete stelle.
                      2. Der Niedergang der hann. Leistungszucht hängt mit Sicherheit nicht an LG/nicht LG. Dazu sei auch der Hinweis gestattet, dass der einzig verbliebene Vererber mit internationaler Beachtung -Stakkato- ein LG-Hengst ist.
                      Der Niedergang der Leistungszucht liegt ganz klar im Verhalten eines Grossteils der Züchter und falscher Vermarktungs-Ideale. Da werden lieber verkaufsfähige Barbie-Puppen der aktuellen Modeausprägung gezüchtet (und gekauft), als Leistungspferde.
                      Das ist m.E. genau der Punkt, in dem wir uns von anderen Zuchtländern wie z.B. Frankreich unterscheiden. Da haben es Junghengste ohne Leistungsnachweis schwer, überhaupt Stuten für eine Nachzuchtbeurteilung zu bekommen. Aber auch das ist hinreichend diskutier....

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                      • #51
                        Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                        Ja Leute - Was sollen die denn tun ?
                        Auf der einen Seite sollen die Defizite nicht zu gross werden, auf der anderen Seite sollen sie Hengste vorhalten, die nicht "in Mode" sind und damit unwirtschaftlich. .
                        Das Argument hast du etwas "zusammengedreht".
                        Sie sollen nicht beiden können. Wenn sie Kulturgut sind und für den Erhalt wichtiger Blutlinien sorgen, oder bspw. sich dafür einsetzen richtige und geeignete Vollblüter für die Warmblutzucht zu finden und aufzustellen, sehe ich darin eine Aufgabe, die klar Defizite verursacht. Diese halte ich durchaus für subventionswürdig.

                        Versuchen die LG aber den allgemeinen Markt abzubilden und schaffen es dabei nicht wirtschaftlich zu handeln, warum muss man dies nicht fördern.

                        Beispiel Hengst Fabriano, der wirklich ein Großer war, aber leider momentan nicht auf der Welle D und G und J schwamm. Er ist abgetreten und das LG hielt es nicht einmal für notwendig, dies auf seiner Seite kundzutun. Erst als ich und dann noch einige andere im HG darauf hingewiesen haben, kam ein Nachruf.

                        Kommentar

                        • HDT
                          • 08.03.2010
                          • 2158

                          #52
                          Ara motzt Du eigentlich um zu motzen? Auch ich kann nur für Celle reden, die machen da einen guten Job. Ich fuhr mal mit einem Bekannten zu einer Verdener Hengstvorführung des Landgestüts Celle.
                          Auf der Fahrt dorthin sagte ich ihm, das ich nach Springhengsten Ausschau halten wollte. Daraufhin sagte er, wenn Du Springhengste willst, dann mußt Du zu Schockemöhle gehen. Kurze Zeit später kam das Landwirtschaftliche Wochenblatt heraus mit den Zuchtwertschätzungen. Es waren nicht die privaten Springhengste die vorne waren es waren damals Stakkato, Satisfaction, Valentino u.s.w. Im Landgestüt findet man für jede Stute den passenden Hengst. Diese Hengste werde dann auch noch zu passenden Preisen angeboten.
                          Wie oft werden Privathengste hochgejubelt und stark frequentiert und nach zwei drei Jahren verschwinden sie von der Bildfläche. Dann hat man Hengste im Pedigree, die nach wenigen Jahren kaum jemand kennt. Das macht die Abstammung nicht unbedingt wertvoller. Das kommt mit Landbesch. seltenst vor.
                          Ich kann nur hoffen, das an unseren Landgestüten keiner kratzt und das sie uns noch lange erhalten bleiben. Sie sind der Fels in der Brandung.

                          Kommentar


                          • #53
                            Zitat von Ara Beitrag anzeigen

                            Mit dem LG Celle hatte ich noch keinen Kontakt und kann daher dieses LG nicht beurteilen. Ich kenne Neustadt und da gibt es sicher einiges was man mal hinterfragen kann.
                            Wie kommst du darauf, dass ich gegen Celle motzen will? Ich hatte selbst noch keinen Kontakt zu diesem LG gehabt und kann es korrekt nicht beurteilen, Nur Neustadt kann ich etwas beurteilen.
                            Es ging generell um die Funktion und den Nutzen der LG in heutigen Zeit, nicht um Celle im Speziellen.

                            Kommentar


                            • #54
                              Zitat von HDT Beitrag anzeigen
                              Auf der Fahrt dorthin sagte ich ihm, das ich nach Springhengsten Ausschau halten wollte. Daraufhin sagte er, wenn Du Springhengste willst, dann mußt Du zu Schockemöhle gehen. Kurze Zeit später kam das Landwirtschaftliche Wochenblatt heraus mit den Zuchtwertschätzungen. Es waren nicht die privaten Springhengste die vorne waren es waren damals Stakkato, Satisfaction, Valentino u.s.w. Im Landgestüt findet man für jede Stute den passenden Hengst. Diese Hengste werde dann auch noch zu passenden Preisen angeboten.
                              Wie oft werden Privathengste hochgejubelt und stark frequentiert und nach zwei drei Jahren verschwinden sie von der Bildfläche. Dann hat man Hengste im Pedigree, die nach wenigen Jahren kaum jemand kennt. Das macht die Abstammung nicht unbedingt wertvoller. Das kommt mit Landbesch. seltenst vor.
                              Weil du PS anspricht und die Verblendung. Ich habe bei den 10 Fohlen, die ich gezüchtet habe nur 1 mal bei PS besamt und zwar weil mir alle meine Wunschhengste ausgefallen sind und nach dem 3. mal besamen nicht zur Verfügung standen. Jeder Anruf eine Ablehnung. Bei PS Samen vom letzen Hengst auf meiner Liste bestellt und am nächsten Tag ohne vorherige Anmeldung und völlig unbürokratisch erhalten. Aber im allgemeinen nutze ich keine der von dir beschriebenen Modehengste aus den Hochglanzprospekten. In diesem Jahr hätte ich gerne Dauphin genutzt. Bis März stand auf der HP vom Celle aber NS. Nachdem ich zu Dancing Dynamite gewechselt bin, wurde die HP im April oder Mai auf FS geändert. Wusste man das nicht vorher?

                              Ich bevorzuge im Übrigen auch Hengste die passen und zwar im Hinblick auf ein späteres Sportpferd und nicht ein nur schickes Fohlen.
                              Zuletzt geändert von Gast; 05.06.2014, 22:02.

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                              • Charly
                                • 25.11.2004
                                • 6025

                                #55
                                Wie oft werden Privathengste hochgejubelt und stark frequentiert und nach zwei drei Jahren verschwinden sie von der Bildfläche. Dann hat man Hengste im Pedigree, die nach wenigen Jahren kaum jemand kennt. Das macht die Abstammung nicht unbedingt wertvoller. Das kommt mit Landbesch. seltenst vor.
                                das mag für Celle stimmen, in warendorf sieht das aber ganz anders aus...
                                da ist eher der LG hengst der, den keiner kennt und der beim verkauf ist abstammung unattraktiver macht (Ausnahme vielleicht Arpeggio , Cornado oder Fürst Piccolo)

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                                • wilabi
                                  • 21.05.2008
                                  • 2338

                                  #56
                                  Zitat von Charly Beitrag anzeigen
                                  das mag für Celle stimmen, in warendorf sieht das aber ganz anders aus...
                                  da ist eher der LG hengst der, den keiner kennt und der beim verkauf ist abstammung unattraktiver macht (Ausnahme vielleicht Arpeggio , Cornado oder Fürst Piccolo)
                                  Das gilt tw. auch für Hannover/Celle. Der von Privathengsthaltern betriebene (Jung)-Hengst-Bohey weckt natürlich auch Begehrlichkeiten, die für eine bessere Vermarktung DER FOHLEN sorgen.

                                  Ich hab in den letzten Jahren festgestell, das nur noch 1/3 der Fohlen auf den Verdener Elite-Auktionen von LG-Hengsten stammen. Bei der Führjahrs-Elite sind es dann aber bei Reitpferden wieder mehr als 50%, weil da mehr die Qualitäten des Pferdes zählen, als die Abstammung.

                                  Zusätzlich kaufen die Privathengsthalten sehr oft "spektakulär" auf den Auktionen aus den ersten Jahrgängen ihrer Hengste ein. So mancher Kauf entpuppt sich dann auch als "Fake". Ich nenne das immer "Stützungskäufe", damit der Bohey noch ein oder zwei Jahre weiterläuft.
                                  Da sollten sich die Landstallmeister dann doch mal überlegen, ob sie diesen Affenzirkus nicht auch mitmachen. Wenn wir von denen wirtschaftliches Handeln erwarten, dann müssen wir denen auch zugestehen, dass sie uns genauso blenden, wie einige Privathengsthalter.

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                                  • C-Inkognito
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                                    • 27.11.2008
                                    • 2354

                                    #57
                                    Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                                    Da sollten sich die Landstallmeister dann doch mal überlegen, ob sie diesen Affenzirkus nicht auch mitmachen. Wenn wir von denen wirtschaftliches Handeln erwarten, dann müssen wir denen auch zugestehen, dass sie uns genauso blenden, wie einige Privathengsthalter.
                                    Bade hat immer größtenteils Nachkommen seiner eigenen Hengste angekauft, und damit auch Marktsignale gesetzt ... das waren jedoch auch andere Zeiten mit gedeckelten Preisen und Celler Lot. Auch daran gab es damals schon Kritik, wenn man die Armada von Weltmeyer-Nachkommen/Enkeln sich mal ins Gedächtnis ruft, Wanderer, Trapper, oder was alles sonst noch so angekauft wurde.

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                                    • jackrussell
                                      • 11.07.2008
                                      • 652

                                      #58
                                      Ich würde gerne mal wieder auf die französischen Hengste kommen, leider kenne ich mich nicht in der französischen Zucht aus, habe mir aber den Catalog der Warmbluthengste angeschaut, Vollblütern und ganz zu schweigen bei Trabern habe ich keine Ahnung. Wenn man so im internationalen Springsport die Abstammungen anschaut sind doch SF immer mal wieder darin zu finden!! Sind denn da auch sogenannte "Zuchtschätze" mit dabei?!?!....Hengste um die es schade wäre wenn sie durch den Verkauf verschwinden würden??? Ein paar Namen sind ja bekannt: Flipper und Mylord Carthago, es sind auch einige Hengste mit dabei die aus Holsteiner Zucht sind, und dann reine SF Hengste!!! und zum Teil echt schon ganz schön "alte" Herrschaften!!!...... es betrifft nun Frankreich, aber angenommen Celle, (weil hier nun viel über Celle geschrieben wurde) wurde nun ein Verkauf aller staatlichen Hengste machen!!...da würde hier doch bestimmt auch disskutiert werden, welche der staatlichen Hengste sogenannte "Zuchtschätze" sind und es schlimm wäre, wenn durch einen Verkauf gewisse Blutlinien verschwinden würden!!

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                                      • #59
                                        Zitat von jackrussell Beitrag anzeigen
                                        Ich würde gerne mal wieder auf die französischen Hengste kommen, leider kenne ich mich nicht in der französischen Zucht aus, habe mir aber den Catalog der Warmbluthengste angeschaut, Vollblütern und ganz zu schweigen bei Trabern habe ich keine Ahnung. Wenn man so im internationalen Springsport die Abstammungen anschaut sind doch SF immer mal wieder darin zu finden!! Sind denn da auch sogenannte "Zuchtschätze" mit dabei?!?!....Hengste um die es schade wäre wenn sie durch den Verkauf verschwinden würden??? Ein paar Namen sind ja bekannt: Flipper und Mylord Carthago, es sind auch einige Hengste mit dabei die aus Holsteiner Zucht sind, und dann reine SF Hengste!!! und zum Teil echt schon ganz schön "alte" Herrschaften!!!...... es betrifft nun Frankreich, aber angenommen Celle, (weil hier nun viel über Celle geschrieben wurde) wurde nun ein Verkauf aller staatlichen Hengste machen!!...da würde hier doch bestimmt auch disskutiert werden, welche der staatlichen Hengste sogenannte "Zuchtschätze" sind und es schlimm wäre, wenn durch einen Verkauf gewisse Blutlinien verschwinden würden!!
                                        Meinst du die wirklich wertvollen Zuchthengste finden keine Käufer und gehen der Zucht verloren?

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                                        • Osterlerche
                                          • 16.09.2009
                                          • 2243

                                          #60
                                          Ara in der heutigen Zeit ja und es sind schon viele wertvolle Zuchtlinien verloren gegangen ,weil nicht mehr modern,schlechtes Management oder andere Dinge.
                                          Heute wird im Mainstream geschwommen nicht immer zum Besten der Pferdezucht.
                                          In der momentanen Lage ist es schwer auch gute Hengste anständig in gute kompetente Hände zu verkaufen.
                                          Die Marktsituation ist gespannt .

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