schnellebige zeit

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  • gin_tonic
    • 04.11.2003
    • 3381

    schnellebige zeit

    wir leben in einer schnelllebigen zeit, offenbar auch bei der hengstwahl...
    jedes jahr werden neue (vielbesprochene) kör- und hlp-stars erkoren, die ohne dass von ihnen nachzucht vorhanden ist, von den züchtern "überrannt" werden und bis zum gehtnichtmehr abgesamt werden.

    pferde die in aller züchter munde sind...

    und nachdem die hlp nicht mit dem gewünschten ergebnis absolviert wurde, bzw. der erste oder auch noch zweite fohlenjahrgang auf der welt ist, und nicht jedes fohlen die erhabensten tritte zeigt, fallen gelassen wird, wie eine heisse kartoffel... es gibt ja wieder neue youngster, die unter großem jubel zum körstar erkoren wurden und für luxuriöse einfamilienhauspreise den besitzer wechseln...

    gleichzeitig stagniert das interesse an bewährten beschälern, die teils selbst sporterfolge aufweisen könnnen oder deren nachzucht im sport erfolgreich ist (diese geraten mit immer geringer werdenden stutenzahlen beinahe in vergessenheit) und der drang neue wege zu gehen um nicht weiter den einheitsbrei zu rühren...

    funktioniert die pferdezucht nur noch nach dem prinzip hoffnung? von den jungen
    ist ja verständlicherweise noch keine mittelmäßige nachzucht da, während es bei den älteren auch mal den ein oder anderen gibt, der nicht die lampen austritt oder häuser springt...

    ist für die vermarktung von fohlen ein "marktgängiges" pedigree vonnöten?

    birgt diese schnelllebigkeit gefahren in sich?

    ist eine besinnung der züchter auf die bewährten hengste bzw. auf die passereffekte ihres stutenstammes gefragt, um eine gewisse kontinuität in der pferdezucht zu erreichen?

    oder ist eine solche kontinuität nicht mehr erwünscht?
    keine Sicht ist objektiv - jeder Ast hängt etwas schief

    Avatar: 7 jähriger Wallach von Grafenstolz-Lanthano-Wittgenstein
  • horsm
    • 08.02.2005
    • 2561

    #2
    Hallöchen,

    so beoachte ich nunmal leider die ganze Entwicklung im sog. Pferdesport.
    Schnell mit jungen Pferden Turniererfolge erzielen, zur Ersatzbefriedigung des eigenen Egos.
    Oft 6-jährig schon ausgebrannt bzw. wg. fehlender Ausbildung schon "abgeschrieben" oder sogar schon platt.
    Dann lags am Pferd, war halt doch unrittig und schlecht auf den Beinen - lag wohl am Vaterhengst
    => nächstes Pferd.
    Die Zucht bedient diesen Markt. Immer neue superrittige Nachwuchshengste, deren Nachkommen leicht zu bedienen sind (was für ein Ausdruck für ein Pferd, als ob man es bedienen könnte wie ein Auto&#33. "Der wirds jetzt werden, dessen Nachkommen sind so rittig, da brauchst Du nicht mal reiten können." Und, zwei jahre später dier nächste Pleite. Irgednwann dann Wechsel in ein anderes Reiterlager (Wester, Barock usw.)

    Ce la vie (manche sagen auch Tel Aviv)

    Gruß
    horsmän

    Kommentar

    • Linaro3
      • 28.09.2003
      • 8079

      #3
      Gin schließe mich dir an, das macht einem schon Angst bei genauer Betrachtung. Die jungen verdienen und brauchen auch ihre Chance, aber das was teilweise passiert, wie du es ja beschreibst ist angsteinflößend, der Markt wird schnelllebig (mit dreimal l ?? Sieht doof aus ), in allen Belangen. Wenn ich mir anschaue welche Topvererber in Celle verkommen, deren NAchzucht schon Klasse bewiesen hat, weil ihn von den jüngeren "Stars" einfach die Schau gestohlen wird... Beispiele wären nur mal ein Drosselklang II oder Warkant, die Wanderer-Linie und viele weitere.

      Andere ebenso intressante Junghengste haben wenig zu tun, die Fohlen wird man so gut wie nicht los. Wir erwarten dieses JAhr einen For Edition, der war zwar HLP Sieger aber der Hype bleibt aus, bzw. war noch nie da, der Absatz wird schwer. Natürlich wenn ich nur zwei Stuten habe und bin darauf angewiesen, meine Youngster zu verkaufen, muss ich mit der Welle laufen. Und genau da liegt der Zwiespalt.

      ich erinner mich dran vor einigen Jahren haben wir den Blüter Markus Deak genutzt. Es kam ein tolles Hengstfohlen auf die Welt mit viel Charme, vom Blüter geprägt sehr guten GGA, mittlerweile hoch erfolgreich im Sport und zwar zweigleisig. Auf der Fohlenschau wurde mir allen ernstes gesagt: "Schade das es ein Hengst ist, ne Stute hätte sich gut in der Zucht gemacht, aber ein Hengst, nee, der hat nachher keine Chance gegen die "Nicht-Halbblüter". Verkaufen Sie bloß wenn einer was bietet." Hallo ??
      Nächstes Beispiel, Stutfohlen von White Star, Klassensiegerin Stutenschau, mittlerweile in Reitpferdeprüfungen erfolgreich, auf der Fohlenschau wurde gesagt: " Schönes Pferd, leider so ein bunter Fuchs, sehr schade!" Sorry aber damit hatte man gerechnet als man den Hengst nutzte.

      Ach man kann sich viel aufregen, bringen tut es nicht. Wir haben für uns die Entscheidung getroffen, einige Stuten gehen zu den bewährten, nennt sie Modehengste, aber die Nachkommenleistungen sprechen dennoch dafür, ein oder zwei gehen zu Junghengsten, auch die deren Namen nicht ganz oben auf der Liste stehen, nicht die Showstars sondern die soliden Sportler, ein for Edition zählt für mich darein.
      Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

      www.pferdezucht-nordheide.de

      Kommentar


      • #4
        ich finde es läuft auch nach dem Motto: Je bekannter deine Hengststation, desto mehr Stuten bekommst du! Ich meine ist ja auch logisch, die großen Hengststationen können viel mehr Webung für ihre Hengste machen, als die kleinen. Ich finde es sollte mehr für "die hengsthalter aus der nachbarschaft" getan werden, da stehen teilweise wirklich gute Hengste auf einer kleinen Station zu günstigen Preisen, vielleicht keine Siegerhengste, aber teils Hengste mit Prämien und bekommen keine Stuten.
        Und sobald ein hengst siegerhengst ist, ist er der knüller: noch nicht ganz unter dem sattel, egal ob er rittig ist oder nicht,hat er volle decklisten und bei m30 tt soll er bitte mal ordentlich die beine unterm sattel stampeln lassen und zeigen dass er schon unter dem sattel (nach ca.6 wochen) ein ganz großer ist! möglichst soll er noch das bundeschampionat gewinnen, soll sich da aber präsentieren wie ein dressurpferd, nicht wie ein grade mal dreijähriges Reitpferd und dann der erste fohlenjahrgang, die gewinnen natürlich alles, weil sie ja vom modehengst xy kommen und dann kommen immer mehr nachkommen, es sind grandiose dabei, aber auch eine mittelschicht und die decklisten werden immer leerer....traurig, traurig....das es an den stuten leigen könnte wird nicht drüber nachgedacht....also entweder werden gute hengste gar nicht erst genutzt, weil sie auf unbekannten stationen stehen, oder über einige jahre, bis sich die mittelschicht ihrer nachkommen herrauskristalisiert.....dann kommt halt die nächste generation "modehengst", sorry aber wie soll es da jemals nochmal einen hengst a la Donnerhall, Rubinstein oder Weltmeyer geben, bzw. geben sicher, aber wie sollen sie sich durchsetzen?

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        • Benjie
          • 02.06.2003
          • 3249

          #5
          die pferdezucht in der heutigen zeit besteht zu viel aus hoffnung und zu wenig aus fakten!
          ich habe manchmal das gefühl das es für einen hengst gar nicht gut ist, wenn es info über den hengst gibt. viele nehmen einen hengst den sie noch nie gesehen haben oder von dem sie noch nicht so viel wissen.
          züchter die bereit sind ein kleines vermögen in decktaxe zu bezahlen, scheuen das risiko einen outcross hengst zu nehmen. ich habe das gefühl das jeder von dem heilsbringer träumt der das grosse geld in die züchterkasse spült und die züchter zu wenig versuchen die schwächen der stute auszugleichen.
          ...ich rate euch vor allem, die Zuchtstuten in Ehren zu halten;
          ihr Rücken ist ein Thron der Ehre und ihr Unterleib ein unerschöpflicher Schatz.
          (100.Koransure)
          http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4094841
          http://www.arcor.de/palb/thumbs_publ...lbumID=4095145

          Kommentar

          • monti
            • 13.10.2003
            • 11758

            #6
            @Benjie
            .....wem sagst Du das - aber man wird ja noch bestraft, wenn man einen Outcross-Hengst nimmt.......das fängt damit an, dass sich das Fohlen schlechter oder gar nicht verkaufen läßt und hört auf bei der Vorbesichtigung für die Körung...........
            Der Optimist irrt sich genauso oft wie der Pessimist. Aber er hat viel mehr Spass dabei!

            Kommentar

            • Ginella NB

              #7
              ich weiss ja nicht - so alt bin ich noch nicht -. aber
              gab es denn früher nicht auch schon immer mal "modehengste"?

              waren grannus, argentinus, rubinstein, weltmeyer, landgraf und co. denn früher nicht auch erstmal eine "modeerscheinung" in der züchterschaft?
              da wusste doch anfangs auch noch niemand so genau wie sie sich vererben würden und trotzdem waren sie irgendwie "in".

              haben sie nicht auch vielleicht deshalb so viele erfolgreiche nachkommen gebracht, weil sie einfach sehr viel benutzt wurden und die wahrscheinlichkeit, das ein paar kracher dabei sind, dann natürlich auch sehr viel höher ist?


              ich bezweifle irgendwie, das sich dieses phänomen allein auf unsere heutige zeit beschränkt.

              Kommentar

              • Dimona
                • 16.07.2003
                • 1573

                #8
                Ich würde sagen, die Konzentration auf einige wenige Modehengste ist ganz klar eine Folge der KB. Man kann ja Hengste aus dem tiefsten Pusemuckel benutzen, wo ansonsten die Anfahrt zum Natursprung 500 km betragen würde. Ansonsten hätte auch ein His Highness niemals 500 Stuten decken können Geht man von einer Decksaison von beispielsweise 180 Tagen aus und 1 bis 1,5 Stuten pro Tag die ein Hengst so schafft, dann wären wir etwa bei 270, wenn alle sofort im 1. Versuch tragend würden....Das muß man sich mal ausrechnen, was der HH dann weniger an Deckgeld verdient hätte, das sin Unsummen!!!

                Auch ich kann es nicht begreifen, wie ein Züchter Beträge von bis zu 2000 Euro an Decktaxen ausgeben kann, er soll später froh sein, wenn er fürs Fohlen 3000,- bekommt.....Das rechnet sich nur mit der besten Stute, die nur Kracher bringt.....

                Die Konzentration auf einige wenige Modehengste wird sich in den nächsten 20 Jahren wohl rächen, denn wo bleiben dann die Alternativen zu WDRSF? Wenn man die alle bereits im Pedigree hat, machen wir dann alle Inzucht ab der 2. Generation??

                Leider muß man das züchten, was der Markt nachfragt, hoffentlich bemerkt der Markt bald, das dies nicht immer der richtige Weg ist.
                http://www.pferdezucht-bettina-kraus...-horse-gate.de

                Kommentar

                • Linaro3
                  • 28.09.2003
                  • 8079

                  #9
                  Zitat von [b
                  Zitat[/b] (Dimona @ Mai 13 2005,12:58)]Auch ich kann es nicht begreifen, wie ein Züchter Beträge von bis zu 2000 Euro an Decktaxen ausgeben kann, er soll später froh sein, wenn er fürs Fohlen 3000,- bekommt.....Das rechnet sich nur mit der besten Stute, die nur Kracher bringt.....
                  Genau dafür dann aber in der Regel richtig, haben nach Himmelfahrt Samen von Schockemöhle geholt. Ein wenig Klönschnack mit zwei Züchtern gehabt, einer von beiden brachte eine Donnerhall / Pik Bube zum besamen zu Sandro Hit, bei Fuss ein Top Hengstfohlen von ihm. Das war bereits verkauft für sage und schreibe 20.000 EUR, ich bin fast rückwärts umgefallen, der kleine Kerl war gerade mal wenige Wochen alt. Der andere Züchter sagte, das sei gar keine Ausnahme, sein Sandro Hit Fohlen habe er auch für 15.000 EUR sofort verkauft, hier war die Mutter eine Weltmeyer Stute.

                  Der Markt scheint irgendwie andere Wege zu gehen, die Hoffnung die sich mitkauft scheint bei diesen Hengsten viel größer zu sein. Ich weiß noch als wir damals das Donnerhall Fohlen hatten, die Leute haben uns die Bude eingelaufen, trotzdem gar keine Verkaufsabsichten bestanden, kamen riesige Angebote. So ist das, hast du aber den No Name Hengst hökerst du mit den Käufern um den letzten EURO. Ist bestimmt nicht der immer richtige Weg aber was willst du denn machen, man ist doch auf verkaufen angewiesen. Und solche Verkäufe tragen die für Fohlen von No Names (von denen man aber überzeugt ist) mit.
                  Avatar: Stutfohlen von Lord Z a.d. St.Pr.St. Actress von Acord II / Mytens xx (Stutenstamm der Platina), geb. 2009

                  www.pferdezucht-nordheide.de

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