Lobbyvertreter für die Sparten der Reiterei

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  • HDT
    • 08.03.2010
    • 2158

    Lobbyvertreter für die Sparten der Reiterei

    Wenn man alle Sparten des Reitsports, Pferdezucht, Zubehörindustrie usw zusammenfasst, dann nehmen diese Sparten einen großen Anteil am Gesamteinkommen Deutschlands ein. Sie liegen, so habe ich gehört, bei den ersten 10% des Gesamtvolumens.
    Die Reiterei wurde in den letzten fünf Jahren extrem gebeutelt. Es fing mit der Schulreform an. Diese Reform, in Verbindung mit den Wirtschaftlichen Einbrüchen, sorgten für stark sinkende Reiterzahlen, insbesondere bei den Reitanfängern.
    dann wurden Biogasanlagen subventioniert. Diese Biogasanlagen sorgten dafür, dass sich die Futtermittel bis zum dreifachen verteuerten.
    Auch wurden die Mehrwertsteuern erhöht. Nicht etwa um ein oder zwei Prozentpunkte, nein, von sieben auf neunzehn Prozent
    Niemand ist da, der sich bewogen fühlt, sich für die Reiterei einzusetzen. Geht es der Autoindustrie oder den Banken schlecht, werden sofort Hilfsprogramme ins Leben gerufen.
    Jäger, Zahnärzte, alle haben Lobbyvertreter, nur für die Reiter ist keiner da, der sich als Vertreter für die Reiterei einsetzt.
  • wilabi
    • 21.05.2008
    • 2338

    #2
    Ich denke, die Interessenvertretung der Reiterei UND Zucht ist die FN.
    Die (versucht) ja, Lobbyarbeit zu betreiben. Vielleicht hat es beim Erhalt so symbolträchtiger Werte wie den Heissbrand geholfen und auch bei der Pferdesteuer (ein wenig) gebremst - bei allen anderen "Geisseln" die du richtigerweise nennst haben sowohl die Vertreter des Sports, als auch der Zucht kläglich versagt.

    Insbesondere die steuerlichen Veränderungen der letzten 10 Jahre sind für den einzelnen Züchter und Pferdehalter direkt durchgeschlagen. (Ust. auf Pensionsgebühren, Pferdeverkauf usw. usw.). Das hat man stillschweigend hingenommen oder schlicht verpennt.

    Allerdings muss man auch die Frage stellen, wie die Vertreter der Abt. Zucht zusammenarbeiten sollen, wenn man sich seit 2 Jahren in Kooperations-, Fusions- und Konkurrenzaktivitäten zwischen den Verbänden gegenseitig das Leben schwer macht. Diese Interessenvertretung der Zucht mit Vertretern aus den einzelnen Verbänden erfüllt schlicht ihren Zweck nicht mehr und gehört neu konstituiert.

    Und wenn man die Interpretation der FN zum eigenen Jahresbericht liest, dann stellt man sich die Frage, auf welchem Stern die leben. Die sind in der Realität noch nicht angekommen. Der 2013er wird in den nächsten Tagen veröffentlicht und dann werden wir wieder lesen, welche positiven Entwicklungen es gibt. Dass die Starterzahlen im E-Bereich innerhalb von 3 Jahren um über 30% eingebrochen sind, wird verschwiegen und dass die Fohlengeburten 2013 bundesweit in 5 Jahren um 40% zurückgegangen wird am Rande erwähnt.

    Die ignorieren ihren eigenen Untergang. Realitätsverdrängung auf breiter Front.
    Zuletzt geändert von wilabi; 11.02.2014, 11:08.

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    • HDT
      • 08.03.2010
      • 2158

      #3
      Wilabi, die fehlenden Starterzahlen in den Reiterwettbewerben und E-Dressuren sind gerade wichtig, denn die geben Aufschluss darüber, wie stark die Einbrüche sind. Sinkende Bedeckungszahlen, kann man im Moment nur als marktbereinigend sehen.
      Lasst uns nicht auf mögliche Lobbyvertreter schimpfen, sondern lasst uns einen Weg finden, wie wir zu einer besseren Vertretung kommen.

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      • Vienna98
        • 13.01.2007
        • 6044

        #4
        Sehe ich wie HDT... die FN ist da und tut sicher auch, aber die haben auch andere Sachen zu tun.

        Der gesamte Pferdesport hat im wesentlich zwei Probleme: sehr teuer und kein Nachwuchs.
        Und das hängt ja auch irgendwie zusammen. Wenn Mama und Papa sich gerade mal das Kind leisten können, wird dieses kaum als Hobby reiten haben dürfen. Oder noch krasser, wenn einfach schon gar keine Kinder geboren werden. Das zieht sich eben einfach durch. Alles was mit Pferd zu tun hat, ist einfach teuer. Das geht schon früh los: wo ziehe ich das Tier auf, wer reitet es an, wer bildet es danach weiter aus uws. und vor allem was kostet das. Also ich frage mich immer noch, wie man davon leben kann. Denn wenn man sieht, dass man 4 oder 5 jährige Ponys mit Papier und geritten für 3.800 € VHB bekommen kann, weiß ich echt nicht wie lange die Betriebe das noch aushalten. Die 3.800 € decken ja noch nicht mal die Kosten bis das Tier 3 Jahre alt ist.
        Daher passt die Aussage marktbereinigend sehr gut eigentlich. Lieber sollen die Bedeckungen sinken, wenn es dann weniger Händlerpferde gibt, finde ich das nicht schlimm.
        Problematisch ist halt auch immer "ich will aber ein Fohlen aus meiner Stute..." Und dann sind das aber so Gurken ohne Papier, ohne Eigenleistung und dann ist womöglich noch ein Spanier der auserwählte Hengst...
        Wenns nach mir ginge, dürften nur St.Pt. Stuten in die Zucht und nur Hengste mit abgelegter HLP.
        Insgesamt jedenfalls ein wichtiges aber auch schwieriges Thema...
        Zuletzt geändert von Vienna98; 11.02.2014, 11:42.

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        • Mondnacht
          • 01.12.2009
          • 2470

          #5
          Mädchen wollen aber immer noch gerne REiten lernen, sehe ich an den Freundinnen meiner Tochter und ich habe noch lebhaft die Dramen in ERinnerung, als ich letztes Jahr meine Tochter vom Ponyhof abgeholt habe. Man sind da Tränen geflossen!!!
          Das Problem mit dem reiterlichen Nachwuchs liegt zum einen in den Betrieben, die ausbilden und zum anderen in den Turniersportstrukturen. Es gibt viel zu starke Abgrenzungstendenzen zwischen Turnierreitern, deren Ausbildern und den reitsporaffinen Eltern zu den "normalen" Eltern.
          Wir haben eine Familie bei uns im Stall, die mal mit ihrer damals 14 jährigen Tochter zum Stützpunkturnier in der Nähe waren und absolut geschockt zurückkamen. Das Pferd der Tochter war schon älter und nicht über den richtigen Ausbilder gekauft, die wurde kaum angeguckt. Wir reden hier aber schon von einem Mädchen, ordentlich auf dem Pferd sitzen konnte und einem ordentlichen Pferd, kein Überflieger, aber voll schick und gut genug für E und A. Jedenfalls mocht der Vater den Ton auf dem Turnier überhaupt nicht, fand die Ansprache der Kinder unmöglich, ihm fiel eben auf, dass bestimmte Familien umgarnt wruden und andere links liegen gelassen wurden. So gewinnt man keinen NAchwuchs für den Turniersport.

          Ich denke auch diese extreme Abgrenzen, was in den letzten Jahre auf den Turnieren stattfindet, dass eben bei großen Turnieren die Dressurreiter alle versteckt abreiten wollen, damit sich keiner ob ihrer tollen Methoden beurteilt, dass sind alles Dinge, die eine sehr negative Außenwirkung haben.

          Am Ende können wir alle auch dazu beitragen, dass wir als REiter positiv wahrgenommen werden, eben indem wir alle etwas von unserem hohen Ross runterkommen und uns mehr für Nichtreiter öffnen. Mein Mann würde auch mal am Wochenende mit in den Stall kommen, aber eingentlich möchte er dann warm und gemütlich zugucken können, auch mal nett angesprochen werden und nicht rüde wie die Vollprfosten behandelt werden, der keine Ahnung von gar nichts hat.

          Es wäre schon mal nett, wenn alle Reiter, die im Gelände sind, die Fußgänger freundlich grüßen würden, aber das ist ja sowas von aus der Mode. Manchmal gucken die Fußgänger sogar pikiert in die andere Richtung...

          Lobbyarbeit ist wichtig, aber jeder von uns kann versuchen, das Image wieder zu verbessern!

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          • silas
            • 13.01.2011
            • 4024

            #6
            Zitat von HDT Beitrag anzeigen
            Wilabi, die fehlenden Starterzahlen in den Reiterwettbewerben und E-Dressuren sind gerade wichtig, denn die geben Aufschluss darüber, wie stark die Einbrüche sind. Sinkende Bedeckungszahlen, kann man im Moment nur als marktbereinigend sehen.
            Lasst uns nicht auf mögliche Lobbyvertreter schimpfen, sondern lasst uns einen Weg finden, wie wir zu einer besseren Vertretung kommen.
            Dies Thema hatten wir neulich bereits in einem anderen Zusammenhang.
            Dabei sind wir dann auf den Arbeitsrhythmus der FN gekommen, wenn nur alle 5 Jahre eine Versammlung und Wahl stattfindet, wird sich da kaum etwas ändern.

            EIGENTLICH SOLLTEN DIE ZAHLENDEN MITGLIEDER, OB VEREIN ODER PM, HIER AUF EINE REFORM DRINGEN.

            Gerade beim Thema Pferdesteuer leistet auch der Bauernverband und der Bund der Steuerzahler wertvolle Lobbyarbeit pro Reiter, eventuell wäre es mal zu überdenken, auch aushaeusige mit ins Boot zu holen.
            Zuletzt geändert von silas; 11.02.2014, 14:40.
            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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            • satania
              • 11.05.2010
              • 6295

              #7
              [QUOTE=Vienna98;1318397]Sehe ich wie HDT... die FN ist da und tut sicher auch, aber die haben auch andere Sachen zu tun.

              Problematisch ist halt auch immer "ich will aber ein Fohlen aus meiner Stute..." Und dann sind das aber so Gurken ohne Papier, ohne Eigenleistung und dann ist womöglich noch ein Spanier der auserwählte Hengst.

              Ich hab auch so ein Fohlen aus einer "Gurke". Der Vater ist auch noch ein Araber. Bin seelig mit dem Gurkensohn. Und wenn das einer selbsternannten Superzüchterin nicht paßt, ist mir das herzlich egal.

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              • #8
                Ich sehe das so, dass für jeden Pferdefreund ein Platz im Land da sein muss. Der Leistungssport ist eine Sache womit wir uns als Pferdenation in der Vergangenheit immer hervorragend positionieren konnten und im internationalen Vergleich lange Zeit einen Spitzenplatz eingenommen haben.
                Ich meine, es muss unbedingt beides geben, allein schon weil nicht jeder im Turniersport aktiv sein kann und will. Bei der Zucht ist es dasselbe. Wir müssen uns auf Standards einigen, die für alle wichtig sind und zusätzlich kleine, aber feine Spezial-Zuchten haben für den Spitzensport (Spezial im Sinne von für den Spitzensport geeignet, weniger an der Disziplin festgemacht).
                Mit gegenseitigen Vorwürfen wird man nicht weiterkommen und wenn ich lese wie sich selbst hier im relativ kleinen Kreis der "HG-Gemeinde" gegenseitig fast an die Gurgel gegangen wird, stimmt mich das wenig zuversichtlich, dass wir das zu einer Interessenvertretung nötige "gemeinsam an einem Strang ziehen" hinbekommen können.
                Da schimpft Oh-Gloria auf 'Erlebenpferde' und weiß noch nicht einmal wovon er da überhaupt spricht, hier lehnt Vienna die "Zucht für den Eigenbedarf" mit Stuten ohne Leistungsnachweis ab und bekommt dafür gleich von Satania einen eingeschenkt, die ihr Crossover-Tierchen diskreditiert sieht.
                Genau so geht es an der Spitze doch auch ab: Einer hat eine gute Idee und das ruft sofort wen auf den Plan, der sich lieber selbst ins rechte Licht setzen will und das Projekt nach besten Kräften sabotiert. Diese menschlichen Schwächen ziehen sich bis in die höchsten Führungsetagen und verhindern sinnvolle Entscheidungen. Und je mehr dabei auf dem Spiel steht - meist Geld - desto anfälliger ist das System.

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                • Furioso-Fan
                  • 12.08.2004
                  • 10945

                  #9
                  Was sagt eine Staatsprämie darüber aus, ob ein Pferd für ein Kind tauglich ist oder nicht?
                  Garnichts.
                  und ich wage mal zu behaupten, daß man auf einem netten Mix evtl netter im kleinen Turniersport zurechtkommt als mit einem übermotorisierten elektrischen Flieger.
                  Nicht jedes Kind will einen Totilas, vielleicht als Bild am Bett oder auf dem Smartphone, aber beim Igeltreiben??? Eher hinderlich.
                  Hier braucht man Allrounder, Gebrauchspferde, und ob die dann immer so Staatsprämien-Eleven sind?

                  das vorweg.
                  Der Turniersport im kleinen Bereich wird auch deswegen immer unattraktiver, diee Hürden immer höher, weil die Regularien immer schärfer werden. Alleine das ganze völlig überzogene Impfgedönse, die Angst, durch falsche Medikamentierung vielleicht noch beim Doping erwischt zu werden, die inzwischen auch schon für die E-Dressur erforderliche FN-Eintragung, die viele, viele Zeit, die von den Eltern letztlich eingebracht werden muss, damits dann am WE klappt - es ist nicht nur G8.

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                  • silas
                    • 13.01.2011
                    • 4024

                    #10
                    Ohne unsere FN-Funktionäre "runtermachen" zu wollen, aber in Sachen Umsatzsteuerrecht haben sie total geschlafen, zumindest für Zuchttiere, wäre hier eine andere Loesung moeglich gewesen - da frage ich mich, wo ist hier die fachliche Beratung?

                    Beim Heissbrand sind sie dann doch noch aufgewacht, hier muss man sich aber auch beim Deutschen Bauernverband bedanken, der das Thema positiv begleitet hat - und in Sachen Unterstuetzung gegen die Pferdesteuer muessen wir uns in erster Linie beim Aktionsbuendnis und deren vielen Ehrenamtlichen bedanken, ohne deren jahrelange Recherchen, die FN gar nicht in der Lage waere, Gespraeche vorort wahrzunehmen. Gerade bei dieser Thematik leistet auch der Deutsche Bauernverband und der Bund der Steuerahler wichtige Lobbyarbeit zu unseren Gunsten.

                    Wenn ich dann noch lesen darf, dass sich IW und der Lockenkopf der FN gerade in Sachen Einstweilige Verfuegungen "duellieren", dann stellt sich mir schon die Frage nach der Glaubwuerdigkeit.

                    Mein persoenlicher Eindruck:
                    Bei akuten, auch politisch aktuellen Themen, reagiert die FN zu langsam, ich frage mich, ob eine adäquate Beratung vorhanden ist, ob auch gute Kontakte zu den einzelnen Arbeitsgruppen / Ausschuessen innerhalb unserer Politik vorhanden sind?

                    Oftmals empfinde ich das oeffentliche Auftreten, gelinde gesagt, als ungluecklich und ich meine, deshalb fuehlen sich viele Pferdefreunde dieser Organisation nicht mehr verbunden, egal ob es um Zucht, Reiterei geht.

                    Gerade in der Arbeit gegen die Pferdesteuer sollte dieser Punkt den Verantwortlichen deutlich werden, vielleicht stoesst dieser Prozess eine Veraenderung an. Nachdem wir hier neulich den 5 Jahresrhythmus bemerkten, denke ich, Veraenderungen benoetigen zuviel Zeit.

                    Für einen Aussenstehenden scheint es sich doch so darzustellen, wie FF es anreisst:
                    Da wird durch staendig neue Regularien unser Sport verschlimmbessert - bleibt aber aufgrund, der sich schnell aendernden gesellschaftlichen und politischen Veraenderungen in der Breite auf der Strecke.
                    Zuletzt geändert von silas; 13.02.2014, 07:11.
                    Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                    Kommentar

                    • Furioso-Fan
                      • 12.08.2004
                      • 10945

                      #11
                      Wie geht man denn in z.B. Großbritannien mit dem Strukturwandel um? Da ist ja schon immer Nachmittagsschule. Gut, eine Pferdesteuer wird es diesem Land wol nicht geben, solange die Queen lebt.
                      Und wie geht man dort um, daß inzwischen ein immer höherer Anteil Migrantenkinder vorhanden ist, die traditionell keinen Zug zum Pferd haben?
                      Das wäre ja hier auch wichtige Lobbyarbeit.

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                      • fanniemae
                        • 19.05.2007
                        • 3294

                        #12
                        Zitat von silas Beitrag anzeigen
                        ... als ungluecklich und ich meine, deshalb fuehlen sich viele Pferdefreunde dieser Organisation nicht mehr verbunden, egal ob es um Zucht, Reiterei geht.....
                        nicht m e h r verbunden?
                        ehrlich gesagt hatte ich bis vor kurzem gar keine ahnung, dass die FN in D das oberste "gremium" in sachen zucht ist... ich bin seit zwanzig jahren PN u habe die FN als reitsportorganisation wahrgenommen, mehr nicht.
                        als kürzlich jemand erwähnte, welche diskussionen derzeit den zuchtausschuss der FN umtreiben, habe ich zweimal nachgefragt.
                        zuchtausschuss?
                        sowas gibt es?
                        wer ist das und was machen die?
                        wie setzen die sich zusammen, wer wählt die, vor allem:
                        wer legitimiert die?
                        wem gegenüber sind die verantwortlich?
                        der souverän ist in diesem fall der züchter.
                        wo ist das bindeglied?

                        welchen wert hat so ein ausschuss wenn er nicht bis zum züchter selbst durchdringt u erkennbar ist?
                        wo erfahre ich als seit vielen jahren in mehreren verbänden aktiver züchter inwieweit ich direkt oder indirekt einem solchen zuchtausschuss überhaupt angeschlossen bin, was dieser ausschuss eigentlich tut, ob und wie der meine interessen vertritt und wenn nicht, warum nicht?


                        will heissen:
                        zumindest in sachen pferdezucht scheint mir die FN nicht der geeignete lobbyist.
                        wenn der züchter selbst schon ein wahrnehmungsproblem hat (von verständnis ganz zu schweigen) wie stellt sich das dann erst nach aussen dar?
                        www.muensterland-pferde.de

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                        • Leikakätzchen
                          • 18.10.2012
                          • 25

                          #13
                          Zitat von Furioso-Fan Beitrag anzeigen
                          Der Turniersport im kleinen Bereich wird auch deswegen immer unattraktiver, diee Hürden immer höher, weil die Regularien immer schärfer werden.
                          Hallo, ich bin zwar sonst nur stille Mitleserin, aber hier schalte ich mich mal ein. Ich hab eine hübsche Fidertanztochter, die bestimmt die ein oder anderen Anlagen für Turniere hat. Allerdings starte ich nicht auf Turniere und werde es auch nicht. (Vielleicht kleinere WBO-Veranstaltungen)

                          Wenn ich da schon den ganzen neumodischen Quatsch mit den vielen "tollen" neuen Reitabzeichen lese, was man alles für Lehrgänge und Prüfungen zu absolvieren hat, und was das alles kostet, da sage ich klar Nein-Danke. Dafür hab ich zum einen gar keine Zeit neben Arbeit und meinen Pferden, und zum anderen.... Was das alles kostet, neben den ganzen Eintragungen (bspw. für die E-Dressur)....


                          Da bleib ich lieber Wald-und Wiesenreiter.

                          Und mit der Pferdezucht schließ ich mich an, wusste bis neulich auch noch nicht, dass die FN da oberstes Gremium ist.

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                          • silas
                            • 13.01.2011
                            • 4024

                            #14
                            Speziell in GB wird nachmittags in Freizeitaktivitäten gefördert. WIr haben schon erfolgreich Pferde an diese Ponyclubs verkauft.

                            @ fanniemae
                            Ich stimme Dir zu. Leider habe ich jedoch keine konkrete und konstruktive Idee, wie ich von aussen zur Veraendeung beitragen kann. Bleibt mir nur, immer wieder Kritik zu aeussern, oder?
                            Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                            Kommentar

                            • fanniemae
                              • 19.05.2007
                              • 3294

                              #15
                              ich denke zumindest was den bereich ZUCHT angeht ist dies ein sehr sinnvolles thema für die aktuellen anstehenden jahresversammlungen der verbände.
                              nächste woche beispielsweise Oldbg/westf, da ist schleppinghoff immer persönlich unterwegs.
                              kommende woche Hanno/westf, das ist nicht notwendigerweise hochkarätig besetzt.
                              in jedem falle sind diese HVs das angemessene gremium von seiten des züchters den deligierten/vorstand einmal zu befragen zum thema pferdezucht&lobby - wer sind die gremien, wie findet die züchtervertretung statt, etc

                              stichwort:
                              angemessener lobbiismus in der pferdezucht - was kann die FN was die zuchtverbände selbst nicht viel besser können?

                              wozu bedarf es einer anonymen züchterfernen vertretung in und durch waf wenn die verantwortlichen und praktizierenden personen (zuchtverband, vorstand, geschäftsführung) sehr viel dichter dran sind und sowohl im echten leben als auch in der politik einen sehr viel besseren weil authentischeren job machen?
                              ich halte ein duo wie schade/schleppinghoff für sehr viel wirkungsvoller mit einem direktmandat ausgestattet um beispielsweise bei einer frau aigner auf den kopf geklopft zu haben als das ganze erst in einer weiteren instanz in waf zu kanalisieren u dann mit einem mehrköpfigen gremium (wasserkopf) verspätete oder gar nicht auf den weg zu bringen.


                              @ fanniemae
                              Ich stimme Dir zu. Leider habe ich jedoch keine konkrete und konstruktive Idee, wie ich von aussen zur Veraendeung beitragen kann. Bleibt mir nur, immer wieder Kritik zu aeussern, oder?

                              kritisieren oder eben erstmal hinterfragen.
                              da bieten sich die akuellen zuchtverbandsversammlungen geradezu an. zu hinterfragen wäre der reguläre sitzungsturnus des besagten zuchtausschuss' der FN u die frage, ob und wenn ja wie die wechselwirkungen von verbänden u zuchtausschuss funktionieren.
                              nach meinem empfinden gibt es solche wechslewirkungen gar nicht.
                              bereits der alljährliche turnus der zuchtversammlungen in den verbänden unterdrückt jede konstruktive umsetzung von fragen, vorschlägen, kritiken.
                              es funktioniert ja schon der informationsfluss von der basis an den vorstand nicht. DV an HV und zurück an den züchter (DV):
                              dieser offizielle weg sieht bereits ein ganzes jahr gremiensitzungswesen vor (von der DV im idealfall an die kommende HV oder direkt an den vorstand, mit glück enstprechende rückmeldung dann im jahr drauf bei der enstprechenden DV).

                              weil es i.d.r ein jahr dauert bis eine offizielle rückmeldung über den gremienweg an den züchter erfolgt.
                              wenn man hier die FN als weitere instanz einbindet ist klar, dass züchternähe und bodenhaftung als erstes auf der strecke bleiben.


                              frage:
                              wie ist das im ausland?
                              gibts da auch noch eine weitere (noch dazu private) übergeordnete organisation innerhalb derer die verbände sich organisieren (müssen) um überhaupt politisch gehör zu finden?
                              Zuletzt geändert von fanniemae; 13.02.2014, 11:32.
                              www.muensterland-pferde.de

                              Kommentar

                              • silas
                                • 13.01.2011
                                • 4024

                                #16
                                Wie sich Ausschuesse zusammensetzen, welche Zielsetzung sie haben, etc kann ich in der Satzung nachlesen, wie "wenig" oder besser gesagt effektiv diese Zusammenarbeit funzt, merken wir alle und wird ja, aus dem von Dir aufgezeigten Kommunikationsweg innerhalb meines Verbandes deutlich.

                                WIr befinden uns exakt an den Kritikpunkten, die letztes Jahr, am Ostermontag, angesprochen wurden. Seitdem hat sich, auch bei den von Dir benannten Herren, die gelebte Kommunikation nicht wirklich geändert.

                                Lobbyarbeit heisst vor allen Dingen, einen engen Kontakt zu den politischen Entscheidungsgremien zu pflegen, aktuelle Informationen der eigenen Basis im Konsens darstellen zu können.

                                Wenn ich jetzt mal aktuell anschaue, wie dies in Sachen Pferdesteuer gemanaged wird, dann muss hier auch mal klar zur Sprache kommen, dass die Verantwortlichen des VFD bessere Kontakte zu unseren Politikern pflegen, als die Verantwortlichen der FN. Ein Umstand, den ich persönlich als beschämend empfinde, für unsere "Dachorganisation".

                                Der von Dir hier aufgezeigte Weg nimmt Zeit in Anspruch, die nach meinem Empfinden bereits nicht mehr vorhanden ist. Bedeutende politische Entscheidungen, mit weitreichenden gesellschaftlichen Auswirkungen, wurden bereits getroffen, siehe G8.

                                ..und unser Lockenkopf duelliert sich mit IW..... bzw wir haben die "Vorreiter" Aktion... politisch hochaktuell!
                                Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

                                Kommentar

                                • Kluger Hans
                                  • 07.10.2013
                                  • 152

                                  #17
                                  Leider ist dem Großteil der Kommentare in diesem interessanten Thread zuzustimmen. Die Gemengelage macht eine Lösung der Probleme allerdings auch nicht leichter. Für mich sind nicht so sehr die handelnden (oder auch nicht handelnden) Personen das Thema. Vielmehr zeigt die gegenwärtige Situation eklatant die strukturellen Probleme in Pferdesport und Zucht auf. Die FN behauptet von sich, der Interessenvertreter für alle Reitsportler, Züchter, Pferdebesitzer und Pferde in Deutschland zu sein. Woher nimmt sie dieses Recht? Wenn es stimmt, dass es rund 1,6 Millionen regelmäßige Reiter in Deutschland gibt, dann muss man doch feststellen, dass die FN und ihre Unterorganisationen lediglich etwas mehr als 700.000 Vereinsmitglieder vertritt, also knapp weniger als die Hälfte. Woher kommt dann der Allmachtsanspruch der FN? Nur weil dort ein paar Olympiamedaillen verwaltet werden (denn erritten werden sie in erster Linie von den Pferden und Reitern) oder diese Organisation mit den durchaus guten Richtlinien für Reiten und Fahren eine Ausbildungsgrundlage publiziert, an die sich in der Realität (innerhalb und außerhalb des Turniersports) eh kaum einer hält.

                                  Wie uneins und damit auch uneffektiv diese Organisationsform FN ist, zeigen zwei aktuelle Beispiele aus meiner Sicht ganz gut. Im Dezember beschließt der FN-Bereich Zucht, in dem nicht weniger als 25 deutsche Zuchtverbände organisiert sind, dass Pferde, die von nicht geprüften Hengsten stammen, zukünftig keine vollen Papiere mehr erhalten. Zu dieser Entscheidung kann man stehen wie man will. Was allerdings meiner Meinung nicht geht, lese ich gerade im Landwirtschaftlichen Wochenblatt. Da verkündet der Geschäftsführer eines der FN angeschlossenen Zuchtverbandes, dass man gegen diese Regelung sei und sie deshalb auch im Geltungsbereich des eigenen Zuchtverbandes nicht umsetzen werde. Prinzip: Wir haben es zwar beschlossen, aber wir machen trotzdem unser eigenes Ding.

                                  Ein weiteres Beispiel ist der gerade zwischen der FN, Isabell Werth und dem Sponsor Fendt ausgetragene Streit bezüglich der positiven Medikationskontrolle des Pferdes El Santo. In aller Öffentlichkeit, und damit zur Freude aller Medien, hauen sich hier drei Parteien was oberhalb und unterhalb der Gürtellinie um die Ohren. Wie wirkt das eigentlich auf die Öffentlichkeit, die Medien und die Entscheidungsträger aus Politik und Wirtschaft?

                                  Auch der Turniersport auf niedrigerem Niveau bietet ein schönes Beispiel. Wir reden doch immer vom Europa der offenen Grenzen und das alle Normen europaweit anzupassen sind oder? In Deutschland hat jeder Landesverband (und mitunter sind das nur ein paar tausend Vereinsmitglieder) eigene, zum Teil sehr unterschiedliche „Besondere Bestimmung“ für den Turniersport. Ja geht’s denn noch? 1848 lässt grüßen.

                                  In den Beratungs- und Entscheidungsgremien der FN werden doch nur Themen diskutiert und Beschlüsse gefasst, die von einigen wenigen Vertretern von Partikularinteressen unter Nutzung ihrer Einflussmöglichkeiten vorgebracht und durchgeboxt wurden. Mit der ganz praktischen Realität und der Mehrheit von Pferdesport, Hobby und Zucht hat das doch nur noch am äußersten Rande etwas zu tun. Also gehört doch das ganze System auf den Prüfstand und den Gegebenheiten der heutigen Zeit angepasst.

                                  Das Thema Pferd erwirtschaft hierzulande zwischen 5 und 10 Milliarden Euro pro Jahr (so meine Informationen) und verschafft möglicherweise rund 200.000 Menschen Arbeit und Brot. Die Pferde wie die mit und von ihnen lebenden Menschen hätten eine bessere Struktur als die gegenwärtige verdient. Gute Strukturen verkraften auch mal über einen gewissen Zeitraum schlechte Rahmendingungen oder schwache Akteure. Bei schlechten Strukturen kann auch der beste Mensch nur wenig bewirken.

                                  Kommentar

                                  • wilabi
                                    • 21.05.2008
                                    • 2338

                                    #18
                                    .....schön auf den Punkt gebracht.

                                    Und wat macken wir nu ?

                                    Kommentar


                                    • #19
                                      Genau so sehe ich das auch. Wo gerade jemand nach dem Ausland gefragt hat: Es ist fraglos so, dass 'das Ausland' uns bis vor kurzem um die hervorragende Stellung und Organisation des Leistungssports in unserem Land (einschl. Zucht, ZWS, Jahrbuch etc.) beneidet und nachgeeifert hat.
                                      Dann sind jedoch einige Dinge passiert die man möglicherweise hätte absehen können weil sie eigentlich Naturgesetz sind: Wer satt ist, wird träge und verliert womöglich das Vermögen und die Bereitschaft, sich auf veränderte Bedingungen einzustellen.
                                      Die YPSOS-Studie ist mittlerweile 13 Jahre alt. Man kann nicht sagen, dass die FN nicht auf ihre Ergebnisse reagiert habe.
                                      Getan hat sich durchaus so einiges, nur leider wie ich meine großen Teils in die falsche Richtung.
                                      Man hat gedacht, man muss sich an den Zeitgeist anhängen und die Entwicklung gemäß 'instant reward' mitmachen. Meiner Ansicht nach wird das der Beschäftigung mit dem Pferd weder gerecht noch ist es durchführbar.
                                      Einen guten Sitz eignet man sich halt nicht mal eben im Vorbeigehen an und wer ehrlich ist, muss zugeben, dass man auch nach jahrzehntelanger Beschäftigung mit der Reiterei oder dem Pferd allgemein jeden Tag noch etwas neues dazulernt und lernen muss.
                                      Das Problem der "Motivationsabzeichen" ist nicht nur, dass sie einen Haufen Geld kosten sondern auch, dass sie den nicht-reitenden (oft auch nicht sachkundigen und wenig interessierten) Eltern eine völlig falsche Erwartungshaltung vermitteln denn das kleine Hufeisen wird als eine Art Pferdeführerschein wahrgenommen und die Eltern erwarten nachdem sie xyz Euro in Stunden und Prüfungsgebühr gesteckt haben, dass ihr Kindchen dann auch entsprechende Kompetenzen erworben hat. Hat es aber nicht.
                                      Die hat es leider meiner Erfahrung nach noch nicht einmal, wenn es sich durch ein 'richtiges' Reitabzeichen laviert hat. Die Kinder haben oft nicht mehr den geringsten Schimmer darüber, wieviel eigentlich so 5kg Heu sind.
                                      Da wird sich dann beim ersten eigenen Pferd ein HD-Ballen-Scheibchen hübsch aufgeschüttelt und in der Box zu einer augenscheinlich großen Mahlzeit drappiert. Zur Anschaffung desselben macht man sich erstaunlich wenig grundsätzliche Gedanken, kosten darf es nach Möglichkeit nicht mehr als 2.500 Euro. Dafür wird dann lieber mehrmals die Republik umrundet um wochenends Pferde auszuprobieren und Ausrüstung im Wert eines Kleinwagens angeschafft.
                                      Dabei ist die Reiterei nicht nur qualifiziert sondern auch gut geeignet um den gesellschaftlichen Gegenentwurf abzugeben: Statt der Initiative Jungs auf's Pferd hätte ich mir z.B. eine Initiative 'Kinder von der Straße' gewünscht.
                                      GB kann man mit Deutschland in Pferdeangelegenheiten nicht vergleichen und muss man vielleicht auch nicht. Dort hat man überdies mit ganz anderen Nöten zu kämpfen und ist meiner Ansicht nach auch nicht viel besser dran.

                                      Von unserer FN konnte ich nicht mal Zahlen zur wirtschaftlichen Bedeutung der Pferdebranche bekommen. Dabei umfasst der Jahresbericht auf den ich verwiesen wurde und den ich auch durchgeackert habe mehrere hundert Seiten und steckt voll von Zahlen.
                                      Und ja, ich bin auch seit fast 20 Jahren PM und auch mir ist völlig unbekannt, was der Zuchtausschuss je zielführendes in Gang gebracht hat.
                                      Das letzte woran ich mich erinnere war diese unsägliche HLP-Reform mit all ihren unnützen Folgen einschl. züchterischer Demontage der Sparte Vielseitigkeit und Abschiebung jeglicher interessanter Voll- und Halbbluthengste ins Nirvana der Vergessenheit
                                      Bei aller Liebe aber so wird das nichts.

                                      Kommentar

                                      • silas
                                        • 13.01.2011
                                        • 4024

                                        #20
                                        Zitat von wilabi Beitrag anzeigen
                                        .....schön auf den Punkt gebracht.

                                        Und wat macken wir nu ?
                                        Mir fehlen in diesem Thread die konstruktiven Lösungsansaetze bzw -ideen, wobei mir momentan auch keine einfallen.
                                        Silas, die ihre Freizeit aktiv mit ihren Pferden, ihrer reiterlichen Ausbildung und vielen Kontakten über den Tellerrand hinaus verbringt.

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