Hallo,
ich steh vor einer schwierigen haltungstechnischen Entscheidung und möchte deshalb die erfahrenen Jungpferdeaufzüchter unter euch um eure Meinung bitten. Ich werde versuchen, mich kurz zu fassen
.
Also, mein 1 1/2 jähriger Junghengst, der normalerweise in der Aufzucht steht, hat sich vor etwa 4Wochen eine schwere Knieverletzung zugezogen (Prellung, Bluterguss, Verschiebung des Wadenbeins, Beteiligung der Wachstumsfuge, ev, auch Bänder betroffen). Der Tierarzt hat Boxen/Paddockruhe verordnet und unbedingt Trennung von der Herde, da ein neuerlicher Schlag eines anderen pferdes das Ende bedeuten könnte, das ist im Aufzuchtsstall nicht möglich, deshalb hab ich den Kleinen erstmal zu uns in den Stall geholt, dort steht er jetzt seit 4Wochen in einer großen Außenbox mit täglichem Wiesen bzw. Sandpaddockgang.
Die Lahmheit hat sich gottseidank gebessert (anfangs ging er nur auf 3Beinen), ist aber noch immer deutlich sichtbar, laut Tierarzt muss er mindestens noch ein Monat getrennt von den anderen bleiben, besser wären noch 2Monate bzw. muss man sehen, wie es sich entwickelt.
Da sich die ganze Geschichte dann schon sehr in den Winter hineinzieht und es schwer ist, den Kleinen bei Schnee und Eis wieder in die Herde zu integrieren ohne eine neue verletzung zu riskieren. Deshalb bin ich ehrlich gesagt stark am Überlegen, ob ich ihn den Winter über nicht hier im Stall lassen soll und erst wieder im Frühjahr auf die Sommerweide schicken soll. Andererseits ist es mir natürlich klar, dass ein Winter in einem "normalen" Stall nicht unbedingt das Optimale ist. Deshalb würde ich gerne eure Meinung hören.
Zu den Haltungsbedingungen in den beiden Ställen:
(im Winter)
AUFZUCHTSSTALL:
-tagsüber je nach Wetter 5 bis 6Stunden Auslauf (etwa 100m mal 100m, sehr hügelig, bei Eis nur sehr schwer begehbar) mit den anderen Junghengsten und 2Oldies, den Rest der Zeit Boxen a etwa 9m², eher dunkel und muffig, sehr dreckige Einstreu (Späne)
-leider Probleme mit dem Futter, im Auslauf gibt es gar nichts zu fressen, in der Nacht leider nur sehr wenig Heu (wir hatten letztes Jahr deshalb Probleme mit Magengeschwüren), getränkt wird 2mal täglich (Wasser funktioniert im Winter nicht)
Großer Vorteil: relativ großer Auslauf und Gesellschaft Gleichaltriger
ANDERER STALL:
-tagsüber etwa 3 bis 4 Stunden Auslauf in etwa 10 mal 10m befestigten Auslauf, wenn er gesund ist, ev. mit einem 2.Pferd (ca. 3jähriger Wallach), den Rst der Zeit Paddockbox (fast 30m²), sehr hell, luftig und sauber
-ständig Rauhfutter (Heu und Stroh) zur freien Verfügung, ebenso Selbsttränker, über die Boxen und Paddockwände auch Sozialkontakt zu Wallachen jederzeit möglich
Nachteil: nur kleiner Auslauf und die anderen Pferde sind halt älter
Im Sommer, d.h. ab etwa Mai kommt er auf alle Fälle wieder mit anderen Junghengsten auf riesige Sommerweiden, es geht eben "nur" um den Winter und um die Ausheilung der Verletzung.
Klar, beides ist nicht ideal, im Aufzuchtsstall befürchte ich halt wieder Verletzungen und Magengeschwüre, im anderen Stall ev. Schädigungen durch etwas unübliche Haltung.
So, wer sich durch den Roman gekämpft hat: Was haltet ihr für das geringere Übel? Schadet einem bald 2jährigen ein Winter im Reitstall sehr?
Danke im Vorraus.
Liebe Grüße,
Julia
ich steh vor einer schwierigen haltungstechnischen Entscheidung und möchte deshalb die erfahrenen Jungpferdeaufzüchter unter euch um eure Meinung bitten. Ich werde versuchen, mich kurz zu fassen

Also, mein 1 1/2 jähriger Junghengst, der normalerweise in der Aufzucht steht, hat sich vor etwa 4Wochen eine schwere Knieverletzung zugezogen (Prellung, Bluterguss, Verschiebung des Wadenbeins, Beteiligung der Wachstumsfuge, ev, auch Bänder betroffen). Der Tierarzt hat Boxen/Paddockruhe verordnet und unbedingt Trennung von der Herde, da ein neuerlicher Schlag eines anderen pferdes das Ende bedeuten könnte, das ist im Aufzuchtsstall nicht möglich, deshalb hab ich den Kleinen erstmal zu uns in den Stall geholt, dort steht er jetzt seit 4Wochen in einer großen Außenbox mit täglichem Wiesen bzw. Sandpaddockgang.
Die Lahmheit hat sich gottseidank gebessert (anfangs ging er nur auf 3Beinen), ist aber noch immer deutlich sichtbar, laut Tierarzt muss er mindestens noch ein Monat getrennt von den anderen bleiben, besser wären noch 2Monate bzw. muss man sehen, wie es sich entwickelt.
Da sich die ganze Geschichte dann schon sehr in den Winter hineinzieht und es schwer ist, den Kleinen bei Schnee und Eis wieder in die Herde zu integrieren ohne eine neue verletzung zu riskieren. Deshalb bin ich ehrlich gesagt stark am Überlegen, ob ich ihn den Winter über nicht hier im Stall lassen soll und erst wieder im Frühjahr auf die Sommerweide schicken soll. Andererseits ist es mir natürlich klar, dass ein Winter in einem "normalen" Stall nicht unbedingt das Optimale ist. Deshalb würde ich gerne eure Meinung hören.
Zu den Haltungsbedingungen in den beiden Ställen:
(im Winter)
AUFZUCHTSSTALL:
-tagsüber je nach Wetter 5 bis 6Stunden Auslauf (etwa 100m mal 100m, sehr hügelig, bei Eis nur sehr schwer begehbar) mit den anderen Junghengsten und 2Oldies, den Rest der Zeit Boxen a etwa 9m², eher dunkel und muffig, sehr dreckige Einstreu (Späne)
-leider Probleme mit dem Futter, im Auslauf gibt es gar nichts zu fressen, in der Nacht leider nur sehr wenig Heu (wir hatten letztes Jahr deshalb Probleme mit Magengeschwüren), getränkt wird 2mal täglich (Wasser funktioniert im Winter nicht)
Großer Vorteil: relativ großer Auslauf und Gesellschaft Gleichaltriger
ANDERER STALL:
-tagsüber etwa 3 bis 4 Stunden Auslauf in etwa 10 mal 10m befestigten Auslauf, wenn er gesund ist, ev. mit einem 2.Pferd (ca. 3jähriger Wallach), den Rst der Zeit Paddockbox (fast 30m²), sehr hell, luftig und sauber
-ständig Rauhfutter (Heu und Stroh) zur freien Verfügung, ebenso Selbsttränker, über die Boxen und Paddockwände auch Sozialkontakt zu Wallachen jederzeit möglich
Nachteil: nur kleiner Auslauf und die anderen Pferde sind halt älter
Im Sommer, d.h. ab etwa Mai kommt er auf alle Fälle wieder mit anderen Junghengsten auf riesige Sommerweiden, es geht eben "nur" um den Winter und um die Ausheilung der Verletzung.
Klar, beides ist nicht ideal, im Aufzuchtsstall befürchte ich halt wieder Verletzungen und Magengeschwüre, im anderen Stall ev. Schädigungen durch etwas unübliche Haltung.
So, wer sich durch den Roman gekämpft hat: Was haltet ihr für das geringere Übel? Schadet einem bald 2jährigen ein Winter im Reitstall sehr?
Danke im Vorraus.
Liebe Grüße,
Julia
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