Zucht und Wirtschaftslage

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  • #21
    Liebe Hausmarke,

    war gerade in Wiesbaden und da waren alle Platzierungen sämtlicher Dressuren voller Donnerhalls (aus Pik Bube-Müttern). Unter anderem hat die "Ölsardine" Don Schufro den Grand Prix gewonnen. Die Lufthoheit des Donnerhall-Bluts war SEHR auffallend, viele Dressur-Reiter und -Trainer haben von nichts anderem gesprochen. Soviel dazu.

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    • Linaro3
      • 28.09.2003
      • 8068

      #22
      "Ölsardine" wie ist das denn gemeint, finde den Hengst auch von der VErerbungsleistung nicht wirklich schlecht?!
      Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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      • Linaro3
        • 28.09.2003
        • 8068

        #23
        Hausmarke:
        Nur leider muss der kleine Züchter Fohlen verkaufen und da gehen Sandro Hit und Donnerhall nun mal besser als Bon Bonarparte oder was weiß ich für ein No Name. Der große Sport, das sind Pferde die so viele Komponenten besitzen müssen, dass kannst du gar nicht gezielt züchten und ich kann auch keinen so lange großziehen bis er Olympia läuft und ich ihn dann verkaufen kann. Sorry! Rubinstein hat auch wenig im oberen Dressurhaus vertreten gegenüber der Masse an Nachzucht. Welcher HEngst ist das? Das ist doch sehr breit gestreut oder?


        Dann wiederrum kritisiert ihr die "Nichtrittigen Nachkommen" einiger Hengste, wo man einen Berieter gleich mitkaufen muss, sorry aber viel liegt an Aufzucht und Ausbildung. Diese Diskussionen um manche HEngste und deren Nachzucht finde ich höchst albern, zum eintausendsten Mal. Und ich schreibe die Gründe nicht nocheinmal.
        Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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        • #24
          Auch wenn mein Beitrag bewusst etwas polemisch war: Ölsardine bezog sich auf die Stuten, nicht auf Donnerhall, dessen Nachkommen viele glücklich gemacht haben, aber leider nicht in der absoluten Weltpitze zuviel bewegten.

          Gleichwohl, wenn ihr aus diesem Misverständnis schon Don Schufro (der wir übrigens gut gefällt) als Gegenbeweis anführt, dann merkt ihr bei einer Recherche den vorhin angemerkten Punkt: er kommt aus einem hoch erfolgreichen Stamm und nicht aus einer Ölsardine. Es sind nicht umsonst bestimmte Anpaarungen mit Leistungsvererbern/Stämmen (hier Pik Pube oder bei Don Bolero der legendäre Bolero), die man wiedertrifft. Er entkräftet aber nicht das Argument der fehlenden Präsenz in der Weltspitze.

          IDE: In Wiesbaden (wo die sogar die nationale Spitze fehlte) kann er vor Donatella gewinnen. In Bremen beim Kampmann-Finale waren die beiden 6. und 7. Nicht schlecht, aber Weltall gefiel mir dort besser.

          Und was will uns der Dichter nun sagen ? Mir tun die unbedarften "Züchter" leid, die den Marketing-Gags bestimmter Stationen erliegen, sehr viel Geld in die astronomische Decktaxe zur Vermehrung von Ölsardinen investieren, um dann irgendwann zu merken, dass sich nicht alle 350 Sandro Hit-/De Niro-/ oder wer wer auch hype ist-/ Fohlen bzw. Nachkommen eines Jahrganges für astronomische Preise verkaufen lassen. So bleibt Zucht in diesem Kontext a) wirtschaftlich ein Zuschussgeschäft und b) gehen uns die wertvollen Blutlinien (z.B. in Hannover Bolero, Grande oder Cavalier) verloren.

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          • #25
            möchte mich ungeteilt der meinung von hausmarke anschliessen. das starterfeld in wiesbaden war alles andere als repräsentativ für den "grossen" sport, der GPspecial wurde mit 75% gewonnen, die weltspitze liegt bei 80 und darüber (nur um die noten mal in einen relativen vergleich zubringen), der GP sogar nur mit 70%. und wenn man sich die weiteren platzierungen anschaut sind das ländliche ergebnisse, nicht mehr.

            dennoch sind das nicht die argumente die zur beurteilung von verbungsleistung taugen. jedenfalls nicht in erster linie.
            da sollte man die statistiken der hengstdatenbanken an sich zu hilfe nehmen - donnerhall hatte über 70 gekörte söhne als er starb - und wir alle wissen wie u warum gekört wird: da geht es nicht notwendigerweise um qualität sondern um kasse: wenn ein lukratives gebot für den hengst xy vorliegt so er denn gekört wird dann wird er auch gekört - dgl fidermark. als der markt für die nachzucht brummte wurde gekört auf deubel komm raus.
            bei einem hengst also der allein 70 gekörte söhne vorweist (u das ist mehr als manch ein zuchtgebiet überhaupt an aktiven gekörten hengsten zu stellen vermag) u sich darüber hinaus über die vielzahl seiner söhne inzwischen derart multipliziert hat sollte man erwarten dürfen dass er aus der ebenso zahlreich vorhandenen nachzucht den sport überschwemmt - das tut er m.e. mitnichten. der ruhm dieser hengste (u dazu würde ich die weitverbreiteten Rs genauso zählen wie heutzutage die S-modeschwemme) begründet sich doch in erster linie auf kaufkraftversprechende klientel zu den verbandsauktionen. es sind die verkaufszahlen der fohlen u i.d.r. sportunerprobten reitpferde die in astronomischen höhen u durch widerholtes auftreten in den köpfen der züchter rumspuken - nicht der sportliche erfolg der nachkommen.

            in letzter konsequenz hiesse das die intl sportranglisten mal nach den dort vertretenen vererbern zu durchforsten u da stellt man schnell fest dass in der dressur wenn überhaupt von einer dominanz (weil nämlich konsistent) der wenig modernen aber dennoch erfolgreichen B-linie dominiert wird  - u zwar über alle sparten der reiterqualität die obendrauf sitzen. will meinen: da kommen auch leute die gar nicht in der lage sind diese pferde selbst bis oben hin zu bringen auf ihre kosten. will weiter meinen: nehmen wir mal das genie einer kombination hoyos/wilcox raus dann bleibt auch für die Rs ganz oben nicht mehr viel an ruhm über.

            alles andere sind in den meisten fällen doch wieder "zufallsanpaarungen" (wer hätte vor dem ruhm eines gigolos oder anthonys je von einem graditz oder argument gehört oder diese benutzt?) oder mixtouren konsolidierter mutterlinien: W-blut auf der mutterseite beispielsweise (als direkter vater auch viel zu wenig gebracht)  

            um in diesem zusammenhang nocheinmal die D-linie zu strapazieren: gerade die dominanz der anpaarung mit pik bube töchtern ist doch wohl ein indiz dafür dass dieser hengst in erster linie "nur" mit entsprechenden stuten "funktioniert" - u das lässt wenn überhaupt nur einen rückschluss zu: ohne diese mutterlinien wäre donnerhall wohl kaum zu dem geworden wofür man ihn heute handelt.
            und was hätten diese stuten mit einem anderen leistungsstarken hengst in einer zeit wo es keine örtl beschränkungen im hinblick auf samenversand mehr gibt gebracht??  (die anpaarung an PB zur damaligen zeit ja deshalb dominant weil beide hengste am selben ort standen u die stuten allesamt aus der nachbarschaft rekrutiert waren).
            ich würde noch einen schritt weiter gehen u behaupten dass pik bube blut auf der mutterseite sicherlich deutlich wertvoller ist weil deutlich vielseitiger in leistung UND anpaarung als das des D.

            quintessenz des ganzen: ein gutes pferd zu züchten ist nicht planbar. aber zumindest kann man negativa reduzieren. das geht aber ganz sicher nicht wenn mehr als hundert stuten zu dem selben hengst gehen denn der kann unmöglich als optimaler passer zu so vielen stuten passen - ein deutliches indiz dass hier lediglich das prinzip hoffnung arg strapaziert wird, durchdachtes züchten sieht m.e. anders aus.

            ölsardienen gehören prinzipiell nicht in die zucht - auch wenn sie reinerbig schwarz sind. durchdachtes züchten fängt damit an dass man sich einen hengst sucht der die stärken der stute unterstreicht - nicht aber ihre schwächen ausgleicht.

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            • #26
              oh, und nochwas:
              dressurreiter und trainer sind nicht diejenigen die sich am wo.e. auf fohlenschauen oder vorauswahlen rumtreiben - dazu haben sie keine zeit.
              diese leute sehen lediglich das fertige produkt im alter von 4-6 jahren, nach möglichkeit mit entsprechenden platzierungen. und diese pferde sind dann immer ein produkt einer vielzahl von einflüssen - genetisch manifestierte dominanzen spielen dann aber nur noch eine untergeordnete rolle - in erster linie die reiterlichen fähigkeiten dessen der obendrauf sitzt hat es zu dem gemacht was es dann geworden ist. überdurchschnittliche GGAs mögen in reitpferdeprüfungen noch den feinen unterschied ausmachen - spätestens in drspfprfg ist es damit dann aber vorbei. da spielt der bessere beritt die weit grössere rolle im vgl zu der vererbten grundqualität. mässig beritten hat der grösste kracher keine chance.

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              • Cavarro1
                • 26.02.2004
                • 29

                #27
                Eigentlich ist das Ganze ja ein leidiges Thema.Jeder der die Hann. Zuchtgeschichte kennt,kann die Dominanz best.Hengslinien zu gewissen Zeiten sehen.Da könnte man schon im 19. Jahrhundert anfangen.An sich ist die
                se Dominanz für mich auch nicht erschreckend.Entscheidend für die planmäßige Zucht ist die gezielte Selektion der Besten unter vielen Nachkommen eines Hengstes.Für diese Selektion sind die von ihren jeweiligen Verbänden bestimmten Körkommisionen zuständig.Ich halte es für einen Fehler Hengste mit klar erkennbaren Fundamentsfehlern und anderen gravierenden Exterieur-und Interieurfehlern zu kören-leider habe ich in den letzten Jahren sogar Körungssieger mit solchen Mängeln gesehen.Aber es liegt letztlich in der Verantwortung des jeweiligen Züchters den passenden Hengst für seine Stute zu wählen.Ich denke nicht,daß man Donnerhall fehlende Vererbungskraft vorwerfen kann,weil viele seiner Nachkommen aus Pik Bube Müttern stammen.Es gibt nun mal passende Anpaarungen ,und diese war eine.Außerdem gibt es genügend erfolgreiche Nachkommen aus anderen Müttern.Von den 559 Nachkommen des Donnerhall die bisher auf A-Niveau ( DRessur)placiert waren ,haben es 140 Nachkommen bis auf S-Plazierungen gebracht,20 davon haben eine Gewinnsumme von mehr als 10.000,-EUR. -finde ich nicht so schlecht.Auch Bolero war seinerzeit ein Modehengst -und wieviele Jahre nach seinem Tod traten die ersten international in Erscheinung?Vielleicht werden wir ja noch den einen oder anderen " Donnerhall " auf internationalem Parkett sehen.

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                • Linaro3
                  • 28.09.2003
                  • 8068

                  #28
                  Zitat von [b
                  Zitat[/b] (brands2 @ Mai 17 2005,20:12)]um in diesem zusammenhang nocheinmal die D-linie zu strapazieren: gerade die dominanz der anpaarung mit pik bube töchtern ist doch wohl ein indiz dafür dass dieser hengst in erster linie "nur" mit entsprechenden stuten "funktioniert" - u das lässt wenn überhaupt nur einen rückschluss zu: ohne diese mutterlinien wäre donnerhall wohl kaum zu dem geworden wofür man ihn heute handelt.
                  Sorry brands, welcher Hengst braucht das nicht?? Ich kenne keinen. Wie viele HEngste haben trotz hervorragender Stuten nichts vollbracht??

                  Zuchtwertschätzung gutes Stichwort, die blanken Zahlen sind ja schön, aber sie sagen mir überhaupt nicht ob MEINE Stute zu Hengst xy passt. Das fließt bei mir lediglich zu vielleicht 10 Prozent in die ENtscheidung ein, wenn überhaupt. Ich halte es immer noch für wichtig Hengst und zahlreiche Nachzucht eingehend zu betrachten bevor man sich entscheidet. PAssiert leider viel zu wenig, viele werden totgeredet nur weil man fünf NAchkommen kennt, die ihrendwo als Junghengste aufgestellt sind. Ich kann auch nicht nach Verden zur Auktion fahren mir ein Bild von den Nachkommen machen und loslaufen und erzählen alle Sandro Hits waren teuer und sehr gut, denn das wirklich breite Spektrum, sieht man nur auf den Auswahl Terminen.
                  Keiner sollte Pferde "vermehren" ohne sich die ZEit zu nehmen, durch Land zu fahren und sich dort ein Bild zu verschaffen. Das Argument "keine Zeit zählt" dort nicht. Und ich würde mir vielmehr wünschen das solche Leute hier keine unqualifizierten Kommentare zu Hengsten liefern, wo sie gerade mal 5 Nachkommen gesehen haben, womöglich nur auf Bildern. Wenn man ein bisschen zurückblickt passiert das hier viel zu oft. Also bitte haltet euch im Zaun, und überlegt ob ihr manche Dinge wirklich beurteilen könnt.

                  Die eigene kritische Selektion der Stuten ist überlebenswichtig, schließe ich mit ein. Aber auch hier ist es sehr schwierig, nur mal zwei Beispiele, wir haben eine St.Pr.Stute mit Top-SLP; Louis Wiegel Schau in vorderster Front rangiert, Material mehrfach gewonnen, die bringt auch Top Fohlen, auf der anderen Seite eine Stute, die hinscihtlich Exterieur und GGA zu wünschen übrig lässt, in der Zucht probiert wurde, weil sie eine For Pleasure Tochter ist und einen Knaller nach dem anderen liefert, Nachkommen sind gekört, sporterfolgreich und Verdener Eliteauktionspferde. Wo macht man da den Cut?? Die Stute selbst sicherlich eine "Ölsardine", die Nachzucht aber echter "Kaviar".

                  Ach ja Zucht ist schon ein schwieriges Geschäft, und schön das es keine Patentlösungen gibt.
                  Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

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                  • angel36
                    • 18.07.2002
                    • 2781

                    #29
                    Zitat von [b
                    Zitat[/b] (Linaro3 @ Mai 17 2005,22:30)]Die eigene kritische Selektion der Stuten ist überlebenswichtig, schließe ich mit ein. [...] auf der anderen Seite eine Stute, die hinscihtlich Exterieur und GGA zu wünschen übrig lässt, in der Zucht probiert wurde, weil sie eine For Pleasure Tochter ist und einen Knaller nach dem anderen liefert, Nachkommen sind gekört, sporterfolgreich und Verdener Eliteauktionspferde. Wo macht man da den Cut?? Die Stute selbst sicherlich eine "Ölsardine", die Nachzucht aber echter "Kaviar".
                    Dieses Statement finde ich sehr wichtig. Niemand weiß, wie eine Stute vererbt, bevor man es nicht probiert hat! Die tollste Stute muß ja nicht ebenso toll vererben... ok, dann muß man sie eben wieder ausmustern und in den Sport verkaufen.

                    Insgesamt glitt die Diskussion ja ein wenig ab. Über die Vererbungskraft bestimmter Hengste wollte ich hier gar nicht diskutieren! Ich greife daher nochmal auf, was einige hier sagten: eben nur noch Top-Stuten in die Zucht zu nehmen. Abgesehen von dem obigen Argument, und davon, daß vielleicht manche nur gute Stute hintenrunter fällt, die aber in richtiger Anpaarung ausgezeichnete Fohlen bringt... "bügelt" ein solches Vorgehen nicht alle Ideen jenseits des Mainstreams weg?

                    Man will sich so weit wie möglich absichern, daß die Produkte verkäuflich sind. Das ist einzusehen. Deshalb nimmt man nur die besten Stuten, um "Totalausfälle" zu verhindern. Man muß aber auch "moderne" Hengste (i.S.v. verkäuflich) wählen, auch die Stuten müssen verkaufskonforme Abstammungen aufweisen- auch dies, um das Interesse der Käufer zu finden. Exotische Ideen, für die die Wahrscheinlichkeit, daß es nicht so 100% klappt, höher ist, werden gar nicht mehr realisiert- dabei denke ich an den Einsatz von Vollblut jedweder Art, insbesondere auch an den Einsatz von Vollblutstuten. Wäre einfach zu gefährlich, nachher ist das Fohlen ein Spätentwickler oder "zu blutgeprägt" und schon bleibt man drauf sitzen- nein, da geht man lieber zum bewährten WB. Ein solches Vorgehen dürfte auch bald zu Problemen innerhalb der Zucht führen, u.a. zu einer weiteren Konzentration auf wenige Linien/Abstammungen. Jetzt hat man ja wenigstens noch in der Stutenpopulation eine größere Bandbreite an Abstammungen vertreten, das wird dann wohl auch bald aufhören.

                    Um auch nochmal auf das Ursprungsproblem zurückzukommen:

                    Für mich sieht es so aus, als ob auch der "Mittelstand" bröckeln wird, damit meine ich gutverdienende, aber immer noch abhängig Beschäftigte. Manchmal sehe ich die Prognose so düster, daß ich glatt befürchte, 90% der Leute, die sich jetzt Pferde leisten, werden das bald nicht mehr können. Dann hilft auch keine Konzentration auf höchste Qualität mehr, dann kann man wirklich nur noch ins Ausland verkaufen, denn es wird praktisch keinen inländischen Markt mehr geben!

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                    • #30

                      Ich sehs schon kommen, bald wird die G-Linie wieder in...
                      Das Gotthard Blut hats ja bei den Springpferden schon geschafft. Grande kommt auch wieder, da bin ich ganz sicher.

                      Ich persönlich bin der Meinung, daß nicht Donnerhall der Top verereber ist, sondern Pik Bube und da ganz besonders auch Pik Bube II. Deren unschätzbarer Wert stellt sich aber wie so oft erst viele Jahre nach ihrem Tod heraus.

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                      • Heradine
                        • 10.08.2004
                        • 792

                        #31
                        Zitat von [b
                        Zitat[/b] ]Für mich sieht es so aus, als ob auch der "Mittelstand" bröckeln wird, damit meine ich gutverdienende, aber immer noch abhängig Beschäftigte. Manchmal sehe ich die Prognose so düster, daß ich glatt befürchte, 90% der Leute, die sich jetzt Pferde leisten, werden das bald nicht mehr können. Dann hilft auch keine Konzentration auf höchste Qualität mehr, dann kann man wirklich nur noch ins Ausland verkaufen, denn es wird praktisch keinen inländischen Markt mehr geben!
                        das stimmt leider, die derzeitigen politiker (egal welcher partei) sind dabei den mittelstand auf 0 zu reduzieren. dann gibts bald nur noch reich und arm. leider auch keine art die wirtschaft anzukurbeln

                        dann kommt die geschichte mit dem euro hinzu. wenn man sich im vergleich zu den damaligen dm-preisen die durchschnittlichen decktaxen von heute ansieht, wird einem schwindlig. es ist leider alles teurer geworden und man muß sich manchmal überlegen wo das noch alles hinführt.

                        das problem sind auch noch die importe von billigpferden. im endeffekt züchten wir ja in der hauptsache für ambitionierte freizeitreiter. und die werden sich bestimmt kein pferd für 20.000,00 € kaufen, wenn sie am wochenende mal eine a-dressur reiten möchten.

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                        • sascha
                          • 03.10.2003
                          • 188

                          #32
                          ich glaube, daß eine reine selektion der stuten auf sehr gutes material dem züchter auch in zukunft keine optimale vermarktung bieten wird. denn ist es nicht so, daß in vielen reitställen die wenigsten reiter über die M- klasse hinauskommen. die meisten schrubben doch ihre pferde im e-a teilweise auch noch l-bereich. ich glaube, daß die fn- in den letzten jahren verpennt hat, den reiterlichen nachwuchs durch kompetente, bezahlbare reitlehrer so weit zu fördern, daß diese die qualität ihrer pferde auch ausnutzen können. wir hatten schon vor 15 jahren einen reitlehrer bei uns im stall, der einem großen teil ( waren mindestens 10 )der pferdebesitzer zu einem austausch des eigenen pferdes riet. also wurden die alten pferde verkauft und es wurden sehr teure wirklich gute pferde angeschafft. bloß, von den neuen eigentümern war keiner in der lage diese jungen, schwungvollen pferde zu reiten. der reitlehrer hatte die pferde in beritt, verdiente sich eine golden nase, die besitzer wurden immer unzufriedener weil sie diese pferde nicht nachreiten konnten.
                          die tiere wurden nach und nach abgegeben.
                          leider, sind die wenigsten reiter bereit für einen guten unterricht, beritt ( der nicht einfach zu finden ist ) auch entsprechend geld zu investieren, diese kosten zzgl. zu den anfallenden unterhaltskosten kann von vielen einfach nicht mehr getragen werden.
                          auch wenn der reitsport in den letzten jahren boomt, so ist die qualität der reiter nicht unbedingt so gestiegen, wie die qualität des heutigen normalen reitpferdes und um diesen markt bedienen zu können brauchen wir keine super tollen pferde, mit vermögen für das große viereck. die käuferschicht, die die sehr guten pferde sucht ist zwar gegeben, die suchen aber nicht bei einem kleinen züchter sondern eher bei kasselmann und co.
                          mir ist in den letzen 2 jahren auch sehr aufgefallen, daß vermehrt reitbeteiligungen gesucht werden, vor 8-9 jahren war es genau umgekehrt, da suchten fast nur pferdebesitzer nach einer rb. auch diese reiter, die sich jetzt aus finanziellen gründen mit einer rb zufrieden geben, fallen als käufer weg.
                          auch muss damit gerechnet werden, daß immer mehr kinder ( die potentiellen pferdekäufer von morgen ) bedingt durch eventuelle ganztagsschulen in zukunft nicht mehr zum reiten kommen. auch diesen aspekt kann man nicht unter den tisch kehren, hier werden in zukunft auch käufer fehlen.

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                          • #33
                            @ abigail: dann lieg ich ja mit meinen "G" Pferden richtig gut im Rennen

                            Kann brands und hausmarke nur zustimmen ...

                            Kommentar


                            • #34
                              Auch wenn vielen diese Wahrheit wehtut: die allermeisten Züchter legen betriebswirtschaftlich betrachtet bei Ihrer Zucht schon jetzt erheblich drauf.

                              Die schwache Wirtschaftslage und das erhebliche Pferdeangebot wird die Preise für reelle Freizeitpferde bzw. Turnierpferde im E/A-Bereich weiter deutlich reduzieren (und das ist die Masse). Zudem machen die Tierarzte mit dem Chip-Hype die Pferde mit Befunden (und die sind nicht in der Minderheit) noch viel billiger und treiben die Preise nach unten. Der Fohlenmarkt jehnseits der Auktionen wird von Jahr zu Jahr schwächer, die Anzahl derjeniger, die überteuert schwarze-Mode-D R S H -Katzen im Sack kaufen, wird immer geringer.

                              Was sich - on the long run - oft gewinnbringend! verkaufen lässt, sind rittige und gerne ausgebildete Qualitätspferde und absolute Spitzen (auch Weltall war jung auf der Auktion schon teuer, obwohl er schwierig war).

                              Solange wir die besten Pferde der Welt haben, kommen auch die zahlungskräftigen Ausländer und bringen Geld in den Markt. Wehe, auch diese bleiben weg.

                              Fazit: wenn man Geld verdienen will, sollte nicht durchschnitts-Sardinen-Pferden züchten. Das kann man aus Spass machen. Oder - wenn man reiten kann wie Dr. U. Möller, so könnte man sie teuer reiten. Aber wer kann das schon !

                              Kommentar


                              • #35
                                Zitat von [b
                                Zitat[/b] (Hausmarke @ Mai 18 2005,12:00)]Die schwache Wirtschaftslage und das erhebliche Pferdeangebot wird die Preise für reelle Freizeitpferde bzw. Turnierpferde im E/A-Bereich weiter deutlich reduzieren (und das ist die Masse). Zudem machen die Tierarzte mit dem Chip-Hype die Pferde mit Befunden (und die sind nicht in der Minderheit) noch viel billiger und treiben die Preise nach unten.
                                Lösungen? der Betrag zwischen Kosten und Erlösen (der Gewinn?) wird ja immer geringer, wenn Sie sich decken - Gratulation. Aber was, wenn der Züchter zu zahlt?

                                Wie abfangen? Züchter werden weniger züchten...? Decktaxen werden niedriger, um Kundschaft zu locken? Züchter geben die Zucht auf??

                                Schön das hier einige schon erkannt haben, das WDRSH nicht der Weisheit letzter Schluss sind ... aber ich denke die Masse sieht das (noch) nicht so ....

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                                • #36
                                  die einfachste lösung liegt beim züchter selber. mit normalen stuten würde ich nicht (mehr) züchten. die stute muss schon bewegungspotential mitbringen - alles andere ist von vornherein 50:50 risiko dass selbst der dollste hengst eben auch nur eine bewegungslose sardine (o wei...) produziert...

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                                  • #37
                                    Der Mittelstand ist wegdezimiert, das stimmt sicherlich. Vergeßt aber auch nicht die Entwicklung des Sports: Die Pferde sind doch über die vergangenen 10/15 Jahre stark verbessert worden. Mit einem 'normalen' gewinnt man heute nicht mal mehr eine ländliche L-Dressur, geschweige denn irgendwo in den Leistungszentren (nehmen wir mal Warendorf/Münsterland oder den Hamburger Raum). Beim Springen sehe ich das nicht ganz so kraß (jedenfalls nicht bei A+L-Springen nach Fehlern und Zeit) aber wenn ich nur mal in die Reitpferdeprüfungen gucke: Mit Durchschnitts'material' braucht man da gar nicht mehr loszufahren. Außerdem wird auch der frühere Amateurbereich immer mehr verprofessionalisiert (z.B. Anfangszeiten Jungpferdeprüfungen zu Ersteinkommensinkompatiblen Zeiten). Daher denke ich, zum einen wird es noch wichtiger werden, dass die Grundqualität stimmt und zum anderen, dass eine durchdachte Vermarktung/'Managing' immer wichtiger wird.
                                    Seit ich meine Viecher aus Zeitgründen kaum mehr selber einreiten kann, investiere ich ziemlich viel in guten Beritt, sehe aber, dass sich das bei den hochwertigen Pferden auch auszahlt. Das 'untere Ende' versuche ich frühestmöglich notfalls auch für sehr kleines Geld (=unter Selbstkostenpreis) in passige Hände zu verkaufen. Da ist jeder Euro, den man da zusätzlich reinsteckt, verlorener Zuschuß...

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                                    • #38
                                      Es stimmt schon, dass der Erfolg meist nicht am vierbeinigen Freund scheitert sondern eher an der Nase obendrauf. Aber wegen des Zuchtfortschritts gibt es eben heute auch Pferde, die trotz schwächerer Reiterleistung immer noch gut 'funktionieren' und das sind gerade die, deren Chancen auf gute Vermarktung immer noch am besten stehen.
                                      Ich sehe mich ganz bestimmt nicht als Spitzenzüchter aber ich finde schon, dass es von Verantwortungslosigkeit zeugt, heute nicht auf einen gewissen Qualitätsstandard zu achten. Bloße Vermehrerei wird die Zahl der unvermarktbaren Pferde mit Sicherheit noch steigern. Ein Pferd aus einer gut gelungenen Anpaarung hat viel bessere Chancen, seinen Platz in der Pferdewelt zu finden. Es nützt ja nichts, immer auf die anderen zu schimpfen - die schlechten Reiter, die schlecht informierten Käufer, die anderen Züchter, die ihren 'Ausschuß' zum Schlachter schicken - wenn man schon soweit resigniert hat, sollte man am besten die Zucht aufgeben. Damit tut man sich und seiner Umwelt einen Gefallen. In diesem Sinne: Auf die Pferde

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                                      • duntroon
                                        • 08.11.2002
                                        • 5927

                                        #39
                                        Zitat von [b
                                        Zitat[/b] (Kareen @ Mai 19 2005,09:25)]Bloße Vermehrerei wird die Zahl der unvermarktbaren Pferde mit Sicherheit noch steigern. Ein Pferd aus einer gut gelungenen Anpaarung hat viel bessere Chancen, seinen Platz in der Pferdewelt zu finden. Es nützt ja nichts, immer auf die anderen zu schimpfen - die schlechten Reiter, die schlecht informierten Käufer, die anderen Züchter, die ihren 'Ausschuß' zum Schlachter schicken - wenn man schon soweit resigniert hat, sollte man am besten die Zucht aufgeben. Damit tut man sich und seiner Umwelt einen Gefallen. In diesem Sinne: Auf die Pferde      
                                        hier stellt sich mir aber immer wieder die frage, welche chancen eine gelungen anpaarung hat, die nicht den momentan begehrten abstammungen entspricht. wer hat denn noch den mut nicht auf andere zu hören und mal was neues zu versuchen, auch wenn er damit nicht den momentanen markt bedient ?

                                        vielleicht besteht auch grundsätzlich ein denkfehler und gerade die "modezüchterei" sollte massiv reduziert werden - wer traut sich?
                                        Marco
                                        «Gibt es einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis? Es gibt ihn. In der Tat.»



                                        Avatar:
                                        SF *08 v. Elfengeist | Sixtus | Kiebitz
                                        HF *08 v. Elfengeist | Turnus | Plakat ox

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                                        • Linaro3
                                          • 28.09.2003
                                          • 8068

                                          #40
                                          Genau Thomas du uns allen voran?!
                                          Ich hab noch ein paar Sardinen zum Verkauf, also bei Intresse gerne melden, fällt halt zwangsläufig immer mal ab, da kann sich wohl keiner von uns freisprechen. Leider ist das so.
                                          Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

                                          www.pferdezucht-nordheide.de

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