In diesem Thread soll es vor allem um die unterschiedliche Ausrichtung der Zucht, also der Zucht- Philosophie gehen. Die Einzelgenetik, sprich die eingesetzten Hengste spielen hierbei eine untergeordnete Rolle.
Seit kurzem steht uns Züchtern, mit dem Horsetelex Ranking ein weiteres Analyse Tool zur Verfügung, welches durchaus interessante Rückschlüsse zur Interpretation zulässt. Im Gegensatz zum bekannten WBFSH Ranking, welches sich nur auf die besten 6 Pferde eines Verbandes fokussiert, ist das IPV/ISV Verfahren von Horsetelex deutlich breiter aufgestellt. Fallstricke gibt aber auch hier und so ist hier der ein oder andere Blick in die Tiefe notwendig.
Beim Ranking 1,60 m Springen, werden mindestens 50 Pferde auf dem Niveau benötigt. Zur Berechnung fließen aber alle aktiven Pferde eines jeden Verbandes auf diesem Level ein. Erlangte Punkte werden durch die Anzahl der aktiven Pferde dividiert und bilden somit einen Durchschnittswert pro Population. Je höher der Durchschnittswert, desto höher die Platzierung im Verbänderanking.
Das hat zur Folge, daß kleine Verbände mit prozentualen Bedeckungen mit größeren Verbänden besser verglichen werden können. In allen Verbänden finden sich Pferde mit teilweise nur einem einzigen Start mit Platzierung auf 1,60m Level und Pferde mit regelmäßigen Platzierungen. Auch hier wird ein Durchschnittswert (Starts/Punkte) ermittelt. Dadurch kann ein Pferd mit nur einem Start und Top- Platzierung einen höheren Durchschnitt haben, als ein Pferd, welches regelmäßig auf diesem Niveau unterwegs ist.
Doch wie gesagt- das betrifft auch alle Verbände. Keine Berücksichtigung findet statt zu typischen Hallen- oder Freiland- Spezialisten unter den Pferden und Pferden die auf ein bestimmtes Event, wie zum Beispiel WM nur schonend eingesetzt werden. Dies spielt bei der dynamischen also gleitenden Berechnung eine nicht unerhebliche Rolle.
Interessanter Weise finden sich im benannten Ranking gleich 3 !!! Belgische Verbände/Stutbuch in den Top 5...

Das wirft die oben genannte Frage auf "Belgien vs. Deutschland"
Konzentrieren wir uns zu sehr in der Selektion auf Exterieur und zu wenig am Sport?
Natürlich folgt die Funktion einzelner Körperbereiche einem "gedachtem Ideal des Exterieurs" und steigert "theoretisch" auch die Haltbarkeit. Ich schreibe mit Absicht "theoretisch", denn letztlich ist der größte Killer in Sachen Haltbarkeit immer noch die Reitweise des Reiters.
Hierbei scheint mir wahrscheinlicher, das ein auf Spitzensport ausgerichtetes Zuchtprodukt auch zu einer höheren Wahrscheinlichkeit in "bessere" Hände gelangt und damit auch weniger anatomisch "fehlerhaft" belastet wird.
Bisweilen scheinen deutsche Züchter recht arrogant mit ihrem Blick nach Belgien zu sein und dies vor allem wegen Exterieur- Problemen...
Aber
Wer bis 1,60m kommt, scheint kein Haltbarkeitsproblem trotz schlechterem Exterieur zu haben.
Die ganze Geschichte hat auch in sofern aus meiner Sicht Markt- Relevanz, weil fasst jeder Züchter bestrebt ist, sein Zuchtprodukt zum frühst möglichen Gewinnzeitpunkt zu veräußern. Während hier zu Lande die Fohlenverkäufe doch stark rückläufig waren, ist man bei unseren Nachbarn bereits mit Embryo- Auktionen recht erfolgreich.
Ferner gibt es kein Land der Welt, welches derartig hohe Zahlen von Junghengstennutzung aufzuweisen hat, wie Deutschland. In Belgien nutzt man vorrangig Sporthengste die international erfolgreich sind.
Viele belgische Züchter verfahren nach dem Motto "alte vererbungssichere Stuten zum Junghengst und die jüngeren Stuten zu Sporthengsten- dann habe alle was davon und bringt die Zucht auch weiter"
Es darf gern hitzig diskutiert werden.
Seit kurzem steht uns Züchtern, mit dem Horsetelex Ranking ein weiteres Analyse Tool zur Verfügung, welches durchaus interessante Rückschlüsse zur Interpretation zulässt. Im Gegensatz zum bekannten WBFSH Ranking, welches sich nur auf die besten 6 Pferde eines Verbandes fokussiert, ist das IPV/ISV Verfahren von Horsetelex deutlich breiter aufgestellt. Fallstricke gibt aber auch hier und so ist hier der ein oder andere Blick in die Tiefe notwendig.
Beim Ranking 1,60 m Springen, werden mindestens 50 Pferde auf dem Niveau benötigt. Zur Berechnung fließen aber alle aktiven Pferde eines jeden Verbandes auf diesem Level ein. Erlangte Punkte werden durch die Anzahl der aktiven Pferde dividiert und bilden somit einen Durchschnittswert pro Population. Je höher der Durchschnittswert, desto höher die Platzierung im Verbänderanking.
Das hat zur Folge, daß kleine Verbände mit prozentualen Bedeckungen mit größeren Verbänden besser verglichen werden können. In allen Verbänden finden sich Pferde mit teilweise nur einem einzigen Start mit Platzierung auf 1,60m Level und Pferde mit regelmäßigen Platzierungen. Auch hier wird ein Durchschnittswert (Starts/Punkte) ermittelt. Dadurch kann ein Pferd mit nur einem Start und Top- Platzierung einen höheren Durchschnitt haben, als ein Pferd, welches regelmäßig auf diesem Niveau unterwegs ist.
Doch wie gesagt- das betrifft auch alle Verbände. Keine Berücksichtigung findet statt zu typischen Hallen- oder Freiland- Spezialisten unter den Pferden und Pferden die auf ein bestimmtes Event, wie zum Beispiel WM nur schonend eingesetzt werden. Dies spielt bei der dynamischen also gleitenden Berechnung eine nicht unerhebliche Rolle.
Interessanter Weise finden sich im benannten Ranking gleich 3 !!! Belgische Verbände/Stutbuch in den Top 5...

Das wirft die oben genannte Frage auf "Belgien vs. Deutschland"
Konzentrieren wir uns zu sehr in der Selektion auf Exterieur und zu wenig am Sport?
Natürlich folgt die Funktion einzelner Körperbereiche einem "gedachtem Ideal des Exterieurs" und steigert "theoretisch" auch die Haltbarkeit. Ich schreibe mit Absicht "theoretisch", denn letztlich ist der größte Killer in Sachen Haltbarkeit immer noch die Reitweise des Reiters.
Hierbei scheint mir wahrscheinlicher, das ein auf Spitzensport ausgerichtetes Zuchtprodukt auch zu einer höheren Wahrscheinlichkeit in "bessere" Hände gelangt und damit auch weniger anatomisch "fehlerhaft" belastet wird.
Bisweilen scheinen deutsche Züchter recht arrogant mit ihrem Blick nach Belgien zu sein und dies vor allem wegen Exterieur- Problemen...
Aber
Wer bis 1,60m kommt, scheint kein Haltbarkeitsproblem trotz schlechterem Exterieur zu haben.
Die ganze Geschichte hat auch in sofern aus meiner Sicht Markt- Relevanz, weil fasst jeder Züchter bestrebt ist, sein Zuchtprodukt zum frühst möglichen Gewinnzeitpunkt zu veräußern. Während hier zu Lande die Fohlenverkäufe doch stark rückläufig waren, ist man bei unseren Nachbarn bereits mit Embryo- Auktionen recht erfolgreich.
Ferner gibt es kein Land der Welt, welches derartig hohe Zahlen von Junghengstennutzung aufzuweisen hat, wie Deutschland. In Belgien nutzt man vorrangig Sporthengste die international erfolgreich sind.
Viele belgische Züchter verfahren nach dem Motto "alte vererbungssichere Stuten zum Junghengst und die jüngeren Stuten zu Sporthengsten- dann habe alle was davon und bringt die Zucht auch weiter"
Es darf gern hitzig diskutiert werden.
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