anlässlich des turnier der sieger vor dem münsterschen schloss waren in den prestigeträchtigen reitpferdeprüfungen mit vitalis und first selection zwei vierjährige landbeschäler am start. es ist dem landgestüt hoch anzurechnen, dass dreijährige hengste noch nicht im sport zu sehen sind. man gibt ihnen die nötige zeit zur reife und erspart ihnen unangemessenen verschleiss.
gut so!
ein solches sportkonzept ist darauf ausgerichtet, die jungen pferde dann im reiferen remontenalter 4-6jährig altersgerecht und gut ausgelbildet vorzeigen zu können.
diese einstellung verdient beifall.
nur:
wo sind sie denn?
mit rund 100 aktiven deckhengsten und 65 Mitarbeitern plus 21 auszubildenden (offizielle info webseite ldgst nrw) ist das landgestüt nicht nur der grösste hengsthalter in nrw, es dürfte auch der personell am besten ausgestattetste hengsthalter überhaupt sein.
sporteinsatz an sich gehört nicht zur traditionellen aufgabe eines landgestütes, hat sich aber im laufe der zeit als zwingende voraussetzung etabliert, wenn die hengste überhaupt eine nennenswerte anzahl von stuten zugeführt bekommen sollen. und wenn auch sporterfolge keinerlei masstab für die vererbungsqualität eines hengstes sind, so sind sie doch heutzutage massgebliche voraussetzung für bedeckungszahlen.
bedeckungen definieren die existenzberechtigung eines landgestütes in allererster hinsicht.
hierbei stehen besonders die neuzugänge und remonten im vordergrund denn die sind es, denen das hauptaugenmerk der züchter in der öffentlichkeit gilt. diese jahrgänge müssen sich als künftige vererber in diesem alter überhaupt erst etablieren können.
mit vitalis und first selection verzeichnete das landgestüt im jahr 2010 zwei der jetzt 4jrg dressurhengste unter allen in westfalen zum einsatz gekommenen hengsten mit mehr als 25 bedeckungen. dankeschön, don martino, derby dancer und jazz royal (um nur vier weitere dieses jahrgangs zu nennen) werden gar nicht aufgeführt und sind auch sportlich nicht (mehr) in erscheinung getreten.
letzteres mag der grund sein, weshalb diese hengste züchterisch nicht genutzt werden.
ähnliches gilt für die jahrgänge zuvor.
mit riccinos und sunday sind ganze zwei dressurhengste im kritischen alter von 5 und 6 für das bundeschampionat qualifiziert, mit first selection ist ein einziger vierjähriger als reservist überhaupt nur bei den reitpferden nominiert. als reservist, wohlgemerkt.
das gibt zu denken.
an der qualität der hengste liegt es sicher nicht, unsere landbeschäler in warendorf sind nicht besser und nicht schlechter als anderswo auch.
im gegenteil:
wer einen first selection anlässlich seiner auftritte auf der körung 2007 gesehen und darüberhinaus die körungen in verden und vechta besucht hat weiss, dass es sich bei diesem hengst wohl um einen der qualitätsvollsten und besten hengste seines jahrgangs überhaupt handelt. fest nominiert wurde dagegen vom westfälischen verband neben rocky lee mit revolverheld ein nicht einmal gekörter jahrgangskollege. das sagt viel aus über den eindruck, den die sportliche förderung der inzwischen vierjährigen hengste selbst bei den offiziellen hinterlässt.
wer die sichtung der 4jährgen hengste in handorf im juli gesehen hat versteht, wieso ein first selection trotz seiner überragenden grundqualität nicht fest nominiert wurde.
der auftritt auf dem turnier der sieger bestätigte diesen eindruck. der strahlende eindruck von einst ist verflogen, die erwartungen, die auch anlässlich der reichlich 8er und 9er HLPnoten noch aufrecht erhalten wurden, werden nicht erfüllt. selbiges gilt für dankeschön, der zu beginn des monats bereits in warstein das viereck ohne note verliess, dessen grundqualität und 8er und 9er HLPnoten ihn jedoch ebenso vielversprechend auszeichnen und dem die richter anlässlich seines letzten öffentliches auftrittes in handorf aufgrund rittigkeitsmängeln und zungenfehler zurecht nur 7er noten in harmonie der vorstellung und skala der ausbildung attestierten. von "top platzierungen" ist auf der seite des landgestütes zu diesen auftritten zu lesen - der eindruck relativiert sich wenn man weiss, dass der hengst überhaupt nur dank einer (für das publikum nicht nachvollziehbaren) disqualifikation eines vor ihm rangierten noch in die platzierung gerutscht ist.
harmonie der vorstellung und skala der ausbildung waren es auch, an denen es vitalis anlässlich seines auftrittes auf dem turnier der sieger mangelte. unter hochspannung absolvierte der hengst den ersten teil der prüfung, groben ungehorsam nennt man es, wenn ein pferd bei der ersten trabtour durchgeht und an der abteilung vorbei galoppiert. die teilnote 7 für die skala der ausbildung wurde vom publikum noch wohlgesonnen akzeptiert, die 8 für temperament und harmonie der vorstellung jedoch wurde zurecht mit lauten pfiffen und unmutäusserungen bedacht. zitat eines zuschauers:
"eine frechheit! auf jedem ländlichen turnier bekommt man dafür eine 5!"
das landgestütslogo auf der satteldecke mag die richter davon abgehalten haben, hier tatsächlich eine angemessene note zu geben, wie es manch ein verärgerter zuschauer auf der tribüne in worte fasste. tradition verpflichtet nun einmal und richter sind auch nur menschen.
nun handelt es sich um junge hengste und die können auch mal explodieren. das verzeiht man gern. tagesform ist nunmal variabel.
etwas ganz anderes ist es aber, wenn erkennbare mängel gemäss der skala der ausbildung konstant als roter faden die entwicklung der remonten begleiten und letztendlich zur folge haben, dass diese pferde im öffentlichen wettbewerb nicht mehr zu sehen sind.
was uns zurückführt zu der ausgangsfrage:
wo sind sie bloss, die vielversprechenden jungen dressurvererber des landgestütes?
wenn es an der grundqualität der hengste nicht liegt muss es zwangsläufig eine frage der ausbildung sein, die diese hengste nach einigen wenigen öffentlichen auftritten vom wettbewerb (und mithin aus den bedeckungslisten) verschwinden lässt. zum schaden der züchter und steuerzahler, die sich allesamt gern an publikumswirksamen positivauftritten (und entsprechenden bedeckungszahlen) "ihrer" hengste erfreuen würden.
unter 65 angestellten und 21 auszubildenden darf man eine handvoll qualifizierter ausbilder vermuten, die in der lage sind, pferd und reiter nachhaltig und vor allem korrekt zu fördern und formen. zum wirtschaftlichen wohl und ansehen eines landgestütes, das besonders in westfalen einer grossen tradition und güte verpflichtet ist.
tatsächlich hat das landgestüt einige jahre nicht unerheblich in beritt und ausbildung von ross und reiter investiert - unter reitmeister hinnemann war das sportkonzept des landgestütes von erfolg gekrönt:
bundeschampion fidermark, weltmeister laurentianer, unumstrittene sporterfolge auf breiter linie:
festivo, ehrentanz, delphi, riccio, um nur einige zu nennen. aushängeschild und vorzeigereiterei, vom remonten bis zum GPsieger, ganz egal wo man hinkam.
was ist davon geblieben?
eine derartige langfristig angelegte investition in beritt und ausbildung sollte sinnvoll umgesetzt nachhaltige multiplikatorenwirkung bis in die gegenwart zeigen.
tatsächlich ist dem landgestüt mit martin stamkötter ein verdienter talentierter bereiter aus dieser zeit geblieben. in der öffentlichkeit sieht man ihn indes nicht mehr, abgesehen von vereinzelten auftritten auf red diamond. der hengst hat seine qualität, keine frage, doch das bessere ist numal des guten feind. die grundqualität der zuvor genannten remontehengste ist eine liga für sich.
ihre erfolge sind es nicht.
zeit, das sport- und ausbildungskonzept zu überdenken?
verantwortung für beritt und ausbildung (wenn man sie selber vielleicht aus gründen der kompetenz verständlicherweise nicht wahrnimmt) delegiert man doch am vorteilhaftesten in hände, die sich über jahre durch nachhaltigkeit und positive erfolgskurven verdient gemacht haben?
förderungskonzepte, die sich durch abfallende erfolgskurven überdurchschnittlicher grundqualität auszeichnen sind mitnichten förderungswürdig und gehören dringend auf den prüfstand. qualitätsmanagement ist ein erfolgsrelevanter bestandteil eines jeden unternehmens, nicht nur in der freien wirtschaft. man wünscht sich in der tat sachlich kompetente organe, die dies auch einmal in warendorf konstruktiv hinterfragen.
einen bundeschampion mit landgestütslogo auf der satteldecke würden wir alle gern einmal wieder feiern.
an der qualität der hengste liegt es nicht.
www.muensterland-pferde.de
gut so!
ein solches sportkonzept ist darauf ausgerichtet, die jungen pferde dann im reiferen remontenalter 4-6jährig altersgerecht und gut ausgelbildet vorzeigen zu können.
diese einstellung verdient beifall.
nur:
wo sind sie denn?
mit rund 100 aktiven deckhengsten und 65 Mitarbeitern plus 21 auszubildenden (offizielle info webseite ldgst nrw) ist das landgestüt nicht nur der grösste hengsthalter in nrw, es dürfte auch der personell am besten ausgestattetste hengsthalter überhaupt sein.
sporteinsatz an sich gehört nicht zur traditionellen aufgabe eines landgestütes, hat sich aber im laufe der zeit als zwingende voraussetzung etabliert, wenn die hengste überhaupt eine nennenswerte anzahl von stuten zugeführt bekommen sollen. und wenn auch sporterfolge keinerlei masstab für die vererbungsqualität eines hengstes sind, so sind sie doch heutzutage massgebliche voraussetzung für bedeckungszahlen.
bedeckungen definieren die existenzberechtigung eines landgestütes in allererster hinsicht.
hierbei stehen besonders die neuzugänge und remonten im vordergrund denn die sind es, denen das hauptaugenmerk der züchter in der öffentlichkeit gilt. diese jahrgänge müssen sich als künftige vererber in diesem alter überhaupt erst etablieren können.
mit vitalis und first selection verzeichnete das landgestüt im jahr 2010 zwei der jetzt 4jrg dressurhengste unter allen in westfalen zum einsatz gekommenen hengsten mit mehr als 25 bedeckungen. dankeschön, don martino, derby dancer und jazz royal (um nur vier weitere dieses jahrgangs zu nennen) werden gar nicht aufgeführt und sind auch sportlich nicht (mehr) in erscheinung getreten.
letzteres mag der grund sein, weshalb diese hengste züchterisch nicht genutzt werden.
ähnliches gilt für die jahrgänge zuvor.
mit riccinos und sunday sind ganze zwei dressurhengste im kritischen alter von 5 und 6 für das bundeschampionat qualifiziert, mit first selection ist ein einziger vierjähriger als reservist überhaupt nur bei den reitpferden nominiert. als reservist, wohlgemerkt.
das gibt zu denken.
an der qualität der hengste liegt es sicher nicht, unsere landbeschäler in warendorf sind nicht besser und nicht schlechter als anderswo auch.
im gegenteil:
wer einen first selection anlässlich seiner auftritte auf der körung 2007 gesehen und darüberhinaus die körungen in verden und vechta besucht hat weiss, dass es sich bei diesem hengst wohl um einen der qualitätsvollsten und besten hengste seines jahrgangs überhaupt handelt. fest nominiert wurde dagegen vom westfälischen verband neben rocky lee mit revolverheld ein nicht einmal gekörter jahrgangskollege. das sagt viel aus über den eindruck, den die sportliche förderung der inzwischen vierjährigen hengste selbst bei den offiziellen hinterlässt.
wer die sichtung der 4jährgen hengste in handorf im juli gesehen hat versteht, wieso ein first selection trotz seiner überragenden grundqualität nicht fest nominiert wurde.
der auftritt auf dem turnier der sieger bestätigte diesen eindruck. der strahlende eindruck von einst ist verflogen, die erwartungen, die auch anlässlich der reichlich 8er und 9er HLPnoten noch aufrecht erhalten wurden, werden nicht erfüllt. selbiges gilt für dankeschön, der zu beginn des monats bereits in warstein das viereck ohne note verliess, dessen grundqualität und 8er und 9er HLPnoten ihn jedoch ebenso vielversprechend auszeichnen und dem die richter anlässlich seines letzten öffentliches auftrittes in handorf aufgrund rittigkeitsmängeln und zungenfehler zurecht nur 7er noten in harmonie der vorstellung und skala der ausbildung attestierten. von "top platzierungen" ist auf der seite des landgestütes zu diesen auftritten zu lesen - der eindruck relativiert sich wenn man weiss, dass der hengst überhaupt nur dank einer (für das publikum nicht nachvollziehbaren) disqualifikation eines vor ihm rangierten noch in die platzierung gerutscht ist.
harmonie der vorstellung und skala der ausbildung waren es auch, an denen es vitalis anlässlich seines auftrittes auf dem turnier der sieger mangelte. unter hochspannung absolvierte der hengst den ersten teil der prüfung, groben ungehorsam nennt man es, wenn ein pferd bei der ersten trabtour durchgeht und an der abteilung vorbei galoppiert. die teilnote 7 für die skala der ausbildung wurde vom publikum noch wohlgesonnen akzeptiert, die 8 für temperament und harmonie der vorstellung jedoch wurde zurecht mit lauten pfiffen und unmutäusserungen bedacht. zitat eines zuschauers:
"eine frechheit! auf jedem ländlichen turnier bekommt man dafür eine 5!"
das landgestütslogo auf der satteldecke mag die richter davon abgehalten haben, hier tatsächlich eine angemessene note zu geben, wie es manch ein verärgerter zuschauer auf der tribüne in worte fasste. tradition verpflichtet nun einmal und richter sind auch nur menschen.
nun handelt es sich um junge hengste und die können auch mal explodieren. das verzeiht man gern. tagesform ist nunmal variabel.
etwas ganz anderes ist es aber, wenn erkennbare mängel gemäss der skala der ausbildung konstant als roter faden die entwicklung der remonten begleiten und letztendlich zur folge haben, dass diese pferde im öffentlichen wettbewerb nicht mehr zu sehen sind.
was uns zurückführt zu der ausgangsfrage:
wo sind sie bloss, die vielversprechenden jungen dressurvererber des landgestütes?
wenn es an der grundqualität der hengste nicht liegt muss es zwangsläufig eine frage der ausbildung sein, die diese hengste nach einigen wenigen öffentlichen auftritten vom wettbewerb (und mithin aus den bedeckungslisten) verschwinden lässt. zum schaden der züchter und steuerzahler, die sich allesamt gern an publikumswirksamen positivauftritten (und entsprechenden bedeckungszahlen) "ihrer" hengste erfreuen würden.
unter 65 angestellten und 21 auszubildenden darf man eine handvoll qualifizierter ausbilder vermuten, die in der lage sind, pferd und reiter nachhaltig und vor allem korrekt zu fördern und formen. zum wirtschaftlichen wohl und ansehen eines landgestütes, das besonders in westfalen einer grossen tradition und güte verpflichtet ist.
tatsächlich hat das landgestüt einige jahre nicht unerheblich in beritt und ausbildung von ross und reiter investiert - unter reitmeister hinnemann war das sportkonzept des landgestütes von erfolg gekrönt:
bundeschampion fidermark, weltmeister laurentianer, unumstrittene sporterfolge auf breiter linie:
festivo, ehrentanz, delphi, riccio, um nur einige zu nennen. aushängeschild und vorzeigereiterei, vom remonten bis zum GPsieger, ganz egal wo man hinkam.
was ist davon geblieben?
eine derartige langfristig angelegte investition in beritt und ausbildung sollte sinnvoll umgesetzt nachhaltige multiplikatorenwirkung bis in die gegenwart zeigen.
tatsächlich ist dem landgestüt mit martin stamkötter ein verdienter talentierter bereiter aus dieser zeit geblieben. in der öffentlichkeit sieht man ihn indes nicht mehr, abgesehen von vereinzelten auftritten auf red diamond. der hengst hat seine qualität, keine frage, doch das bessere ist numal des guten feind. die grundqualität der zuvor genannten remontehengste ist eine liga für sich.
ihre erfolge sind es nicht.
zeit, das sport- und ausbildungskonzept zu überdenken?
verantwortung für beritt und ausbildung (wenn man sie selber vielleicht aus gründen der kompetenz verständlicherweise nicht wahrnimmt) delegiert man doch am vorteilhaftesten in hände, die sich über jahre durch nachhaltigkeit und positive erfolgskurven verdient gemacht haben?
förderungskonzepte, die sich durch abfallende erfolgskurven überdurchschnittlicher grundqualität auszeichnen sind mitnichten förderungswürdig und gehören dringend auf den prüfstand. qualitätsmanagement ist ein erfolgsrelevanter bestandteil eines jeden unternehmens, nicht nur in der freien wirtschaft. man wünscht sich in der tat sachlich kompetente organe, die dies auch einmal in warendorf konstruktiv hinterfragen.
einen bundeschampion mit landgestütslogo auf der satteldecke würden wir alle gern einmal wieder feiern.
an der qualität der hengste liegt es nicht.
www.muensterland-pferde.de
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