Krankheiten und Vererbung

[Miss Marple]

Welche Krankheiten werden als vererblich angesehen?
Welche kommen eher aus einer ungünstigen Aufzucht?
Wahrscheinlich gibt es auch viele Krankheiten, die aus beidem resultieren.

Welche Krankheiten würden Euch veranlassen, eine Stute aus der Zucht zu nehmen?

Danke für Eure Beiträge!

[Chagall]

Eine schlechter Hufrollenbefund!

[bagatelle]

Ekzemer, Chips, würde ich erst gar nicht in die Zucht reinnehmen.

[Devil's Dance]

Spat hat eine ausgesprochen hohe Heritabilität und wäre für mich ein absoluter Ausschlussgrund.


Es gibt natürlich auch Krankheitsbefunde, die für mich deshalb zum Zuchtausschluss führen würden, weil sie es unwahrscheinlich machen, dass eine Trächtigkeit erfolgreich zu Ende gebracht wird, z.B. rezidivierende Koliken, COB/Dämpfigkeit, EMS und natürlich alle gynäkologischen Erkrankungen

[Roddick]

Eine schlechter Hufrollenbefund!

wobei viele Hufrollenbefunde durch schlechte Hufbearbeitung und falsches Reiten entstehen

[Kringelfan]

wobei viele Hufrollenbefunde durch schlechte Hufbearbeitung und falsches Reiten entstehen

Auch eine mangelhafte Mineralstoffversorgung in der Aufzucht kann dazu beitragen!

[max-und-moritz]

Hallo,

Ekzemer, ohne wenn und aber.

Viele Grüße, max-und-moritz

[Arame]

Können Chips auch von falscher Aufzucht begünstigt werden?

[Devil's Dance]

Können Chips auch von falscher Aufzucht begünstigt werden?

ganz eindeutig: JA!!!!!!

Kupfermangel, Übergewicht, zu wenig bzw. unregelmäßige (und dann heftige) Bewegung der Fohlen während der Aufzucht begünstigen die Bildung von "Chips"

[monti]

die Veranlagung für Luftprobleme und Arthrose in einer Familie (egal ob menschliche Fam. oder Pferd) wird sehr stark vererbt....ich kann ein Lied davon singen - habe beides mitbekommen....und chronisch heißt IMMER - bis zum Ende des Lebens !

die chronischen Luftprobleme beim Menschen sind aber nicht so gravierend und können im mittleren Alter zum Stillstand kommen - beim Pferd eher nicht - der Hals ist zu lang (abhusten) und die Lunge beim Laufttier ist riesig....

genauso wird ein Charakter über die Stutenfamilie vererbt....dickfellig bis sensibel - leistungsbereit/stressverträglich/intelligent.....bis hin zu den sehr sensiblen und sehr leistungsbereiten Tieren, die dann aber zum Weben und Koppen und zu Magengeschwüren neigen (beim Menschen gibt es einen ähnlichen Typ)....hochintelligent und arbeitssüchtig - oft nicht lebenstüchtig - Raucher, Trinker, magenkrank, depressiv.....

ein Pferd mit einer guten Erbgesundheit:
keine chronischen Erkrankungen und keine Weichteilprobleme (Sehnen/Bänder) verträgt jede Menge schlechter Haltung - und ist trotzdem noch gesünder als weiche Tiere bei guter Haltung.....das ist meine persönliche Erfahrung !

[samira127]

hallo

wie sieht es bei rückenproblemen aus? züchten mit kissing spines oder einem wirbelengstand? bin da leider gerade akut von betroffen und nun steht die zukunft der stute in frage.

[monti]

....da kann ich nicht mitreden - früher gab es diese Problematik überhaupt nicht....aktuell waren damals Hufrolle, Luft- und Sehnenprobleme im Gespräch.... ich war in Ställen mit 40 bis 60 Pferden und da kann ich mich nicht an Spritzen in den Hals und Rücken erinnern - so wie es heute so oft praktiziert wird.....es wurden häufig Angußverbände gemacht und Spezialbeschlag bei Hufrolle und Spat....

[laconya]

früher gab es diese Problematik überhaupt nicht..

...doch,aber da hat noch kein Hahn nach gekräht

KS....kommt drauf an,ob erritten oder aufgrund ungünstiger körperlicher Konstitution.Hatten mal so einen Fall.Allerdings Wallach,der dann nach dreimonatiger schonender Grundausbildung klinische Erscheinungen hatte und hochgradig KS.Mit sowas sollte man natürlich nicht züchten.
Ist die Stute schon älter und im Sport gewesen, ist das m.M. nach nicht so eng zu sehen.Im Idealfall dann ein Fohlen ziehen,zweijährig röntgen und dann weitersehen.

Hufrolle ist wohl zu 25 % vererbbar,chips im Kniegelenk sind starl vererbbar----fällt mir grad noch so ein

[monti]

@laconya
mir kommt es so vor als ob früher nur über Hufrolle geredet wurde - und heute nur über kissing spines....

sicher hat es das damals auch gegeben aber nicht in diesem Ausmaß....da wurde höllisch darauf geachtet, die jungen Pferde rund über den Rücken zu reiten mit großem Bogen vor der Hand....das Geld saß nicht locker und einigermaßen gute Pferde waren wirklich Mangelware....

die röntgen ja jetzt neuerdings immer öfter auch den Hals und Rücken bei den Pferden.....gab es da nicht mal eine Studie, dass relativ viele Pferde engstehende Wirbel haben und nie Probleme damit ?

und ob diese Problematik z.B. auch öfter im Fahrer- und Vollblutlager auftritt, würde mich auch interessieren.....

[Tambo]

Monti, wenn ich bedenke, wie viele Hufrollenkranke Pferde ich früher kannte und wie wenig heute, hat sich die Zucht in der Beziehung wahrscheinlich verbessert. Außer bei den Quarter Horses .

Es gibt Spitzensportpferde mit megaschlechtem Röntgenbefund, da ist die Reiterei dann wirklich Rückenverbessernd. Wie war es reite dein Pferd vorwärts und richte es gerade, nicht reite dein Pferd rückwärts und richte es zugrunde......

Eine Isländertrainerin hat mir vor einiger Zeit erzählt, dass Kissing Spines und Spat auch bei den Isis weit verbreitet ist, teilweise ohne Auffälligkeiten beim Reiten und "nur" einem röntgenbefund. Welchen Einfluss die Reitweise dabei hat, wenn einfach das Pferd gespannt, der Sattel richtung Kruppe geschoben wird mit einem Schweifriemen dort gehalten und praktisch vom Hof weg getöltet wird kann man spekulieren. Es gibt auch gute Isi Reiter. Ich stand wahrscheinlich nur auf dem falschen Reiterhof.

[hike]

Inzwischen ist doch der Hals in!

[laconya]

Naja, und man sollte die damaligen Pferde auch nicht mit den heutigen vergleichen.Die meisten hatten doch ein anderes Kaliber und,sicherlich nicht ganz irrelevant, einen anderen Sattel (breitere Auflagefläche...bessere Gewichtsverteilung). Irgendwie spielen da immer so viele Faktoren eine Rolle wieso,weshalb und warum das jetzt so ist und nicht mehr anders.

Es gab doch auch schon Knochenfunde aus der Antike wo Pferde KS hatten.Das ist alles schon immer da gewesen und grundsätzlich eignet sich ein Pferd von Natur aus nicht zu dem wofür wir es nutzen (möchten).
Durch richtige Reiterei machen wir es ihm nur leichter und schonen es mehr.Und wenn wir die Zucht jetzt auf Langlebigkeit aufbauen wollen würden,dann würde das Endprodukt höchstwahrscheinlich völlig anders aussehen als das,was wir heute für erstrebenswert halten und was in unseren Augen "Leistung" bringt.

Sorry,ich schweife vom Thema ab

[Chagall]

Moment! Zur Zeit ist bei uns im Gebiet Diagnose "Fesselträger" in!
Sind wir damit hinten oder vorne?

[hike]

Fesselträger aber nicht bei AKU, oder?

[Tambo]

Ich dachte Kreuzbein Darm wäre die Modediagnose.... ?

Die Pferde waren eher etwas kleiner und wenn sie groß wurden waren Beine und Köpfe meistens auch entsprechend "groß" und stabil. Die Trensen von heute würden dem durchschnittlichen Wurster Awus Nachkommen nur mit Verlängerungsstück über die Ohren gehen. Und die meisten musste man länger überreden, dass sie ein Leben als Reitpferd toll finden bis die richtig liefen waren sie schon ein bisschen älter.

Die Sättel sind heutzutage aber eher besser angepasst.... Vielleicht auch zu gut um der Rückemuskulatur Platz zu geben sich zu entwickeln. Ein bekannter von mir der viele Jungpferde einreitet hatte sich meinen uralten (1978) Stübben Siegfried gekauft, der passt meistens irgenwie.

Fesselträger höre ich meistens bei Reitpferden die mit R wie rittig anfangen. (jetzt gehe ich mir den Mund mit Seife auswaschen) und hoffe der Spat von meinem Pferd macht sich gleich nicht sooo bemerkbar.