"Stutenstamm pflegen" - was bedeutet das konkret?

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  • #21
    @Arielle

    Wenn Zucht Mathematik wäre -wo bitte sind da die ganzen "Weltmeister" ???

    Die Prozentrechnerei wie du sie aufführst - (Horse telex und Co lassen grüssen..) hat mit der Realität wenig zu tun. Ich glaube das man sich das eigene Pferd viel zu wenig anschaut und was da für Blut dahinter ist. Des öfteren erkennt man eben durch LINIENZUCHTEN einen bestimmten HEngst wieder der eben durch vielleicht "Linienzuchten" verknüpft dann hervor sticht. Zu hause kann ich das erwähnen, wo ich Lininenzucht auf Gotthard gemacht habe; Quaid -Gloster -Gardestern I - Wendekreis - Waidmannsdank xx.. über Voltaire und Gardestern ... die jetzt 3j. Stute ist trotz brauner Farbe mit Abzeichen vom typ ein Gardestern, ihre rechte Schwester jetzt ein jahr alt tendiert vom Typ her völlig auf Voltaire, hat aber auch manches v. ihrer Mutter (beide!!!).

    Das sich die Wahrscheinlichkeit abschwächt Gewisse Dinge hervor zu holen aus den hinteren Generationen wenn eben alles weiter zurück liegt - ist völlig normal..NUR und das könnte man in betracht ziehen; Baue ich meinen Stamm in Linie auf bestimmte Genetik auf - ÜBER GENERATIONEN habe ich eine sichere TYP Vererbung bzw. weniger Streuung wie eine Gießkanne.

    Und BLUT muss ich am Pferd sehen - dann habe ich auch Blut da wo es hin gehört - wenn ich das nicht sehe, liegt es im bereich sich mal Gedanken zu machen wie und was. Zum anderen spielt der Härtefaktor dabei eine Rolle; Brauche ich vielleicht keinen Blüter/Edelblut zum veredeln - vielleicht eher für andere Eigenschaften - denkt man ggf. darüber nach???.

    Und die % rechnerei ist ein Witz, tut mir leid... wenn man ein Pferd vor sich sieht was über 50 % Blut hat und ein Ackergaul ist, mach ich mir schon Gedanken.

    Und was Typ betrifft - schau dir Perigueux an - Typvoller gehts gflaube ich nicht - mit wenig Blut, und mit Blut wird er sich aber vererben, da kommt die ganze Sache doch erst richtig in Wallung, anstatt ihn wieder auf schwere Stuten zu setzen - vielleicht denkt man darüber auch mal nach.

    Und VERDÜNNEN macht doch die Mehrheit der Züchter - sie verwässern ihre vielleicht doch im Hintergrund vorhandene gute Genetik und Sicherheit - in dem sie immer mehr Säfte dazu geben - meinst du, das du in einem Multivitamin noch Apfel,Pfirsich,und co heraus schmeckst???..was passiert denn wenn du aber Apfel wieder haben möchtest??..den Geschmack erhälst du nie mehr. So läuft das auch mit der Zucht..

    Ich hab das mit Brieftauben erlebt... und da ist die Generationsfolge viel schneller!!!. Es gibt zu viel Ausschuss wenn man nur kreuzt und zu viel ströme darin hat... und du fängst immer wieder von vorne an - mit eben durchgezüchten Tieren. Du lebst also von denen die du verurteilst..und das ist kein Witz!!.


    Und ein guter Vererber hat auch ein gutes Papier - ich bin da sehr skeptisch das aus anderen was besseres kommen könnte.

    Ich mache immer weniger Kompromisse..
    Zuletzt geändert von Gast; 06.05.2012, 11:09.

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    • OBdB
      • 05.11.2008
      • 2372

      #22
      Zitat von Arielle Beitrag anzeigen
      Ich denke die Diskussion um Stammpflege mittels outcross, Linienzucht, Inzucht, Rückzucht etc. wird etwas weniger ideolgisch, wenn man sich den "Verdünnungseffekt" bewusst macht, dem die Gene eines Vorfahren rein mathematisch unterliegen:

      Generation 1 50 %
      Generation 2 25 %

      Generation 6 1,56 %
      Generation 9 0,19 %
      Generation 12 0,025 %.

      Also ob man bei Vorfahrengleichheit in Generation 6 z.B. noch von Rückzucht oder bereits von outcross sprechen muss, dürfte rein akademisch sein. Die praktische Bedeutung einer "Inzucht" auf zwei Individuen der Gen. 6 ist wohl nicht sehr beeindruckend, sind doch 96,88 % der Gene "unidentisch". Also die Meinung, dass es zur Stammpflege gehört, dass nach 2maligem Fremdbluteinsatz wieder eine Rückzucht auf den Stamm erfolgen muss, teile ich ebensowenig, wie die Forderung nach Einsatz von VB / Edelblut spätestens alle 3 - 4 Generationen, so sehr ich Veredlung schätze! Aber viele der heute in der anspruchsvollen Zucht eingesetzen Stuten und Hengste führen bereits soviel Edelblut, dass ihre planvolle Verpaarung ohne erneuten VB Einsatz über deutlich mehrere Generationen m. E. reicht. Mein Hauptstamm ist bspw. aus einer VB-Stute heraus gezüchtet worden, da ist es dann sowohl mathematisch als auch phänotypisch reletaiv einfach, auch in F7 z. B. noch Edelblutanteile zwischen 40 und 55 % aufrecht zu erhalten, ohne die Risiken des erneuten VB-Einsatzes eingehen zu müssen. Trotzdem, irgendwann muss wahrscheinlich auch mal wieder "neues Vollblut" zugeführt werden!??

      Nicht einverstanden bin ich auch mit dem Hinweis, dass es zur Stammpflege gehört, dass die Anpaarungen unter dem Gesichtspunkt "Passigkeit" und weniger unter dem Gesichtspunkt "Vermarktung" zu erfolgen haben. Dies unterstellt, dass Passigkeit und Marktattraktivität Gegensätze sind. In meinen Augen ist das ein (hier gern gepflegter) Irrglaube. Käufer fragen nicht immer oder überwiegend die "falschgezogenen" Pferde nach.

      Nicht genug betonen kann man m.E. die oben geäußerte Auffassung: "Die besten Stutfohlen gehören in die Zucht und nicht auf den Markt." Mir ist es dann egal, ob es sich um Stuten mit vielen Blutanschlüssen oder einem "aufgeräumten" Pedigree handelt oder nicht. Nur das Beste ist gerade gut genug für die Zucht.

      tut mir leid ... aber keine gemeinsamen Ahnen heisst genau dies ... und nicht keine gemeinsamen Ahnen vor der 12. Generation.
      Und Outcross bedeutet nun einmal keine gemeinsamen Ahnen ...

      Da kannst Du mir soviele und so kleine Prozentzahlen anführen wie Du willst ...
      Otmar

      HP :
      http://obdb.free.fr
      http://otmar.free.fr

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      • Arielle
        • 24.08.2010
        • 2838

        #23
        Streite ich ja gar nicht ab. Outcross bei VB kann es dann ja gar nicht mehr geben! Wie war das mit den 5 Hengsten aus denen auch die VB entstanden sein sollen? Ansonsten, ist mir die Definition herzlich egal da mit hoher Wahrscheinlichkeit unrelevant.
        http://www.zuechtergewerkschaft.com/

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        • OBdB
          • 05.11.2008
          • 2372

          #24
          Das bestreitet ja auch keiner, dass es nicht mehr relevant ist ... ausser wenn man auf einen Heterosis-Effekt zielt / hofft / zählt / erwartet ...
          Otmar

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          • #25
            Denke mit "Stamm pflegen" verbindet jeder ein klein wenig etwas anderes, abhängig vom ganz persönlichen Zuchtziel.
            Nachhaltigkeit schaffen ist für mich das entscheidende Stichwort. Man möchte sich mit jeder Generation so aufstellen, dass eine schrittweise Verbesserung umsetzbar wird. Für mich gehört dazu Blut einbringen, oder eben andere Eigenschaften die fehlen oder verloren gehen könnten. Wie oft Blut einzukreuzen notwendig wird ist doch eher Geschmackssache, das würde ich nicht an der Anzahl der blutleeren Anpaarungen festmachen wollen.

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