Dressurpferdezucht - Züchten Markt oder Sport???

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  • Furioso-Fan
    • 12.08.2004
    • 10945

    #21
    Brentina ist ein schlechtes Beispiel - denn gerade da ist ja Barclay auch noch unterwegs *g*

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    • fanniemae
      • 19.05.2007
      • 3294

      #22
      point taken :-)


      aber um auf alexandras eingangs gestellte frage zurückzukommen:
      "Kann man das so provokant sagen, dass die Dressurpferdezucht für den Sport, nichts mit der für den Markt gemeinsam hat? "

      doch, das hat sie.
      aber die meisten (spitzen)reiter rekrutieren ihre zukünftigen untersätzer nicht vom papier (will heissen: anpaarung u damit oft das nr.-eins-kriterium des züchters) sondern vom späteren "wohl" und "passgefühl" unterm sattel - und da ist dann eben alles erlaubt was gefällt, ganz egal was für ein papier.

      und oft wird abstammung -wenn überhaupt- eher mal als negativ-kriterium genommen i.s.v. "alles, nur einen xyz will ich gerade NICHT"....

      und DAS wäre dann wirklich mal ein aufschlussreiches kriterium für den (künftigen) züchter - aber gerade das erfährt man selten weil unpopuläre meinungen nunmal nicht publizierbar sind.
      www.muensterland-pferde.de

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      • Sallycat
        • 05.05.2004
        • 1305

        #23
        Ganz blöde bewahrheitet sich bei Sportpferden der uralte Satz: auf nem Papier kann man nicht reiten.

        Suche ich ein Sportpferd, dann sind mir Brand und Papier vollkommen schnurz, ganz wichtig ist der Kopf, was lassen sie mit sich machen und - wenn man das ganze ohne ständige Tierarztbegleitung machen will - die Härte.

        Die Abstammung kann da bei einigen Parametern eine Hilfestellung sein, mehr aber m.E. nicht.
        Für den Abverkauf (an uns Normal-Reiter) ist eine populäre Abstammung sicherlich sehr, sehr hilfreich; der Hinweis, der nahe Verwandte sei unter xyz sehr erfolgreich, klingt beim Casino-Bierchen immer gut....letztlich sollte aber jedes vernünftige Reitpferd über L hüpfen und L-Kringel drehen können und damit sind 90% aller Reiter vollkommen zufrieden.

        edit: Und bzgl. der Negativ-Parameter gebe ich Fannie vollkommen recht; DIE gibt es tatsächlich auch bei Profis....was, DAS ist ein xyz???
        Schöne Grüße

        Sallycat

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        • angel36
          • 18.07.2002
          • 2782

          #24
          Wonach geht dann ein Sportreiter, der ein Fohlen kaufen will?

          Schließlich gibt es da noch kein "Reitgefühl", welches den Blick in die Papiere ersetzt.

          Die obigen Ausführungen, denen man nur zustimmen kann, gelten eben erst für Pferde im Reitalter. Und vorher? Guckt man wohl doch ins Papier, Linie x vererbt dies und Linie y das?

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          • stefan
            • 21.12.2004
            • 3170

            #25
            ich finde die frage stellt sich gar nicht,weil der züchter meist gar keinen einfluss mehr auf die reiterliche entwicklung des pferdes hat!er kann durch planvolle zucht versuchen ein pferd mit viel GRUNDEVERANLAGUNG zu züchten und dann dafür sorgen,dass dieses qualitätspferd in entsprechende hände gelangt!
            jedes durchschnittlich veranlagte pferd sollte doch bei ENTSPRECHENDER ausbildung erfolgreich in M unterwegs sein können!wenn auch nicht ganz vorne aber zumindest im hinteren plazierungsfeld!
            wieviele pferde sieht man,die in der lage wären viel mehr zu leisten aber durch ihren reiter gehindert werden ihr volles potenzial zu zeigen!
            es ist eher notwendig das potenzial und können der reiter zu verbessern als das der pferde!denn das potenzial der pferde liegt wohl höher als die qualität der reiterlichen fähigkeiten!

            90 % der reiter ist doch mit einem pferd, dass RITTIG ist und DREI geichmäßig gute GGA vorweist absolut bestens bedient!

            die wahrscheinlichkeit ein championatspferd zu züchten ist sowas von schwindend gering, dass es einem sechser im lotto gleicht,weil einfach zu viele unberechenbare umstände dort mitspielen,dass es einfach schicksal ist falls solch ein fohlen mal entsprechende qualität, langlebigkeit, fürsorge und herrvorragende ausbildung unter dem RICHTIGEN reiter erfahren darf!

            deshalb scheint es für mich am sinnigsten ein pferd mit möglichst guter qualität zu züchten und dafür zu sorgen,dass es in die richtigen hände gelangt!
            dieser weg dürfte der erfolgsversprechende sein!!!

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            • hannoveraner
              • 11.06.2003
              • 3273

              #26
              weiß nicht, viele der hier benannten "springabstammungen" sind für mich meist klassische "doppelveranlagungen". espri hat mittlerweile mehr championatsdressurler als donnerhall (der hier aufgeführte war am ende des feldes!!).

              glück muss man haben, dass die talentierten pferde auch in gute und vor allem auch gut zum pferd passende hände kommen!! das sehe ich wie stefan!!

              die championatsreiter brauchen kämpfer------> die meisten reiter brauchen die nicht......
              auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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              • dumbledore
                • 11.04.2006
                • 1168

                #27
                @ angel36

                Fohlenkauf ist ein reines Lotteriespiel, nichts anderes.

                Man hofft, dass das schöne, bewegungsstarke Fohlen ein gutes Reitpferd werden wird, aber man weiß als Fohlenkäufer, dass jede einzelne der ungefähr 1000 Hürden bis zum S-Pferd (oder höher) das Aus bedeuten kann.
                Erstmal müssen sie gesund groß werden und ihre Bewegungsqualität behalten (das tun ja auch nicht alle). Dann müssen sie in der Ausbildung auch unter dem Reiter einen klaren Kopf behalten und mitarbeiten. An dem Punkt sind schon etwa die Hälfte der ehemaligen Fohlen raus aus dem Rennen. Dann kommen die ersten Turnierstarts und wieder erweisen sich etliche als nicht nervenstark genug. Meine Güte, habe ich letztes Jahr in den Reitpferdeprüfungen Kracher gesehen, die völlig verrückt waren (lag natürlich nicht immer nur am Pferd!) !!! Dann Versammlung?, wird die Kandare angenommen?, bleibt dabei die Aufrichtung noch erhalten?, fliegender Galoppwechsel auf den Punkt und sauber gesprungen?: hier sind nur noch weniger als 10 % der ursprünglichen Fohlen übrig. Von Sehnenproblemen und Pi und Pa rede ich mal gar nicht erst.
                Wir stehen in einem internationen Dressurstall und sehen, wie viele der jungen Pferde irgendwann im Laufe der Ausbildung aussortiert werden. Mal halten die Beine nicht, mal die Nerven, dann reichen die Grundgangarten doch nicht, der andere hat eine schlechte Passage etc etc etc. Und das ist in jedem großen Stall so.

                Als Fohlenkäufer guckt man schon auf Leistungen der Verwandtschaft, lief die Mutter, laufen die (Voll)Geschwister erfolgreich im Sport, wie stellen die sich an? Wie gleichbleibend ist die Vererbung der Mutter? Aber dafür muss man den Kontakt zu den Züchtern halten und sich regelmäßig Infos geben lassen. Aber eine Garantie? Nö! Maximal eine Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von 0,0001% auf 0,01 Prozent, dass das rauskommt, was man sich erhofft (naja, ein bisschen übertreiben darf ich doch, oder? ).

                Ich kaufe trotzdem gerne Fohlen und wenn ich einen eigenen Stall hätte, würde ich jedes Jahr mindestens 4-5 kaufen, einfach weil es so schön ist.
                Aber da ich Geld (leider ) nicht drucken kann, bleibt es bei dem Kauf ab und an, wenn ich denke, dass ich Fortuna vielleicht doch ein Schnippchen schlagen kann (seufz, das nennt man Selbstbetrug ).

                LG
                dumbledore

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                • dumbledore
                  • 11.04.2006
                  • 1168

                  #28
                  P.S. Klar guckt man auch aufs Papier.

                  Ich denke schon, dass es Hengste gibt, die eine überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft vererben. Dream of Heidelberg, Quattro B, Breitling, Vollkorn xx, Rosenkavalier z.B. (Liste ließe sich natürlich fortsetzen). Pferde mit diesen Hengsten im Pedigree, womöglich noch gehäuft, schaue ich mir eher an als andere.

                  Und ich rede nur von Dressur, von Springen verstehe ich null komma nix.

                  LG
                  dumbledore

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                  • frau holle reloaded
                    • 19.02.2007
                    • 773

                    #29
                    Zitat von fanniemae Beitrag anzeigen
                    hugo simon hat mal gesagt was interessiert mich der vollbruder meines pferdes - frag mich mal ob mein bruder reiten kann...!
                    ...ohjegale...und warum hat er dann ET klonen lassen???
                    jetzt muss ich aber lachen
                    Avatar: `cavalleria` von cavallieri xx aus der dekadenz von de niro-argentan

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                    • dumbledore
                      • 11.04.2006
                      • 1168

                      #30
                      Aber geklonte "Geschwister" (1=1) und normale Geschwister (tausende verschiedene Kombinationen möglich) liegen genetisch Welten auseinander. Das kann man nicht vergleichen.

                      LG
                      dumbledore

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                      • tina_178
                        • 18.03.2007
                        • 3704

                        #31
                        Zitat von frau holle reloaded Beitrag anzeigen
                        ...ohjegale...und warum hat er dann ET klonen lassen???
                        jetzt muss ich aber lachen
                        Vielleicht um einen Deckhengst zu bekommen? Quidam de Revel und andere sind ja auch schon geklont worden...
                        Lerne Schweigen, ohne zu platzen !

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                        • frau holle reloaded
                          • 19.02.2007
                          • 773

                          #32
                          ...ich denke halt,dass nicht alles,was hinkt ein vergleich ist...
                          et,der, seit ich ihn kenne,wallach ist,wird geklont,damit DAS dann der supertolle championats-pferde-macher wird???DA weiss man es ja anscheinend DOCH schon im vorhinein,dass es lauter aachen,euro-und olympia-pferde werden...
                          Avatar: `cavalleria` von cavallieri xx aus der dekadenz von de niro-argentan

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                          • rooby94
                            PREMIUM-Mitglied
                            • 08.03.2006
                            • 12634

                            #33
                            Ich mußte hier irgendwo mal ganz doll grinsen.
                            Da ging es um eine Auktion und um das Ausprobieren der Pferde.

                            Da fragten doch einige User sichtlich erschüttert :"Wie kann Olympiareiter xy denn DIESE Krücke ausprobieren? Die hat doch gar keinen Gang usw...." blablablasülz!

                            Es ist doch mitnichten so, dass die erfahrenen Dressurreiter ihre S-Pferde nach tollen GGAen aussuchen, da sind doch ganz andere Dinge viel wichtiger.

                            Ich kann öfter mal Hubertus SChmidt bei der täglichen Arbeit zuschauen. Da würde NIEMAND auf die Idee kommen, dass eine Wansuela die letzten Jahre mitgeholfen hat, die wichtigsten Dressurprüfungen weltweit zu gewinnen!
                            Auch dieses Pferd ist erst mit seinem Reiter eine Einheit und macht dann auf sich aufmerksam.
                            In meinen Augen ist der Beritt das wichtigste überhaupt- ist bei den Ponies noch deutlicher, als bei den WBs.

                            Zum Thema Zufallsprodukte: ich denke schon, dass eine gewisse qualitative Grundveranlagung in einem Stamm steckt- kommt aber auch hier wieder drauf an, was der Reiter/ Ausbilder draus macht...

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                            • Ginella NB

                              #34
                              aber jetzt gehen wir mal davon aus, das eine gewisse anzahl von nachkommen der heute vielfach gefragten modehengste früher oder später auch in fähigen profihänden landen wird.

                              egal ob springer od. dressurler.

                              dann ist es ja eigentlich nur eine frage der zeit, bis der ein oder andere nachkomme von denen auch im großen sport zu sehen ist.
                              deshalb hab ich grundsätzlich auch nix dagegen, solche hengste zu nutzen.
                              bin ja nicht darauf fixiert. aber wenn ich denke, dessen nachzucht könnte irgendwann auch was für den sport sein, warum nicht.......

                              ich kann mir einfach nicht vorstellen, das da später unter top-ausbildern dann absolut keiner der nachkommen "licht am horizont" sehen wird.

                              so tun hier aber immer viele rum, wenn die modehengste "verteufelt" werden...

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                              • Linaro3
                                • 28.09.2003
                                • 8079

                                #35
                                Zitat von Ginella NB Beitrag anzeigen
                                ich kann mir einfach nicht vorstellen, das da später unter top-ausbildern dann absolut keiner der nachkommen "licht am horizont" sehen wird.

                                so tun hier aber immer viele rum, wenn die modehengste "verteufelt" werden...
                                So was muss doch immer in Relation zu der Nutzung (Anzahl der Nachkommen) gesehen werden! Natürlich ist die Chance auf Treffer bei höherer Taktzahl Nachkommen deutlich größer! Für mich ist es ausschlaggebend, wieviel Nachzucht unterm Sattel eines bestimmten Hengstes, im Verhältnis zur Gesamtanzahl der Nachkommenschaft klassische Reitpferdepoints aufweisen, die ihnen zumindest mal körperlich eine gewisse Grundvoraussetzung bieten! Wie sagte dass, einer der großen Hippologen immer: "Ein Dressurpferd muss erstmal auch aussehen wie ein Dressurpferd!" Und das fängt doch bei simplen Dingen wie Schulter, Rahmen, Fundament, Hinterbein an und endet mit den Feinheiten wie Tragkraft, Hebel, Rittigkeitswerte, Einstellung usw.! Bei vielen Modehengsten sind diese für mich grundlegenden Dinge schon kaum gewährleistet.

                                Ich weiß ich wiederhole mich, aber vor kurzem habe ich mir einen dieser Modekandidaten in einer offenen S oder M Dressur ansehen dürfen! Meine Güte, da hört mein Grundverständnis auf, warum sich so einer x-fach pro Jahrgang vermehrt und alle das Dressurpferdezucht nennen!
                                Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

                                www.pferdezucht-nordheide.de

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                                • Sallycat
                                  • 05.05.2004
                                  • 1305

                                  #36
                                  Ich denke auch, die Relation ist da sehr, sehr wichtig!

                                  Schönes Beispiel sind doch auch große Züchter (Lewitz & Co); wieviele landen da im Sport - jetzt über L/M-Niveau hinaus.

                                  Zu der Frage der Fohlenkäufe von Profis: schaut Euch mal die Junpferdeherden von z.B. Ramsbrock an.....klar, hat der diverse Hengste jedes Jahr dabei, aber die Masse fällt durchs Raster.
                                  Wenn Profis Fohlen kaufen, dürfte der Schnapp im Hinterkopf sein, von 100 ist einer dabei und der finanziert dann die restlichen 99.
                                  Schöne Grüße

                                  Sallycat

                                  Kommentar


                                  • #37
                                    Schließe mich Linaro 3 und Sallycat an.
                                    Die Relation ist sehr wichtig!!
                                    Und es gibt einige Hengste die bei ganz geringen Deckzahlen hervorragende sporterfolgreiche Nachzucht gebracht haben.
                                    Da kann man aber auch davon ausgehen, daß die nicht immer die allerbesten Stuten hatten und trotzdem was vollbracht haben.
                                    Wundert mich, daß solche Hengste nicht mehr in der Sportpferdezucht genutzt werden... Man weiß doch bei diesen Hengsten viel über die Verbung und könnte viele Schwächen der Stuten versuchen gezielt zu verbessern.
                                    Bei den Modehengsten und den riesen Jahrgängen dieser wird es immer welche geben die es nach oben schaffen. Es gibt ja auch noch die Mutter. Aber wir werden sehen wo die Masse bleibt. Und da sieht man die Relation.
                                    Ich finde es nicht schlimm wenn Modehengste unter dem Aspekt genutzt werden, etwas an der Stute zu verbessern und das man das was bei dem Hengst vielleicht nicht gut ist dabei in Kauf nimmt oder durch die Vererbung der Stute ausgleichen kann.
                                    Aber diese Massenproduktion einiger Jahrgänge wo die Züchter nur hinrennen weil sie sich einen tollen Verkaufserfolg erhoffen oder der Hengst gerad so gefragt ist sehe ich sehr kritisch... Und daraus wird auch die Masse entstehen wo ich mal gespannt bin was daraus wird
                                    Und wenn ich mir den Fohlenjahrgang einiger Modehengste angucke fehlen auch mir oftmals genau die von Linaro beschriebenen Dinge die ein zukünftiges Dressurpferd mitbringen sollte. Besonders stört mich eben ein schlechtes Hinterbein, was in seiner natürlichen Bewegung nicht unter den Schwerpunkt fußt, was aus meiner Sicht aber als Grundvorraussetzung für die reele Versammlung notwendig ist. Also ab L-Niveau im Breitensport.
                                    Und es soll doch ein Reitpferd werden und kein Showpferd
                                    Es würde mich viel stolzer machen ein Pferd gezüchtet zu haben, was es im Sport mal weit nach oben schafft als einen Verkaufsschlager auf einer Auktion!
                                    Zuletzt geändert von Gast; 04.07.2007, 15:59.

                                    Kommentar

                                    • drosselklang
                                      • 20.01.2007
                                      • 310

                                      #38
                                      Manchmal habe ich auf Fohlenschauen das Bedürfniss ein Bild von den Aussagen der Züchter und Richter zu machen. Ein Foto, was deren Beschreibung und Vorstellung des fertigen "Zuchtproduktes" widerspiegelt. Dieses Bild würde ich dann denjenigen nach drei Jahren gerne vor die Nase halten und daneben das tatsächliche "Endprodukt". Ich glaube, einige würden dann vielleicht mal zum Nachdenken kommen.

                                      Sicher können wir hoffen und versuchen bei der Wahl des passenden Hengstes, Eigenschaften zu verstärken oder mindern. Das versuche ich auch - doch letztendlich spielt die Natur ihr eigenes Spiel - Gott sei Dank. Vielen Züchtern ist das irgendwie nicht mehr bewußt und man "produziert" mit großer Wahrscheinlichkeit am Markt vorbei, und das nicht, weil der falsche Hengst zur Stute gewählt wurde sondern 1. weil kaum ein Züchter in der Lage ist seine Youngster auf den Markt vorzubereiten (Vertrauen, Handling, etc. pp.). Und wenn es 2. dann nach noch nicht einmal drei Jahren soweit ist, dass das Zuchtprodukt unter den Sattel soll, werden Kosten gescheut für einen professionellen Beritt, der natürlich nach 4 Wochen abgeschlossen sein soll.

                                      Fazit: Der Markt ist nicht im internationalen Sport und auch nicht bei Lieschen von nebenan zu finden. Der Markt ist dort zu suchen, wo Menschen in Hoffnung leben (wofür auch immer), dort wo viel Geld für Hoffnungsträger (am besten Strampler) ausgegeben wird, z.B. auf Auktionen oder vielleicht auch nur auf der Fohlenschau des PZV, da sich dort evtl. ein potentieller Käufer befinden könnte. Der Markt geht in vielen Fällen nur bis zum Ende der Weidesaison, wenn die meisten "Hoffnungsträger" abgesetzt werden, der Stall aber eigentlich schon überfüllt ist. Dann ist der Zeitpunkt gekommen für den wirklichen Markt: Der Grosshändler kommt und sammelt alle übrig gebliebenen Hoffnungsträger ein um sie für den Züchter zu vermarkten. Häufig auf großen Transporten ins Ungewisse. Von dort weiter in die weite Welt des großen Marktes. So manch ein vierbeiniger Athlet hat genau über diese Schiene mit viel Glück seinen Platz gefunden ... viele aber wiederum nicht.

                                      Vielleicht sollten wir uns manchmal einfach nur auf das Wesentliche konzentrieren. Dazu gehört auch die Verantwortung für ein Leben, das auf unser Zutun hin zur Welt kommt. Auch wenn die Hoffnung auf einen großen Treffer nicht erfüllt wurde.

                                      Das ist keine Pauschalisierung aller Züchter, doch in meinem näheren und weiteren Umfeld ist es genau so. Und zwar nicht nur bei kleinen bäuerlichen Betrieben auch bei namhaften "grossen" Züchtern.

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                                      • monti
                                        • 13.10.2003
                                        • 11758

                                        #39
                                        @fanniemae, Stefan, hannoveraner und dumbledore.....

                                        KLASSE - besser kann man die Problematik nicht formulieren und das Thema von verschiedenen Seiten angehen....

                                        ......Danke für Eure Beiträge !
                                        Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                                        • agm
                                          • 21.05.2007
                                          • 1767

                                          #40
                                          ich bin auch sehr erfreut, das es endlich mal wieder eine richtig schöne Diskussion hier im Forum gibt

                                          Vielen Dank! Im großen und ganzen kann ich meinen Vorrednern nur anschließen.

                                          Wie kann man die Problematik lösen?? Möchte man überhaupt lösen? Was zieht ihr für Euch aus dieser Diskussion? Einfach weitermachen wie bisher? Umdenken?
                                          Zuletzt geändert von agm; 05.07.2007, 10:50.
                                          ?

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