Ataxie beim Fohlen

[Sarah-Marie]

Ich kenne 2 pferde, die LEICHT ataktisch sind.
Beide sind/waren reitbar.

Das eine (als Fohlen durch einen Sturz ein Ataxie erhalten) hat durch den "schönen" Ataxietrab eine Überbeanspruchung der Bänder und Gelenke und wurde im Prinzip mit zehn Jahren Rentner.

Das andere (3 Jährig durch Herpesimpfung ataktisch) wird noch geritten, ist aber eben aufgrund der gesundheitlichen Probleme nicht sehr rittig.

Wie gesagt, beide haben nur eine leichte Ataxie.
ich würde mir das sehr gut überlegen!

[Martina62]

Ataxie

Wir haben im August unseren Jährling wegen Ataxie einschläfern lassen.
Er entwickelte sie direkt nach der Kastration im April, erst nur erkenntlich durch schlacksiges Laufen.
Hätte auch Wachstumsbedingt sein können.
Im August dann plötzlich extreme Einschränkungen mit MUskelveränderungen durch die Fehlhaltung. 2 Wochen später brauchte er schon Hilfe beim Aufstehen.
Klar sagen TA, dass es viele Therapiemöglichkeiten gibt - aber letztendlich ist ein Wallach zum Reiten da, das ist seine Bestimmung!

Es ist uns sicher nicht leicht gefallen, wir waren bei seiner geburt dabei und Es war ein richtig Guter, Siegerfohlen mit überragenden Gangarten.
Aber ich denke auch, dass ein Tier so eine Entscheidung verdient hat.
Ales andere ist Feigheit.

[Pani]

@ Dacil: Wir behandeln das Fohlen bereits täglich mit Bioresonanz-Therapie und ich habe auch eine sehr gute Tierärztin, die ganzheitlich Behandelt und in kürze mit einer Akupunktur-Behandlung beginnen wird. Man kann ja auch nicht alles auf einmal machen, aber ich versuche alles was möglich ist an ganzheitlichen Behandlungen und manuellen Therapien.
Trotzdem vielen Dank für den Namen des Therapeuten - den werde ich im Kopf behalten.
Solange das Fohlen keine eingeschränkte Lebensqualität hat werde ich mich sowieso nicht trennen. Ich hatte nur gehofft, dass jemand im Forum sagen kann "Ich hatte auch so einen und der ist wieder geworden".

Ich habe mit Ataxie beim Fohlen noch keine Erfahrungen machen müssen.
Jemand der schon einiges damit miterlebt hat,wird anders denken,aber ich würde auch alles erdenklich mögliche probieren,solange es für das Fohlen vertretbar ist.
Über Geld braucht man in so einen Fall nicht diskutieren,...hopp oder dropp.
Ich wünsche dir und deinem Fohlen Alles Gute und viel Kraft.

[Linu]

Wir haben eine Ataxie-Stute bei uns im Stall!
Als Fohlen lag die dumme Nuss immer hinter den Fressständen der Jährlinge und wenn mal einer raus wollte, ist er wohl drüber gestackst!
Resultat: Halswirbel angebrochen, Nervenschädigung... Ataxie total.

Der Besitzer hat viel Zeit und Geld investiert, einen der besten Ostheopathen etc. kommen lassen. Gut, die Stute war auch Siegerfohlen ( Abanos x Rubinstein ), da wollte man nicht gleich aufgeben!
Und was soll ich sagen? Schonend angeritten, viiiiiel Zeit gelassen, hat nachher Dressurpferde-A in Serie und Höchsnoten gewonnen, allerdings hat sie nun arge Probleme mit der Versammlung, wobei man nicht sagen kann, ob es nun von der Ataxie oder dem riesengroßen Galoppsprung kommt!
Der Reiter ist auch nicht der Stärkste!

Aber sie ist bisher nie gestürzt, gestolpert oder hat sonst irgendwelche Ausfallerscheidungen! Und die Prognosen bei ihr waren alles andere als gut!

[Ginella NB]

Ja Ja,

wenn es sich nicht um den Eigenen handelt, redet man sich immer leicht...

[Linu]

Wen meinst du damit und wieso?

Ich hab nichts bewertet, ich hab lediglich einen Erfahrungsbericht wiedergegeben! Ich weiß auch nicht, ob ich so viel Zeit und Geld investiert hätte!

[Ginella NB]

ich meine alle, die hier so einfach mir nichts dir nichts zur euthanasie raten....

[Linu]

Ach so, dachte schon!

Ich wüsste auch nicht, was ich tue! Als Züchter geht man ws den weg, der wirtschaftlich am sinnvollsten ist, als Privatperson versucht man wohl noch jede Menge!

[Chagall]

Das hat nix mit "mir nichts dir nichts" zu tun sondern mit Erfahrungswerten die man über die Jahre in Kliniken mitbekommt!

[Lori]

"Rübe ab" ist doch im Fall der Fälle, wenn es sich verschlimmert, schnell gemacht. Aber einmal tot ist immer tot ... und warum soll dieses Fohlen die Chance zum Leben nicht bekommen, wenn es doch scheinbar eher milde Symptome zeigt und ja offensichtlich relativ "kostenneutral" nebenher mitlaufen kann? Es besteht ja immer die Möglichkeit, dass es sich verwächst ... und wenn das nicht der Fall ist oder sich verschlechtert ist schnell eingeschläfert.
Ich gehöre sicher nicht zur Wendyfraktion, aber ich finde dieses pauschale Rübe ab in manchen Fällen eher vorschnell.
Wenn ich da z.B. an den Thread von Lindenhof denke, mit dem Jährling(?), der einen Tumor am/im Auge hatte. Da kam auch gleich "Rübe ab" ... der hat die Chance aber bekommen, wurde operiert und kam ja lt. Lindenhof bisher prima mit nur einem Auge durchs Leben.

[Waluga]

Bei "Nutztieren" wie Rindern, Schweinen, Schafen ist es ja schon längere Zeit so, dass man nur noch wenig in eine Behandlung investiert und das Tier lieber gleich beseitigt. Es kommt mir so vor, als ob dieses Prinzip in letzter Zeit auch immer mehr im Pferdebereich angewandt wird. Der Pferdemarkt ist voll, man kann sich ja günstig wieder ein neues holen.

@ari: Ich drücke Dir die Daumen mit dem alten Spruch "Erst wäg´s, dann wag´s!"

[ari]

Vielen Dank an Euch alle für die vielen Tips und Ratschläge.

Bevor die Gemüter vollends hochschlagen möchte ich doch noch eines sagen. Ich habe meine Anfrage in diese Forum gestellt um von Euren Erfahrungen zu profitieren nicht um eine Entscheidungshilfe für leben oder sterben lassen zu erhalten.
Es steht für mich außer Frage, dass die Chancen für das Fohlen eher gering einzuschätzen sind, aber solange die Lebensqualität des Tieres nicht eingeschränkt ist und eine geringe Chance auf Heilung besteht versuche ich auch alles was mir persönlich möglich ist. Wirtschaftlichkeit hin oder her - ich meine mit der Zucht auch eine Verantwortung für das einzelne Tier übernommen zu haben. Das hat auch nichts mit Sentimentalität zu tun sondern mit meiner persönliche Einstellung und nicht zuletzt auch mit der Möglichkeit das Fohlen ohne großen Kostenaufwand versorgen zu können.
Ich kann auch jeden verstehen, der aus einer anderen Erfahrungssituation einen anderen Standpunkt vertritt.

[Rotfuchs]

Ari, ich habe selber eine Stute, die durch diverse Unfälle immer wieder die HWS geschrottet hat. Sie war bestimmt schon 5 x totgesagt und hat sich immer wieder berappelt. Nerven brauchen viel Zeit, um zu regenerieren. Bei ihr hat es immer geklappt. Röntgenologisch ist ja bei Deinem Kleinen nichts zu sehen. Also handelt es sich offensichtlich um eine Nervenentzündung. Gib ihm die Chance auf Heilung, ich sehe das positiv. Sehr hilfreich und nicht teuer ist folgende Behandlung: Kurmäßig 4 Wochen lang alle 3 Tage eine Spritze Vitamin B (Sanum) + Folsäure sowie 1 x tgl. 15 Globuli Hypericum D30.

Die letzte Verletzung meiner Stute war ebenfalls an C6/C7, sie hat einen Anbinder umgerissen. Das Hämatom war riesig, direkt am Übergang zum Schulterblatt. Die Schmerzen und Nervenschädigungen waren so stark, dass sie extrem panisch wurde. Inzwischen ist der Unfall 5 Monate her und es sind keinerlei Schäden geblieben! Kopf hoch, das wird schon!

[Lara150]

Hallo zusammen, Hallo Ari,

Ich hole das Thema mal wieder hoch, wie ist das mit deinem Fohlen ausgegangen? Ich hoffe doch gut...?
Kannst du mehr darüber berichten, aber nur wenn es für dich ok ist?
Denn bei uns am Stall wurde bei einem Fohlen auch Ataxie festgestellt 1. Grades nach einem Sturz, allerdings ohne röntgen Befund. Deswegen wollte ich zu diesem Thema etwas mehr erfahren, weil ich davon noch nicht viel gehört habe.