Zucht und Wirtschaftslage

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  • angel36
    • 18.07.2002
    • 2782

    Zucht und Wirtschaftslage

    Ich will mal ein ziemlich schwieriges Thema andiskutieren... mit Vererbung hats wenig zu tun, aber mit Zucht, darum hier.

    Die wirtschaftliche Lage von Otto Normalverbraucher scheint ja immer schlechter zu werden... allenthalben hört man von Lohnkürzung, Sparplan hier und Sparplan da... selber vorsorgen soll man auch noch und die Leute betreiben Angstsparen. Der Trend geht zum Abbau von Arbeitnehmerrechten, zu weniger Lohn gerade für "normale" Leute, mit Berufsausbildung oder weniger gefragtem Studium... und so wie es aussieht, wird sich das nur immer mehr verstärken (Rückgang von Einnahmen aus nichtselbständiger Arbeit zugunsten von Kapitalerträgen).

    In den letzten Jahren ist Reiten wiederum zum Volkssport geworden, auch für Normalverdiener ist ein eigenes Pferd drin- was natürlich einen Absatzmarkt für die Züchter darstellt. Und viele haben sich diesen Luxus geleistet. Wenn ich dran denke, wer bei uns im Stall ein eigenes Pferd hat... Krankenschwestern, Elektriker, Klempner, Arzthelferinnen... alles Leute, die schon an sich nicht üppig verdienen. Wenn denen nun der Lohn noch gekürzt wird oder sie arbeitslos werden, können die sich gar kein Pferd mehr leisten.

    Ich sehe da ein echtes Problem auf die Pferdezucht zukommen: es werden Käufer fehlen, weil sich Leute, die bisher Pferde kaufen, einfach keins mehr leisten können und zum anderen dürften auch etliche Leute gezwungen sein, ihr Pferd aus finanziellen Gründen zu verkaufen- der Markt wird quasi überschwemmt werden, und zwar mit "gehobenen Freizeitpferden" (i.S.v. Pferden von Leuten, die in ihrer Freizeit reiten und auch Turniere im ländlichen Bereich gehen). Der Export wird dies nicht auffangen können, denn dieser dürfte doch eher im gehobenen Qualitätssegment stattfinden. Zusätzlich bedeutet weniger Pferde auch, daß die Leistungen rund ums Pferd (Pension/Schmied/TA...) tendenziell eher teurer werden dürften, was das Problem noch verschärft.

    Sicher werden solche Veränderungen nicht innerhalb eines Jahres geschehen... aber wer weiß, was in zehn Jahren ist? Ein Pferd hat man aber locker 20 Jahre...

    Mir selbst graut manchmal vor der Verantwortung für meine Pferde... ich würde sehr gern noch ein Fohlen ziehen. Bis jetzt verdiene ich auch gut genug, um dies zu tun- aber ich hab nur befristete Verträge, und wehe es geht mal nicht weiter! Und wie gesagt, ich befürchte, mangels Käufern wird ein Verkauf in Zukunft noch schwieriger. Schließlich will ich ja meine Pferde auch nicht zum Schlachter bringen müssen, weil ich sie weder behalten (finanzielle Gründe) noch verkaufen kann (keine Käufer)!
    Bei uns im Stall haben wir schon den ersten Fall, wo eine Reiterin, die gern ein Pferd gekauft hätte und sich dies bisher auch hätte leisten können (Krankenschwester, die etliche Zuschläge für Nachtarbeit, Bereitschaftsdienste etc bekommt) nun nach Wegfall all dieser Zuschläge plötzlich 500EUR weniger in der Tasche haben wird- sie hat schon gesagt, für sie ist das Thema gestorben.

    Ich denke, besonders den kleinen Züchter, der "normale" Pferde zieht und keine Olympiacracks, wird es hart treffen.

    Oder bin ich zu pessimistisch?? Ich hoffe es sehr! Wie seht ihr das?

  • #2
    vielleicht is es arg schwarzmalerisch..aber ich seh´s genauso..alles is soviel teurer geworden.. -_-

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    • Giulietta
      • 09.12.2004
      • 595

      #3
      Sehe das ganz genauso wie du angel. Hatte gerade vorgestern eine Unterhaltung zu diesem Thema mit meinem SB. In unserem Stall sind zwei Leute demnächst von Hartz IV betroffen und dadurch wohl gezwungen ihre Pferde zu verkaufen.
      Ich halte es für mehr als wahrscheinlich, daß es demnächst eine echte "Freizeitpferdeschwemme" geben wird aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung.
      Das Äußere des Pferdes hat etwas an sich, daß dem Inneren des Menschen gut tut.

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      • moonlight
        • 04.06.2002
        • 4269

        #4
        Das ist ein Thema, über das ich auch schon viel nachgedacht habe. Ich denke da ähnlich wie Du: Den gehobenen Sport wird es weniger treffen, weil doch viele Leute in dem Bereich zum Glück finanziell sehr gut dastehen und sich das auch kaum ändern wird. Für das überdurchschnittliche Sportpferd wird immer ein Markt im In- und Ausland da sein. Pferde mit richtig Qualität bekommt man ja auch immer verkauft, da spielt irgendwann der Preis kaum noch eine Rolle.

        Gut zu beobachten war diese Tendenz bei der Erhöhung der Boxenmieten wegen der Steuern. In vielen Ställen war das ein Riesenthema, weil 20 oder 30 Euro mehr im Monat für manche Pferdebesitzer ein wirkliches Problem darstellen. Ich bekomme dann allerdings immer ein wenig Angst, wenn ich solche Statements höre, denn man sollte sich als Pferdebesitzer immer fragen, ob man sich im Fall einer ernsthaften Krankheit des Pferdes auch den TA leisten kann. Jeder von uns hier weiß schließlich, wie schnell ein Pferd mal eben mehrere hundert oder sogar tausend Euro TA-Kosten verursachen kann...

        Für die Züchter wird es sicher in den nächsten Jahren nicht leichter, zu verkaufen. Mir wird manchmal ganz schlecht, wenn ich sehe, wie günstig ordentliche junge Pferde angeboten werden und wie dann noch manche Käufer anfangen zu handeln. Wenn man einmal realistisch rechnet, was einen ein junges Pferd aus eigener Zucht bis 4jährig kostet, sollte man das Züchten lieber lassen. Wer 4jährig für z.B. 3000 Euro verkauft (oder verkaufen muss), der hat idR kräftig draufbezahlt!

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        • Ginella NB

          #5
          ich hab in meinem bekanntenkreis halt die erfahrung gemacht, das viele leute sich nicht unbedingt ein "teures" warmblutpferd mit papieren vom gewissenhaften züchter anschaffen, wenn sie damit eh nur etwas freizeitmäßig im wald rumreiten möchten.

          da tut es auch ein billiges pferd, das irgendwo zufällig auf einer koppel gezeugt wurde. also kein bestimmtes rassepferd ist.

          das die erhaltungskosten hier aber genauso hoch sind wie bei jedem anderen pferd, daran denken die meisten im moment der anschaffung dann gar nicht nach.
          und wenn das geld etwas knapper wird? - sucht man sich eben irgendwo einen billigen unterstand bei einem bauern oder das pferd wird noch billiger als gekauft wieder weiterverscherbelt.


          ich persönlich bin ja der meinung, man sollte die etwas besser verdienenden in unserer gesellschaft mal wieder vom golfplatz und der segeljacht runterholen und ihnen (bzw. ihren kindern) den gehobenen pferdesport mal wieder etwas schmackhafter machen.

          früher waren wir mädchen doch fast alle auf pferde verrückt.
          haben wir nicht alle unsere eltern genervt, das wir unbedingt reiten lernen wollen? sind wir nicht alle immer sehnsüchtig an jeder koppel stehen geblieben?

          heute interessiert sich doch kein Mädchen mehr für Pferde, hab ich manchmal den Eindruck. Ausser vielleicht, die Eltern haben mit dem Reitsport sowieso schon selber zu tun.

          In meinem Stall ist bisher jedenfalls noch kein vernünftiges Mädchen aufgetaucht um die Pferde zu "bewundern" und mir das ausmisten mal abzunehmen ......obwohl er direkt an einem Wohngebiet liegt.

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          • angel36
            • 18.07.2002
            • 2782

            #6
            Ginella, da hast Du recht: jedes Pferd kostet gleich viel im Unterhalt!

            Hab natürlich auch schon dran gedacht, daß die Leute Kosten "wegdrücken" werden: billiger Selbstversorgerstall statt Vollpensionsstall, Unterricht kürzen, keine neue Ausrüstung mehr, keine Turniere, seltener Schmied, bei krankheiten erstmal ohne TA laborieren usw. Teilweise wird das zu Lasten der Pferde gehen!

            Ich denke mal, aus den gut 400EUR, die ich im Moment jeden Monat in meine Stute stecke, könnte ich etwa 150 machen... dann ohne jeden Luxus im Offenstall ohne Halle oder irgendwas, kein Unterricht mehr... Nur, wenn man auf Hartz IV- Niveau ist, ist selbst das unbezahlbar.

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            • Dimona
              • 16.07.2003
              • 1573

              #7
              Ginella: Also bei uns stehen regelmäßig Mädchen auf dem Hof, die gerne Pferde pflegen möchten...wir wollen allerdings keine
              http://www.pferdezucht-bettina-kraus...-horse-gate.de

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              • monti
                • 13.10.2003
                • 11758

                #8
                Ich surfe morgens beim Frühstück immer in der Börse rum. Es zeichnet sich die nächsten Jahre eine Energiekriese ab - abgesehen davon, dass China, Japan und Europa den Einbruch Amerikas (und der wird kommen) abfangen müssen. Das gibt nochmal eine Delle - und wir können froh sein, wenn wir mit einem blauen Auge davonkommen......bis jetzt war es immer so: ist in Amerika der Aktienmarkt schwach, ziehen wir am nächsten Tag mit......
                Man sieht es auch an den Einstellungsverträgen in den Firmen....junge (billige) Arbeitskräfte werden neuerdings nur noch für ein halbes oder ein Jahr eingestellt - die älteren sind sowieso nicht mehr vermittelbar, weil sie zu teuer sind......
                Früher wurde über meine einfachen Außenboxen nur mit Reitplatz und Koppel - ohne Halle - die Nase gerümpft - heute kommen die Leute und fragen ob ich Platz habe......eine Einstellerin ist gegangen, weil sie in einem Offenstall noch ein billigeres Angebot bekommen hat und sich meinen Stall nicht leisten konnte.......ich kenne Leute, die rel. hohe Miete bezahlen und nicht mehr Essen einkaufen gehen können, weil das Gehalt noch nicht auf dem Konto ist.....außerdem kenne ich einige Leute, die - um sich ihr Pferd noch leisten zu können - zu ihrem Ganztagsjob noch einen Nebenjob angenommen haben.......
                .....und ich bin von meiner Einstellung her KEIN Pessimist !
                Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                • #9
                  Das geht doch schon viel früher los.
                  Ich bin nicht Hartz IV Bezieherin und auch nicht aktuell davon bedroht, aber mit Miete und Versicherungen bin ich soviel Geld im Monat los, dass ich das Geld was ich in der Stadt für ein Pferd bräuchte einfach nicht mehr habe.
                  Für mich war immer klar, dass ich nie wieder im Leben ohne Pferd sein möchte...
                  Naja ich habe ja noch meine Stute, die steht dauerhaft unbrauchbar auf der Weide und findet das super. Aber ein zweites ist einfach nicht drin. Das Leben ist zu teuer.

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                  • #10
                    Zitat von [b
                    Zitat[/b] (Ginella NB @ Mai 13 2005,12:48)]ich persönlich bin ja der meinung, man sollte die etwas besser verdienenden in unserer gesellschaft mal wieder vom golfplatz und der segeljacht runterholen und ihnen (bzw. ihren kindern) den gehobenen pferdesport mal wieder etwas schmackhafter machen.
                    Na, das walte Gott, dass genau DAS nicht passiert!!!

                    Mit der Entscheidung "Golfen oder Reiten? --> ich find die karierten Reithosen cooler als die karierten Golfhosen..." mag zwar so manchem Menschen finanziell gedient sein, bestimmt aber nicht dem Lebewesen Pferd. Bin froh um jeden, der sein Geld doch lieber in Golfschläger investiert, die brauchen kein Herz, keine Geduld und relativ wenig Pflege.

                    @ Monti: Du surfst beim Frühstück? Internetsüchtig?!  

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                    • monti
                      • 13.10.2003
                      • 11758

                      #11
                      @Kyra
                      .....total süchtig......das wird noch mal böse enden mit mir
                      Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

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                      • arosa
                        • 14.10.2004
                        • 2823

                        #12
                        Ja, und deswegen - wenn auch nicht NUR deswegen - habe ich beizeiten angefangen mein Zuchtkonzept umzustellen. Ich bin in den Hannoveraner Verband gewechselt (von Westf.), habe meine gute, (gut reicht eben heute nicht mehr) Westf. Stute verkauft und werde auch meine gute Oldenburger (gut reicht hier auch nicht mehr) nach abgelegter Leistungsprüfung im nächsten Jahr - nicht tragend - verkaufen.

                        Kaufen will ich aus bewährtem Mutterstamm oder wenn es sich anbietet (z.B. bei Todesfall eines Züchters und man trennt sich von Zuchtstuten) eine Staatsprämienstute oder eben erstklassiges Stutfohlen. Mal sehen, was sich finden lässt. Ich habe gute Verbindungen zu Hengstaufzüchtern und die sehen genug - wenn sie über Land fahren - und wenn mir signalisiert wird, dass bei X und in Y eine für meinen Anspruch geeignete Stute/Stutfohlen zu haben ist - dann fahre ich hin und schlage zu (oder auch nicht). Da muss ich nicht selbst rumfahren ... . Ich schätze es doch sehr, daß der Hann. Verband excellente Verbindungen ins Ausland pflegt und auch weitere, neue Märkte erschliesst. Ich warte auf den ersten Chinesen, der bei einer Körung oder Elite-Auktion zuschlägt .. . Export - davon leben viele Deutsche Unternehmen - auch der Pferdesport - und da sehe ich meine Zukunft. Mit etwas Glück sollte die Rechnung aufgehen. Ich werde nicht mehr in "gut" investerien, nur noch in "sehr gut". Fressen tun die alle die gleiche Menge und kosten im Unterhalt das Gleiche. Die Guten wie die Schlechten. Ich halte nichts von der unterdurchschnittlichen Züchterei, wo Züchter am Rande des eigenen Hungerns Ihre Biester irgendwie noch durchziehen um dann mit mittelmäßigen, bis schlechten Fohlen verzweifelt nicht wissen wohin damit. Und: Ich werde nicht jedes Jahr aus jeder Stute ein Fohlen ziehen, wenn es nicht passt. Dann würde ich sie lieber in dem Jahr reiterlich fördern und auf Turniere gehen und damit doppelt den Wert erhöhen (das von "Zu Hause aus Papier" und eigene Leistung). Alles Andere macht - meiner Meinung nach - auf die nächsten Jahre keinen Sinn und billige Pferde kommen aus dem Ausland schon genug zu uns, da müssen wir uns nicht auch noch anschliessen.

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                        • Easy
                          • 05.02.2005
                          • 200

                          #13
                          Ob man will oder nicht - man muss sich an veränderte Verhältnisse anpassen. Gerade stand in den Trakehner-Heften, dass in den letzten 10 Jahren der Bestand an aktiven Zuchtstuten um ca. 25%, die Zahl der Fohlen um ca. 30% zurückgegangen ist. Auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass einige Trakehner Stuten in die Warmblutzucht abgewandert sind - die Anpassung ist in vollem Gange!
                          Dir Konsequenz für den Züchter kann eigentlich nur sein: QUALITÄT. Der eigene Stutenbestand muss kritisch durchleuchtet werden. Es ist zu begrüssen, dass - ähnlich wie in der Vollblutzucht - die Leistung des Stutenstammes mehr in den Vordergrund rückt. Wer mit Stuten züchtet, die selbst sportlich erfolgreich waren, und deren Stutenstamm erfolgreiche Nachkommen geliefert hat, hat keine grossen Absatzprobleme. Mit mittelmässigen Stuten hat man schlechte Karten - auch wenn das Produkt vom Sieger- oder einem anderen Modehengst stammt - oder das Fohlen einen hannoveraner Brand hat.

                          Kommentar


                          • #14
                            @ easy: ich sehe es oftmals leider genau andersherum, Stute eher Durchschnitt - "In" Hengst drauf und schon flutscht es und Fohlen ist verkauft. Ein anderer Verkaufsförderer ist der Name des Züchters, wenn man schon Erfolge vorweisen kann hat man es leichter sein Fohlen an den Mann zu bringen!

                            Kommentar

                            • Easy
                              • 05.02.2005
                              • 200

                              #15
                              @alex01

                              Sicherlich gibts es das, was du sagst - immer noch. Auch der Käufer lernt dazu -

                              Kommentar


                              • #16
                                @ easy
                                Glaub ich nicht, das die Käufer dazulernen! Ich hab nur mit so "Fachleuten" zu tun, die was von schonender Aufzucht erzählen und als nächstes fragen was hat der Dreijährige denn so an Erfolgen zu verzeichnen? Andere verlangen doch tatsächlich 2 Monate alte Fohlen durchröntgen zu lassen, um sie dann in irgendeiner dunklen Stallecke kostengünstig über die nächsten zwei Jahre zu bringen. Auf den Züchterhöfen gibt es neben viel Durchschnitt auch immer wieder echte Qualität zu finden, aber die Käufer lassen sich ja lieber auf diversen Auktionen einluullen und bezahlen für vergleichbare Qualität ein Vielfaches. Wie kann es sonst angehen, das auf einer renomierten Auktion die Reitpferdenachkommen eines Hypergemanagten Vererbers deutlich unter durchschnittliche Erlöse im Vergleich zum Gesamtlot der RPF bringen, die Fohlen des gleichen Vaters aber auf der gleichen Auktion die Preisspitze unter sich ausmachen?

                                Kommentar

                                • Ulrike
                                  • 08.04.2003
                                  • 1576

                                  #17
                                  Lieber Hannes, du wirst doch nicht etwa Sandro Hit gemeint haben. Nun ich kann es mir nur so erklären: Die wirklich guten SH`s sind als Fohlen begehrt und gleich in festen Händen. Da bleibt an verkäuflichen, gerittenen Pferden nicht mehr soviel Spitze übrig...die besten davon wird PS schon vorher organisieren.
                                  Im übrigen schließe ich mich der Meinung von euch an, es geht nur gut mit hervorragender Qualität. Was mir etwas Probleme macht ist, dass es neben der guten Handvoll hochfrequentierter Starbeschäler noch etliche gibt die u.U. besser zur Stute passen bzw. vererben, die aber keine Station im Hintergrund haben, die richtig gut bei der Vermarktung hilft.
                                  Wegen einem Fohlen von nobody fährt kein Kaufinteressent weit, während sich Fohlen gut promoteter Hengste fast von alleine verkaufen.
                                  Beim Aufbau meiner Trakehnerzucht habe ich in erster Linie auf den Stutenstamm geachtet und was daraus schon alles gefallen ist. So habe ich zwei Stuten mit gekörten Söhnen, eine mit 3 Prämientöchtern eine die eine Landessiegerstute gebracht hat und bei allen sind Nachkommen oder Vollgeschwister bis S- Dress. erfolgreich. Die Mädels sind teilweise schon etwas älter, vererben aber absolut modern und haben alle sehr gute Bewegungen und sofern geritten verfügen sie über hohe Rittigkeit.

                                  Kommentar


                                  • #18
                                    Gleich gemerkt?! Aber der Name des Hengstes war ja nur als Beispiel gedacht. Er hat wie viele andere Hengste auch seine Stärken und seine Schwächen und nebenbei gesagt, mag ich den Hengst sehr gerne. Er kann halt eben auch keine Wunder vollbringen. Das seine Nachzucht unter dem Sattel eher als Profipferd zu bezeichnen ist, will sagen nicht gerade durch kooperationsbereitschaft glänzt ist eben ein Nachteil, der durch entsprechende Stuten ausgeglichen werden müßte, passiert aber oft nicht. Weil dieser Hengst wie einige andere auch eben als Fohlenverkäufer gilt. Ich finde eben das der richtige Blick von echten Fachleuten für gute Pferde seltener geworden ist. Das könnte auf Dauer den Wert ganzer Populationen gefährden.

                                    Kommentar


                                    • #19
                                      Hannes deutet das Grundproblem der Zucht an. Etwas deutlicher formuliert: Nicht nur viele Käufer der Nachkommen von vermeintlichen Star-Vererbern glänzen durch Halbwissen und Hype-Nachgeplappere, sondern auch viele Hobby-"Züchter" kreuzen Ölsardinen mit eben diese Jung-Star-Vererbern. Gerne (W)-D-R-S. W-Blut ist Out, obwohl es das Blut ist, das in der internationalen Dressur-Spitze stark vertreten ist. Auf einen Nachkommen des "Jahrhunderthengstes" Donnerhall können wir in dieser absoluten Spitze (z.B. Olympia/WM unter den ersten 15) auch noch weitere 100 Jahre warten - trotz tausendfacher Chancen. Bei Sandro Hit wird noch viel weniger Spitzen im S-Bereich bzw. großen Sport geben: die Reitkünste von Dr. Ulf Möller sind leider nicht vererbbar. Die angesprochenen Preise der Sandro Hit Reitnachkommen in Verden deuten darauf hin, dass die Normal-Käufer die schwarzen Mogelpackungen nicht mehr wie erhofft annehmen. Profis wissen das schön länger.

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                                      • Jinete
                                        • 05.09.2003
                                        • 789

                                        #20
                                        Ölsardinen , nicht schlecht!

                                        Kommentar

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