Meine Reise nach Ägypten

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  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7791

    #21
    Ich habe übrigens zufällig Schreibunterlagen mit in den Urlaub genommen, um Tagebuch zu schreiben, wo ich dann jetzt immer so durchschaue.
    DIe Heimfahrt nach unserem zweiten (guten) Abendessen war interessant.

    Da sitzen wir Mädels zu dritt im Auto und lassen uns von dem Uberfahrer zurück in unsere Residenz fahren und ich stehe kurz vor meinem ersten Date mit einem Ägypter.

    Ich weiss ja nicht, ob "Achmet" Blind auf den Augen ist (wäre für einen Fahrer aber echt ungünstig), oder warum er mich auswählt.

    Der gute Achmet ist 36 (also deutlich jünger als ich und was gleichaltriges hätten wir im Auto sitzen. Sogar blond!).

    Ich kann also nur vermuten, dass es mein besserer "Futterzustand" ist, der mich "attraktiv" macht. Vermutlich denkt er, dass er mich über einen längeren Zeitraum mit weniger Futter am Leben halten kann und ich damit im Unterhalt wohl nicht so teuer bin.

    Auf jeden Fall muss ich ihn mehrfach davon überzeugen, das er während meines Urlaubes sicherlich nicht mein "Habibi" wird und ich seine Mutter auch nicht kennenlernen möchte.

    Ich glaube, als alleinreisende Frau würde ich da weniger gerne unterwegs sein wollen. Aber es soll ja auch durchaus Frauen geben, die solche "Toyboy-Urlaube" unternehmen.

    Man wird sich zumindest wieder bewusst, was man existenziel für ein gesichertes Leben doch hier in Deutschland hat.


    Zuletzt geändert von Sabine2005; 09.12.2021, 00:26.

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    • juno
      juno kommentierte
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      allein schon wegen der Habibi-Geschichte würd ich da als Frau nicht hinfahren wollen.....und dann immer noch mit irgendwelchen obskuren Uberfahrern unterwegs....hatte schonmal ein ähnliches Erlebnis mit einem Marokkaner in Frankreich ,nee danke...

    • Carley
      Carley kommentierte
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      Das ist ein Grund warum ich in solche Länder niemals alleine als Frau reisen würde, selbst mit ner reinen Frauengruppe finde ich es schon mutig.
  • Sabine2005
    • 17.06.2005
    • 7791

    #22
    Der nächste Tag.

    In Eigenregie haben wir inzwischen rausbekommen, wie wir an Trinkwasser und Essen drankommen.

    Wenn man bedenkt, dass Wasserflaschen für Pfennigbeträge zu kaufen gibt, ist es uns total unverständlich, dass wir nach dem Reiten nichts zu trinken bekommen. Also, selbst damit eindecken.

    Inzwischen haben wir rausgefunden, das es im Haus ein kleines Restaurant gibt, welches aber nur "auf Wunsch" öffnet.

    Die Besitzerin ist Linda, aus England stammend.

    Linda und ihre Freunde wird für den Rest der Woche noch "unser Fels in der Brandung werden".

    Typ Cindy aus Marzahn, und mit allen deutschen Schimpfwörtern ausgestattet, die es gibt haben richtig viel Spass mit ihr.

    Zu ihrem "Clan" gehören Markus, ein deutscher Rentner, ihr Ägyptischer Lebenspartner und zwei weitere englische Rentner, die allesamt jetzt permanent dort unten Leben. Der eine Engländer war sogar in Münster stationiert. Klein ist die Welt.

    Wir sind also ein kleiner bunter Trupp, der von da ab an gemeinsam Frühstückt oder zu Abend isst.

    Und die hören sich nur kopfschüttelnd unsere täglichen Erlebnisberichte an.

    Helfen uns aber auch sehr.

    Dank ihnen kommen wir an warmes Wasser in unserem Appartment, bekommen den Kühlschrank ans laufen und bekommen auch die Überwachungskamera deaktiviert.

    Linda kann uns auch schon diverse andere Erfahrungsberichte zu unserem Reiturlaub berichten.

    Nicht lange vor uns waren schon zwei andere da, die den Reiturlaub aber nach kürzester Zeit abgebrochen haben im großen Streit und den Rest der Woche nur noch auf der Wohnanlage verbracht haben.

    Wie gesagt, dieses bunte Trüppchen war toll. Vom Humor her haben wir echt wie A... auf Eimer zusammengepasst.

    Sie erklären und auch, wie das mit den Uberfahrern klappt.

    Wir kommen an dem Tag auch pünktlich im Stall an.

    Langer Ritt zum Strand ist Tagesprogramm.

    Ich darf erneut den Showaraberhengst reiten, den ich wirklich goldig finde.

    Bei all dem blöden Urlaub, den hätte ich wirklich gerne mitgenommen, um den dann hier in Deutschland für die Araberturniere fertig zu machen.

    Der Wüstenritt geht dann vermehrt durch das geplättet, und schon abgesteckte neue (aber stillgelegte) Neubaugebiet.

    Der Galopp ist wieder rasent schnell und wem der Reitführer zu langsam ist, der wird einfach Mal von hinten im Jagdgalopp wieder überholt, um das Pferd wieder anzustacheln.

    Darauf lasse ich mich nicht ein. Mein Hengst läuft auch brav im Hausfrauengalopp, wenn wir die anderen gar nicht mehr sehen.

    Ungewohnt ist es dann schon, wenn man mehrfach den Highway mit Pferd überqueren muss.

    Anhalten oder langsamer fahren tut da nämlich keiner.

    Die Pferde bleiben dabei total cool. Ich selber bin aber jedes Mal froh, wenn wir auf der anderen Seite ankommen.

    Vorbei geht es an Bergen von Plastikmüll.

    Ich habe das Gefühl, diverse Staaten exportieren ihren Plastikmüll nach Ägypten zur Entsorgung. Nur gibt es da gar keine Einrichtungen zur Entsorgung...

    Am Strand angekommen.......ähm...ich muss sagen...am Müllstrand angekommen, geht es dann für einige Reiter ins Wasser....


    ......nur mein Vollblutaraber setzt natürlich keinen Huf ins Wasser.

    Ehrlich, ob es nun Neuseeland, Australien oder Deutschland war.... Ich habe noch nie einen Vollblutaraber ins Wasser bekommen.

    Während die anderen also ihren Wasserspass haben, kann ich Plastikmüll am Strand zählen.

    Ich weiß gar nicht, wie ich jetzt mein Urlaubsfotobuch gestalten soll.

    Realistisch und die Müllstrandfotos reinsetzen
    Oder mit Fotoshop den Müll beseitigen und vortäuschen, was nunmal definitiv nicht war.

    Meine Freundin zumindest, die sich in einem anderen Stall abgesetzt hat, wird nicht an einem Müllstrand reiten. Die braucht sich bei ihren Bildern nicht solche Gedanken machen....

    Bilder folgen




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    • Sabine2005
      • 17.06.2005
      • 7791

      #23
      Lauter schon abgesteckte Grundstücke

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      • Sabine2005
        • 17.06.2005
        • 7791

        #24
        Screenshot_20211210-111340.png Eine Aussenansicht von einer Reitanlage, alles findet darin statt. Lediglich vom Pferd aus kann man von oben Mal reischauschen.


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        • Sabine2005
          • 17.06.2005
          • 7791

          #25
          Die einen gehen mit Pferd ins Wasser, der Vollblutaraber sagt "Du spinnst wohl".

          Screenshot_20211210-111421.png Screenshot_20211210-111437.png Screenshot_20211210-111403.png

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          • Sabine2005
            • 17.06.2005
            • 7791

            #26
            Screenshot_20211210-111514.png
            Screenshot_20211210-111609.png Zeitvertreib am Müllstrand.

            Ich schwanke immer noch, ob ich die so ins Fotoalbum einstelle oder mit Fotoshop den Plastikmüll entfernen soll

            Kommentar

            • Sabine2005
              • 17.06.2005
              • 7791

              #27
              Rücktritt bei 28 Grad. Die aber angenehm waren, nicht so schwül oder drückend, wie man es hier so kennt.

              Gott sei Dank haben wir uns ja eigenständig Wasser für die Rückkehr besorgt. Getränkeservice war etwas spärlich ansonsten

              Screenshot_20211210-111551.png Screenshot_20211210-111302.png Screenshot_20211210-111241.png

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              • juno
                • 26.06.2011
                • 699

                #28
                der Showhengst ist aber ein hübscher

                Kommentar

                • Sabine2005
                  • 17.06.2005
                  • 7791

                  #29
                  Der nächste Tag sollte das große Sonnenaufgang Strandshooting mit Landestypischer Kleidung für die Fotografen werden.

                  Tja, und bei rumgekommen ist wieder eher was unprofessionelles......

                  Aber kommen wir erst auf den Abend davor zu sprechen.

                  Wir bekommen gegen 22 Uhr die Nachricht, dass wir am nächsten Morgen um 4,30 Uhr im Stall zu sein haben, da wir die Pferde zum Strandshooting hinreiten sollen.

                  Doof nur, das wir zu der Zeit keine Uberfahrer mehr über die App anfunken können und vor 6 Uhr auch kein Uberfahrer zur Verfügung steht. Der Service ist für die Zeit nämlich deaktiviert (liegt also nicht daran, dass wir zu doof sind). Es ist uns also definitiv nicht möglich zu dieser Zeit einen Fahrer für den kommenden Tag zu reservieren, und dann auch noch zu dieser Zeit.

                  Wir sitzen also wieder bei Linda und schütteln den Kopf, was dass denn soll? Wir sollen zum Zeitpunkt X an Ort Y sein und die "Dame" weiß doch wohl unter Garantie, das das für uns gar nicht umsetzbar ist.....

                  Ich kann es mir echt nicht verkneifen zu sagen, dass ich vermute, sie denkt, wir hätten bis dahin eh alle unsere Reise "quittiert" oder Sumatras Rache hätte bis dahin alle dahingerafft, so dass sie bis zu diesem Reisepunkt gar nicht mehr kommt. Da stimmen mir die andern zu.

                  Meine Zimmerkollegin und ich reissen uns zusammen und fragen ganz dumm und zückersüß zurück, wie das denn für uns bachbar sein soll? Zu der Zeit können wir defakto keinen Fahrer buchen.

                  Es geschieht ein Wunder: Wir bekommen für den nächsten Morgen einen Abholservice angeboten.

                  Am kommenden Tag stehen wir also um 3 Uhr auf um gegen kurz nach 4 abgeholt zu werden (der Abholtermin ändert sich dann morgens auch nochmal nach vorne, so dass wir ohne Frühstück aufbrechen müssen).

                  Im Dunkeln kommen wir dann im Stall an.

                  Dort gibt es auch kein Licht.

                  Wir müssen dem Reitführer mit unseren Handys die Pferde anleuchten, damit diese überhaupt fertig gemacht werden können.

                  Da für das Strandshooting keiner der Hengste vorgesehen ist, bekomme ich an dem Tag ein anderes Pferd.

                  Etwas magenbrummeln habe ich dann schon, denn das Pferd wird mir beschrieben mit "Keine Sorge falls du von dem runterfällst. Wenn der einen runter haben will, dann schafft der das. Da ist dann noch keiner oben geblieben".

                  In stockdusterer Nacht reiten wir los.

                  Wäre ich nicht unter anderem Distanzreiter (und sowas durchaus gewohnt), würde ich sagen, das ist nichts für Anfänger oder ängstliche oder unerfahrene Reiter.

                  Es geht wieder mehrfach über den Highway, in einen Vorort von Hurghada zu einem anderen (Müll) Strand.

                  Als wir dort ankommen ist der Sonnenaufgang eigentlich schon fast durch

                  Von der Szenerie sind die Fotografen und wir eher erschrocken. Wir sind also wieder an einem Müllstand (ok, Fotoshop kann ja alles richten) mit 4 Pferden, die wir Pferdebesitzer so nicht ausgesucht hätten und die Fotografen fragen uns auch verwundert in einem stillen Moment, ob das jetzt so der Moment wäre, wovon Reiter träumen?

                  Wir verneinen dass. Den (pferdeunerfahrenen) Pferdefotografen sagen wir schon, dass wir die Pferde sicherlich nicht ausgewählt hätten.

                  Die mitgebrachten Pferde sind weder ordenlich geputzt, teilweise fehlen Mähne und Schweif (wegen Ekzem?), diversen Hautproblemen am Kopf etc.

                  Also auch wenn Fotografen mit Bildbearbeitungsprogramm so einiges optimieren können, aber das hätten wir denen nicht hingestellt zum Fotografieren.

                  Auch anonsten fehlt alles organisatorische. Die Fotografen müssen sich gleichzeitig darum bemühen die Aufmerksamkeint der Pferde zu bekommen, um mal die Ohren nach vorne zu bekommen, als auch gleichzeitig auf den Auslöser drücken.

                  Das Licht ist auch schon nicht mehr für einen schönen Sonnenaufgang gegeben, dafür ist es schon zu spät.

                  Auch die mitgebrachten typischen Showhalfter reissen da nichts mehr raus.

                  Auch findet vor Ort nichts statt mit Landestypischer Tracht oder so.

                  Immerhin habe ich Glück, dass der Eine ein nettes (aber später auch sehr überarbeitetes) Foto von mir macht, damit ich zumindest was nettes für mein Fotoalbum habe. Dafür bin ich schon sehr dankbar.

                  Es geht daraufhin eigentlich recht fix wieder zurück richtung Stall.

                  Mir fällt auf, dass in dem Vorort diverse Strassenhunde rumlaufen, die doch sehr arg von Räude zerfressen sind und die auch ansonsten körperlich nicht gut aussehen.

                  Anders als die Strassenhunde bei unserer Unterkunft. Die sind alle wohl genährt und sehen gesund aus.

                  Auf dem Rückweg geht es wieder vorbei an den Plastikmüllbergen.

                  Hier und da auch ein komplettes Skelett darin.

                  Eigentlich war dieser Ausritt für uns auch eher wieder enttäuschend und Event für die Fotografen aber sowas von.....


                  Immerhin fahren wir nach der Rückkehr in den Stall alle zusammen in eine deutsche Bäckerei in Hurghada.

                  Das schnalle ich gar nicht sofort.

                  Ich gehe rein und rufe nur verzückt, dass es da ja einen ganz tollen Käsekuchen in der Auslage gibt.

                  Mich wundert auch nicht so sehr, dass mich die Ägyptische Bedienung in perfekten Deutsch anspricht.

                  Ich merke es erst, als ich die Speisekarte problemlos lesen kann.

                  Ja 3 Tage vor Ort und ich kann schon perfekt "ägyptisch" lesen.

                  Mein Pferd war übrigens brav, der hat zu keinem Zeitpunkt etwas getan. Allerdings ist mein Pferd auf steinigen Boden echt fühlig und sehr langsam. Da mochte ich dem Kerl nicht auch noch Druck machen. Auf Sand lief er dann ok.


                  Bilder folgen: Muss dafür erst wieder die Geräte wechseln.







                  Kommentar

                  • Sabine2005
                    • 17.06.2005
                    • 7791

                    #30
                    Screenshot_20211211-165410.png Handylicht muss reichen zum Pferd fertig machen

                    Screenshot_20211211-165456.png

                    Früh morgens durch die Stadt

                    Screenshot_20211211-165542.png

                    Screenshot_20211211-165700.png

                    Kommentar

                    • Sabine2005
                      • 17.06.2005
                      • 7791

                      #31
                      Das (un) professionelle Shooting am (Müll) Strand

                      Mehr Fotos bedarf es davon auch nicht

                      Screenshot_20211211-165616.png

                      Der Heimweg

                      Screenshot_20211211-165811.png Screenshot_20211211-165846.png Screenshot_20211211-165941.png

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                      • Sabine2005
                        • 17.06.2005
                        • 7791

                        #32
                        Screenshot_20211211-162607.png Das Foto ist ordentlich gefotoshoppt

                        Screenshot_20211211-165918.png

                        Müll und Skelette gab es reichlich zu sehen

                        Screenshot_20211211-170147.png

                        Gutes Essen in der deutschen Bäckerei

                        Screenshot_20211211-170033.png
                        Unser Lieblingswelpe, der allerdings am Freitag (ein Tag vor unserer Abreise) wohl mit Parvor Virus infiziert, im Sterben lag

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                        • juno
                          juno kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          hat Dein Fotoshooting-Pferd Winterfell oder vielleicht Cushing? Der sieht so "langfellig" aus. Der Showaraberhengst war besser im Lack.
                      • Sabine2005
                        • 17.06.2005
                        • 7791

                        #33
                        Am nächsten Tag geht es nach Kairo.

                        Es ist mal wieder interessant, was organisatorisch so nicht klappt und wer von uns dann wieder der Schuldige an dem Schlamassel sein soll.

                        Der schwarze Peter fällt diesmal mir zu.

                        Ironie an: Ich bin schuld, das das mit dem gemieteten Shutlebus nicht klappt und wir nun mit privat PKW nach Kairo gefahren werden müssen.

                        Gott sei dank lassen wir Reiseteilnehmer uns untereinander inzwischen nicht mehr darauf ein, wer woran (angeblich) Schuld sei, das dieses und jenes der Reise nicht klappt.
                        Diese Vorwürfe gehen bei uns inzwischen links rein und rechts wieder raus.

                        So fahren wir also zu 6 (!!!!) in einem PKW nach Kairo. 2 vorne und 4 Leute hinten. Unsere Hüften werden Abends ganz schön ächsen und stöhnen.


                        Autobahnen bauen können die Ägypter. Das ist mir schon vom Flugzeug aus aufgefallen.Das ist uns schon in Hurghada aufgefallen wo über Nacht neue Strassen entstehen wo am Vortag noch keine war und einen weiteren Tag später sind wie ein Wunder lauter 10 m hohe (perfekt im Reagenzglas gezüchtete) Palmen aus der Erde geschossen.
                        Ich glaube, für die Umgehungsstrasse von Münster nach Telgte, würden die 14 Tage brauchen und nicht x Jahre wie bei uns............................obwohl, die haben sich ja auch nicht mit so vielen Temperaturschwankungen aueinanderzusetzen.

                        Der Highway ist auf jeden Fall traumhaft 3 spurig ausgebaut. Also die können auch genutzt werden, um großen Fliegern als Rollbahnen zu dienen für mein Empfinden.

                        Von rechts überholen ist ja auch normal in dem Land, man muss nur permanent laut hupen vorher.

                        Alle gefühlten 100 km (kann auch mehr oder weniger gewesen sein), wird wohl wieder Maut für den nächsten Autobahnabschnitt fällig.

                        Diese Wechselpunkte sehen aus, wie die Grenzübergänge von Westdeutschland nach damals Ostdeutschland. Die Polizeipräsens ist enorm. Da habe ich mich nicht getraut heimlich was zu fotografieren.

                        Zeitweise macht unsere Organisatorin schlapp und jemand anderes muss weiterfahren.


                        Kairo:

                        Ich muss sagen, ich bin noch nie in meinem Leben mit so viel Menschen Armut und Menschen/Tier Leid konfrontiert worden wie in Kairo.

                        Nach Kairo rein sind die Strassen überfüllt, es geht meist nur im Schritttempo weiter. Die Strasse ist zwar 3 Spurig, aber gefahren wird mit 7 Autos nebeneinander.

                        Es wird von überall überholt und dazwischengequetscht, egal ob von rechts oder von links. Wer am reaktionsschnellsten ist, zieht rein.

                        Manchmal kommt auf einer Spur der Verkehr ganz zum erligen und der Grund ist ein Obststand, der dort aufgebaut wurde wo man dann aus dem Auto herraus was kaufe kann. Aber der Strassenverkehr kommt in der Spur total zum erliegen.

                        Zwischendurch laufen Händler, um dir alles möglich zu verkaufen.

                        Einmal "etwas zu lange" angeschaut, wirst du die auch nicht wieder los. Flüchten kannst du mit Auto ja auch nicht wirlich. Mehr als 1,5 m kommst du ja nicht weiter nach vorne.

                        Links und rechts der Strassen sind zahlreiche halb eingestürzte Wohnhäuser. Da wo letzte Woche wohl noch das Wohnzimmer war, fehlt nun die komplette Haushälfte. Man sieht noch die Tapeten an den Wänden. Falls jemand unkrontrolliert den Raum wechseln möchte, könnte es passieren, dass diese einfach abstürzt ins Nichts.

                        Das ganze Gebiet sieht aus wie ein zerstörtes Kriegsgebiet.

                        Mich erinnnern das an die Fotos, wie Münster nach dem Weltkrieg aussah und die Trümmerfrauen dann beschäftigt waren, den Unrat davon zu tragen.

                        Allerdings macht hier nichts den Eindruck, dass die ganzen eingestürzten Gebäudeteile mal abgetragen werden.

                        Jeden Moment in Kairo werde ich mir doch bewußt, wie gut ich es habe (auch wenn ich natürlich auch was zu meckern habe über Job und co - aber ich kenne doch nicht diese Existenzangst)

                        Endlich in unserem "Hotel" angekommen ist die Reservierung für 7 Einzelzimmer natürlich nicht (mehr) vorhanden.

                        Ich kann es mir nicht nehmen lassen zu meiner Zimmerkollegin zu sagen "Daran muss jetzt aber wohl du dran schuld sein". (Ich bin ja froh, dass wir untereinander so einen Henkershumor haben können).

                        Nach langem hin und her werden aus den 7 Einzelzimmern 3 Doppelzimmer (die 7. Person war ja eh schon nicht mehr aktiv dabei).

                        Nach unserem sonstigen Domiziel waren meine Mitreisende und ich est mal etwas geflasht vom Zimmer. 3 Einzelbetten und ein Kingsize Bett. Badezimmer auch etwas besser als unseres - aber nur etwas.

                        Ein "tolles" lila Licht, was angeblich schön machen soll - allerdings fragt man sich dann doch, in was für einem Etablissiment man gelandet ist, das man lila Licht braucht um "schön" zu sein.

                        Später mal überprüft und festgestellt, dass diese Unterkunft doch auch eher billig, billig, billig Absteige ist.

                        Ein gutes: Der Ausblick aus dem Fenster verspricht was schönes. Wenn man den schweren Vorgang zur Seite schiebt, sieht man die Prymaiden.

                        Und zwar ganz groß - also nicht kilometerweit weg.

                        Der Blick Abends von der Dachterasse aus, ist schon sehr erfurchteinflössend. Wir haben die Pryamiden nämlich direkt vor uns. Also Luftlinie 500 m.

                        Auf Fotos sieht das ja immer so aus, als wären die Pyramiden ganz weit weg von Kairo, dabei beginnt die Stadt eigentlich schon da, wo der letzte Stein liegt. Und ja, auf der anderen Seite gehts dann in die Wüste.


                        Bilder folgen.






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                        • Sabine2005
                          • 17.06.2005
                          • 7791

                          #34
                          Screenshot_20211212-201754.png ?Straßen bauen können die Ägypter, das ist mir schon vom Flugzeug aus aufgefallen.

                          Zuletzt geändert von Sabine2005; 13.12.2021, 12:37.

                          Kommentar

                          • Sabine2005
                            • 17.06.2005
                            • 7791

                            #35


                            Auf dem Weg nach Kairo durch die Wüste

                            Was die Mautstellen und Millitärübergange betrifft, da habe ich mich nicht getraut das Handy zu zücken.

                            Selbst Google zeigt da nicht die enorme Maschinengewehr Präsenz bei Bildern an.

                            Was Google aber gut wiedergibt, sind die zerstörten Häuser in Kairo und die ganzen Stadtteile die wie nach einem Bombenabwurf aussehen.

                            Vom Auto aus fotografieren war zwecklos. Man hat nur in das Auto neben sich fotografieren können.
                            Und das hätte wieder zur Folge gehabt, dass einer der Männer gedacht hätte, du willst Kontakt zu ihm und den wärst du dann einfach nicht losgeworden.



                            Leila macht geiler oder was soll ich zu unserem Hotelzimmer sagen?
                            Zuletzt geändert von Sabine2005; 13.12.2021, 17:59.

                            Kommentar

                            • Sabine2005
                              • 17.06.2005
                              • 7791

                              #36
                              Immerhin ist der Blick aus dem Zimmer vielversprechend



                              Der Blick Abends von der Dachterrasse, aber bis dahin haben wir noch einige Abenteuer erlebt (auch mit Pferden).

                              Screenshot_20211212-201917.png

                              Kommentar

                              • Sabine2005
                                • 17.06.2005
                                • 7791

                                #37
                                Kairo ist "hartes Pflaster" was überleben betrifft. Sowohl für Mensch als auch Tier.

                                Wir haben keine Minute unsere Unterkunft verlassen, da hast du das enorme Tierleid schon vor Augen.

                                Wenn ich jetzt von Pferden rede, könnt Ihr das auch auf Esel übertragen, alles so auch bei Eseln und auch Kamelen gesehen.

                                Was sieht man (und danach muss man nicht "suchen")

                                - Pferde mit schwersten Verletzungen
                                - Pferde mit Kutschgeschirren, welche große Fleischwunden hinterlassen haben
                                - Pferde mit offenen Rücken
                                - Pferde mit offenen Beinen
                                - Absetzer, die bereits Kutschen zu ziehen haben
                                - frisch kastrierte, denen noch alles um die Hinterbeine süppelt und die Karren ziehen
                                - Gerippe auf 4 Beinen von denen man sich fragt: "Überleben die den heutigen Tag noch?"
                                - Pferde mit eingewachsenen Ketten am Kopf
                                - Verkrüppelte Pferde
                                - Pferde mit den fiesesten Verwunden völlig egal wo am Kopf

                                Um die nächste Häuserecke liegt eine große frische Blutlache auf dem Boden.

                                Ich bleibe erschrocken stehen und mir signalisiert jemand, das da gerade ein Pferd platt gefahren wurde.

                                Die Strassen sind voll mit Menschen. Richtig voll.

                                Also sollte man dort beklaut werden, den wirst du nach ein paar Sekunden gar nicht mehr sehen, um diesen weiterzuverfolgen.

                                Du mußt extrem aufpassen, dass du nicht von einem Auto, Mopedfahrer, Kutsche, wild durch die gegen geprügelten Pferden "platt" gemacht wirst.

                                Wo auch immer eine Lücke klafft prügeln Jugendliche ihre rippigen Pferde durch die Strasse - es kommt einem vor, als wenn die sich da "Strassenrennen" liefern.

                                Die Schlange ist schon lang zu den Pyramiden. Allerdings sehe ich da keine Europäer in der Schlange. Ich glaube, die werden woanders einen Eingang haben, denn oben an den Pyramiden kann man auch Reisebusse sehen.

                                Um die nächste Strassenecke laufend, laufen wir dann an der großen Trennwand zum Pyramidengebiet lang.

                                An deser Mauer stehen hunderte von Pferden. Alle in einem körperlichen Zustand, wie schon oben beschrieben.

                                Sie sind alle an der Wand angekettet, können sich kaum selber jucken oder hinlegen. Teilweise gesattelt um gleich wieder durch die Gegend geprügelt zu werden oder auf einen Touristen wartend.
                                Manche Pferde stehen hoch im Müll.

                                Meine Aufnahmen mit dem Handy mache ich eher heimlich. Ich tue so, als würde ich mit jemandem telefonieren. Die Polizei beäugelt mich auch schon komisch dabei.

                                Fakt ist, bei all den Pferden fragt man sich, wie können die sich noch auf den Beinen halten.

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                                • Sabine2005
                                  • 17.06.2005
                                  • 7791

                                  #38
                                  IMG_20211124_133543375.jpg

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                                  • Sabine2005
                                    • 17.06.2005
                                    • 7791

                                    #40
                                    Screenshot_20211213-192219.png

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