War es abzusehen das der Pferdemarkt sich so entwickelt?

[Horsman]

Wir sehen ja hier aus den Beiträgen, dass zwei Seiten dieses Problem betrachten. Eine Seite vertritt die gewerblichen Pferdehalter/-züchter, die andere Seite, zu der auch ich gehöre, die Hobbyzüchter. Bei mir sind in der Vergangenheit schon des öfteren Stuten "leer" geblieben. Das hatte dann meist mit meiner beruflichen Tätigkeit zu tun, weil einfach die Zeit gefehlt hätte, um sich ordentlich um die Fohlen zu kümmern. Dann hatte ich mal wieder zwei Fohlen, usw.. Bei mir hat aber nie der zu erziehlende Gewinn eine Rolle gespielt. Natürlich war meine Pferdehaltung meistens nicht kostendeckend. Es ist eben mein Hobby, und ich weiß, dass das Geld kostet.Wenn ich dann abends nach Hause kam, ging ich mit meinen Hunden zur Koppel, setzte mich hin und sah den Tieren zu oder beschäftigte mich mit ihnen, dann war mir das das ganze Geld wert. Entspannung pur. Natürlich handelt, denkt und lebt jemand anders, wenn es seinem Lebensunterhalt dient.
Trotzdem finde ich es gut, einmal darüber gesprochen zu haben.

[amimaus]

Huhu Monti,
da hast Du recht aber was glaubst Du wo die Zuchtstuten hinkommen von den Züchtern die aufhören ?
Ich könnte mir vorstellen zu einem anderen größeren Züchter, selbst wenn eine Alte Stute nicht mit übernommen wird, so wird die Zuchtstutenanzahl auch nicht geringer... ist in der Landwirtschaft ja genauso mit den Kühen.. die Bauern die aufhören verkaufen die Kühe und die geben dann woanders Milch..
Ich denke es hilft nur von der Masse abgrenzen und ein Zuchtmotto entwickeln..

lg die ami

@Roger
wir haben im Moment in sehr großer Breite sehr gutes Pferdematerial und sehr gute Stuten in der Zucht - das nützt aber nichts, wenn der Markt überlaufen ist....es müssen noch mehr aufhören oder reduziueren, damit wir in einigen Jahren wieder mehr Nachfragen als Angebote haben...

[Irislucia]

Ich kenne immer noch erschreckend viele bäuerliche Züchter, die vollkommen am Markt vorbeizüchten (altmodische Kolosse ohne jede Sportleistung). Die Fohlen werden nicht vermarktet, weil das zu anstrengend und nicht besonders aussichtsreich wäre. Die 3-4jährigen werden roh nicht unter 6-8.000€ hergegeben, weil das ja die Mindestkosten sind, die reinkommen müssen um "kostendeckend" zu züchten.

Dabei sind sie vollkommen uneinsichtig gegenüber der Marktlage und der sich ständig vergrößernden eigenen Pferdebestände. Aber immer nach dem Motto wir züchten schon immer.
Aber die haben eben auch Freude daran ihren Pferden auf der Weide zuzusehen (Ich übrigens auch!) und finden da nichts befremdliches dran, wenn ihre Pferde über Freizeitniveau niemals hinauskommen. Im Gegenteil, das sind ja super Kumpeltypen. Und irgendwann müssen sie sich dann doch von ein paar Pferden trennen, weil es zu viele werden.

So malt jeder sein eigenes Bild vom Marktzerstörer. Wenn ich jemanden aus dem Zuchtgeschehen sperren dürfte, dann jedenfalls diese Gattung.

[Waluga]

Heute habe ich meine Zeitschriftensammlung ausgemistet. Bis vor kurzem hatte ich auch die schöne Zeitschrift "Pferde Zucht und Haltung" abonniert, habe da heute nachmittag fleißig drin geblättert. Ich war erstaunt, was Ende der 90er Jahre die Decktaxen, das Futter usw. gekostet haben. Wenn man das mit den heutigen Preisen vergleicht und dann die derzeitigen Fohlen- bzw. Pferdepreise dagegenstellt - au weia...

[Bolaika]

gelöscht

[monti]

@Farouche
vor ca 15 Jahen und früher wurden vermehrt Sportpferde aus Rußland eingeführt....entweder waren sie sehr billig und charakterlich höllisch und noch nicht mal als Freizeitpferde weiter zu verkaufen....und die richtig guten darunter - waren teuerer als die deutschen Sportpferde...

....ein Vetter von meinem damaligen Freund hat die Einfuhr in größerem Stil praktiziert und ist bankrott gegangen....wir haben ihm geholfen die Pferde zu arbeiten - aber es war teilweise lebensgefährlich und wir haben aufgehört....

wer ein gutes Pferd für "oben raus" will, fährt zu den Auktionen der großen Verbände - oder bringt viel Zeit mit und fährt bei den Züchtern rund....was die Züchter in Deutschland an korrektem Exterieur und bestem Interieur/Sporteignung gezüchtet haben, ist immer noch ein Vorsprung von mehreren Generationen.....

Pferde sind große Tiere, die viel fressen und viel Platz brauchen....also Luxusgüter.....und wer sich kein eigenes Pferd leisten kann, macht eine Reitbeteilung oder evtl. Käufergemeinschaft....

[sascha]

natürlich war es abzusehen, dass sich der pferdemarkt so weiterentwickelt. die fn hat verpasst sich um den reiterlichen nachwuchs zu bemühen, wer soll all die pferde reiten? das "internetzüchten" ist ja für viele so einfach. man bekommt den hengst nach wahl per post ins hausgeliefert. die zuchtverbände tragen doch fast jede stute ein und wenn man keine ahnung hat, kann man sich durch fachleute via forum den richtigen hengst für seine stute aussuchen. jetzt kann doch jeder vom schreibtisch aus problemlos züchten.
ich habe vor ein paar jahren die konsquenzen gezogen und schwerern herzens nicht mehr decken lassen. meine beiden stuten erfreuen sich bester gesundheit und ihres lebens und ich kann damit auch problemlos umgehen. ich kann mich gemütlich zurücklehnen und meinen bekannten, die jetzt schon wieder einen jahrgang im stall stehen haben zusehen wie sich sich von jahr zu jahr schwerer tun mit dem verkauf. die rechtliche seite der gewährleistung hat auch nicht unbedingt dazu beigetragen die pferdezucht attraktiver zugestalten. die vermarktung in den letzten 4-5 jahren hat definitv gelitten. trotz internet, hier wurde ja dem kleinen züchter ein durchaus tauglicher vermarktungsweg erschlossen, ist es trotzdem so, dass junge reitpferde mitunter mehrere monate brauchen um verkauft zu werden und dies teils für einen preis der einen die tränen in züchters augen treibt. die kosten für den züchter haben sich in den letzten 10-15 jahren druchaus verdoppelt. sowohl die decktaxen, tierarzt, tüv und futterkosten. die, die ihre pferde in pensionställen haben zahlen i.d.r. auch das doppelte, ebenso wenn ein guter beritt angesagt ist.
warum züchter, die ihre nachzucht wie sauerbier anbieten noch immer jedes jahr munter decken lassen kann ich nicht vertsehen. auch mit rosaroter brille besehen "es ist ja nur hobby", sollte es nicht unsummen an arbeit und geld verschlingen.
auch die "großen verkäufer" in diesem land, haben zur zeit erhebliche umsatzprobleme.
schaut man sich in der bevölkerung um, haben oft die die reichlich geld verdienen einen 12-14 stunden arbeitstag, den familien fehlt das geld für ein so teures hobby und die die gerade so als pferdehalter über die runden kommen kaufen sich nicht laufend die teuren kracher.

[Ginella NB]

schaut man sich in der bevölkerung um, haben oft die die reichlich geld verdienen einen 12-14 stunden arbeitstag

und suchen sich für das bisschen freizeit, was ihnen bleibt, dann lieber ein hobby, bei dem sie wenigstens saubere toiletten vorfinden...

[monti]

GINELLA !!!

....und was machen da z.B. die Wildwasserfahrer ?

ich hab z.B. meine Pferde so erzogen:
wenn ich länger im Gelände bin und zerre sie hinter mir her ins Gebüsch zum Pippimachen - bleiben sie so lange stehen bis ich die Reithose hochgezogen habe und aufgestiegen bin (trainiert mit Leckerli vor dem Losreiten)

[Syrah]

Vielleicht ist das noch ein Verkaufsargument für die Verkaufsanzeige: Bleibt brav stehen, wenn man im Gelände mal muß.
Bei mir mußten die Viecher früher 'Pilzfest' sein. Sprich, sie mußten damit leben können, daß ich dauernd runter bin, Pilze abgerupft habe, und dann in der mitgenommenen Plastiktüte mitgenommen habe (Korb wäre auf dem Pferd zu sperrig gewesen...). Die ersten Male, wenn die Tüte zum Einsatz kam, wurden die ganz schön flott, aber dann ging's.

Vielleicht muß man sich einfach nur neue Marktlücken erschließen;-)

[Greta]

Vielleicht ist das noch ein Verkaufsargument für die Verkaufsanzeige: Bleibt brav stehen, wenn man im Gelände mal muß.
Bei mir mußten die Viecher früher 'Pilzfest' sein. Sprich, sie mußten damit leben können, daß ich dauernd runter bin, Pilze abgerupft habe, und dann in der mitgenommenen Plastiktüte mitgenommen habe (Korb wäre auf dem Pferd zu sperrig gewesen...). Die ersten Male, wenn die Tüte zum Einsatz kam, wurden die ganz schön flott, aber dann ging's.

Vielleicht muß man sich einfach nur neue Marktlücken erschließen;-)

Find ich ne gute Idee.
Meine sind z.B Tennisfest. Man kann neben Ihnen gegen die Wand Tennis spielen und sie kennen es auch, wenn sie ein Ball mal trifft.
Ich hatte mal ne Interessetin, die beim Anblick meiner Kinder fast eine Krise bekam

Aber ist mir ehrlich noch nicht aufgefallen, das das jemanden interessiert...

[Ginella NB]

Vielleicht ist das noch ein Verkaufsargument für die Verkaufsanzeige: Bleibt brav stehen, wenn man im Gelände mal muß.

wer so ne schwache blase hat, kauft sich lieber ein westernpferd


die bleiben dann wenigstens auch noch stehn, wenn der reiter beim pinkeln ne ladung schrot vom jäger verpasst bekommt.