Ethik in der Zucht!

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  • Wendyman
    • 13.11.2002
    • 250

    Ethik in der Zucht!

    Hallo,
    mich hat die Topic über Chps Leistungsvermögen ein wenig nachdenklich gemacht. Würdet Ihr mit einen Hengst züchten der absolute Spitzenpferde macht, aber z.B. Chips vererbt. Ich denke oft daran, dass in der Quarterhorse Zucht auch Hengste stark frequentiert sind, die eine tödliche Stoffwechselkrankheit vererben (Name der Krankheit ist mir leider entfallen), die aber absolute reining Kracher machen. Devise: Wenn der Bock genügend Schleifen gesammelt hat ist es egal, dass er mit 14 platt ist.
    Ich frag mich auch manchmal, wieso man Hunde züchtet die nur mit Kaiserschnitt zur Welt kommen Können, die wegen der Fehlenden Schnauze ungünstig gelagerte Tränenkanäle haben und ständig an einer Bindehautentzündung leiden. Oder ich denke an Mini Shettys, bei denen jede fünfte Geburt problematisch verläuft, weil die Kopfproportion einfach nicht zur kleinen Scheide passt. Sicherlich gibt es noch viel mehr traurige Beispiele.
    Von Wendy verweht
    Veni Vici Wendy
    Wendy gut,alles gut
    Wo eine Wendy ist, ist auch ein Weg
    No Wendy, no cry (Bob Marley)
    Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wendies küssen. (Novalis)
  • living doll
    • 30.05.2005
    • 2180

    #2
    Wenn ich wüsste, dass ein Hengst Chip-Neigung vererbt, würde ich die Finger davon lassen.
    Wir hatten diese Problematik schon mit drei Pferden unserer Zucht.
    Jedesmal kam es beim Röntgen in der AKU heraus.
    Beim ersten Mal handelte es sich um einen Wallach, der 25.000 DM kosten sollte.
    Wir haben ihn später für 7500,- DM verkauft und selbst das war noch schwierig.
    Vor eineinhalb Jahren haben wir dann eine Stute verkauft, die einen ganz unbedenklichen sehr kleinen Chip haben sollte.
    Wir haben eine 2 jährige Garantie auf eine ev. Chip-Op gegeben, anders wäre die (preiswerte) Stute nicht gekauft worden.
    Resultat: 11 Monate nach dem Kauf ist die Stute leicht lahm gewesen und die OP wurde durchgeführt. (Steht allerdings nicht fest, ob der Chip die Lahmheit verursacht hat.)

    Das dritte Pferd war ein gekörter Hengst, da war es eigenartigerweise gar nicht so ein großes Problem.
    Diese Pferde hatten alle den gleichen Vater.

    Was nützt mir ein Leistungspferd, das ich aufgrund von Chips nicht verkauft bekomme und u. U. auch selbst nicht reiten kann, da es lahmt?
    Von den Kosten und Risiken einer OP mal ganz abgesehen.

    Nee, nee, Vererber mit Chips mag ich gar nicht.
    Aber auch diese "verkrüppelten" Tiere, die nicht normal gebären können, würde ICH nicht züchten und haben wollen.
    "Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
    Vorwärts aber ist alles." R. Binding

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    • philli
      • 02.09.2004
      • 531

      #3
      Das Problem ist doch, dass die meisten Züchter (zugegebner Maßen irgendwo verstänlich) nur daran denken, mit welcher Abstammung ein Pferd sich möglichst jung verkaufen lässt.
      Ich als Reiter und Pferdekäufer habe bei den letzten 2 Pferdesuchen drei von fünf Pferden durch die AKU fallen sehen: keines älter als 6 Jahre- TÜV 3-4
      Und Chips sind da noch ein "kleineres" Problem gewesen. Viel schlimmer finde ich Arthrose, Hufrollenentzündungen, Spat etc.
      Als ich meine Stute jetzt habe decken lassen, habe ich daher wirklich versucht, Infos über die Verebung aus gesundheitlicher Sicht zu bekommen- nur kommt man da doch gar nicht ran. Wenn einer Mängel vererbt wird das doch möglichst lange totgeschwiegen
      Außerdem heißt es doch bei den meisten Erkrankungen immer "eine verebliche Komponente ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen" - da frage ich mich immer, ob da überhaupt geforscht wird... Das wäre nämlich wohl erstmal der Grundstein. Und dann müssten solche Daten bezogen auf verschiedene Hengste auch noch veröffentlicht werden- dafür müsste aber die Nachzucht erstmal etwas älter sein... nur wird der Hengst dann ja schon etliche Nachkommen auf dem Markt...

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      • Calina13
        • 18.04.2003
        • 113

        #4
        @phil: auf dem Gebiet wird geforscht. Und es gibt auch Ergebnisse. Allerdings dürfen keine Hengstnamen veröffentlicht werden, da man sonst einen gewaltigen Ärger mit den Verbänden bekommt.
        Es gab mal eine Studie, die von der FN in Auftrag gegeben wurde, zum Thema Chips. Das muß so ca. ein Jahr her sein. Das offzielle Statement der FN bzw. "ihr" Ergebnis hatte wenig mit dem zu tun, was eigentlich von dem zuständigen Institut herausgefunden wurde.

        Kommentar


        • #5
          Mal wieder aus Hengsthalter-Sicht: Wenn alle Mängel der Hengste aufgeführt würden (und wie schon im anderen Thread gesagt: irgendwas ist ja immer), was würde dann passieren? Decken würde dann wahrscheinlich ein leistungsmäßig bescheidener, aber Röntgenklasse I gesegneter Hengst wohingegen ein Top-Hengst mit einem Chip im Fesselgelenk keine Chance hätte. Auch keine Chance zu beweisen, ob er nun Chips vererbt oder nicht (oder Neigung zu Hufrollenentzündung, Spat etc.).
          Zweitens werden ja immer nur Neigungen zu irgendetwas vererbt. Ob das Pferd dann beispielsweise seine Hufrollenentzündung oder seinen Sehnenschaden auch bekommt, hängt entscheidend von der Nutzung und auch solchen Dingen wie den Bodenverhältnissen in der Reithalle und auf dem Platz ab. Was ich da schon zu sehen bekommen habe, wirft tatsächlich die Frage der Ethik auf. Bei den Chips ist es maßgeblich die Aufzucht, wobei aus meiner Sicht das größte Problem die geregelte Nährstoffzufuhr während der Weidesaison ist. Aber da basteln wir gerade was.

          Drittens: Chips sind wie gesagt für mich das geringere der Probleme. Die kann man unproblematisch und zunehmend günstiger operativ entfernen lassen - womöglich schon beim Zweijährigen, der dann genügend Zeit hat, sich auf der Weide zu erholen bevor die Reitnutzung losgeht.

          Viertens: Das Thema hatten wir gestern erst "am Wickel" als RB hier war, um das neue Hengstvideo zu drehen. Die reiterliche Grundausbildung der Leute, die hier zum Verkaufspferde ausprobieren kommen wird tendenziell schwächer. Dabei rede ich nicht nur vom reinen Reiten, sondern auch und insbesondere von der Theorie drumherum. Das macht es zum einen schwierig, bestimmte röntgenologische Befunde vernünftig zu kommunizieren (Nein, wir kaufen ausschließlich Röntgenklasse I! Schließlich wollen wir ein Pferd, das nie krank ist - ). Zum anderen steigen die Anforderungen an Gemüt und Rittigkeit der angebotenen Pferde. Gesucht werden ausschließlich "Kracher", die dann aber eine ganz normale reiterliche Nutzung erfahren (was auch das eine oder andere Röntgenklasse III Pferd prima aushalten würde). Getüvt wird für Grand Prix-Ausbildung und eingekauft werden Freizeitpferde, um es mal platt auszudrücken. Das ist aus Verkäufersicht schwieriger zu bedienen, als es sich anhört. Züchterisch schwierig ist es, weil sich ein solches Pferd deutlich von dem unterscheidet, was einen angehenden (Dressur)Spitzensportler ausmacht. Was meint Ihr dazu?

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          • Furioso-Fan
            • 12.08.2004
            • 10940

            #6
            "(Nein, wir kaufen ausschließlich Röntgenklasse I! Schließlich wollen wir ein Pferd, das nie krank ist - )."

            Wie wahr! Ich hab zwei Röntgenklasse 1 Tiere vierjährig für viel Geld gekauft, die dann wegen eines Sturzes (nicht mit mir) und einer Kolik im ersten Jahr massive Kosten eingefahren haben...
            Trotzdem würde ich, als Rubrik gehobener Freizeitreiter, immer nur 1 oder 2 kaufen, weil 1. der Tierarzt für alle gleich kostet und ich 2. nicht auf nem Tier sitzen möchte, dass Befunde hat, die ich weiss.
            Ich würde wahrscheinlich nach der Krankengeschichte von meinem Fuchs mit nem 2-3er Tüv bei jedem Sprung, bei jeder trabverstärkung denken, oh gott, hoffentlich lahmt er nicht...

            Bei mehreren Chips, deutlichen Rolleveränderungen, Befunden im Sprunggelenk und im Rücken/Hals wäre ich bei einem jungen Pferd vom Züchter allerdings hochgradig misstrauisch.
            (Gott sei Dank weiss ich, bei welchem Züchter ich kaufen kann, auch wenns etwas mehr kostet)
            Wobei ich als langjähriges TA-Praxis-Faktotum und Beinahe TA Röntgenbilder recht gut deuten kann...

            Kommentar

            • sinola
              • 26.12.2002
              • 125

              #7
              @ IDE

              Warum wäre es züchterisch bescheidener? Auf mittelere und längere Sicht wäre es klüger, wirklich gesunde Pferde zu züchten.
              Oder gilt aus Züchtersicht vielleicht sogar die Devise: Wenn die Pferde nur 10 Jahre halten, kommen die Kunden schneller wieder?
              Und ob die Pferde HRE oder Spat o. ä. bekommen hängt von den Bodenverhältnissen ab? Dann darf man mit solchen Kandidaten nicht mehr auf ländlichen Turnieren starten, hast du da schon mal die Abreiteplätze gesehen? Teilweise mehr als abenteuerlich

              Das deutsche Zuchtsystem krankt doch an der Tatsache, dass die Hengste vor der Körung getüvt werden und dann nie wieder.
              Selbst wenn sie im Sport laufen, niemand erfährt ob sie dieser Belastung wirklich standhalten. Wenn sie dann nach 2 - 3 Jahren im Sport mit chronischen Verletzungen "nur noch" im Deckeinsatz sind wird natürlich niemand erfahren, was der Grund ist.
              In anderen europäischen Ländern (ich glaube u. a. Holland) ist es so, dass die Deckhengste regelmäßig nachgeröngt und getüvt werden. Wenn sich dann z.B. herausstellt, dass ein 8-jähriger eine auffällige Verschlechterung in der RK hat, muss er leider aus der Zucht. Und Jungpferde durch überzogene "Leistungsprüfungen" zu scheuchen wenn sie sich noch voll im Wachstum befinden, macht sie auch nicht gerade gesünder
              Und du widersprichst dir doch selbst: Auf der einen Seite bemängelst du das sinkende reiterliche (und Wissens-) Niveau, auf der anderen Seite meinst du, gerade solche Leute seien gut bedient mit KL. III - Pferden. Na danke, gerade solche Leute merken doch viel zu spät, dass sie ihre Pferde falsch belasten und dann hat man das Elend. Gerade die Freizeitreiter (auch die mit Turnierambitionen) brauchen wirklich gesunde "haltbare" Pferde.

              Ist hart, aber viel sinnvoller als diese blödsinnige "produzieren" von 100derten Pferden die doch nur als Freizeitpferde enden weil der Markt einfach übersättigt ist.

              Ich bin gerade wieder auf der Suche nach einem Nachwuchspferd das auch turniertauglich ist. Da hätte ich bei RK III schon Bedenken. Dabei habe ich ansonsten noch nicht mal besonders hohe Ansprüche , sondern nur bestimmte Vorstellungen ...

              In diesem Sinne

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              • Furioso-Fan
                • 12.08.2004
                • 10940

                #8
                ...und man schafft sich keinen Markt für die Nicht-Spitzenpferde, wenn man andeutet, dass für den gehobenen Freizeitreiter der Ausschuß gut genug ist, das mal einfach ganz deutlich gesagt. Damit meine ich nicht die 2.000 Euro-Pferde-Freizeitreiter von der ganz besonderen Couleur.
                Es hat ja wohl Gründe, warum der Typ gut verdienende Quer-Wiedereinsteiger-Freizeitreiter problemlos 10.-20.000 Euro für einen friesen.Pre-Kladruber-Lusitano-Tennesee-Walker etc. hinlegt. Da wird er marketingmässig aufgefangen und ihm wird nicht gesagt, ich verkaufe nur an Turnierreiter, Freizeitreiter sind mir nicht so recht.
                Das macht "mein" Züchter richtig - die wirklich guten gehen für teures Geld weg, die guten, die noch einen Top-Charakter haben, kosten auch noch richtig geld, aber da auf Rittigkeit und Charakter gezüchtet wird, kriegt der auch die Nicht-Spitzenpferde gut weg, wo andere Züchter mal vielleicht die Hälfte am Geld erzielen.
                Auch damit schafft man sich einen Markt, aber das wird jetzt ein anderes Thema...
                Und ob der gehobene Freizeitreiter immer schlechter reitet als der Turnierreiter, wage ich anch Sicht manches Turniers und manches Gestütes (anwesende ausgeschlossen) auch ansatzweise zu bezweifeln...

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                • hannoveraner
                  • 11.06.2003
                  • 3238

                  #9
                  Zitat von [b
                  Zitat[/b] (Salie @ Sep. 13 2005,08:12)]...
                  Es gab mal eine Studie, die von der FN in Auftrag gegeben wurde, zum Thema Chips. Das muß so ca. ein Jahr her sein. Das offzielle Statement der FN bzw. "ihr" Ergebnis hatte wenig mit dem zu tun, was eigentlich von dem zuständigen Institut herausgefunden wurde.
                  na, das ist so, glaub ich, nicht ganz richtig! Auftraggeber und Initiator für die Studie war der hannoversche Verband in enger Zusammenarbeit mit einigen Unis. Sowohl die FN als auch einige andere Zuchtverbände, Züchter und Unternehmen haben dieses Projekt mitfinanziert. Richtig ist, daß ne erbliche Komponente auf jeden Fall festgestellt werden konnte wenngleich diese Ergebnisse aufgrund des relativ kleinen Datenmaterials (was allerdings schon sehr!!! kostenintensiv war) doch mit nem nicht so kleinen Schätzfehler behaftet war.
                  Grundsätzlich gibt es in der Züchterschaft unterschiedliche Ansätze zur Handhabung mit dem sensiblen Bereich Gesundheit. Von daher sind die öffentlichen Stellungnahmen relativ moderat.

                  Der Hannoveranerverband ist bei der Entwicklung einer Zuchtwertschätzung für Röntgenbefunde sehr weit fortgeschritten, anscheinend gibt es aber auch hier noch sehr unterschiedliche Meinungen, ob diese ZWS auch umgesetzt werden soll. Kritiker zeigen gerne auf Holland, bei denen wohl schon länger scharf auf ocd selektiert wird ohne das wirkliche Fortschritte in der Nachzucht festgestellt werden können. Leider ist es heute ja auch möglich, die Chips im jugendlichen Alter zu entfernen ohne daß man im nachhinein den operativen Eingriff erkennen kann!! Will ja niemandem was unterstellen, aber nicht jeder Hengstaufzüchter wird die Operation auch angeben, geht halt um verdammt viel Geld!! Grundsätzlich würde ich mir als Züchter eine bedeutend offenere und somit normalere Handhabung mit der Gesundheit in der Zucht wünschen. Zur Zeit ist die Verunsicherung doch sehr groß und wenn man die Risiken der Chips aufgrund von erfahrungswerten besser einschätzen kann, bin ich mir sicher, daß der nächste Befund durch irgend ne neue Untersuchungsmethode zu großen Irritationen beim TÜV führt. dann gibts halt die nächste Modewelle nach Chips, Hufrolle und Ton.....
                  auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                  Kommentar

                  • jeannine
                    • 20.10.2003
                    • 271

                    #10
                    ..interessant finde ich, dass schlechte Röntgenbilder meistens gleichgesetzt werden mit krank. Allein die klinische Beurteilung des Pferdes unter "Arbeitsbedingungen" sagt doch etwas aus über das Pferd. Ein Pferd mit Chips an unbedeutender Stelle wird damit nie Probleme haben. Und radiologische Veränderungen bei einem Pferd, dass regelmässig gearbeitet wird und völlig normal läuft würde ich bedenkenlos kaufen (Ausnahme massive Strahlbeinveränderungen). Wie sagt mein Tierarzt immer so schön: "Das hat er schon, dass kann er nicht mehr kriegen"

                    Man sollte nicht vergessen, dass knöcherne "Vorschäden" zu Problemen führen können. Jedoch ist die Nutzung des Pferdes das ausschlaggebende. Wenn ich zum Beispiel einen jungen mit relativem Engstand an den Wirbeln nur mit durchgedrücktem Rücken und nicht rund reite, brauch' ich mich nicht wundern, wenn dann in wenigen Jahren die Diagnose kissing spines ins Haus steht. Und genau daran krankt es aus meiner Meinung auch. Die Pferde sollen alle möglichst nix an den Knochen haben, aber in die Reiterei und Ausrüstung wird dann meist wenig investiert: der Sattel vom anderen passt schon irgendwie, notfalls halt mit Gelpad oder Lammfell... Der Junge bietet sich an, dann reiten wir halt seitwärts was das Zeug hält und wenn dann der Fesselträger irgenwann schlapp macht findet man im Röntgenbild sicherlich eine radiologische Veränderung die vorher schon da war und die man verantwortlich machen kann.....etc.

                    Röntgenbilder sind ein Entscheidungskriterium beim Pferdekauf. Hinzu kommt für mich noch klinischer Befund, Nutzungsvorstellung, mag ich das Pferd, Preis......

                    Zur Ausgangsfrage von Wendyman:
                    Genetische Disposition ist nur ein kleiner Teil der Krankheit. Aufzucht und anschliessende Nutzung machen viel mehr aus. Und um wieder bei den Chips zu bleiben: Grösse des Pferdes und Aufzüchter wäre hier die entscheidendere Frage.

                    Gruss, Jeannine

                    Kommentar

                    • living doll
                      • 30.05.2005
                      • 2180

                      #11
                      Nun, den Schuh der nicht guten Aufzucht würde ich mir für uns nicht anziehen: ganzjähriger Weidegang und Versorgung mit hochwertigem Futter bei uns im eigenen Stall.

                      Und was die "Neigung" zu Chips angeht - was nützt eine OP beim Zweijährigen, wenn er als fünfjähriger dann neue Chips hat?
                      Bei unserer Stute (5j.) sind bei der Chip-OP neue Röntgenbilder angefertigt worden, wobei dann noch ein Chip in einem anderen Gelenk gefunden wurde, der auf den Röntgenbildern der AKU 11 Monate vorher noch nicht zu sehen war.
                      Es ist ja nicht nur eine Frage der Ethik, ob man mit Pferden, die eine "Neigung" zu einem Problem vererben, züchtet, sondern auch eine wirtschaftliche Frage.
                      Die Nachkommen lassen sich schlecht bis gar nicht vermarkten, da können sie noch so gut aussehen oder marschieren (in jungen Jahren).
                      Es fällt nur zu spät auf.
                      Und der normale Freizeitreiter, der will ein Pferd haben, auf dem er 15 Jahre lang reiten kann, der kauft sich kein Pferd mit schlechter Röntgenklasse, würde ich auch nicht tun.
                      "Wenn Dein Herz leicht ist, ist es auch Deine Hand. Wenn Dein Herz leicht ist, treibt es dich vorwärts. Die Schwermütigen, Schwerbeherzten treibt nichts vorwärts.
                      Vorwärts aber ist alles." R. Binding

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                      • sascha
                        • 03.10.2003
                        • 188

                        #12
                        natürlich sollte das hauptmerkmal in der zucht bei gesunden pferden liegen. auch wenn ich als züchter , leider!! keine rötgenauswertungen der zuchthengste bekomme, so kann ich mir immer hengste aussuchen, die jahrelang aktiv im sport laufen oder liefen. gerade in den letzten jahren müssen sich erfolgreiche deckhengste im sport bewähren, nicht nur bei den privathengsthaltern sondern auch bei den landgestüten. ein hengst der jahrelang im sport hielt ist für mich immer noch aussagekräftiger als röntgenbilder.
                        aber röntgenbilder sind auch nur ein kleiner bausstein in der gesundheitsbeurteilung eines pferdes, es fallen auch sehr viele reitpferde wegen ganz anderer erkrankungen, wie kolikanfälligkeiten, chronischem husten , herzerkrankungen etc. aus.
                        leider fallen aber auch sehr viele pferde wegen massiver reit.- und ausbildungsfehler aus. gibt es da nicht eine studie die belegt, daß viele pferde die an kissing spins leiden bei richtiger!! reitweise nie probleme bekamen.
                        auch kann mir keiner erklären, daß ein permantes reiten auf der vorhand die pferdegesundheit unterstüzt.
                        gerade in letzter zeit musste ich doch beim pferdeverkauf so einige kaufinteressenten kennenlernen. vor allem die sogenannten quereinsteiger, die auch willig sind 10000-20000.-€ zu zahlen. einige dieser quereinsteiger boten mir als tauschobjekt ihre zur zeit etwas " verittenen " pferde an und suchten nun ein neues zum verreiten. eine dame, die mit ihrer reitlehrein ankam suchte auch ein neues pferd, da sie mit ihrem alten nach etlichen jahren üben nicht über oder nur bis in die dressurklasse A vordrang. es ist doch abzusehen, wenn solch ein reiter ein junges, qualitätsvolles pferd kauft, wann sich von diesem pferd getrennt wird. zum reiten gehört neben der nötigen konsequenz auch das nötige talent und der wille es zu lernen.
                        kürzlich kam ein film mit dem dänischen ausbilder bent banderup ( hoffe er schreibt sich so) der macht ähnliche erfahrungen. die leute sehen ein toll ausgebildetes barockpferd, sind total begeistert und kaufen sich so einen. aus kostengründen ist es natürlich ein junger und man will die ausbildung selbst übernehmen. wie sagte herr banderup, es ist ein langer weg bis ein pferd so weit ist, die leute sehen das endprodukt und nicht den weg dahin.
                        allerdings ist es für mich auch sehr erschreckend gewesen, wieviele kaufinteressenten einen teilweise noch sehr jungen, kranken ( nicht verittenen) pflegefall auf der weide durchfüttern.

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                        • salida del sol
                          • 25.02.2005
                          • 354

                          #13
                          wie sieht es denn mit der Gesundheit der Junghengste aus.
                          Mit welcher Röntgenklasse werden diese denn überhaupt gekört???

                          Kommentar

                          • hannoveraner
                            • 11.06.2003
                            • 3238

                            #14
                            in verden wird erst seit dem letzten oder vorletzten Mal der gleiche standart vorausgesetzt wie bei den Auktionen. vorher gab es auch einige prämienhengste die mit den bildern nicht über die auktion gekommen wären.

                            laut buschfunk waren sie auf anderen körplätzen mindestens ebenso kulant oder noch großzügiger in den letzten jahren.....
                            auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

                            Kommentar

                            • salida del sol
                              • 25.02.2005
                              • 354

                              #15
                              @hannoveraner
                              kannst Du bitte noch kurz erläutern wie dieser Standard ausschaut?

                              Kommentar

                              • Lisa83
                                • 04.02.2005
                                • 1169

                                #16
                                Ich habe vor ziemlich genau einem Jahr eine Stute mit RK III-IV, nach langen Überlegungen gekauft.
                                Für den vollen Kaufpreis, ABER mit der Absicherung das Pferd zurück geben zu können sollte sich da was verschlechtern.
                                Wie gesagt, das ist ein Jahr her, nun, nach geringer Belastung ist das Pferd platt! Und die ist erst 8Jahre alt!
                                Ich denke da spielen schon die Gene mit, eben weil sie wenig belastet wurde.
                                Und was passiert nun mit dem Pferd? Es ist eine Stute, wird evtl in die Zucht gehen, ich weiß es nicht.
                                Aber da hilft es dann ja auch nichts, wenn die Hengste selektiert werden, die Stuten aber nicht!
                                Wenn also auf Gesundheit gezüchtet wird, dann geht das nur mit Hengst- und Stutenhalter zusammen
                                Ein Pferd ist immer nur so gut wie man es behandelt.

                                Avatar: "Chaoli" von Colbert GTI - Acasino - Acord I *16.2.2010

                                http://nienni.oyla20.de/cgi-bin/hpm_homepage.cgi

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                                • hannoveraner
                                  • 11.06.2003
                                  • 3238

                                  #17
                                  Zitat von [b
                                  Zitat[/b] (salida del sol @ Sep. 13 2005,11:28)]@hannoveraner
                                  kannst Du bitte noch kurz erläutern wie dieser Standard ausschaut?
                                  wenn ich mich nicht irre, wäre klasse III nicht mehr gangbar. allerdings gibt es diese klasseneinteilung nicht mehr, wenn ich mich nicht irre.....
                                  auch wenn ich mal was kritisches schreibe, ich meine es nicht persönlich  

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                                  • LovelyLife
                                    • 07.02.2002
                                    • 11188

                                    #18
                                    @Lisa

                                    das verstehe ich nicht. Ist die Stute denn vorher nicht belastet worden bis zu ihrem 7 Lebensjahr wo dann du sie gekauft hast, weil sie dann bei nur wenig Belastung platt ging?
                                    That I have a Lovely Life is my luxury

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                                    • Lemmy
                                      • 13.09.2005
                                      • 334

                                      #19
                                      Hallo,
                                      zuerst, ich bin neu hier und verfolge schon länger interessiert was so in diesem Forum geschrieben wird .
                                      Nun habe ich mich entschlossen auch mal meinen mehr oder weniger (un)qualifizierten Senf dazuzugeben.
                                      Dies Thema hier ist für mich (ich bin kein Züchter) immer ein großer Aufreger! Ich habe schon genug Pferde gesehen, die 4-Jährig und auch noch jünger bei optimalster Aufzucht und schonenster Ausbildung irgendwas bekommen haben (nicht durch Unfälle, sondern weil es ihnen in die Wiege gelegt wurde), was wohl selbstverständlich mehr oder minder ärgerlich ist!
                                      Ich fände es schon sehr begrüßenswert, wenn manche Hengste und auch Stuten nicht zur Zucht zugelassen würden (aus gesundheitlichen Aspekten), die eindeutige Vererbungsneigungen zu Krankheiten zeigen.
                                      Natürlich finde ich die Selektierung auf Leistung sinnvoll, aber nicht um jeden Preis. Siehe den Beitrag oben mit dem Buschfunk..., es kann doch nicht angehen, dass man mit solchen Pferden auch noch züchtet..., sorry, aber da ist ja dann der "Vererbungsschaden" irgendwann mal vorprogrammiert.
                                      Natürlich macht die Aufzucht, der Einsatz und die Haltung ect. auch sehr viel aus, den Großteil schon klar, das sehe ich auch ein, aber manchmal kann ich halt nur mit dem Kopf schütteln, gerade wenn junge Stuten zur Zucht herangezogen werden, weil sie im Sport wegen Hufrollenbefunden, Athrose, ect. nicht mehr eingesetzt werden können, aber sie doch soooo tolle Anlagen haben. Da frage ich mich schon: MUSS DAS SEIN?
                                      Ich will auch den Züchtern nichts Böses und es gibt sicherlich genügend Verantwortungsvolle unter ihnen, die nie auf die Idee kommen würden mit einer solchen Stute zu züchten.
                                      Ich fände es eben angebracht wenn offener mit dem Gesundheitszustand der Beschäler umgegangen würde, da die Züchter ja eigentlich Kunden sind und ein Recht auf Information haben. Aber irgendwie habe ich in meiner langen Reiterkarriere den Eindruck gewonnen, dass die Züchter als Bittsteller von den Hengsthaltern gesehen werden und doch bitte schön froh sein können, wenn sie Sperma bekommen! Natürlich ist das nicht bei allen Hengsthaltern so, aber mit der Informationspolitik hapert es meiner Meinung schon etwas..., gerade wenn es um Gesundheitsfragen geht. Hochglanzmagazine  in denen die Eigen- und Vererbungsleistung beweihräuchert wird gibt es ja zu genüge...
                                      Chips finde ich im Übrigen, wenn sie an Stellen sitzen an denen sie keinen großen Schaden anrichten können nicht wirklich schlimm. Habe selber lange Jahre ein Chip-Pferd geritten und dieses hatte definitiv NIE Probleme mit demselbigen (und ich kenne auch weitere bei denen es auch so war).
                                      Wie dem auch sei für mich als (Freizeit)-Reiter ist doch eigentlich ein gesundes Pferd das Wichtigste, was bringt mir der größte Kracher, wenn er platt ist und aus Lust nur noch Frust wird? Und mal ganz ehrlich die breite Masse braucht/möchte eigentlich nicht die Spezialisten/Kracher auf die gerade hingezüchtet wird, sondern wünscht sich einen gesunden Freizeitpartner, der in der Lage ist durschschnittliche Leistungen über einen längeren Zeitraum zu erbringen.
                                      So das wars fürs erste...
                                      Avatar: Graf Grannus x Kafu xx

                                      ACHTUNG habe den schwarzen Gürtel im Schritt führen und Bandagen wickeln!!!

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                                      • Calina13
                                        • 18.04.2003
                                        • 113

                                        #20
                                        [QUOTE][QUOTE]
                                        @hannoveraner: wenn man sich die Stellungnahme der FN anschaut und dann die Daten der Beteiligten Institute sieht, dann hat das doch nicht mehr viel gemeinsam. Natürlich hat man bei einer Gruppe immer Schätzfehler dabei, aber das war ja nicht die erste Untersuchung in diese Richtung. Und auch bei vorherigen Arbeiten, meistens mit Verdener- Auktionspferden durften Hengstnamen partout nicht fallen.

                                        Ich bin nicht dafür nur noch auf die Gesundheit zu selektieren, allerdings ist es mir schon unheimlich, wieviele junge Pferde noch nicht angeritten sínd oder gerade ein Jahr unter dem Sattel und schon lahmend aus der Aufzucht kommen. Da sollte schon mehr drauf geachtet werden, denn ein Großteil dieser Pferde wird wirklich unter sehr guten Bedingungen groß. Es ist für mich schon ein Unterschied, ob ich ein 9-10 jähriges Springpferd mit RK 2-3 kaufe oder einen jungen Hüpfer der gerade von der Wiese kommt. Bis vor kurzem hätte ich einen Jungen wahrscheinlich noch ohne Röntgenbilder gekauft, weil ich nicht glauben konnte, dass es so viele gibt, die schon nicht mehr belastbar sind. Heute sehe ich das alles etwas anders...

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