Hallo zusammen und danke für die vielen schnellen Antworten und Bilder!
Bevor wir hier zu sehr in ein "Bilderbuch" abdriften (bei den vielen Bildern kommt vermutlich niemand mehr mit der Beschreibung hinterher), würde ich gerne noch einmal auf meine ursprüngliche Intention zurückkommen: dass wir uns einmal gemeinsam das in diesem Forum immer verwendete Vokabular am "lebenden Objekt" ansehen und diskutieren, welche Auswirkungen die Vorzüge oder Schwächen denn jeweils auf die Zucht hätten.
Es ist nun wahrlich nicht so, dass ich da selbst alles wüsste, eher im Gegenteil!
Aber als Beispiel komme ich noch einmal auf mein eigenes Pferd zurück:
Im Original ist sie (@horsmän: bei dem Bild hätte ich auch eher auf Wallach getippt) zwar etwas weniger derb und kurz als auf dem Foto (irgendwie hat das Foto-Handy mal wieder verzogen), aber es ging ja darum, das zu beurteilen, was hier zu sehen war, und da ist sie mir tatsächlich fast schon zu kurz im Rücken.
Hard, Horsmän und Linaro haben die größten Schwachpunkte und wichtigsten weiteren Merkmale schon beschrieben, denke ich:
- etwas zu steile Schulter (= Linie des Schulterblattes sollte mindestens im 45 Grad-Winkel stehen)
- etwas zu tiefer Halsansatz (=vom Widerrist nach vorne zum Hals geht es zunächst eher wieder ein wenig bergab und nicht kontinuierlich nach oben)
- eher gerader Hals (also keine bereits natürlich "gewölbt" angelegte Halsmuskulatur)
- hoher, gut in den Rücken laufender Widerrist (eher von Vorteil, da daraus eine recht gute Sattellage resultuiert)
- Vorderbeine durch die steile Schulter unterstehend (also nicht im 90 Grad-Wilkel zum Boden, sondern etwas unter den Bauch gezogen)
- Rückenlinie nach hinten etwas zu gerade und - wie Linaro sagte - etwas wenig Kruppenformation (im realen Leben ist die Kruppe etwas abgeschlagen, bricht also nach einer "Spitze"ein wenig zu steil nach hinten ab, was auf dem Foto durch das weit herausgestreckte Hinterbein ein wenig kaschiert wird.)
- Die Hinterhand an sich ist recht gut gewinkelt (wenn der Sprunggelenkswinkel z.B. zu "offen" ist, also mehr als ca. 130 Grad (war das so??) groß, wird die Hebelwirkung der HInterhandmotorik negativ beeinflusst)
- vorne und hinten zudem eine eher flache Winkelung der Fessel (ob das positiv oder negativ zu bewerten ist, wird unterschiedlich beurteilt: flach = neigt eher zu Sehenschäden, steil = weniger vorteilhaft für den Gang, ist meine Meinung), die aber mit der Hufform harmoniert (der Huf bildet also vorne eine fortlaufende Linie mit der Fessel).
Vielleicht kann jemand anderes (sonst schreib ich mir hier nen Wolf) mal erläutern, was aus diesen Schwach- und Pluspunkten üblicherwiese im Bewegungsablauf folgt, warum man also z.B. die flache Schulter züchten möchte, den hohen Halsansatz etc. ...?
Im Gegenzug schildere ich dann gerne, welche Erfahrungen ich mit den oben beschriebenen Merkmalen am "lebenden Objekt" tatsächlich gemacht habe, wo die Probleme und Vorzüge in der täglichen Arbeit liegen.
Ach ja , könnte vielleicht auch mal jemand (mir) erläutern, wie man die Begriffe "Rahmen", "Gebäude" und "Fundament" eigentlich genau voneinander abgrenzt? Und was eine "kurze Unterlienie", eine "lange Oberlinie", eine "schwammige Oberlinie" und was eine "gute Oberlinie" ist??
Bin gespannt...
Bevor wir hier zu sehr in ein "Bilderbuch" abdriften (bei den vielen Bildern kommt vermutlich niemand mehr mit der Beschreibung hinterher), würde ich gerne noch einmal auf meine ursprüngliche Intention zurückkommen: dass wir uns einmal gemeinsam das in diesem Forum immer verwendete Vokabular am "lebenden Objekt" ansehen und diskutieren, welche Auswirkungen die Vorzüge oder Schwächen denn jeweils auf die Zucht hätten.
Es ist nun wahrlich nicht so, dass ich da selbst alles wüsste, eher im Gegenteil!
Aber als Beispiel komme ich noch einmal auf mein eigenes Pferd zurück:
Im Original ist sie (@horsmän: bei dem Bild hätte ich auch eher auf Wallach getippt) zwar etwas weniger derb und kurz als auf dem Foto (irgendwie hat das Foto-Handy mal wieder verzogen), aber es ging ja darum, das zu beurteilen, was hier zu sehen war, und da ist sie mir tatsächlich fast schon zu kurz im Rücken.
Hard, Horsmän und Linaro haben die größten Schwachpunkte und wichtigsten weiteren Merkmale schon beschrieben, denke ich:
- etwas zu steile Schulter (= Linie des Schulterblattes sollte mindestens im 45 Grad-Winkel stehen)
- etwas zu tiefer Halsansatz (=vom Widerrist nach vorne zum Hals geht es zunächst eher wieder ein wenig bergab und nicht kontinuierlich nach oben)
- eher gerader Hals (also keine bereits natürlich "gewölbt" angelegte Halsmuskulatur)
- hoher, gut in den Rücken laufender Widerrist (eher von Vorteil, da daraus eine recht gute Sattellage resultuiert)
- Vorderbeine durch die steile Schulter unterstehend (also nicht im 90 Grad-Wilkel zum Boden, sondern etwas unter den Bauch gezogen)
- Rückenlinie nach hinten etwas zu gerade und - wie Linaro sagte - etwas wenig Kruppenformation (im realen Leben ist die Kruppe etwas abgeschlagen, bricht also nach einer "Spitze"ein wenig zu steil nach hinten ab, was auf dem Foto durch das weit herausgestreckte Hinterbein ein wenig kaschiert wird.)
- Die Hinterhand an sich ist recht gut gewinkelt (wenn der Sprunggelenkswinkel z.B. zu "offen" ist, also mehr als ca. 130 Grad (war das so??) groß, wird die Hebelwirkung der HInterhandmotorik negativ beeinflusst)
- vorne und hinten zudem eine eher flache Winkelung der Fessel (ob das positiv oder negativ zu bewerten ist, wird unterschiedlich beurteilt: flach = neigt eher zu Sehenschäden, steil = weniger vorteilhaft für den Gang, ist meine Meinung), die aber mit der Hufform harmoniert (der Huf bildet also vorne eine fortlaufende Linie mit der Fessel).
Vielleicht kann jemand anderes (sonst schreib ich mir hier nen Wolf) mal erläutern, was aus diesen Schwach- und Pluspunkten üblicherwiese im Bewegungsablauf folgt, warum man also z.B. die flache Schulter züchten möchte, den hohen Halsansatz etc. ...?
Im Gegenzug schildere ich dann gerne, welche Erfahrungen ich mit den oben beschriebenen Merkmalen am "lebenden Objekt" tatsächlich gemacht habe, wo die Probleme und Vorzüge in der täglichen Arbeit liegen.
Ach ja , könnte vielleicht auch mal jemand (mir) erläutern, wie man die Begriffe "Rahmen", "Gebäude" und "Fundament" eigentlich genau voneinander abgrenzt? Und was eine "kurze Unterlienie", eine "lange Oberlinie", eine "schwammige Oberlinie" und was eine "gute Oberlinie" ist??
Bin gespannt...
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